Ende des Flugleiterzwangs auf deutschen Privatflugplätzen

    • Ende des Flugleiterzwangs auf deutschen Privatflugplätzen

      Flieger sind ja eine besondere Gattung Mensch, Privatflieger noch viel mehr. Sie wollen unbedingt fliegen, darf aber alles kein Geld kosten. Wartung, Flottenverwaltung und Flugbetrieb werden daher auf teilweise abenteuerliche Weise organisiert.

      Die gewerbliche Fliegerei muss dabei aller höchste Standards erfüllen, egal wie groß das Flugzeug und wie lang die Flugroute ist. Bislang musste nach internationalen Recht jeder Flugplatz einen Flugleiter stellen. Ohne Flugleiter, kein Flugbetrieb. Weiterhin gab es Regularien die eine Mindestausrüstung für Brandbekämpfung und Erste-Hilfe regelte. Der Flugleiter war auch für Notruf und deren Einsatz zuständig.

      Nun hat die Privatfliegerei in Deutschland so lange rumgejammert und sich auf andere Länder berufen, die das nicht so konsequent ausgelegt haben. Der Flugleiter auf privaten Plätzen wird nun abgeschafft und die Regularien für Sicherheitsausrüstung zurückgezogen.

      Also kann nun jeder Privatflieger auf einem privaten Platz ohne Aufsicht landen. Wenn was passiert, sieht’s evtl. keiner, es ist niemand vor Ort der Hilfe rufen und wirkungsvoll helfen kann und auch niemand der Rettungskräfte einweisen kann.

      Bravo Deutschland. Diese Entscheidung ist nicht nachvollziehbar.

      fliegermagazin.de/news/chance-…MCrphyp-CWX0XWWTFCrqocw0Y
    • Naja, erstens ist das nicht nur auf deutschen Wunsch geändert worden, zweitens ist noch lange nicht gesagt, dass Deutschland nicht trotzdem national eine andere Regelung durchsetzt - das dürfen sie tatsächlich- und drittens sehe ich das Problem ehrlicher Weise nicht:
      Autofahren darfst du auch über einsame Landstraßen ohne das jemand weiß wo du bist (und auch hier werden ggf. Leute erst verspätet gefunden) und es ist jetzt nicht so, dass die Länder die bis jetzt bereits keinen Flugleiter gefordert haben große Zahlen an unbeobachteten Unglücken gehabt hätten.
    • Das ist deine Meinung. Ich sehe da eine massive Sicherheitseinbuße.

      Und der Vergleich mit Autofahrern hinkt. Nicht umsonst ist wegen solchen Sicherheitslücken mittlerweile in allen Neuwagen e-Call Pflicht.

      Es geht auch nicht um die "große Zahl" an Unglücken. Es geht einfach um Sicherheit. Jeder Unfall ist einer zuviel. Und je schneller reagiert werden kann, umso besser.
    • In den USA und vielen anderen Ländern ist es seit Jahrzehnten üblich, dass kein "Pistenscheich" an einem kleinen Flugplatz den ganzen Tag seine Eier schaukeln muss, ohne jegliche Nachteile.
      Die allermeisten Privatpiloten fliegen ohne Flugplan was dazu führt, dass sie im Falle eines Absturzes von niemandem vermisst werden. Das zu ändern würde weit mehr bringen als die Flugleiterdienste.
      Im Großteil der Fälle ruft ein Bürger an weil er den Absturz beobachtet hat, das wird auch weiterhin so bleiben.
      Außerdem ist es aufgrund der leichten Bauweise sehr unwahrscheinlich, dass man in einem Flugzeug eingeklemmt wird, aber überlebt und daher die Rettungskräfte nicht selbst verständigen kann.

      Was mich viel mehr interessieren würde ist wie man auch die abenteuerliche Idee kommt sich darüber zu echauffieren, noch dazu in diesem Forum, inwiefern tangiert dich dieses Thema denn bitte?
      Bist du zufällig Privat- oder Berufspilot und kannst die Thematik auch nur annähernd verstehen oder einschätzen? Denn die meisten Aussagen haben sehr wenig Bezug zur Realität.

