F. Köhler schrieb:
Dem stimme ich zu und dennoch sollte jede technische Neuerung durchaus einer äußerst kritischen Diskussion unterzogen werden. Nicht jede Entwicklung ist positiv.stadtbub schrieb:
Wir sollten uns in Deutschland endlich mal den technischen Möglichkeiten offenherzig zeigen
Da mache ich andere Erfahrungen. Standardisierte Notrufabfrage und unerfahrene RettSan als Calltaker sind keine Entwicklungen, die der Qualität der Notrufabfrage gut tun, sondern nur zur Vertuschung und Verschleppung andernorts gemachter Probleme beiträgt.Hier "verkommt" die ILS immer mehr zum Notrufannahme- und Alarmierungszentrum.stadtbub schrieb:
Eine Leitstelle ist mittlerweile ein Gatekeeper und mehr als nur ein Call-Center.
Und es ist nicht von der Hand zu weisen, denn...stadtbub schrieb:
Hachja.. das alte Ortskenntnis-Argument....kenn ich von Feuerwehren zur Genüge,
Wenn 100 Meter mal reichen und die technischen Möglichkeiten der Leitstelle gegeben sind. Meines Wissens ist eine Handyortung in unserem Bereich der Polizei vorbehalten.stadtbub schrieb:
Eine Handyortung (oder AML-Datenabfrage) klappt auch auf dem Land, auch wenn dort die Positionsdaten um hundert Meter verschoben sein können
Die Technologie dahinter, ist simpel und kann von jedem Einsatzleitsystem abgegriffen werden, die Schnittstellen sind vorhanden und können genutzt werden. Selbst wenn es 300 Meter sind, ist dies nicht sonderlich relevant, denn 300 Meter ist besser als überhaupt nichts.
Ich gebe dir insofern recht, das es ein Unding ist das unerfahrene Rettungssanitäter oder Feuerwehrbeamte einer FW OHNE Rettungsdienst in einer Leitstelle sitzen (95 % der Arbeit einer ILSt betrifft den RD / KT, die Feuerwehr ist wirklich nur "Beiwerk"). Eine standardisierte Notrufabfrage hingegen ist ein sehr gutes Mittel eine qualitativ hochwertige Dienstleistung anzubieten (vgl. dazu Niederlande oder Dänemark !). Es kann UND DARF nicht sein, das Dispo A anders abfragt als Dispo B, dies ist definitiv suboptimal und führt dazu, das eine Leitstelle mehr als Bimmelbude angesehen wird und nicht als professionelle Schnittstelle im Gesundheitssystem. Auch kann daran überhaupt erst die Qulität "gemessen" werden..... ein Wort, welches für z.B. viele Feuerwehreinsatzzentralen noch immer ein Fremdwort ist !
Das Bürger teilweise "dumme Kühe" sind ist leider nicht von der Hand zu weisen, jedoch gibt es ein starkes Stadt-Land-Gefälle. Der Städter per se ist um einiges hilfloser als die Landbevölkerung. Dies macht sich grade auf den ILSt bemerkbar die beide Bereiche bedienen. Hier kann man ein Lied von dem "mündigen" Bürger singen....
Auch mit der "Ortskenntnis" der Kameraden ist es so eine Sache, denn wenn der Ort zwar im Bereich des A-Dorfes liegt aber die Gemarkung im Bereich des B-Dorfes, wird das schnell zum Politikum, wenn die FW A-Dorf alarmiert wurde aber eigentlich B-Dorf zuständig ist.... selbst erlebt, da hört die Kameradschaft der Feuerwehrler nämlich schnell auf ("MEIN Feuer und DEIN Feuer !") und du hast einen Anruf vom Wehrführer
Wir sollten natürlich Neuerungen hinterfragen aber bitte doch nicht solche Neuerungen, welchen in anderen Ländern seit Jahren funktionieren und einen Benefit für den Patienten und die Situation haben. dies ist eine typisch deutsche Angewohnheit und zieht sich durch viele Bereiche. Ich rede hier nicht von hochtrabenden Techniken sondern z.B. von Diensthandy für KTW (so simpel es klingt, in unserem Bereich haben fast alle KTW keine Handys und die Besatzungen telefonieren mit Privathandys *g*)