SQR-BW: Rettungsdienst fährt in Baden-Württemberg zu selten zum Traumazentrum

    • SQR-BW: Rettungsdienst fährt in Baden-Württemberg zu selten zum Traumazentrum

      SK-Verlag schrieb:

      Die Stelle zur trägerübergreifenden Qualitätssicherung im Rettungsdienst Baden-Württemberg (SQR-BW) hat heute ihren vierten Qualitätsbericht vorgestellt.
      SK-Verlag (Link zum QM-Bericht unter dem Artikel)
    • prtrn schrieb:

      Gut finde ich das Titelbild aus Schleswig-Holstein :D
      Ich bin mir nicht sicher, dass das Bild aus SH kommt, da Ralf Schnelle eigentlich ein NA aus Stuttgart ist ^^

      Ich ziehe zurück, auf dem Kopf des QB ist n anderes Bild drauf X/
      Mut ist nicht ein Leben zu leben, sondern eins zu bewahren!

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    • Ha jo wa... mir im Ländle machet halt älles a Bissle anderscht.
      Der abgfallene Arm ghört zum Hausarzt, wa soll der au im Draumazendrum...

      Nein, mal im Ernst:

      Zu denken gibt einem nicht nur die Zielklinik, sondern auch die Versorgung des Traumas.

      Die HWS-Immobilisation, ok, die ist mitlerweile etwas umstritten, aber eine Intubation bei nur knapp der Hälfte alle indizierten Fällle?
      Nicht gut! X/

      Aber zurück zur Überschrift: Die Frage ist, ob sich gezielt gegen einen Transport ins weit entfernte Traumazentrum entschieden wurde, oder ob es andere Gründe gab.
      Wie ich letztens schon erwähnt habe: Längst nicht jede Region bei uns verfügt über entsprechende Kliniken.
      Da kann es eventuell, vor allem wenn primär keine Schraube greifbar ist, nötig werden, eine nahe Klinik anzufahren und anschließend sekundär zu verlegen, wenn man den Patienten von der EST weg nicht 3 Stunden rumkutschieren will.

      Besonders oft kommt das meiner Erfahrung nach immer noch um Waldshut herum vor.

      Funkstille, Alarmierung!
    • Christoph 51 schrieb:



      Die HWS-Immobilisation, ok, die ist mitlerweile etwas umstritten, aber eine Intubation bei nur knapp der Hälfte alle indizierten Fällle?
      Nicht gut! X/
      Auch hier bin ich immer sehr vorsichtig, vor allem was auch die Rohdaten dieser Studie angeht. (Ich hab das Original noch nicht ganz durchgelesen)
      Aber auch hier ist es nun mal die BEhandlungsfreiheit des Arztes ob er nun intubiert oder nicht. Nicht jeder Patient der nach Maßstab intubiert gehört muss auch unbedingt den Schlauch in den Hals gesteckt bekommen wenn es sich anderweitig vermeiden lässt.
      Mut ist nicht ein Leben zu leben, sondern eins zu bewahren!

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    • prtrn schrieb:

      Gut finde ich das Titelbild aus Schleswig-Holstein :D
      Bei den ganzen Strobelkisten und den langweiligen, sorry, nicht besonders auffälligen HiOrg-Lackierungen würde ich auch lieber ein Bild mit ordentlichen GSF-Kisten aus dem hohen Norden nehmen. Da ist ja nur Stuttgart mit den BF-RTW, die da etwas glänzen können. Zu mindestens rein äußerlich... :D :D :D
    • Sweetchuck schrieb:

      Christoph 51 schrieb:

      Die HWS-Immobilisation, ok, die ist mitlerweile etwas umstritten, aber eine Intubation bei nur knapp der Hälfte alle indizierten Fällle?
      Nicht gut! X/
      Auch hier bin ich immer sehr vorsichtig, vor allem was auch die Rohdaten dieser Studie angeht. (Ich hab das Original noch nicht ganz durchgelesen)Aber auch hier ist es nun mal die BEhandlungsfreiheit des Arztes ob er nun intubiert oder nicht. Nicht jeder Patient der nach Maßstab intubiert gehört muss auch unbedingt den Schlauch in den Hals gesteckt bekommen wenn es sich anderweitig vermeiden lässt.
      Naja, zumindest die Bergwacht-NA verzichten hier bei uns bei Wirbelsäulenverletzungen immer öfter auf das Stifnek und schränken die Mobilität ausschließlich über die Vakuummatratze ein...
    • Sweetchuck schrieb:

