Ist es besser so schnell wie möglich ins NÄHESTE oder ins GEEIGNETSTE Krankenhaus zu fahren ?

    • Ist es besser so schnell wie möglich ins NÄHESTE oder ins GEEIGNETSTE Krankenhaus zu fahren ?

      hi,

      wieso wird es in DE nicht so gehandhabt wie in den USA. sobald die EMT den patienten erreichen, wird dieser erstversorgt, wenn auch schwer verletzt, ins nahgelegene provinzKH geliefert und nicht in ein trauma center was aber um die 40-50km entfernt ist, denn in DE sind die sog. brandbetten oder stroke unit auch nicht überall vorhanden, wieso nehmen dann die retter den weiten weg auf sich obwohl sie ins provinz-KH fahren könnten?

      kann mir das jemand erläutern - danke :)
    • Seas,
      Ich glaube, das Amerikansiche kann man nicht mit dem mitteleuropäischen System vergleichen. Wenn man in eine Spezialklinik anfährt, ist die Versorgung des Patienten wesentlich besser. Bei uns wäre man zum Beispiel im Landesklinikum Lilienfeld (kleines KH) mit einem Herzinfarkt-Patienten überfordert, bzw. hat die benötigten Behandlungsmittel nicht. In so einem Fall nimmt der RTW oder meist der NAW, kurs aufs Landesklinikum St. Pölten (größeres KH).

      Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, dass die (wie sie von dir genant werden) Provinz-KHs in den USA besser ausgerüstet sind als die bei uns ;)

      lg markus
    • Auch in den USA gibt es bereits ein weit ausgebautes System an Rettungshubschraubern.
      Wenn man einen solchen bei uns bekommt fliegt man sicher eher in ein großes Krankenhaus.
      Jedoch denke ich aus eigener Erfahrung, das die Notärzte gerne Ihr Stützpunkt KH anfahren.
      Jedoch rufen sie vorher an ob der Patient aufgenommen wird.
      Erst letztens ein Insult außerhalb der Lysezeit.
      Heimat-KH wollte nicht aufnehmen, deswegen wurde ein großes KH mit Stroke angefahren.

      Also probieren tun sie schon die Ärzte.
      Es is bei uns schon so, das manchmal in ein Kl. KH Gefahren wird zur erstversorgung und mittels ITH oder IHT weiter...
    • Weil es wenig Sinn macht in ein Krankenhaus zu fahren, was mit dem Patienten nicht umgehen kann.
      Es gibt Studien die belegen, das ein nicht angemeldeter STEMI in einem Krankenhaus 40-360 Minuten verliert bis er ins HKL kommt. Nun kannst du dir selber ausmalen, wieviel Zeit verloren geht, wenn noch der weitertransport organisiert werden muss.

      Und deswegen ist es genau richtig zu sagen, das nächste geeignete KH. Und ein Provinz KH ohne die passende Fachabteilung ist nicht geeignet.
    • Deshalb wird auch in USA-Land inzwischen manchmal Wert auf bestimmte Zielkliniken gelegt:

      Wenn ein Infarkt erkannt werden kann, sollen die Paramedics einen STEMI-Alert
      geben, und ein Krankenhaus mit Herzkatheter anfahren.

      So soll es in den Großräumen Seattle, Los Angeles, San Francisco gemacht werden.

      Das Umfahren von Wald-und-Wiesen- KH um den Patienten ihn ein Zentrum zu bringen,
      wird daher von der AHA (American Heart Association) in ihren Reanimationsleitlinien empfohlen.

      Von denen stammt ja die Vorlage für die übersetzten und angepassten ERC-Leitlinien.
      Steht auch in der europäischen Fassung drin, wenn auch leider in der langfassung weit hinten.
      - GOMERS don't die - Samuel Shem - House of God
    • Es gibt auch in den USA nicht "den Rettungsdienst", wie schon angesprochen... Sondern es ist massiv abhängig vom Rettungsdienstbereich und Bundesstaat.

      In den letzten Jahren hat sich durchaus etabliert das man bevorzugt die -riesigen- Level1 Traumacenter anfährt wenn es vertretbar erscheint...
    • Die Ausgangsfrage des Themas ist schon falsch, weswegen man sich dazu auch nur begrenzt äußern kann.
      Es gibt zu dem Thema nur eine richtige Aussage: Es kommt auf den Patienten und dessen Zustand an. Selbstverständlich werden Patienten von Klinik zu Klinik verlegt, genau so wie sie zum Teil auch länger gefahren werden. So wie es eben durchführbar und sinnvoll ist. :whistling:
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen