Meldeformel am Notruf - Realtalk

    • TheOssi schrieb:

      Abfrage des Einsatzortes und Erfassung im Leitrechner

      Rückrufnummer, falls der Anruf abbricht
      Letzteres sollte jede gute Telefonanlage automatisch machen, außer natürlich die Nummer ist unterdrückt.

      Ersteres soll doch jetzt in vielen Leitstellen funktionieren, auch bei Mobilfunk. Im Festnetz wird wohl schon häufiger die Meldeadresse des Anschlusses und teilweise auch der Anschlussinhaber angezeigt.

      To be fair: Notrufort ist nicht unbedingt gleich Notfallort, aber es gibt zumindest einen Anhaltspunkt.
    • Es sollte auch flächendeckend die Handyortung eingeführt sein, aber - hier kommt das Landei wieder - die funktioniert nicht überall. Ich habe im Sommer bei nem (zum Glück nur) vermuteten Waldbrand insgesamt über zehn Minuten mit der Leitstelle telefoniert. Ich hatte, zugegebenermaßen, einen offenbar schwerhörigen Disponenten am Telefon, so dass meine Ortsangabe offenbar nicht ankam, aber sie Ortung hat definitiv nicht funktioniert.

      Dort war auch die erste Frage nach der Örtlichkeit, was aber dank mangelnder Ortskenntnis und Zuhörvermögen des Disponenten nicht viel gebracht.
    • TheOssi schrieb:

      mangelnder Ortskenntnis und Zuhörvermögen des Disponenten
      Das wird in Zeiten von Calltakern und Großleitstellen zunehmen.

      Bei uns hat man deshalb eine riesige Datenbank mit lokalen Ortsbezeichnungen u.ä. gefüttert, damit auch ein ortsunkundiger Disponent den RD zum "Soldatensträßle" oder auf die Eselsburg schicken kann.

      Alex GX schrieb:

      Im Festnetz wird wohl schon häufiger die Meldeadresse des Anschlusses und teilweise auch der Anschlussinhaber angezeigt.
      Kann aber auch gehörig in die Irre führen, wenn die Daten nicht aktuell sind.
      Liebe User, Antworten auf nahezu alle Fragen zur Sim liefert euch unser Wiki. Dort ist detailliert erklärt, was ihr bei LstSim alles machen könnt und es gibt Lösungen für viele Probleme! Wir empfehlen allen Leitstellenerbauern ausdrücklich sich dort zu informieren!
      Auch interessant: FAQ
    • F. Köhler schrieb:

      Das wird in Zeiten von Calltakern und Großleitstellen zunehmen.

      Bei uns hat man deshalb eine riesige Datenbank mit lokalen Ortsbezeichnungen u.ä. gefüttert, damit auch ein ortsunkundiger Disponent den RD zum "Soldatensträßle" oder auf die Eselsburg schicken kann.
      Das ist schon mal ne gute Sache. In meinem Fall war es dann schließlich so weit, dass ich ihn gebeten habe die FF der Kernstadt zu alarmieren und mich dann bitte zu zitieren. Die Alarmierung hat geklappt. Das Zitat nur mäßig.
      Ich: "Ich stehe hier am ehemaligen Waldkindergarten oben am Ski-Hang."
      Dispo: "Was ist den der nächste Ort?"
      Ich: "Musterstadt."
      Dispo: "Ne, ich meine Ortsteil."
      Ich: "Musterstadt-Kernstadt."
      Dispo: "Ne, ich meine Ortsteil."
      Ich: "Petersdorf ist der nächste Ortsteil. Aber ich BIN in der Kernstadt."
      Dispo: "Weisen Sie die Kollegen ein?"
      Ich: "Natürlich."
      Dispo: "Ich schicke sie zur Bergstation des Skilifts."
      Ich: "Das können Sie natürlich tun, ich bin aber am ehemaligen Waldkindergarten und da ist auch der Brandgeruch."
      Dispo: "Ich schick die jetzt zum Lift."
      Ich: "Ja vielen Dank auch."

