Bludruckmessung in der Notfallrettung

    • Eben, drum schreib ich ja das ich eigentlich nichts von halte, aber mal ehrlich: Misst du bei nem SAN-Dienst jedem, der hingefallen ist und sich leicht schürft den Blutdruck?
      In jedem anderen Fall bin auch ich der Meinung das man dort besser den blutdruck misst, manchmal reicht jedoch auch palpatorisch (nur systole) vollkommen aus.
      Ceterum censeo Stuttgartem esse delendam

      Die Leitstelle des größten DRK-Kreisverbandes in Deutschland erwartet euch
      Hier Leitstelle Karlsruhe, kommen.
    • da ich keine SAN-Dienste mache kann ich das nicht beurteilen. ;)
      Aber nein würde ich wohl nicht und ich tue es auch nicht beim RTW. Dazu müsste ich mich vllt ein bisschen deutlich Ausdrücken.
      Es gibt Einsatzsituationen und Unfallmechanismen wo ein Blutdruck nicht zwingend Notwendig ist.
      Sobald aber ein dezenter Hinweis auf einen internistischen Hergang geht muss ein Blutdruck her. Aber wer dann nach "Gefühl" geht, also Puls tastet und sagt joa ist wohl 120 oder ähnliches, gehört nicht auf nen RTW oder ähnliches.
    • Tomamos schrieb:

      Ich habe exakt einen RA gesehen, der bei einer seiner Meinung nach "Blessur" keinen RR erhoben hat... Der darf schon lange keine Rettung mehr fahren, weil er bei mehreren Einsätzen fatale und grob-fahrlässige Fehler begangen hat. Wenn du dich mit ihm auf eine Stufe stellen willst, bitte sehr, ich werde dich nicht davon abhalten.
      Ich hab nirgends geschrieben das ich das so handhabe!!! Ich habe lediglich geschrieben wie es -zum Teil- gängige Praxis ist, ich habe explizit wie Wertung dazu jedem selbst überlassen.
      Es gibt da eben verschiedenste Meinung zum Thema ist es nötig bei jedem Patient der ans Auto läuft, o.ä. den Blutdruck zu messen...
      Es gibt die Kollegen älterer Generation die das nicht so genau nehmen, aber aufgrund ihrer 20-30 Jahre Berufserfahrung die Lage im Griff haben und einfach merken wenn was nicht stimmt...
      Und es gibt die übervorsichtigen RAs die seit 4 Wochen ihr Examen in der Hand halten die bei jedem Pat. alle 5min den Blutdruck messen.
      Da muss wie gesagt jeder für sich entscheiden wie er das Handhabt... meine persönliche Meinung spielt da eine untergeordnete Rolle, weil wenn ich hier schreibe ich messe selten den Blutdruck und ein hier lesen etwas nicht ganz versierte Mitmenschen mit und eifern dies nach... ist mir das zwar prinzipiell Wurscht... trotzdem seit ihr dann der Depp und nur weil ihr auf nen Forenfuzi gehört habt...
    • Lumidor schrieb:

      da ich keine SAN-Dienste mache kann ich das nicht beurteilen. ;)
      Aber nein würde ich wohl nicht und ich tue es auch nicht beim RTW. Dazu müsste ich mich vllt ein bisschen deutlich Ausdrücken.
      Es gibt Einsatzsituationen und Unfallmechanismen wo ein Blutdruck nicht zwingend Notwendig ist.
      Sobald aber ein dezenter Hinweis auf einen internistischen Hergang geht muss ein Blutdruck her. Aber wer dann nach "Gefühl" geht, also Puls tastet und sagt joa ist wohl 120 oder ähnliches, gehört nicht auf nen RTW oder ähnliches.

      Was schreib ich denn eigentlich?? Dass ich bei nem HI keinen RR erhebe? Nein, bei geringen Verletzungen die keine ärztichen Behandlung benötigen, und die ich nicht als RTW mit Signal anfahre, kann man es so handhaben. Bei allem anderen, sprich auch "größere" Wunden, die ich mit mehr als nem Wundschnellverband behandle gehört es zu den Basics.
      Ceterum censeo Stuttgartem esse delendam

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    • Lumidor schrieb:

      Also ich möchte ja niemanden Verurteilen, aber wer nach Gefühl geht hat NICHTS auf einem RTW verloren, ja noch nicht mal auf nem KTW

      Mhm.. eigentlich wollt ich schon gar nichts mehr dazu schreiben, aber wenn ich das einfach lese... ohne Worte.