      Christoph 51 schrieb:

      Die HWS-Immobilisation, ok, die ist mitlerweile etwas umstritten, aber eine Intubation bei nur knapp der Hälfte alle indizierten Fällle?
      Nicht gut! X/
      Auch hier bin ich immer sehr vorsichtig, vor allem was auch die Rohdaten dieser Studie angeht. (Ich hab das Original noch nicht ganz durchgelesen)Aber auch hier ist es nun mal die BEhandlungsfreiheit des Arztes ob er nun intubiert oder nicht. Nicht jeder Patient der nach Maßstab intubiert gehört muss auch unbedingt den Schlauch in den Hals gesteckt bekommen wenn es sich anderweitig vermeiden lässt.

      Die ITN im präklinischen Bereich sollte ultima Ratio bleiben. Hat der Patient kein A,B oder gravierendes C oder D Problem und der Atemweg ist nicht bedroht, dann würde ich die Indikation einer ITN immer kritisch hinterfragen. Draußen kann man zwar versuchen es sich "schön" zu machen zum Intubieren, aber so "schön" wie im geregelten Umfeld des OPs ist es nie.
      Beispielsweise würde ich bei stabilem Befund in A,B,C und D die ITN nach Möglichkeit nicht in Erwägung ziehen, sondern andere Alternativen (beispielsweise zur Analgesie) wählen.

      Erschreckend finde ich in dem Artikel, dass die Kapno teilweise nur bei jedem zweiten oder dritten Intubierten Anwendung findet. Sowas darf heutzutage nicht mehr sein. Schließlich ist die Kapno neben der direkten Visualisierung der Glottis beim Intubieren das EINZIGE sichere Intubationskriterium... Da dreht sich mir als Anästhesist der Magen rum...

      Auch die 58,7% der HWS Immobilisation beim Polytrauma finde ich deutlich zu Wenig. Nach ATLS gehört die HWS Immobilisation eindeutig zum A bei ABCDE dazu. Gerade bei Älteren Patienten kann durch ein nicht mal allzu starkes Trauma bereits eine Verletzung der HWS resultieren. Fehlende HWS Immobilisation beim Trauma Patienten ist meiner Meinung nach ein Kunstfehler... Ich persönlich bin hier Verfechter des Stiffneck. Schnell angelegt und sicher. Den Patienten erst in die Vakuummatratze zu legen und dann mit der Vakuum die HWS mit immobilisieren ist meiner Meinung nach ein zu langes "Therapiefreies Intervall" in dem der Patient noch zu viel Zeit hat den Kopf zu bewegen. Klar steht der Stiffneck in letzter Zeit in Verdacht den venösen Abstrom aus dem Neurokranium zu behindern, jedoch finde ich dass hier die Sicherung der HWS deutlich über einer eventuell möglichen leichten Abflussstörung liegt.
      Ich würde bei einem Traumapatienten darauf nicht verzichten wollen und der Stiffneck ist auch das Erste was ich meinem Schockraumpatienten anlege, wenn ein Traumapatient leider ohne HWS Immobilisation eingeliefert wird, was leider ab und an noch vorkommt.
      Grüße, NEF-Fahrer

      ILS Schweinfurt (ID: 474) lstsim.de/leitstellen/474/

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    • Nur dass der Stifneck genau so wie das Spineboard inzwischen sehr kritisch gesehen. Nur weil die steifen Amis mit ihrem ATLS dadran festhalten, heißt es noch lange nicht das es gut ist.
      Spineboard ist sogar recht simpel wenn man sich eine Wirbelsäule anguckt und was das Spineboard mit ihr macht.