      Und ja, Privatfliegerei ist in Deutschland unverhältnismäßig teuer.
      Abgesehen vom Segelfliegen ist es für den normalen Bürger kaum erschwinglich, weshalb es leider auch selten als normales "Hobby" wie in den USA betrieben wird.
    • Mike25654 schrieb:

      Was mich viel mehr interessieren würde ist wie man auch die abenteuerliche Idee kommt sich darüber zu echauffieren, noch dazu in diesem Forum, inwiefern tangiert dich dieses Thema denn bitte?
      Bist du zufällig Privat- oder Berufspilot und kannst die Thematik auch nur annähernd verstehen oder einschätzen? Denn die meisten Aussagen haben sehr wenig Bezug zur Realität.
      Bevor es jetzt wieder so losgeht, wie leider in letzter Zeit gerne in den Threads.
      Die Nachfrage kann man auch deutlicher entschärfter Formulieren. Wenn man etwas kritisiert, dann sollte man das konstruktiv und diskursiv tun.
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      Auch interessant: FAQ
    • Mike25654 schrieb:

      Abgesehen vom Segelfliegen ist es für den normalen Bürger kaum erschwinglich, weshalb es leider auch selten als normales "Hobby" wie in den USA betrieben wird.
      Was ändert das Nicht-Vorhalten eines Flugleiters an den Kosten in der Privatfliegerei?

      Mike25654 schrieb:

      Außerdem ist es aufgrund der leichten Bauweise sehr unwahrscheinlich, dass man in einem Flugzeug eingeklemmt wird, aber überlebt und daher die Rettungskräfte nicht selbst verständigen kann.
      Was ja die letzten Unglücksfälle eindrucksvoll bewiesen haben, wenn man mal von kontrollierten Außenlandungen absieht.

      F. Köhler schrieb:

      Die Nachfrage kann man auch deutlicher entschärfter Formulieren. Wenn man etwas kritisiert, dann sollte man das konstruktiv und diskursiv tun.
      Keine Angst, darauf gehe ich nicht ein.
    • Ich empfehle hierzu die zahlreichen Berichte der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung. Eindrucksvoll was die vermeintlich fitten Freizeit und Freiberufler Piloten alles VOR ihren Bruchlandungen anrichten.
      Alleine wie oft bei uns auf und vor Usedom schon Leute runtergekommen sind obwohl Wetterbericht und der Flugleiter ihnen Kursänderungen oder Flugverschiebung nahegelegt haben...

      Aber schicke Idee, Standard senken ist ja immer gern gesehen. 8o

      PS: Hier ist selten jemanden eingeklemmt. Dazu bleibt von den Maschinen nicht genug übrig.

      Ach und was geht's uns an: WIR kratzen die Reste zusammen und besuchen die Familien wenn die blauen Kollegen den Erbfall ankündigen.
      - GOMERS don't die - Samuel Shem - House of God
    • Wär' ich böse, würd ich sagen, dass senkt am Ende nur den R0-Wert des Fliegervirus. Ich kenne de facto keine Fliegerfamilie, wo sich nicht mindestens eine:r mit dem Vogel versenkt hat.

      Bevor ich jetzt hier allerdings einen Aufschrei beginnen würde, interessiert mich aber schonmal der Outcome von Flugunfällen in Deutschland und der Einfluss von Flugleitern darauf. Intuitiv schätze ich sie jetzt nicht als die Trauma-Löschhelden ein, die einen großen Unterschied machen. Letztlich wird es eine bewusste Entscheidung der Fliegerei sein, aus Kostengründen diese Sicherheitsebene aufzugeben mit allen daraus folgenden Konsequenzen, wie es in vielen (Risiko-)Sportarten jetzt auch schon passiert; beispielsweise befindet sich auch nicht in jedem Klettergarten ein Bergretter, finanziert von den Klettersportlern.

      Der Punkt von @Wurzlberger ist natürlich valide, wobei ich überhaupt nicht einschätzen kann, wie hoch die Zahlen sind und wie sie sich geografisch verteilen...
      ILS Gütersloh (ID 34102) Simulation | Forum
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    • Ob es belastbare Zahlen gibt weiss ich nicht
      Allerdings muss ich Schwarzenberger zustimmen, dass jeder einzelne Unfall Grund genug sein sollte. Und der betriebene Aufwand wenn etwas passiert ist nun doch größer als beim handelsüblichen VU mit einem PKW.