      Sicherlich kann man als erfahrener Kollege anhand der Stärke der Pulswelle den Blutdruck groß einschätzen: schwach, normal, zu hoch!

      Wie ich es rauslesen konnte hat hier niemand erwähnt einem Herzinfarkt, einem Bewusstlosen oder einem Politrauma per "Puls tasten" den Blutdruck zu messen.
      Also sind wir uns da ja schonmal einig!

      Alle andere Fällen von denen KEINE vitale Bedrohung für den Patienten ausgeht kann hoffentlich jeder Rettungsassistent selber so einschätzen ob er einen Blutdruck braucht oder nicht!
      Es wird immer eine Anamnese erhoben und dannach wird behandelt.
      Stürzt ein kleiner Junge beim Rennen zur Mama und hat eine Knieprellung würde wohl keiner gleich das Stethoskop auspacken oder?
      Ich bitte dich, bleib auf dem Boden!

      Und ich möchte hier keine Beispiele aufzeigen bei denen man den Druck misst und bei denen nicht!, jeder der eine Rettungsassistenten/sanitäter ausbildung absolviert hat dürfte das einschätzen können!
      Alle anderen mit Sanitätsausbildung mögen sich bitte ertwas bremsen, es ist eben was gaaaanz anderes!

      Nochmal auf dein Zitat: wenn ich das meinen Kollegen auf der Wache und im Kreis erzähle und sie deiner Forderung nachkommen würden gäb es hier sicherlich 20 RA-Stellen mit jeweils 30 Jahren Berufserfahrung zu vergeben! Von den Notärzten mal abgesehen die einfach nur lächeln würden.. und ja, da spreche ich aus meiner Erfahrung..

      tu du was du für richtig hällst aber sei in Zukunft vorsichtiger mit solchen pauschalen Äußerungen!
    • Lieber Schattenspringer wenn du in dem Thread weiter liest, hab ich meine Aussage noch präzisiert, weil ich genau wusste das ich mich dort ein wenig zu schwammig ausgedrückt hatte.
      Mir ging es nur um die Fälle, wo man eigentlich Blutdruck messen müsste, der RettAss,RettSan, RettHelfer oder was auch immer, nur durch Puls Tasten einen Blutdruck bestimmt. Ohne Manschette oder gleichem
    • "Heiße" Diskussion hier ;)

      Also ein Laie ist jetzt sicher total durcheinander. Viele verschiedene Erfahrungen wurden hier berichtet,
      und aus jeder einzelnen Erfahrung der anderen kann sich ein jeder auch vielleicht was abgucken, was auch immer...

      Ich und sehr viele meiner Kollegen sehen die Druckmessung ebenfalls als "Basic" an - so gehört es sich eigentlich auch.
      Egal ob nun KTW beim Rückholtransport/Ambulanzdienst (bei ADAC-Rückholtransporten ist sogar mindestens eine RR-
      Messung vorgegeben!) oder im Retttungsdienst, der Blutdruck gehört dazu.

      In jedem Fall wichtig ist natürlich der systolische ("obere", "erste") Wert - und den muss man in jedem Fall ermitteln.
      Lässt es die Geräuschkulisse des Umfeldes zu, mach ich das auch "komplett", also mit der Erhebung der Diastole
      ("unterer", "zweiter" Wert), aber oft lässt es eben diese Geräuschkulisse im Umfeld nicht zu.

