Desinfektion/Hygiene bei HvO-Gruppen

    • Muss ich jetzt wirklich meine Beiträge in denen ich Dinge hinlänglich erklärt habe noch mal durchkauen?

      Nein, ich stelle die Daseinsberichtung nicht in Frage. Wenn man was macht man es anständig.
      Nein, HvO sind keine Keimschleudern, aber damit sie nicht dazu werden hat man eben eine Schwarz-Weiss-Trennung. Ist ja nicht so als würde man diese in Feuerwehr und Rettungsdienst auch fahren...
      Und es geht verdammt nochmal nicht darum dass der Rettungsdienstler nach jedem Einsatz die Kleidung wechselt, aber er wechselt die Kleidung beim Übergang von Dienst zu Privatleben. Und genau das soll eine Schwarz-Weiss-Trennung tun. Der HvO wechselt beim Übergang von Einsatz zu Privatleben die Kleidung. Genau das was ich schon drölfzig mal in diesem Thread gesagt habe.


      Und zu was Derailing ist sei mal ganz geschmeidig auf den Absatz nach dem ersten Zitat von mir in deinem Beitrag Nummer 48 verwiesen. Völlig daneben.


      Rotkreuz Olpe schrieb:

      Wenn ich darf, würde ich gerne noch einmal fragen, wo die besondere Gefährdung bei dem 08/15-Einsatz sein soll im Vergleich zum Zufallsersthelfer?
      Also sorry, über die grundsätzliche Richtigkeit von Basishygienemassnahmen mag ich jetzt echt nicht diskutieren. Die Richtlinien und Vorschriften dazu im Gesundheitswesen sind klar und eindeutig und vor allem von deutlich mehr, deutlich schlaueren Menschen als uns beiden geschrieben worden. Da wird sich dran gehalten. Punkt.
    • Rotkreuz Olpe schrieb:

      Allerdings empfinde ich deine Einstufung qualifizierter und ausgerüsteter Kräfte als gleichwertig eines Ersthelfer-per-App-Systems auch nicht gerade prickelnd. Nur weil kein Blaulicht auf dem Dach ist, ist der Einsatzwert ja nicht geringer.
      Es wäre ja langweilig, wenn wir immer einer Meinung wären. Ich möchte die Helfer solcher Systeme (HvO mit Privat-PKW) nicht disqualifizieren, ich bin eben nur nicht überzeugt davon. Der springende Punkt dabei ist ja, dass schnell Hilfe kommt.
    • Da ich HvO in der Einhelfer-Variante mit Privat-PKW fahre, möchte ich dazu ein paar Worte aus Erfahrung sagen:
      Es ist für den Helfer eine immense Umstellung, da wir sonst in allen Hiorgs nur als Team arbeiten. Dafür sind angepasste Abläufe in der Behandlung nötig und man muss Maßnahmen viel konsequenter priorisieren.
      Durch meinen Backround aus dem RTW komme ich mit dem alleine Arbeiten sehr gut zurecht, da ich (selbst als RettSan, der ja doch auch mal beifährt) eine gute Routine habe.
      Ich war bei Einführung des HvO bei uns auch für eine Variante mit zwei Helfern, das ist aber auf Grund unserer regionalen Struktur (Flächenstadt) nicht möglich.
      Für Helfer rein aus dem SanD ist bei uns im LK eine Zusatzausbildung für HvO mit Prüfung nötig in der das Arbeiten alleine geübt wird. Außerdem ist gemäß HvO-Verordnung ein Praktikum im RD von jährlich 8 Stunden nötig. Trotzdem bin ich der Meinung, dass man bei nicht-RD-Personal als Führung/Leitung genau darauf achten, wenn man los schickt und die Ausstattung ggf. an die Ausbildung anpassen um daraus keinen Handlungsdruck aufzubauen. Gleichzeitig liegt es am RD, der natürlich über sein Verhalten und seine Reaktion auch entlasten kann. Ist ein RD-Kollege vor Ort, dann gibt es eben schon einen Medi-Plan und die KVK parallel zu einer weiterführenden Anamnese. Ist ein SanD-Kollege vor Ort, dann eben "nur" die Vitalwerte und eine korrekte Lagerung, bzw. wo nötig LSM.
      Aus RD-Sicht noch ein Punkt: Auch ein HvO alleine kann eine wertvolle Hilfe am EO sein, wenn es darauf ankommt. Auch wenn der HvO da nicht seinen ureigenen Sinn hat, ist es doch ein Faktor.

