Krankentransporte durch RTW´s

    • mal kurz etwas Off-Topic: Wenn ich jemanden, der nicht selber laufen kann, an einen Ort entlasse, den er danach nicht wieder verlassen kann, ist dann nicht an anderer Stelle etwas schiefgelaufen? Also die Fälle, in denen ich in meinem bisherigen Berufsleben eine Entlassung gefahren habe und dann mangels Fahrstuhl jemanden die Treppe hinauftragen musste, kann ich ernsthaft an einer Hand abzählen.

      Zurück zum Thema: Das der Rettungsdienst an sich eine laufende Entwicklung ist, sieht man ja nicht zuletzt an NKTW-Projekten wie in Frankfurt, Telenotarztsystemen und Gemeindenotfallsanitätern. Egal wie man jetzt persönlich zu den einzelnen Sachen steht, generell zu behaupten, es würde sich nichts bewegen, ist nicht ganz so doll. Auf der anderen Seite muss man auch immer wieder schauen, dass sich erst einmal zeigen muss, wie sich Änderungen und Ideen langfristig auswirken. Und meistens ist leider nicht die Politik im Konkreten schuld. Vielleicht komme ich hier aus einer Insel der Glückseligen, aber so Dinge wie einen Notarzt für einen Zugang zu rufen und dann ewig tatenlos herumzustehen, bis dieser kommt, gibt es hier schon lange nicht mehr. Und auch die Frage, was der Notfallsanitäter wo darf, entscheidet nicht die Politik, sondern liegt in Händen des jeweiligen ÄLRDs. Der Fehler der Politik war nur, das eben in über 400 Hände zu legen ...

      Zu der ALS/BLS bzw. RTW/KTW-Frage: Ich glaube kaum, dass die Kostenträger zusätzliche KTW verweigern und dafür zusätzliche RTW irgendwo hinstellen, denn das ist auch ein gewaltiger Kostenunterschied. Ob man die KTW jetzt auch für niedrigpriorisierte Einsätze raushauen kann, dürfte am Ende dann auch am Versorgungsgebiet liegen (Stadt/Land), denn wenn die Kopfplatzwunde doch was heftigeres war und der KTW erst nach einer halben Stunde rumbummeln dort ankommt... Oder war das als Blaulichtfahrt gedacht?

      Niedrigstpriorisierte Fahrten sind so eine Sache. Ja, die Ansprüche der Bevölkerung sind manchmal zum Kopfschütteln. Aber wie es hier schon oft gesagt wurde: In jedem Job gibt es Routine. Und die kann schon mal nerven. Aber mal ehrlich, ist hier jemand in den Job gegangen mit dem Gedanken, jede Schicht einen schweren Verkehrsunfall, zwei bis drei Reanimationen und zum Abschluss noch eine dicke Anaphylaxie zu bekommen? Dann ist er wirklich genauso falsch wie der Kampfpilot der Bundeswehr, der täglich einen Feind vom Himmel holen will. Wir sind für den Fall der Fälle da. Und die vielen kleinen Einsätze haben doch erst dazu geführt, dass es heutzutage so viele RTW gibt. Würde man das alles wieder abschaffen und die Krankentransporte noch an die Taxen abgeben, wäre vor allem ein Problem schnell gelöst: Der Fachkräftemangel.
      Benutzt das Wiki: WIKI LstSim Es sollte DAS Nachschlagewerk zur Sim werden!!!

      Leitstelle Olpe [260]
      Leitstelle Sauerland [495]
      Leitstelle Mark [1260]
      FDNY*EMS [7095]
      LA County Fire Department [17036]
      Leitstelle Siegen-Wittgenstein [1068]

      EMS-Fire-Database
    • Rotkreuz Olpe schrieb:

      Das der Rettungsdienst an sich eine laufende Entwicklung ist, sieht man ja nicht zuletzt an NKTW-Projekten wie in Frankfurt, Telenotarztsystemen und Gemeindenotfallsanitätern. Egal wie man jetzt persönlich zu den einzelnen Sachen steht, generell zu behaupten, es würde sich nichts bewegen, ist nicht ganz so doll.
      Es bewegt sich nur in einer Handvoll von Kreisen/Städten in der BRD was... und schon mal so gut wie gar nichts auf Länder-Sache.(positives)

      Rotkreuz Olpe schrieb:

      Zu der ALS/BLS bzw. RTW/KTW-Frage: Ich glaube kaum, dass die Kostenträger zusätzliche KTW verweigern und dafür zusätzliche RTW irgendwo hinstellen, denn das ist auch ein gewaltiger Kostenunterschied.
      Die KTW-Kostenübernahme ist erstmal gar nicht so das Problem dahinter. Die Offiziellen müssen erst mal erkennen, dass nicht jeder, der bei der 112 anruft, immer NFS braucht. .. Eine weitere Sache sind auch noch die Vorhaltezeiten von KTW: Im ländlichen Bereich, wo wenn dann ja nur gerne 1 Wagen/paar Wachen vorgehalten wird, sollten keine max. 8Std aller meistens gelten...