      Es folgten ein paar weitere Telefonate, leider immer mit demselben Dispo. Zuletzt bin ich über die 19222 gegangen, weil's mir über die 112 zu blöd wurde.
    • Hachja.. das alte Ortskenntnis-Argument....kenn ich von Feuerwehren zur Genüge,

      gibts auch nur in Deutschland diese unsinnigen Diskussionen. Man schaue zu Leitstellen in Australien oder tatsache nach England. Es gibt in England ganze 5 999 Center. Das klappt wunderbar, zugegeben ist dort die Mobilfunkinfrastruktur eine ganz Andere als hierzulande. Aber auf einer IT-Mäßigen "State of the Art" ILS ist Ortskenntnis zweit, sogar drittrangig. Das ist eine Menge Fleißarbeit, eine Datenbank zu erstellen wie sie ein Mitforist hier schon angesprochen hatte. Dies dauert mitunter Wochen oder Monate eine solche "Volksmunddatenbank" zu erstellen aber es lohnt sich ! Wenn dann noch spezielle Punkte georeferenziert sind, ist das ILS Glück perfekt ;)

      Eine Handyortung (oder AML-Datenabfrage) klappt auch auf dem Land, auch wenn dort die Positionsdaten um hundert Meter verschoben sein können. Wir haben hier sehr viel ländliches Gebiet und weitläufige Wälder (u.a. das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands) und bis jetzt klappte die AML - Abfrage jedesmal - als Backup gibts noch RescueTrack (was auch zuverlässig ist).

      Wir sollten uns in Deutschland endlich mal den technischen Möglichkeiten offenherzig zeigen und akzeptieren, das die Zeit von Bimmelbuden vorbei ist. Eine Leitstelle ist mittlerweile ein Gatekeeper und mehr als nur ein Call-Center. Andere Länder machen uns dies seit Jahren vor ! Wir haben sogar die technischen Möglichkeiten, wenn wir jetzt noch ein Berufsbild des Disponenten hinbekommen und verhindern, das die "alten und Fußkranken" Rettungsdienstler und Feuerwehrbeamte, die darauf überhaupt keine Lust haben (Weil sie eben Feuer löschen wollen und nicht ans Telefon gehen wollen, was ich absolut nachvollziehen kann !) in eine ILS gesteckt werden (was weder für diese Kollegen, noch für den Workflow auf einer ILS gut ist !), hätten wir viel geschafft.

      Und nein, man übernimmt niemals Blind irgendwelche Daten aus der TK raus (Ausnahme evtl. KH und AH), das gehört abgefragt und fertig. Und nein, man muss am Notruf auch nicht der gute Kumpel sein. Der Anrufer wird geführt, nicht andersrum, klingt arrogant oder auch überheblich aber hier reden wir von Informationsgewinnung im Rahmen von 90 Sekunden.

      Es ist egal wie du dich meldest.... etwa 3 von 10 Anrufern wählen die 112 für die Polizei. Da kannst du am Anfang sagen, was du willst. Eine Meldeformel mit der Stadt bzw. dem LK wird bei ILS die über mehrere LK verfügen schwer...da legen dir auch mal die Teilnehmer auf, weil sie denken sie haben sich verwählt. Bei uns legen regelmäßig Teilnehmer auf, weil man Ihnen auf die Frage "Bin cih jetzt beim roten Kreuz" sagt "Nein". Der Bürger per se is Dumm, mit wenigen Ausnahmen. Dies muss man besonders in einer ILS schnell lernen, damit schont man sich und seine Nerven ;)

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von stadtbub ()

    • F. Köhler schrieb:

      Bei uns hat man deshalb eine riesige Datenbank mit lokalen Ortsbezeichnungen u.ä. gefüttert, damit auch ein ortsunkundiger Disponent den RD zum "Soldatensträßle" oder auf die Eselsburg schicken kann.
      Eine gute Idee. Zwar viel Aufwand, aber eine gute Idee. Erzähle mal den Dispos aus meiner alten Heimat (die Lst sitzt in derselben Stadt und die Dispos kommen aus der Region) wo das Sächser ist. Jeder weiß, dass das größte Hotel der Region Sächser genannt wird. Oder in Suhl, das CCS. Das heißt sogar genau so - keine Chance, also immer zur bewerten Taktik zurück: Friedrich-König-Straße 7 in Suhl, das Congress Centrum.

