Muss der NA vor einer Intensivverlegung aus einem Krankenhaus noch erst Bbehandeln??

    • Muss der NA vor einer Intensivverlegung aus einem Krankenhaus noch erst Bbehandeln??

      Hallo erstmal aus dem Sauerland.
      Bei folgendem Einsatz fiel mir auf, dass der NA (laut Anruf zur Begelitung des Intensivtransportes erforderlich) nach Eintreffen am Ursprungs-KrkH erst lang behandeln muss.

      Kann doch eingeitlich in der Realität nicht sein, oder??

      Einsatz #17.271.779


      Schon mal vorab: Entschuldigung bitte, bin nur Löschknecht und interessierter Laienhelfer
    • Hey,

      sowas ähnliches hatten wir glaube ich schonmal.

      Das Ergebnis war, das die Prozentzahl die die Transportfähigkeit anzeigt erst auf 100 steigen muss.

      Die Idee ist, dass ein Patient mit bspw. 4 Perfusoren und beatmung und natürlich ekg seine Zeit braucht um umgelagert und in den RTW geschoben zu werden.
    • Na ja, bei kritischen Patienten kann so ein Umlagern vom Intensivbett auf die Trage bis zu einer Std. dauern - wie schon angedeutet, müssen uU eine Menge Perfusoren umgestöpselt werden, wobei gerade bei hochpotenten Medikamenten wie zB Katecholaminen unbedingt vermieden werden muss, daß der Patient unbeabsichtigt einen Bolus verabreicht bekommt - also immer schön tranquilo! ;) Dazu das restliche Equipment, evtl auch noch invasive Monitorings ... Auch das Umlagern an sich kann den Kreislauf des Patienten derart durcheinander bringen, daß dies auch extrem schonend und langsam erfolgen soll. Daneben noch ein ausführliches Übergabegespräch, das kann sich schon ziemlich ziehen ... :)
      Viele Grüße

      TOM



      - Betreuer offizielle bayerische Leitstellen
      - Besitzer BAMBERG (ID 7190) & ERDING (ID 112)
      - Team NÜRNBERG (ID 73 / 86 / 88 / 89)
      - Team MÜNCHEN (ID 1159)
    • Delta90 schrieb:

      Die Idee ist, dass ein Patient mit bspw. 4 Perfusoren und beatmung und natürlich ekg seine Zeit braucht um umgelagert und in den RTW geschoben zu werden.


      Richtig!

      Es dauert auch in der Realität schon ein wenig Zeit bis der Patient im Auto/Hubschrauber ist. Da wären z.B. die Übergabe Arzt zu Arzt (auch Befunde zusammen packen), die Umlagerung des Patienten, das Wechsel des Beatmungsgerätes von Klinik zu RTW/ITW/RTH/ITH Beatmungsgerät, umstöpseln der Spritzen-/Infusionspumpen, umstöpseln des Monitorings (EKG, Pulsoxymetrie, Kapnometrie/-graphie, noninvasive/invasive Druckmessungen), dann wären da sogar vielleicht noch die Sondergeräte wie eine IABP/ECMO o.ä. zu berücksichtigen. Das ganze sortieren der vielen Infusions-/Spritzenpumpenleitungen kann manchmal schon ein richtiges Abenteuer sein, ggf. sogar etwas problematisch sein (Stichwort Katecholamine = kurzer Druckabfall bei Ausschalten; Druck- & Frequenzanstieg durch "Bolus ausversehen" durch das Umpacken zwischen den Spritzenpumpen).


      So kann schon mal ein wenig Zeit vergehen, bis die Verlegungstruppe Status 7 drückt. Übrigens kann das Abrücken zu einer Verlegung auch etwas dauern, da ggf. vor Einsatzbeginn noch ein Arzt zu Arzt Gespräch stattfinden könnte. Auch sollte man Bedenken das es verschiedene Dringlichkeitsstufen einer Verlegung gibt! Da wäre die Notfallverlegung (Zeitpunkt: Sofort), die zeitlich dringende Verlegung (z.B. innerhalb es definierten Zeitraumes; z.B. 2 Stunden), zeitlich nicht-dringende Verlegung ("Brauch mal ne Verlegung mit ITW. Morgen um 10:00 Uhr wäre gut...").


      Auch ist die Abfrage von Intensivverlegungen i.d.R. umfangreicher als die "normale" Notrufabfrage. Es gibt halt mehr zu beachten für den Leitstellendisponenten. Auch wenn dieses und zuvor genanntes für die Sim jetzt nicht so wichtig ist - einfach mal dran denken.


      Gruß
    • LHA688 schrieb:

      Na ja, bei kritischen Patienten kann so ein Umlagern vom Intensivbett auf die Trage bis zu einer Std. dauern - wie schon angedeutet, müssen uU eine Menge Perfusoren umgestöpselt werden, wobei gerade bei hochpotenten Medikamenten wie zB Katecholaminen unbedingt vermieden werden muss, daß der Patient unbeabsichtigt einen Bolus verabreicht bekommt - also immer schön tranquilo! ;) Dazu das restliche Equipment, evtl auch noch invasive Monitorings ... Auch das Umlagern an sich kann den Kreislauf des Patienten derart durcheinander bringen, daß dies auch extrem schonend und langsam erfolgen soll. Daneben noch ein ausführliches Übergabegespräch, das kann sich schon ziemlich ziehen ... :)


      Mist! Du warst schneller... :D
    • man sollte bei der Kalkulation von Einsatzzeiten nicht unbedingt vom maximal Möglichen ausgehen!