      Rotkreuz Olpe schrieb:

      Ob man die KTW jetzt auch für niedrigpriorisierte Einsätze raushauen kann, dürfte am Ende dann auch am Versorgungsgebiet liegen (Stadt/Land), denn wenn die Kopfplatzwunde doch was heftigeres war und der KTW erst nach einer halben Stunde rumbummeln dort ankommt... Oder war das als Blaulichtfahrt gedacht?
      Klar, denn NotSAN & NA sind nicht nur die einzigen, die berechtigt sind mit SoSi wo raus geschickt zu werden...


      Ein Problem ist auch noch, dass die Probleme des RD und so eig. auch so wirklich nur unterm Personal bekannt sind... Der Großteil der Bevölkerung kennt ja nicht mal den Unterschied zwischen 'nem Krankenwagen und 'nem RTW...
    • Gegenfrage:
      Muss denn der Normalbürger den Unterschied zwischen KTW / RTW kennen? Oder reicht es selbigem nicht, dass im Hilfefall Hilfe kommt, die ihm auch Hilfe anbietet (und das muss nicht immer der Transport sein), anstatt ihm drüber einen Vortrag zu halten, dass dieser Einsatz jetzt absolut ungerechtfertigt und eine Verschwendung von Ressourcen ist?

      Ja, wir fahren viel Schrott, das steht außer Frage, was aber (zumindest aus meiner Sicht) mehr und mehr verloren geht ist der Gedanke, dass wir da keine Ware transportieren, sondern Menschen mit Bedürfnissen usw. Und wie gesagt, ich fahre nachts auch gerne mal was mit dem RTW zurück nach Hause, wenn der disponent anruft und fragt, weil selbiger Patient schon seit 4+ Stunden in der Notaufnahme versumpft. Und wenn ich dann deshalb den VU mit mehreren eingeklemmten verpasse? Ich armer Kerl.
    • FaRa schrieb:

      Und wie gesagt, ich fahre nachts auch gerne mal was mit dem RTW zurück nach Hause, wenn der disponent anruft und fragt, weil selbiger Patient schon seit 4+ Stunden in der Notaufnahme versumpft. Und wenn ich dann deshalb den VU mit mehreren eingeklemmten verpasse? Ich armer Kerl.
      Vorallem der arme Kerl, der in seinem Auto eingeklemmt ist und jetzt ne Viertel Stunde auf Hilfe warten darf, obwohl eigentlich ein RTW in 3 Minuten da wäre.
      Oft steht hinter spannenden/interessanten Einsätzen wo einem viel abverlangt wird auch ein Mensch mit größeren "Bedürfnissen" als der, der seit 4 Stunden in der Notaufnahme sitzt und nach Hause will.

      Ob man jetzt gerne z.B so eine Entlassung fährt oder nicht ist ja von Person zu Person unterschiedlich und vielleicht kann man im städtischen Bereich sowas kompensieren. Aber hier auf dem Land ist das nicht so und mir wird bei jeder 0815 Fahrt nachts schlecht wenn ich drüber Nachdenke selbst mal auf Hilfe angewiesen zu sein die dann nicht kommt weil die Kollegen mit Schrott beschäftigt sind.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Dr.Doom ()