      stadtbub schrieb:

      Und nein, man muss am Notruf auch nicht der gute Kumpel sein. Der Anrufer wird geführt, nicht andersrum, klingt arrogant oder auch überheblich aber hier reden wir von Informationsgewinnung im Rahmen von 90 Sekunden.
      Es geht auch nicht darum irgendwem den Hintern zu bohnern, sondern es geht darum Menschen zu helfen. Und wenn man da jeden Anrufer pampig abspeist (das kenne ich zu genüge), ist man falsch in dieser Position. Ist bei mir genau so. Ich kann nicht im Altenheim arbeiten, wenn ich alte Menschen hasse. Ganz einfach. Und einen gewissen Respekt darf ich verlangen auch und gerade in solchen Ausnahmesituationen.

      Genau so sehe ich das nicht nur in der Kommunikation, sondern auch im Handeln mancher Dispos. Es kann nicht sein, dass Disponenten (egal welcher HiOrg) sich hinsetzen und der Meinung sind (trotz eindeutiger Indikation) sie schicken jetzt mal nichts. Es gab in Thüringen schon mehrere Fälle solchen Handelns in den Rettungsleitstellen und selbiges musste ich mir mal von der Thüringer Polizei anhören, das ich doch in einer Bedrohungssituation (Frau wurde von Mann in Wohnung festgehalten und mit Messer bedroht) bitte selber die Situation lösen solle. Das sind dann solche Phänomene wo ich mich frage, ob ich nicht lieber in angesprochenen anderen Ländern wohnen wöllte.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von MartinHorn ()

    • stadtbub schrieb:

      Wir sollten uns in Deutschland endlich mal den technischen Möglichkeiten offenherzig zeigen
      Dem stimme ich zu und dennoch sollte jede technische Neuerung durchaus einer äußerst kritischen Diskussion unterzogen werden. Nicht jede Entwicklung ist positiv.

      stadtbub schrieb:

      Eine Leitstelle ist mittlerweile ein Gatekeeper und mehr als nur ein Call-Center.
      Da mache ich andere Erfahrungen. Standardisierte Notrufabfrage und unerfahrene RettSan als Calltaker sind keine Entwicklungen, die der Qualität der Notrufabfrage gut tun, sondern nur zur Vertuschung und Verschleppung andernorts gemachter Probleme beiträgt.
      Hier "verkommt" die ILS immer mehr zum Notrufannahme- und Alarmierungszentrum.

      stadtbub schrieb:

      Hachja.. das alte Ortskenntnis-Argument....kenn ich von Feuerwehren zur Genüge,
      Und es ist nicht von der Hand zu weisen, denn...

      stadtbub schrieb:

      Eine Handyortung (oder AML-Datenabfrage) klappt auch auf dem Land, auch wenn dort die Positionsdaten um hundert Meter verschoben sein können
      Wenn 100 Meter mal reichen und die technischen Möglichkeiten der Leitstelle gegeben sind. Meines Wissens ist eine Handyortung in unserem Bereich der Polizei vorbehalten.
      Liebe User, Antworten auf nahezu alle Fragen zur Sim liefert euch unser Wiki. Dort ist detailliert erklärt, was ihr bei LstSim alles machen könnt und es gibt Lösungen für viele Probleme! Wir empfehlen allen Leitstellenerbauern ausdrücklich sich dort zu informieren!
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    • Handyortung muss die Polizei freigeben, bzw. Der Bürger muss sein Einverständnis geben, kann dann auch die ILS machen.