      Polytrauma auf 'ner Landstraße - da brummt das Stromaggregat für Schere und Spreizer, da kommen immer wieder
      Rettungsfahrzeuge mit Zweiton-Lärm, evtl. landet gerade noch ein RTH neben Dir - da kann man nie und nimmer die
      Diastole im Stethoskop hören. Ob man das dann im RTW beim gleichen Einsatz vor Ort kann - nun ja, ich habs noch nicht
      erlebt. Spätestens, wenn der Patient am EKG angeschlossen ist, wird bei den meisten der Blutdruck eh über die
      NIBD-Funktion des entsprechenden Gerätes (Gott lobe den Corpuls / Lifepak) gemessen, wo automatisch immer der
      diastolische Wert mitgemessen wird. Klar soll man sich nicht auf die Technik verlassen, aber für die erste Messung
      sollte man eh die manuelle Alternative wählen, und die hat man zumeist vor dem technischen Einsatz genutzt.

      Um es abzukürzen:
      Außer bei Entlassungen messe ich grundsätzlich bei jedem Patienten den Blutdruck (wenn immer möglich, mit Diastole),
      schließlich gehört das nicht zuletzt auch in einigen Rettungsdienstbereichen mit zur Qualitätssicherung. Ansonsten
      bräuchte man demnächst auch keine schicken Einsatzprotokolle, sondern nimmt sich nen Notizblock ;)

      My 2 Cents.
    • schattenspringer schrieb:

      Einem Polytrauma droht auf Grund des Blutverlustes so oder so das Multiorganversagen. Ob ich jetzt draußen die Diastole ermittle oder nicht! Es braucht Blut und Volumen..
      Angenommen ich messe sie richtig und kann den Außenlärm insoweit ausblenden.. was wenn wir ehrlich sind in den wenigsten Fällen möglich ist, habe ich dann gewonnen?

      Um mal hier n uraltthema auszubuddeln:

      Ein Patient mit Trauma oder mehrsystem Trauma, der Blutet benötigt Volumen (am besten Blut). Allerdings richtet sich eine Volumentherapie nach dem vorliegenden Trauma und entsprechend dem vorherrschenden MAP.

      Bei einer Stillbaren Blutung wird i.d.R. versucht ein Normdruck zu erhalten. Bei einer unstillbaren Blututng wird versucht ein MAP von 60 nicht zu unterschreiten. Ein Patient mit SHT und anzunehmendem steigenden Hirndruck sollte ein Ziel MAP von 90 nicht unterschritten werden.

      Daher macht eine Messung von Systolischen und Diastolischen Werten nicht nur Sinn, sondern gehört meiner Meinung nach schon zu den Basics.

      *Sorry fürs ausbuddeln* :rolleyes:
      Mut ist nicht ein Leben zu leben, sondern eins zu bewahren!

      - Avatar: RTW der Stadt Köln - Fzg Grafik von Leitessen
    • Sweetchuck schrieb:

      schattenspringer schrieb:

      Einem Polytrauma droht auf Grund des Blutverlustes so oder so das Multiorganversagen. Ob ich jetzt draußen die Diastole ermittle oder nicht! Es braucht Blut und Volumen..
      Angenommen ich messe sie richtig und kann den Außenlärm insoweit ausblenden.. was wenn wir ehrlich sind in den wenigsten Fällen möglich ist, habe ich dann gewonnen?

      Um mal hier n uraltthema auszubuddeln:

      Ein Patient mit Trauma oder mehrsystem Trauma, der Blutet benötigt Volumen (am besten Blut). Allerdings richtet sich eine Volumentherapie nach dem vorliegenden Trauma und entsprechend dem vorherrschenden MAP.

      Bei einer Stillbaren Blutung wird i.d.R. versucht ein Normdruck zu erhalten. Bei einer unstillbaren Blututng wird versucht ein MAP von 60 nicht zu unterschreiten. Ein Patient mit SHT und anzunehmendem steigenden Hirndruck sollte ein Ziel MAP von 90 nicht unterschritten werden.

      Daher macht eine Messung von Systolischen und Diastolischen Werten nicht nur Sinn, sondern gehört meiner Meinung nach schon zu den Basics.

      *Sorry fürs ausbuddeln* :rolleyes:


      Stimmt, wobei man sagen muss, dass durchaus bei Ersterhebung der Vitalparameter die palpatorische Systole ausreicht. Die Diastole sollte aber spätestens nach der Erstevaluation erfolgen, aller spätestens wenn ne zweite Besatzung da ist und somit genügend Hände vor Ort.