      Ich verstehe auch nicht wie man sich bei Teil autonomen Autos sicherheitstechnisch ins Hemd macht aber auf Flugplätzen braucht's nicht Mal eine einzelne Fachperson mehr?
      Selbst bei Traditionsschiffen die Gäste mitnehmen wurden die Regeln verschärft.

      Und was alles kommt wenn die Feuerwehren ohne Vorwarnung in einen Flugunfall geraten wurde von den Kameraden der Seenplatte beim Euro Fighter Absturz ausprobiert. Plötzlich ist es dann doch alles Gefahrstoff und so weiter.

      Das einzig Sichere ist, dass die Vernunft wohl kaum ausreichen wird um überflüssige Unfälle zu vermeiden.
      - GOMERS don't die - Samuel Shem - House of God
    • F. Köhler schrieb:

      Bevor es jetzt wieder so losgeht, wie leider in letzter Zeit gerne in den Threads.Die Nachfrage kann man auch deutlicher entschärfter Formulieren. Wenn man etwas kritisiert, dann sollte man das konstruktiv und diskursiv tun.
      Die Formulierung war vielleicht etwas überspitzt, es ist halt sehr triggernd wenn Leute hier irgendwas von Flugleiterdiensten und Sicherheitsstandards der Luftfahrt schreiben, während ihre einzige Verbindung zur Fliegerei ein zynisches "die legen sich doch ohnehin alle auf die Schnauze", oder "Wenn die wieder mal abstürzen haben wir die Scherereien höhö" ist, frei nach dem Spritzermotto: "Überholen sie ruhig, wir schneiden sie raus".

      Klingt ja fast so als würden die 20 schweren Unfälle pro Jahr bei jedem Schreiber hier im Vorgarten passieren.

      Überhaupt einen Thread zu öffnen, der einen nicht existenten Zusammenhang zwischen Luftfahrtsicherheit und Flugleitern suggeriert, ohne Ahnung davon zu haben (unterstelle ich jetzt einfach mal, Manu möchte sich ja nicht äußern) finde ich schon sehr wild. In einem Luftfahrtforum okay, aber wozu hier?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von F. Köhler () aus folgendem Grund: Zitat verkürzt

    • Solche erstmal haltlosen Unterstellungen solltest du evtl. überdenken.
      Ich finde es sehr bedenklich, solche Schlüsse aus einem Post zu ziehen.

      Das ist ein Off Topic Thema. Hier kann erstmal alles diskutiert werden.

      Im Übrigen @Mike25654 geht aus deinen Posts auch kein Bezug zur Fliegerei hervor.
      Eine gewisse Kommunikationskultur sollte auch in Online-Foren herrschen.
      Damit ist das beendet!


      Wurzlberger schrieb:

      Aber schicke Idee, Standard senken ist ja immer gern gesehen.
      Von Fliegerei habe ich keine Ahnung, aber ich muss da an die neuen Regeln in der Fahrschule denken, von denen ich gehört habe:
      Spurwechsel auf der Autobahn und Schalten in der Fahrschule wurden abgeschafft, weil es die Schülerinnen und Schüler überfordert.
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    • Wurzlberger schrieb:

      Und der betriebene Aufwand wenn etwas passiert ist nun doch größer als beim handelsüblichen VU mit einem PKW.
      Das mag auf den einzelnen Unfall sicherlich zutreffen, aber wenn die Quantität mit ins Spiel kommt, dann liegt der Straßen-VU sicher weit vorn in Sachen Material- und Personalaufwand.
    • Mike25654 schrieb:

      Die Formulierung war vielleicht etwas überspitzt, es ist halt sehr triggernd wenn Leute hier irgendwas von Flugleiterdiensten und Sicherheitsstandards der Luftfahrt schreiben, während ihre einzige Verbindung zur Fliegerei ein zynisches "die legen sich doch ohnehin alle auf die Schnauze", oder "Wenn die wieder mal abstürzen haben wir die Scherereien höhö" ist, frei nach dem Spritzermotto: "Überholen sie ruhig, wir schneiden sie raus".
      Wo Du das rausliest möchte ich ja schon gerne wissen.

      Wenn ich lese, das Regularien zur Mindest-Sicherheitsausstattung von Flugplätzen zurückgenommen werden sollen und nicht mal Leute anwesend sein müssen, die sich damit auskennen, dann sehe ich das durchaus als Rückschritt in Sachen Sicherheit auf Flugplätzen an.