      Beim Stifneck ist es ja nicht nur der Rückstrom der potenziell abgeklemmt wird, viel mehr geht es um eine unnatürliche Streckung der HWS. Natürlich ein Bewusstloser Patient bei z.n. Trauma wo eine potenzielle HWS Schädigung vorliegen könnte, bekommt einen Stifneck. Ein wacher Patient, der nicht ganz explizit HWS Schmerzen angibt bekommt keinen Stifneck.

      Und zum Patienten der von dir in der Notaufnahme als Erstes einen Stifneck bekommt, unsere Ärzte machen in der Regel den Stifneck mit als Erstes ab.
    • Richtig. Wie gesagt, in der letzten Wirbelsäulen-Fortbildung berichtete ein Bergwacht-NA, dass die Erfahrung gezeigt hat, dass Patienten, die für den Transport ohne Stifneck nur in der Vakuummatratze fixiert werden, ein weniger unangenehmes Gefühl haben. Mit der Krause fühlen sie sich eingeengt, u.U. tun sie sich sogar schwerer beim Atmen und beklagen eine unnatürliche Kopfhaltung.
    • Lumidor schrieb:

      Nur dass der Stifneck genau so wie das Spineboard inzwischen sehr kritisch gesehen. Nur weil die steifen Amis mit ihrem ATLS dadran festhalten, heißt es noch lange nicht das es gut ist.
      Spineboard ist sogar recht simpel wenn man sich eine Wirbelsäule anguckt und was das Spineboard mit ihr macht.

      [...]


      Und zum Patienten der von dir in der Notaufnahme als Erstes einen Stifneck bekommt, unsere Ärzte machen in der Regel den Stifneck mit als Erstes ab.
      Nicht wichtig, aber kurz: Meinst Du tatsächlich ATLS, da dieses ja eher das Traumagedöns für die Klinik ist? Präklinisch ist ja eher ITLS und PHTLS (was sich ja auch dem ATLS entwickelt hat). Kann ich im übrigen jeden Retter ans Herz legen, die Buchstaben-Fortbildungen. Ich habe bisher PHTLS, AMLS (NAEMT) und EPLS (ERC) besucht und kann sagen, dass es die bisher besten Fortbildungen waren die ich bisher besuchen konnte. Sonst stimme ich aber zu; man muss auch mal kritisch hinterfragen.

      Die HWS-Immobilisation wird auch hier sehr gerne mal wieder schnell abgerissen. Und wenn sie mal nicht dran ist, meckern sie auch rum. Beim letzten mal hat ein berühmter Professor, der als NA tätig wurde, sich gegen die HWS-Immobilisation entschieden, das der UCH OA im Schockraum laut beklagt hat, aber ganz plötzlich still war als er hörte, dass der Professor nicht wollte. Hätten wir doofen Sanis das gemacht hätten wir uns das Gemecker anhören müssen.

      Gestern Abend habe ich übrigens in einem lokalen Schwerpunktversorger im Schockraum (Internist AvD, zwei NFA-Pflegekräfte) eine super Übergabe und Zusammenarbeit erleben dürfen (um mal nicht nur zu meckern, sondern auch mal zu loben. Nicht alles ist immer scheiße - liegt auch oft an uns Rettern selbst). Alter Mann aus dem Pflegeheim, untere GI-Blutung unter Rivaroxaban (Xarelto). Hypovolämischer Schock, der von den Heimpflegekräften unterschätzt wurde (ohne Alarm angefordert für schlechten AZ mit rektalen Blutabgang; so die Meldung). Bei Eintreffen Patient somnolent, Augen öffnen nur noch unter sehr lauten ansprechen / Schmerzreiz, Tachypnoe, peripher (A. radialis, A. dorsalis pedis/ A. tibialis posterior) kein Puls mehr fühlbar, zentral tachykard bei 130/min, ReCap kam nichts mehr, erster Druck 80sys, frisches Blut rektal ständig am nachfließen. 15 Liter Brausestoff auf die Nase (Maske), peripheren Zugang G17 in den Unterarm, 500ml VEL per Druckinfusion, 15min später waren wir im Schockraum. Anmeldung, Übergabe und Zusammenarbeit im Schockraum super! Lob muss ja auch mal sein...