      Was die Hygiene angeht: Mein Material desinfiziere ich am RTW, ansonsten habe ich auch eigenes Material. Zum evtl. nötigen I-Schutz habe ich FFP2-Masken, MNS und ggf. einen Overall. Außerdem natürlich Händedesinfektionsmittel und Einmalhandschuhe in Ü-Eiern verpackt.
      Für den Sitz (oder alternativ zum Knien auf schmutzigem Boden) habe ich mir Einmallaken eingepackt, die ich ggf. sonst auch vom RTW bekomme.
      Klamotten wechsle ich regelmäßig je nach Nutzungsintensität. Besteht Infektionsverdacht, dann werden die über den OV gewaschen, sonst privat.
      Schon immer und momentan noch dezidierter, sind bekannte Infektionskrankheiten (oder der bloße Verdacht auf Corona) ein Ausschlusskriterium für die Alarmierung eines HvO.
      Liebe User, Antworten auf nahezu alle Fragen zur Sim liefert euch unser Wiki. Dort ist detailliert erklärt, was ihr bei LstSim alles machen könnt und es gibt Lösungen für viele Probleme! Wir empfehlen allen Leitstellenerbauern ausdrücklich sich dort zu informieren!
      Auch interessant: FAQ
    • Ich will jetzt nichts lostreten, aber würde doch gerne mal was los werden:

      Solange es im ach so professionellen Hauptamt mit all seinen tollen Regeln, Vorschriften, Diensthabenden Desinfektoren und Verfahrens- und Diensteanweisungen noch Kollegen gibt, die im MRSA Kittel rumlaufen, aber den Schal drüber haben (oder allgemein Schals tragen), die mit Minion-Strickmütze zum Patienten kommen, die die Schuhe ständig offen und selbige nie putzen, die die Schuhe aufs Sofa knallen, auf denen andere schlafen, oder auf den Tisch von dem andere essen und trinken, solange das Hauptamt grundsätzliche Hygiene nicht hinbekommt, braucht man den schwarzen peter nicht beim Ehrenamt suchen.
      Klar, auch der Ehrenamtler kann den schwarzen MRSA oder sonst was im Folgeeinsatz zum Onkopatienten tragen, das tut das hauptamt täglich aber deutlich häufiger.
    • @FaRa: Ja, ich weiss es ist ne Plattitüde, aber es ist leider zutreffend: Nur weil Andere etwas falsch machen, ist das keine Rechtfertigung es selbst auch falsch bzw nicht richtig zu machen...

      Und zumindest hoffe ich dass ich in meinen Aussagen über HvO nicht so verallgemeinert zu haben wie du über den Rettungsdienst...

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von dens ()

    • Meine Aussage basiert auf Erfahrungen aus dem eigenen Einsatzdienst, ich kann morgen in den Dienst gehen und dir mach 8h x-beliebige „Verstöße“ gehen Hygienevorschriften, die TRBA usw. nennen, da brauch ich nur „meinem“ Notarzt morgen hallo sagen und schauen, ob er wieder ein selbst besorgtes Shirt trägt (wohl bemerkt, die Notärzte der größten Klinik hier haben dieses Problem), am Ende des Tages kann ich mir auch wieder an die Nase fassen, weil ich merke, dass ich auch als NEF-Fahrer mal häufiger die Hände hätte desinfizieren können, oder mit Blau im S7 fahre.

      Sicher klingt es verallgemeinernd, da gebe ich dir recht, denunzierend soll es nicht klingen, weder gegen das Haupt- noch das Ehrenamt, aber es ist eben leider der Alltag, zumindest hier. Sollte es bei dir / euch super laufen: Chapeaux und meine Hochachtung (und nein, das ist kein Sarkasmus, sondern mein Ernst).
    • Ich sag mal so: Niemand hält dich auf für dich alleine gesehen es besser zu machen. Das ist das "Einer muss anfangen"-Phänomen (siehe auch Mülltrennung und Ähnliche Gemeinschaftsleistungen).
      Ich für meinen Teil weiss (insbesondere anhand der Reaktionen meiner Kolleg:innen...) dass ich mindestens so vorbildlich arbeite, dass es vorschriftsgemäss ist.

      Und zu deinem zweiten Absatz: Bei den zwei bzw drei Betreibern wo ich aktuell arbeite weiss ich was gut läuft und dass ist in Summe mehr als anderswo, aber auch wir haben Baustellen. Einziger Unterschied zu so manch Anderen: Diese Bau-/Schwach-Stellen sind mindestens bekannt und werden mehr oder minder erfolgreich angegangen. "Hier ist auch nicht alles Gold was glänzt, aber zumindest glänzt es..." -Zitat einer Leitungskraft.