      Intensivverlegungen können natürlich, wie ausführlich dargestellt, eine zeitintensive Aufgabe sein, genau so oft wird der Patient aber auch einfach monitiert, die Übergabe ist kurz und der begleitende Arzt liest sich die Details erst während des Transportes durch... Perfusor geht bei uns z.B. immer von der verlegenden Station mit, muss also nicht gewechselt werden.

      Was ich sagen will, es gilt einen Mittelwert zu finden, solange die Einsatzzeiten nicht an einen Zufallsgenerator gekoppelt sind. Nicht alle Verlegungen brauchen 10min zum Verladen, aber genau so wenige brauchen 50min.
    • fentanyl1mg schrieb:

      Was ich sagen will, es gilt einen Mittelwert zu finden, solange die Einsatzzeiten nicht an einen Zufallsgenerator gekoppelt sind. Nicht alle Verlegungen brauchen 10min zum Verladen, aber genau so wenige brauchen 50min.


      Richtig! Je dringlicher die Verlegung oder so weniger umfangreich das Monitoring usw. so schneller ist man auf Status 7.

      fentanyl1mg schrieb:

      Perfusor geht bei uns z.B. immer von der verlegenden Station mit, muss also nicht gewechselt werden.


      Bringt ihr die etwa freiwillig wieder zurück? Was ist wenn das verlegende Fahrzeug von einer Nachbarwache kommt? Wer zahlt die Mehr-Kilometer?

      Nun gut, im groben und ganzen kann man aber sagen das dieses überall anderes vollzogen wird. Bei Dir so wie beschrieben, bei mir bringen wir halt eine Spritzenpumpe mit.
    • Harris NRÜ schrieb:

      fentanyl1mg schrieb:

      Perfusor geht bei uns z.B. immer von der verlegenden Station mit, muss also nicht gewechselt werden.


      Bringt ihr die etwa freiwillig wieder zurück? Was ist wenn das verlegende Fahrzeug von einer Nachbarwache kommt? Wer zahlt die Mehr-Kilometer?
      Und noch viel wichtiger - seid ihr gem. MPG auf die Spritzenpumpe eingewiesen? Das ist bei der Vielzahl an verwendeten Modellen, vor allem unterschiedlich zw. innerklinisch und Präklinik, m.E. sehr schwierig. Aber dafür fährt ja jetzt bei uns schon jeder RTW nen Perfusor durch die Gegend ... :whistling:
      Viele Grüße

      TOM



      - Betreuer offizielle bayerische Leitstellen
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      - Team NÜRNBERG (ID 73 / 86 / 88 / 89)
      - Team MÜNCHEN (ID 1159)
    • Haha, Perfusor am RTW; bei unseren [Anführungszeichen] RTWs [Anführungszeichen] bin ich schon froh über ein Pulsoxy...

      Aber im Ernst, wenn ein Pat. mit Perfusor verlegt wird ist in den allermeisten Fällen auch ein Arzt dabei, der bei uns immer vom KH gestellt wird (außer am Heli, da bleibt der NA natürlich an Bord) und das beantwortet auch beide Fragen.
      Wenn am Perfusor was zum rumfummeln ist, macht's der Arzt (der sich mit den Geräten seiner Station wohl auskennt)
      Ins KH müssen wir sowieso zurückfahren um den Doc wieder zurückzubringen.
    • LHA688 schrieb:

      Und noch viel wichtiger - seid ihr gem. MPG auf die Spritzenpumpe eingewiesen?


      Gut aufgepasst Kollege, denn dass ist nicht unwichtig!

      fentanyl1mg schrieb:

      Aber im Ernst, wenn ein Pat. mit Perfusor verlegt wird ist in den allermeisten Fällen auch ein Arzt dabei, der bei uns immer vom KH gestellt wird (außer am Heli, da bleibt der NA natürlich an Bord) und das beantwortet auch beide Fragen.
      Wenn am Perfusor was zum rumfummeln ist, macht's der Arzt (der sich mit den Geräten seiner Station wohl auskennt)
      Ins KH müssen wir sowieso zurückfahren um den Doc wieder zurückzubringen.


      Aufgepasst! Schließe durch eigene Erfahrungen im eigenen RD-Bereich nicht drauf, dass es in allen anderen RD-Bereichen Deutschland´s auch so ist. In meinem Falle kann ich sagen, dass so gut wie kein Verlegungseinsatz durch einen Arzt des abgebenen oder aufnehmenden Krankenhauses begleitet wird. Das muss halt alles RTW/NEF, ITW, usw. machen. Andere Länder - andere Sitten...

      Gruß