      Gruß
    • Lumidor schrieb:

      Nur dass der Stifneck genau so wie das Spineboard inzwischen sehr kritisch gesehen. Nur weil die steifen Amis mit ihrem ATLS dadran festhalten, heißt es noch lange nicht das es gut ist.
      Spineboard ist sogar recht simpel wenn man sich eine Wirbelsäule anguckt und was das Spineboard mit ihr macht.

      Beim Stifneck ist es ja nicht nur der Rückstrom der potenziell abgeklemmt wird, viel mehr geht es um eine unnatürliche Streckung der HWS. Natürlich ein Bewusstloser Patient bei z.n. Trauma wo eine potenzielle HWS Schädigung vorliegen könnte, bekommt einen Stifneck. Ein wacher Patient, der nicht ganz explizit HWS Schmerzen angibt bekommt keinen Stifneck.

      Und zum Patienten der von dir in der Notaufnahme als Erstes einen Stifneck bekommt, unsere Ärzte machen in der Regel den Stifneck mit als Erstes ab.

      Auch ein wacher Patient, der nicht explizit an der HWS Schmerzen angibt kann eine relevante Schädigung der HWS aufweisen. Kommt gar nicht mal so selten vor, dass ein älterer Patient nach inadäquatem Trauma in der Klinik seine Densfraktur diagnostiziert bekommt (Osteoporose lässt grüßen!). Das Unterscheidungsmerkmal ob der Patient Schmerzen hat lässt absolut keinerlei verlässliche Aussage über den Zustand der HWS zu... Nur anhand der subjektiven Meinung des Patienten zu unterscheiden ob ich eine HWS Immobilisation anbringe oder nicht? Naja...

      Eine Streckung der HWS stellt kein Problem dar. Durch den Bandapparat kann die HWS durch den Stiffneck in Ligamentotaxis gehalten werden. Vollkommen adäquat und absolut unschädlich für die HWS.

      Wenn eure Ärzte in der Notaufnahme als Erstes den Stiffneck entfernen ohne radiologisch zu sichern dass der Dens bzw der Rest der HWS nix abbekommen hat dann Prost Mahlzeit. Eine angelegte HWS Immobilisation ohne definitiven Ausschluss einer Fraktur zu entfernen ist grob fahrlässig. Bis nicht radiologisch gesichert wurde, dass die HWS nicht verletzt ist hat die Immobilisation in situ zu verbleiben. Für ein solches Verhalten (zu allererst HWS Immo abbauen) haben schon Ärzte ihre Approbation abgeben dürfen, weil das Myelon dann durch den Dens kaputt gedrückt wurde...

      Manu Schwarzenberger schrieb:

      Richtig. Wie gesagt, in der letzten Wirbelsäulen-Fortbildung berichtete ein Bergwacht-NA, dass die Erfahrung gezeigt hat, dass Patienten, die für den Transport ohne Stifneck nur in der Vakuummatratze fixiert werden, ein weniger unangenehmes Gefühl haben. Mit der Krause fühlen sie sich eingeengt, u.U. tun sie sich sogar schwerer beim Atmen und beklagen eine unnatürliche Kopfhaltung.

      Also hier musste ich beinahe etwas schmunzeln.
      Natürlich hat ein Patient ohne Stiffneck (und nur in der Vakuum) ein weniger unangenehmes Gefühl als mit Stiffneck. Ich persönlich bin aber der Meinung, dass in den üblichen in Verwendung befindlichen Vakuummatratzen die HWS nur ungenügend bis gar nicht immobilisiert werden kann. Würde ich bei meinem Trauma Patienten niemals so zulassen. Never.
      Ein eingeengtes Gefühl des Patienten und eventuell eine für den Patienten unnatürliche Kopfhaltung (weil in Streckung = Ligamentotaxis) ist in diesem Moment doch absolut zweitrangig. Es bringt dem Patienten absolut gar nichts, wenn er ein nicht eingeengtes Gefühl an der HWS hat, danach aber wegen seinem abgekipptem Dens und kaputtem Myelon nie mehr laufen kann. Natürlich ist der Stiffneck nicht angenehm und jeder von uns der das Ding schonmal zum testen dran hatte wird jedem Patienten beipflichten, dass es nicht schön ist zu tragen. Sollte der Patient aber einen deutlichen Leidensdruck unter HWS Immobilisation verspüren kann ich ja was medikamentös dagegen machen um ihm das Gefühl zu nehmen, bzw. vergessen zu machen.