      Von der Einstiegsformel „Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst der Stadt X / des Landkreises X“ halte ich nix, dass ist dem Bürger erstmal egal, zumal er gar nicht weiß, dass es da eventuell andere Zuständigkeiten gibt, viel wichtiger finde ich die Nachfrage nach dem Ort oder dem Stadtteil. Ich hatte in den letzten Jahren schon ein paar Einsätze in der (Beispiel!) Musterstraße, die es zwar auch in Stuttgart gibt, der Anrufer war halt blöderweise in der Musterstrasse in Waiblingen (Nachbarlandkreis). Entweder hängst du im falschen Funkmast, oder du kommst in den Überlauf und schon bist du nicht mehr bei „deiner“ Leitstelle. Das könntest du einfach vermeiden, wenn du da fragst „Musterstrasse in Stuttgart-Mitte?“ und der Bürger entweder Ja sagt, oder eben „Nein, die Musterstrasse in Waiblingen“.
      Bei gewissen Plätzen fragen die Calltaker das ja auch, Weils zB den Wilhelmsplatz oder Markplatz als Adresse mehrfach in Stuttgart gibt, warum nicht einfach nochmal bei jeder Straße?
    • MartinHorn schrieb:

      Es kann nicht sein, dass Disponenten (egal welcher HiOrg) sich hinsetzen und der Meinung sind (trotz eindeutiger Indikation) sie schicken jetzt mal nichts.
      Haha, mit der ILS München machst du da eher die Erfahrung, dass die allgemeine Reaktion auf jeden Notrufeingang die Alarmierung eines RTW ist, soviel schlecht abgefragten Schmarrn, wie wir teilweise fahren.

      Aber Spaß beiseite. Ich denke das größte Hindernis auf Leitstellenseite ist immernoch, dass jedes Bundesland, jede Stadt und jeder Kreis sein eigenes Süppchen kocht. Teilweise wird die Leitstelle vom DRK/BRK betrieben, teilweise von der Feuerwehr, dann wieder kommunal. Zentrale Leitlinien schaffen es da kaum noch durch. Das könnte man bundesweit einheitlich gestalten. Dann könnten auch bundeslandübergreifende Einsätze besser gemanagt werden. Wenn ich mir vorstelle was das hier in Bayern schon für ein Rumgehampel war, bis endlich die eine Leitstelle Einsatzmittel des anderen alarmieren konnte ohne ganz analog bei denen anzurufen - Stichwort: Einsatz- und Statusweiterleitung. Und in Bayern wird überall dieselbe Software verwendet!
    • F. Köhler schrieb:

      Meines Wissens ist eine Handyortung in unserem Bereich der Polizei vorbehalten.
      Das war in Thüringen lange Zeit auch gang und gebe. Hieß dann das man den Anruf zur Polizei gegeben hat und die die Ortung durchführten. Läuft das bei euch im Bereich heute noch so oder löst ihr das anders?

      Alex GX schrieb:

      Ich denke das größte Hindernis auf Leitstellenseite ist immernoch, dass jedes Bundesland, jede Stadt und jeder Kreis sein eigenes Süppchen kocht. Teilweise wird die Leitstelle vom DRK/BRK betrieben, teilweise von der Feuerwehr, dann wieder kommunal. Zentrale Leitlinien schaffen es da kaum noch durch.
      Ja, das kenne ich nur zu gut. Eure Nachbarn (also wir Thüringer) sind prädestiniert dafür, das jeder hier sein Ding macht. Alleine die Leitstellenstrukturreform in Thüringen hat in der Gutachtungsphase schon Abgründe zutage gebracht, dann fällt einem nichts mehr zu ein.

      Alex GX schrieb:

      Dann könnten auch bundeslandübergreifende Einsätze besser gemanagt werden. Wenn ich mir vorstelle was das hier in Bayern schon für ein Rumgehampel war, bis endlich die eine Leitstelle Einsatzmittel des anderen alarmieren konnte ohne ganz analog bei denen anzurufen - Stichwort: Einsatz- und Statusweiterleitung.
      Ich weiß. Darf ich mal hieran erinnern? mainpost.de/regional/rhoengrab…rd-untersucht-art-9010724
      Das war hier im Forum damals auch schon Thema: Unfall bei Trappstadt sorgt im Nachgang für Streit
      Ich glaube, das ist so das beste Beispiel für deine Schilderung.
    • Eine Handyortung (oder AML-Datenabfrage) klappt auch auf dem Land, auch wenn dort die Positionsdaten um hundert Meter verschoben sein können.
      Und ich sage sir jetzt, dass die Handyortung in meinem Fall überhaupt nicht funktioniert hat. Um den Dispo zu zitieren: "Ich krieg Sie nicht auf der Karte."