    • Mein Beispiel war tatsächlich pauschal auf die Großstadt bezogen, als ich noch auf dem Land war haben wir nachts auch mal ne Fahrt abgelehnt, als wir ne Rückfahrt in den Nachbarkreis machen sollten (damals gab es keinen KTW nachts) und der andere RTW bereits auf einer Fernverlegung war, ergo wäre in der Kleinstadt für ca 1-1,5h kein RTW mehr gewesen. Dass ich im ländlichen Gebiet über solche Fahrten anders denken muss, ist ja selbstverständlich. Desweiteren war mein letzter Satz etwas ironisch darauf bezogen, dass es genug Kollegen gibt, die total geil auf die „Action“-Einsätze sind und ergo immer halb in die Depression abgleiten, weil man nur Pseudo-ACS und stürze aus dem AH fährt.
    • Aber, mal ganz ehrlich, wenn man sich, ob Großstadt oder Land, Gedanken darüber macht, was alles passieren kann, wenn man unterwegs ist (mal davon abgesehen, dass man auch bei ner Rea in Altenheim stehen kann um dem 99j jetzt den Heiligenschein noch ne Stunde länger zu verwehren, während draußen der junge Mensch, der das Leben noch vor sich hat im Auto klemmt), dann muss man sich auch Gedanken machen, qas passiert, wenn Doktor A, statt Doktor B kommt, wenn der Kollege nur doof ist, usw.Man muss die Kirche auch mal in Dorf lassen, wir sind für die Patienten da, die jetzt gerade Hilfe (welcher Art auch immer) brauchen und können/sollten nicht mit denen argumentieren, die vielleicht parallel anfallen KÖNNTEN. Und in vielen ländlichen Bereichen zählt der nächtliche KT zu den Standartaufgaben eines RTW. Wenn jemand wegen nem gebundenen RTW auf der Strecke bleibt, dann ist das halt so. Lebensrisiko. Das hat man halt, egal, wie hoch die Vorhaltung und wie gut disponiert wird. Abet das ist ne Sorge/ein Gedankengang, den die Leitstelle haben muss, aber doch nicht wir auf der Straße.

      PS: Tippfehler sind zu 99% auf die Handytastatur zurückzuführen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von TheOssi ()

    • AUG schrieb:

      [...] dass nicht jeder, der bei der 112 anruft, immer NFS braucht.
      Hier möchte ich auch noch einmal allgemein anmerken, dass Oma Piepenbrink, die in den letzten zwei Wochen zugenommen hat und sich komisch und schlapp fühlt, ohne das näher (am Telefon) beschreiben zu können, vielleicht doch einen NotSan verdient hätte, weil dem RettSan hier (ggf.) das Fachwissen fehlt um komplexere Zusammenhänge einer (oder mehrerer) Grunderkrankung (-en) und dessen Wirkungen einer Dauermedikation verstehen kann, ihm ggf. mit dem KTW sogar auch noch die Medizintechnik dazu fehlt. Alle nicht so "krassen Notfälle" auf nur oberflächlich ausgebildete Kollegen abwälzen zu wollen, die meist auch noch sehr jung und unerfahren sind, sich daher auch mit Entscheidungen oft schwer tun, ist aus meiner Sicht auch nicht immer so eine tolle Idee. Denn genau das kann ich seit der Einführung der NKTW hier bei uns immer mehr beobachten. Oma Piepenbrink könnte daher wahrscheinlich mehr Fachwissen und Erfahrung benötigen wie Michel aus Lönneberga, der mit seinem Fahrrad auf dem Spielplatz gestützt ist, dabei nach seiner Mama heult und eine (ganz, ganz schlimm) blutende Kopfplatzwunde hat. Klar, Michel ist spektakulärer, mit Blaulicht und so, viel Blut, einer den systemrelevanten Helden dankbaren Mutter (aber nur wenn ihr nicht länger als 3 Minuten gebraucht habt). Oma Piepenbrink ist jedoch vielleicht deutlich "kränker" wie Michel...
    • Und Oma Piepenbrink geht dann an meinem Arm zum RTW, wir nehmen ihre Tasche mit, der Internist freut sich dass sie nicht kotzt und zum Schluss zückt sie nen Zwanni. Das darf doch auch mal sein. :D
      Die Kollegen die morgens schon die Trauma SOP durchgehen entspannen mich nach weit über 10 Jahren auf dem RTW nicht mehr.
      - GOMERS don't die - Samuel Shem - House of God
    • @RFSW: Jetzt solltest du der Vollständigkeit halber aber auch rausrücken, welches akut RTW-indizierte Problem Frau Piepenbrink nun hat und wie die Anwesenheit eines NotSan ihre weitere akute Behandlung beeinflusst.
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      Auch interessant: FAQ
    • Mir ging es allgemein darum. Bei alten Leuten hat man es recht häufig, dass Medikamente nicht so eingenommen werden wie der Hausarzt dieses verordnet hat. In dem Fall musste ich an eine alte Oma denken, die ihre "Wassertabletten" nicht korrekt eingenommen hatte und dieses zur einer Hypokaliämie / Hyponatriämie geführt hatte, die sich eben vor allem schlapp fühlte ("schlapper" als sonst bei ihrer Herzinsuffizienz) sowie "komisch" fühlte (weil ihr Herz "stolperte" = VES und ab und zu es zu Muskelkrämpfen in den Waden kam). Es hätte auch ein anderes Beispiel sein können.