      Was den Flugleiter betrifft: Sollte mal jemand abgängig sein, dann weiß ich das spätestens dann, wenn der betreffende Flieger zu Betriebsschluss nicht zurück ist. In der Regel weiß der Flugleiter (zumindest an kleineren Vereinsplätzen) auch, wo sich der- oder diejenige bei ihrem Freizeitflug hinbewegt hat. Darüber hinaus kann es - gerade bei uns im Alpenvorland - durchaus doch vorkommen, dass ein Motorsegler oder Segelflugzeug in den Bergen runterkommt und sich da niemand aufhält der das beobachtet hat. Hier ist die Abflugdokumentation durchaus hilfreich.

      Auch für die Erfassung und Richtigkeit der Flugstunden des Piloten ist die Dokumentation eine gute Gegenkontrolle, damit bei den Flugstunden nicht "gemogelt" wird. Hier kann man das immer gegenprüfen.

      Mike25654 schrieb:

      Überhaupt einen Thread zu öffnen, der einen nicht existenten Zusammenhang zwischen Luftfahrtsicherheit und Flugleitern suggeriert, ohne Ahnung davon zu haben (unterstelle ich jetzt einfach mal, Manu möchte sich ja nicht äußern) finde ich schon sehr wild. In einem Luftfahrtforum okay, aber wozu hier?
      Was ich wann und in welcher Form in einem Off Topic Bereich poste und eröffne, darf getrost mir überlassen werden. Denn der Bereich erklärt sich von selbst. Aufgrund Deiner Diskussionskultur wird auch eine weitere Konversation mit Dir nicht stattfinden.
    • lars.911 schrieb:

      Ich kenne de facto keine Fliegerfamilie, wo sich nicht mindestens eine:r mit dem Vogel versenkt hat.
      Der (deutsche) Starfighter hat die Statistik aber auch fies nach oben schnellen lassen... [/böser Sarkasmus]


      Wurzlberger schrieb:

      Und was alles kommt wenn die Feuerwehren ohne Vorwarnung in einen Flugunfall geraten wurde von den Kameraden der Seenplatte beim Euro Fighter Absturz ausprobiert. Plötzlich ist es dann doch alles Gefahrstoff und so weiter.
      Hier gibt es jedoch schon einen Unterschied, ob ein kleiner Privatflieger oder ob ein Kampfflugzeug vom Himmel fällt. Der kleine Privatflieger wird eine überschaubare Menge an Betriebsmitteln an Bord haben. Sicher, beim Kampfflieger muss man nicht nur das "normale" Flugbenzin beachten, sondern ggf. giftige Zusatzbetriebsstoffe (z.B. Hydrazin) und die Kampfmittel selbst wie die Munition der Bordkanone (das sind etwas dickere Kugeln; ggf. mit Spreng-/Brandwirkung, ggf. mit abgereicherten Uran / panzerbrechende Munition), sowie Luft-Luft- / Luft-Boden-Raketen / Lenkwaffen / frei fallende Bomben (ggf. sogar Atomwaffen, was heutzutage aber sicher sehr unwahrscheinlich ist). Aber es geht ja eher um die (unsicheren) Privatflieger. Wenn nicht gerade Strauß und von Hassel zurück in die Politik kommen und die Starfighter reaktiviert werden, sind Abstürze von Kampffliegern deutlich seltener als Abstürze von Privatfliegern (ich alleine habe schon zwei erlebt). Das war aber durchaus mal anders (nicht nur wegen des Witwenmachers); zu Zeiten des kalten Krieges wurde deutlich mehr (tief) geflogen in Deutschland. Als Kind / Jugendlicher konnte ich täglich Tornados, F4 Phantom und F-111 Aardvark beobachten. Die Zonengrenze war nur 70-80 km weit entfernt. Die zweite Linie der Tieffliegerabwehr (HAWK-FlaRak-Verbände) hatten hier ihre Stellungen (daher wurde hier auch viel geübt). Heutzutage sieht man (gefühlt) nur noch in der Vulkaneifel viele Kampfflieger (ist mir immer aufgefallen, wenn ich in Ahrweiler an der AKNZ war).