      RFSW schrieb:

      Lumidor schrieb:

      Nur dass der Stifneck genau so wie das Spineboard inzwischen sehr kritisch gesehen. Nur weil die steifen Amis mit ihrem ATLS dadran festhalten, heißt es noch lange nicht das es gut ist.
      Spineboard ist sogar recht simpel wenn man sich eine Wirbelsäule anguckt und was das Spineboard mit ihr macht.

      [...]


      Und zum Patienten der von dir in der Notaufnahme als Erstes einen Stifneck bekommt, unsere Ärzte machen in der Regel den Stifneck mit als Erstes ab.
      Nicht wichtig, aber kurz: Meinst Du tatsächlich ATLS, da dieses ja eher das Traumagedöns für die Klinik ist? Präklinisch ist ja eher ITLS und PHTLS (was sich ja auch dem ATLS entwickelt hat). Kann ich im übrigen jeden Retter ans Herz legen, die Buchstaben-Fortbildungen. Ich habe bisher PHTLS, AMLS (NAEMT) und EPLS (ERC) besucht und kann sagen, dass es die bisher besten Fortbildungen waren die ich bisher besuchen konnte. Sonst stimme ich aber zu; man muss auch mal kritisch hinterfragen.

      Die HWS-Immobilisation wird auch hier sehr gerne mal wieder schnell abgerissen. Und wenn sie mal nicht dran ist, meckern sie auch rum. Beim letzten mal hat ein berühmter Professor, der als NA tätig wurde, sich gegen die HWS-Immobilisation entschieden, das der UCH OA im Schockraum laut beklagt hat, aber ganz plötzlich still war als er hörte, dass der Professor nicht wollte. Hätten wir doofen Sanis das gemacht hätten wir uns das Gemecker anhören müssen.


      Gestern Abend habe ich übrigens in einem lokalen Schwerpunktversorger im Schockraum (Internist AvD, zwei NFA-Pflegekräfte) eine super Übergabe und Zusammenarbeit erleben dürfen (um mal nicht nur zu meckern, sondern auch mal zu loben. Nicht alles ist immer scheiße - liegt auch oft an uns Rettern selbst). Alter Mann aus dem Pflegeheim, untere GI-Blutung unter Rivaroxaban (Xarelto). Hypovolämischer Schock, der von den Heimpflegekräften unterschätzt wurde (ohne Alarm angefordert für schlechten AZ mit rektalen Blutabgang; so die Meldung). Bei Eintreffen Patient somnolent, Augen öffnen nur noch unter sehr lauten ansprechen / Schmerzreiz, Tachypnoe, peripher (A. radialis, A. dorsalis pedis/ A. tibialis posterior) kein Puls mehr fühlbar, zentral tachykard bei 130/min, ReCap kam nichts mehr, erster Druck 80sys, frisches Blut rektal ständig am nachfließen. 15 Liter Brausestoff auf die Nase (Maske), peripheren Zugang G17 in den Unterarm, 500ml VEL per Druckinfusion, 15min später waren wir im Schockraum. Anmeldung, Übergabe und Zusammenarbeit im Schockraum super! Lob muss ja auch mal sein...


      Gruß
      Ja ich meine tatsächlich ATLS, sprich innerklinisches Schockraummanagement. Auch bei ATLS steht bei ABCDE die HWS Immobilisation strikt bei A mit dabei. Ich bleibe dabei, ein Traumapatient bekommt einen Stiffneck sofern er nicht schon einen hat bei Ankunft. Erst nach erfolgter radiologischer Sicherung, dass der Dens und die übrige HWS unversehrt sind kann die Immobilisation entfernt werden.

      Interessanter Fall, den du da geschildert hast.
      Grüße, NEF-Fahrer

      ILS Schweinfurt (ID: 474) lstsim.de/leitstellen/474/