      Ortskenntnisse sind sicherlich hilfreich, ich stimme aber zu, dass sie nicht (allein) kriegsentscheidend sind. Wichtig ist zu wissen, was man fragen muss und, wenn man vom Anrufer dann gesagt kriegt, alarmier doch die und die FF und sag denen, was ich dir gerade gesagt habe, dass man das dann auch macht, und auf die Ortskenntnisse der Kameraden zurück greift.
      Es hat damals ne halbe Stunde gedauert ab Notruf 1, bis die FW bei mir (nicht beim Einsatzort) angekommen war und das ging auch nur "so schnell", weil ich mich dann mal auf den Weg dahin gemacht habe, wo der Dispo sagte, dass er die FW hinschicken würde. Immerhin fünf Minuten Fahrtzeit entfernt. Zu Fuß deutlich länger. Und wenn du denrn dann sagst, dass sie zum Kindergarten müssen, kommt die Frage, warum man das nicht am Telefon gesagt habe. Zur Erinnerung: habe ich dreimal gemacht.

      Lange Rede kurzer Sinn: eine Einstiegsformel war da, leider kam danach nicht mehr viel nützliches. Zum Glück war es nur ein Grill an einer Waldhütte, was sicher nicht dir beste Idee im Sommer ist, aber auch eben (noch) nicht mehr war.
      In "echt" hätte das böse ins Auge gehen können. Nicht unbedingt bei nem Waldbrand, den hätte man ja irgendwann gesehen, aber z.B. bei nem medizinischen Notfall. Hier war es auf einer befestigten Straße mit NAMEN!
    • MartinHorn schrieb:

      Ich glaube, das ist so das beste Beispiel für deine Schilderung.
      Da muss man noch nicht mal ins Bundeslandübergreifende gehen. Bis letztes Jahr war es im Bereich der ILS München noch so, dass Nachbarleitstellen (die mit demselben Programm arbeiten) keine Informationen über Status und Standort von Münchner Rettungsmitteln hatten. Einfach weil die Einsatz und Statusweiterleitung noch nicht bayernweit eingeführt war. Und selbst jetzt gibt es wohl noch Fehlfunktionen, dass Fahrzeuge von zwei ILS gleichzeitig alarmiert werden können. Wie soll das das bundesweit klappen, wenn es noch nicht mal mit derselben Software klappt?
    • Gute Frage Alex. Aber das kenne ich hier auch. War bis vor 3 Jahren noch gang und gebe, dass die Leitstelle Suhl Rettungsmittel der Nachbarleitstelle Meiningen alarmieren konnte. Deswegen stand in anderen Artikel zu dem Vorfall in Trappstadt auch drin das nur die Leitstelle Suhl Rettungsmittel schickte. Aber ich verstehe deinen unmut darüber.
    • F. Köhler schrieb:

      und Großleitstellen zunehmen.
      Ändert sich da überhaupt noch was in DE? Das einzige was ich vor Jahren mitbekommen habe war ja: Beim Harz irgendwo und davor Schaumburg/Nienburg



      Ein weiteres Problem ist auch welche Karten(-Daten) Leitstellen verwenden.
      Letztens so in etwa:

      LTS Notruf Feuerwehr und Rettungsdienst.. Wo ist der Notfallort?
      AUG Ja ich bin in [Ort], [Strasse] [Hausnummer]. Ich bin bei meiner Oma... (ich wartete kurz ob der Dispo mich verstanden hat... nichts kam) Ja der is seit gestern schon so übel[...] Sie hat heute erbrochen und seit kurzem starke Brustschmerzen.
      LTS Wann sind die Brustschmerzen aufgetreten?
      AUG Vor 10 Minuten.
      LTS Wie ist denn der Name?
      AUG Der Patientin?
      LTS Ja, wie heißt denn Ihre Oma?
      AUG [...]
      LTS Wie alt ist sie?
      AUG [...]
      LTS Ich finde die Straße nicht. Können Sie diese buchstabieren?
      AUG [...]
      LTS Ich hab hier nur die T-Straße...
      AUG (Ich denke mir nur so: WOLLT IHR MICH VERARSCHEN? DIESE WOHNGEBIETSSTRASSE, WELCHE ES SCHON SEIT JAHRZEHNTEN GIBT, IST NICHT IN EUREM ...-SYSTEM DRIN??) Ähmm.. ist in der Nähe.
      LTS Was macht denn die Oma jetzt?
      AUG Ich habe sie hingesetzt.
      LTS Ok gut, Kräfte sind losgeschickt. Wenn sich noch irgendwas verändert, rufen Sie nochmal an.