      Was ich damit sagen will: Zu mindestens erwarte ich von einem RettSan nicht, dass er das weiß, weil er den theoretischen Hintergrund dazu nie gelernt hat. Ich möchte diese Kollegen vor Überforderung schützen. Es macht mir schon ein wenig Sorgen, dass vermehrt verlangt wird, dass diese oft jungen und unerfahrenden Kollegen mit einer kurzen, recht oberflächlichen Ausbildung, solche Einsätze mit einem KTW übernehmen sollen (die ggf. dafür auch gar nicht ausgerüstet sind) oder sogar schon tun. Ich würde mir eine bessere RettSan Ausbildung wünschen, die sich um die 12 Monate Ausbildungszeit bewegt. Oder ein Zwischending "reanimieren", wenn man dem KatS die RettSan nicht nehmen möchte.
    • RFSW schrieb:

      Ich würde mir eine bessere RettSan Ausbildung wünschen, die sich um die 12 Monate Ausbildungszeit bewegt. Oder ein Zwischending "reanimieren", wenn man dem KatS die RettSan nicht nehmen möchte.
      Dazu gibt es ja schon entsprechende Konzeptpapiere...
      Der RettSan bliebe für KatS/EA und als Fahrer KTW erhalten. Neu geschaffen wird ein einjähriger Rettungsdienstberuf, vergleichbar zu Alten- bzw Krankenpflegefachhelfer:innen, dessen Ausbildung kompatibel zum ersten Lehrjahr der NotSan ist.
      Der 1-und-3-Jahre-Schritt ist in der Pflege und als TransportSan-RettSanHF in der Schweiz ja auch im Rettungsdienst schon bekannt.

      Danach die KTW noch zu echten N-KTW nach Norm (DIN EN 1789 Typ B...) aufrüsten.
      Dann kann es was damit werden dass wir die untersten bisherigen RTW-Einsätze an die dann N-KTW abgeben.

      (Und natürlich im gleichen Zuge die bisherigen untersten (auch jetzt schon nicht KTW-indizierten) an einen flächendeckenden und kostendeckenden Fahrdienst abgeben.)
    • RFSW schrieb:

      Mir ging es allgemein darum. Bei alten Leuten hat man es recht häufig, dass Medikamente nicht so eingenommen werden wie der Hausarzt dieses verordnet hat. In dem Fall musste ich an eine alte Oma denken, die ihre "Wassertabletten" nicht korrekt eingenommen hatte und dieses zur einer Hypokaliämie / Hyponatriämie geführt hatte, die sich eben vor allem schlapp fühlte ("schlapper" als sonst bei ihrer Herzinsuffizienz) sowie "komisch" fühlte (weil ihr Herz "stolperte" = VES und ab und zu es zu Muskelkrämpfen in den Waden kam). Es hätte auch ein anderes Beispiel sein können.
      Auch wenn ich prinzipiell Deiner Meinung bin, zumindest ja soweit, dass der NotdSan nicht zu gut ist, um auch die "niederschwelligen" Einsätze abzuarbeiten, sehe ich hier nicht das Problem, wenn eine Besatzung, unabhänig der Qualifikation, das Problem nicht erkennt. Ist für Oma Piepenbrink irrelevant in ihrer Prognose. Je höher die Qualifikation, desto peinlicher sollte es einem halt nur sein, bei diesem Bild nicht die Herzinsuff zumindest im Hinerkopf zu haben.
    • Zum Status 1: Handfunke mitnehmen,dann klappt's mit dem Folgeeinsatz sogar auf dem Weg zum
      Auto.... ;)

      Was Krankentransporte angeht:
      So lange es nicht zu viele sind stört es mich nicht auf dem RTW, gut 99MRGN um zwei Uhr nachts ist nicht sooo prall.
      Aber ab und an mal ne UroTaxi Fährt zeigt mir immer wieder wie schnell man SoftSkills verschlampt. Ordentliche Pflegeübergabe, Oma Piepenbrink mal WIRKLICH zuhören wenn sie vom Krieg erzählt, durchaus auch mal mit Kollegen die alles können das korrekte Angurten auf Trage und Stuhl besprechen. Und für die ausreichende Zahl an RTW ist der Träger verantwortlich.
      Mich interessiert ausschließlich mein laufender Einsatz.
      - GOMERS don't die - Samuel Shem - House of God
    • TheOssi schrieb:

      RFSW schrieb:

