Leichenschau und POL im Rettungsdienst

    • Deswegen etabliert sich langsam aber sicher der Ausbildungsberuf Bestattungsfachkraft. Dadurch, dass das Bestattungswesen aus der Schreinerei hervorging und es bis heute keine Ausbildungspflicht gibt, gibt es viele Bestattungsunternehmen, die kleine Familienbetriebe sind und ursprünglich aus der Holzverarbeitung stammen.
      Der Bund Deutscher Bestatter arbeitet darauf langsam hin und es etabliert sich mittlerweile eine Meisterpflicht für Ausbildungsbetriebe. Somit dürften die kleinen, "ungelernten" bzw. autodidaktisch etablierten Bestatter langsam aber sicher aussterben.

      Leider gibt es bis heute aber in der Breite wenig Ausbildungsbetriebe und auch bundesweit nur eine Bestatterschule. Und: leider auch noch viel zu wenig Kontrollen, die die Durchführung des Bestattungswesens in allen Ebenen (sei es nun Arbeit am Leichnam oder die Grabmacherei) überwachen.
    • Meiner Meinung nach ist die Bestattung auch uns im Rettungsdienst manchmal näher als viele medizinische Tätigkeitsfelder...

      Würdevoller Umgang, Empathie gegenüber Angehörigen, sauberes korrektes arbeiten, fachlich hohe Standards, Humor eher nur auf der Fahrt, ordentliche Fahrtragen...
      Ohne die Farbe des Fahrzeugs und der Berufskleidung könnte man jetzt nicht sagen von wem ich da rede.

      Und das enthält jetzt nur teilweise Ironie.
      - GOMERS don't die - Samuel Shem - House of God
    • TheOssi schrieb:

      Aber da gehörst du (leider) auch nicht zur Regel. Der am häufigsten beauftragte Bestatter in meinen Gefilden ist Schreinermeister mit dem zweiten Standbein Bestattungen. Der schickt seine Schreinergesellen los, Leichen abzuholen. Da ist die Wahrscheinlichkeit, dass vor Ort Unstimmigkeiten auffallen, schon deutlich reduziert.
      Darum bin ich weiter für Coroner. Vernünftige Beschsu einer jeden Leiche durch den Gerichtsmediziner und erst danach Entscheidung über Obduktion oder Freigabe und damit Übergabe an den Bestatter.
      und deshalb kot in hh die pol dazu, um sicherzugehen, dass die leiche durch hausarzt oder gerichtsmedizin äußerlich untersucht wird. wenn keine anhaltspunkte da sind, wird sie am nächsten tag an die angehörigen freigegeben.
    • Das geht nur, wenn dafür Geld in die Hand genommen wird.

      In meinem Bundesland gibt es zwei Institute für Rechtsmedizin. Für Schwerin macht Rostock ne Aussensprechstunde.

      Außerdem erinnere ich mich an Zeiten, als es keinen Kriminaldauerdienst gab, da musste die Streifenbesatzung entscheiden. Das grosse Besteck zu jedem Toten macht man drei viermal. Wenn das von oben gar nicht gewollt ist, bekommt der Beamte das schon mit...

      Damit es funktioniert muss es wirklich gewollt und durchdacht sein.
      - GOMERS don't die - Samuel Shem - House of God