      Natürlich wurde die 12min Hilfsfrist für die eig. ca 2km des RTW sehr stark ausgenutzt... aber das passiert irgendwie öfter hier im Kreis...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von AUG ()

    • @LukasE tolles Thema angestoßen!

      Sehe es wie @stadtbub , dass der Fokus nicht das "Redenlassen" des Anrufers ist, sondern die zeitkritische Identifizierung einer abnormalen Atmung (T-CPR...) und des Notfallortes. Da führen sicher einige Wege zum Ziel.
      Aber ein "Rettung Notruf?" ( @Kevin Tösch ) gibt dem Anrufer überhaupt keine Struktur in dem Gespräch.
      Natürlich haben die meisten Menschen sicher irgendwann verkatert :beers: und unaufmerksam in einem Erste-Hilfe-Kurs gesessen, aber das sichert doch keine strukturierte Angabe von relevanten Inhalten. (oder was meintest du @MartinHorn, was du mal gelernt hast?)

      Andere Länder sind unserem Flickenteppich um einiges Voraus.
      So wie @stadtbub es beschreibt trifft es meine Meinung: Berufsbild muss her, ein Pilot würd auch niemals im Tower arbeiten, weil er nicht mehr fliegen darf / will.

      Hat einer von euch zufällig irgendwelche Paper oder andere Veröffentlichungen dazu? Wär doch mal interessant - ich geh mal auf die Suche.

      - Der NHS hat ein sehr simples Dokument zu ihren Notfallkategorien veröffentlicht. -->> Hier <<--
      - Für die, die sich gerne einlesen wollen: -->> Hier <<-- Die Qualitätsanalyse und Innovationen der Notruf- und Alarmierungskriterien vom NHS
      lg

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Tierlieb ()

    • Tierlieb schrieb:

      Natürlich haben die meisten Menschen sicher irgendwann verkatert und unaufmerksam in einem Erste-Hilfe-Kurs gesessen, aber das sichert doch keine strukturierte Angabe von relevanten Inhalten. (oder was meintest du @MartinHorn, was du mal gelernt hast?)
      Tja, ich habe gelernt kurze prägnante Antworten zu geben. Aber ich glaube, du scheinst meine Position nicht richtig zu erkennen. Es geht mir nicht darum infrage zu stellen, das die Leitstelle das Gespräch führt oder das man einen Plausch am Telefon halten soll - Nein, es geht mir darum, das man Bürger wie dumme Kühe abstempelt und "über Leichen" geht. Ich als Bürger erwarte, dass ich für voll genommen werde und nicht dumm gemacht werde, dass mir Respekt entgegengebracht wird (im Normalfall).

      Mit dem rumgemotze am Telefon oder Kurzantworten wie "Hm", "Ja, Ja, Ja" kommt sich jeder Mensch wie eine dumme Kuh vor. Der Ton macht die Musik/So wie man in den Wald hineinruft, so schallt es auch wieder heraus (kennst du vielleicht). Und als Verfechter eines gesitteten Umgangs bin ich der Meinung das eine "strukturierte Abfrage von relevanten Inhalten" dadurch durchaus besser gelingt.

      Also, kurze Zusammenfassung: Es geht mir nicht um die Gesprächsführung/die Knappheit des Gesprächs/das Gespräch an sich, es geht mir um den Umgangston bzw. eine Gesprächsführung welche auch am Ton erahnen lässt: Okay, der nimmt mich für voll, ich weiß, dass ich gut aufgehoben bin. Ansonsten sieht es irgendwann mal so aus, wie in meiner alten Heimat wo viele nur noch die Hände zusammenschlagen, wenn Sie Leitstelle (oder bestimmte Namen von Disponenten) hören.
    • Tierlieb schrieb:



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