      Mir ging es allgemein darum. Bei alten Leuten hat man es recht häufig, dass Medikamente nicht so eingenommen werden wie der Hausarzt dieses verordnet hat. In dem Fall musste ich an eine alte Oma denken, die ihre "Wassertabletten" nicht korrekt eingenommen hatte und dieses zur einer Hypokaliämie / Hyponatriämie geführt hatte, die sich eben vor allem schlapp fühlte ("schlapper" als sonst bei ihrer Herzinsuffizienz) sowie "komisch" fühlte (weil ihr Herz "stolperte" = VES und ab und zu es zu Muskelkrämpfen in den Waden kam). Es hätte auch ein anderes Beispiel sein können.
      Auch wenn ich prinzipiell Deiner Meinung bin, zumindest ja soweit, dass der NotdSan nicht zu gut ist, um auch die "niederschwelligen" Einsätze abzuarbeiten, sehe ich hier nicht das Problem, wenn eine Besatzung, unabhänig der Qualifikation, das Problem nicht erkennt. Ist für Oma Piepenbrink irrelevant in ihrer Prognose. Je höher die Qualifikation, desto peinlicher sollte es einem halt nur sein, bei diesem Bild nicht die Herzinsuff zumindest im Hinerkopf zu haben.
      Problematisch wird es jedoch dann, wenn das "schlapp und komisch" fühlen zu einer Nachforderung des ÄND führt, oder auch, wie dieses durchaus schon öfters vorgekommen ist, das KTW / NKTW telefonische Rücksprachen mit der Leitstelle führen, weil sie mit ihrem Latein am Ende sind. Das zeigt dem System, dass es hier zu einer Überforderung gekommen ist.
    • RFSW schrieb:

      Problematisch wird es jedoch dann, wenn das "schlapp und komisch" fühlen zu einer Nachforderung des ÄND führt
      Und auch das wird erst zum Problem, wenn der dann doch nicht raus kommt, oder der Doc auch nicht drauf kommt, dass Ommi ins Krankenhaus gehört.

      RFSW schrieb:

      das KTW / NKTW telefonische Rücksprachen mit der Leitstelle führen, weil sie mit ihrem Latein am Ende sind. Das zeigt dem System, dass es hier zu einer Überforderung gekommen ist.
      Das könnte man aber lösen, in dem man im System etabliert, dass im Zweifel/bei Ahnungslosigkeit transportiert wird. Das kann dann zwar auch mal schief gehen, wenn der akute Notfall nicht als solcher erkannt wird und der Patient im KTW dann die Biege macht, aber - seien wir mal ehrlich - sowas kommt auch bei RTW vor.
    • TheOssi schrieb:

      Das könnte man aber lösen, in dem man im System etabliert, dass im Zweifel/bei Ahnungslosigkeit transportiert wird. Das kann dann zwar auch mal schief gehen, wenn der akute Notfall nicht als solcher erkannt wird und der Patient im KTW dann die Biege macht, aber - seien wir mal ehrlich - sowas kommt auch bei RTW vor.
      Das sollte man sowieso machen oder halt nachalarmieren und das auch im Zweifel einmal zu viel als zu wenig.

      Allerdings bei dem oben beschriebenen Fallbeispiel überhaupt drauf zu kommen, dass das innerhalb der nächsten Stunden ein Notfall werden kann ist für eine KTW-Besatzung nicht gerade einfach. Gerade wenn die Vitalparameter noch Top sind.
    • Weshalb transportiert wird, der KTW hat eine gesetzliche Pflicht laut SGB (gut, beim Pseudonotfall etwas anders) und transportiert aus der Erfahrung raus so gut wie alles, Weils eben auch Geld gibt und der RTW hat so gut wie keine rechtliche Handhabe Patienten auf eigene Faust zuhause zu lassen. Entweder zeitnah einen Doktor her, transportieren oder eben gegen Unterschrift verweigern.
      Beim Transport sind wir dann wieder beim entspannten, wo ich mal nicht / wenig lupfen muss und unterwegs ein Schwätzle halten kann, auch wenn Oma Gerda nur ein Versorgungsproblem ist, statt des von allen geliebten Polytraumas.
    • Ich denke auch ein frischer Rettungssanitäter soll erkennen wann
      er einen stabilen Patienten ohne Notarzt entspannt in die ZNA bringen sollte. Da sehe ich keine Überforderung,schliesslich kann er jederzeit Hilfe nachfordern.

      Peinlicher ist die Situation wenn der KT Kunde im RTW abschmiert,weil die zwei Notfallsani-Experten beim Krankentransport keine Werte gemacht haben und der Brief erst zur Übergabe gelesen wird...oh ja.
      Auch der KT im RTW kann die Besatzung überfordern.
      Also im Zweifel: KTW nachfordern :thumbup:
      - GOMERS don't die - Samuel Shem - House of God