Private Rettungsdienste in Baden-Württemberg

    • Private Rettungsdienste in Baden-Württemberg

      Wie ist eure Meinung dazu?

      Private Rettungsdienste in Baden-Württemberg dürfen ja laut Gesetz nur Krankentransporte fahren und Sänitätsdienste Anbieten. Somit keine Notfallrettung. Trotzdem gibt es 2 Private Rettungsdienste die durch Bestandsschutz das trotzdem machen dürfen.

      Natürlich probieren die Privaten es immer wieder irgendwie Notfallrettung fahren zu dürfen und akzeptieren das Gesetz nicht.

      Sollte man das Gesetz anpassen oder sie weiterhin da rauslassen ?

      Und wie ist das im Katastrophenschutz ? Sollte man sie da auch in SEGn einbinden?
    • Sorry, ich schonwieder.. aber da ich es ja nunmal zufällig gerade gesehen habe:
      Womit wird dieser Ausschluss begründet? Klingt für mich ziemlich nach Vetternwirtschaft, daher

      TimTV1502 schrieb:

      Sollte man das Gesetz anpassen
      Unbedingt, und zwar für einen offenen Markt. Wenn schon keine Rekommunalisierung/Verstaatlichung, dann bitte gleiche Bedingungen für alle!

      TimTV1502 schrieb:

      Sollte man sie da auch in SEGn einbinden?
      Natürlich. Wie gesagt, gleiche Bedingungen für alle
      Hier mal ein Beispiel, wie sowas aussehen kann..
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    • TimTV1502 schrieb:

      der Rettungsdienst dann sich zu einem großen Konkurrenzkampf entwickelt.
      Konkurrenz belebt das Geschäft, im Optimalfall auch die Qualität. Wie gut das letztlich funktioniert liegt halt an den Rahmenbedingungen. Die sollten natürlich klar, vollständig und eben unparteiisch formuliert sein.

      TimTV1502 schrieb:

      Außerdem gibt es auch viele Private Rettungsdienste bei uns in der Gegend, jetzt mal freundlich gesagt, von denen man nicht abgeholt werden will.
      Du meinst Krankenfahrdienste? Hier mangelt es eben an diesen klaren Vorgaben bzw leider auch an der nötigen Kontrolle..

      TimTV1502 schrieb:

      Was man als Begründung oft hört ist sowas wie „Wir (Die HiOrgs) schaffen das alleine“ oder „Sie werden nicht gebraucht“.
      Und diese, pardon, Arroganz ist meine ich das Letzte, was unser ohnehin nicht mehr zeitgemäßes Rettungswesen braucht.
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    • marcee schrieb:

      und zwar für einen offenen Markt
      Gerne, dann aber bitte auch regelmäßige Ausschreibungen, damit diese Vielfalt dann auch gelebt werden kann. Denn wenn ich mir das so anschaue, wie teilweise in Thüringen über manche Träger gesprochen wird, wird mir übel. Da wünscht man sich einen Betreiberwechsel nur zugern.
    • TimTV1502 schrieb:

      Wie ist eure Meinung dazu?

      Private Rettungsdienste in Baden-Württemberg dürfen ja laut Gesetz nur Krankentransporte fahren und Sänitätsdienste Anbieten. Somit keine Notfallrettung. Trotzdem gibt es 2 Private Rettungsdienste die durch Bestandsschutz das trotzdem machen dürfen.

      Sollte man das Gesetz anpassen oder sie weiterhin da rauslassen ?
      Ja, man sollte das Gesetz anpassen. In meinen Augen sind Hilfsorganisationen auch nichts anderes wie private Unternehmen. Wenn dann müssen, wie auch schon gesagt wurde, die gleichen Wettbewerbsbedingungen für alle möglichen Leistungserbringer vorliegen, was auch Ausschreibungen beinhalten muss (Submission oder Konzession).

      Grundsätzlich bin ich aber ein Freund des kommunalen Modells. Rettungsdienst ist eben nicht nur eine medizinische Dienstleistung, sondern auch ein Teil der Gefahrenabwehr in der Daseinsvorsorge des Staates. Daher gehört der Rettungsdienst meiner Meinung nach in staatliche Hand, sowie wie wir dieses von der Feuerwehr oder Polizei schon gewohnt sind. Zwar hat der öffentliche Dienst als attraktiver Arbeitgeber in den letzten zwei Jahrzehnten auch deutlich nachgelassen, aber besser ist er als AG in der Regel noch immer.

      TimTV1502 schrieb:

      Ich denke das es auch zu Problem führen kann und der Rettungsdienst dann sich zu einem großen Konkurrenzkampf entwickelt.

      Außerdem gibt es auch viele Private Rettungsdienste bei uns in der Gegend, jetzt mal freundlich gesagt, von denen man nicht abgeholt werden will.
      Solche gibt es auch bei HiOrg oder bei der Feuerwehr. Das steht und fällt mit dem Personal und der Führung des Ladens.

      marcee schrieb:

      Konkurrenz belebt das Geschäft, im Optimalfall auch die Qualität. Wie gut das letztlich funktioniert liegt halt an den Rahmenbedingungen. Die sollten natürlich klar, vollständig und eben unparteiisch formuliert sein.
      Richtig, diese Rahmenbedingungen können einer Arbeitnehmerhölle Tür und Tor öffnen, jedoch auch viel erreichen in Sachen Qualität im Rettungsdienst. Vor zwei Jahrzehnten hat man bei Ausschreibungen mehr auf den Preis geachtet, mittlerweile hat man dazu gelernt was man alles genau von der zu erbringenden Leistung erwartet, was zu mehr Qualität geführt hat. Es geht also schon, wenn man denn diese Rahmenbedingen ordentlich formulieren und festlegen möchte.
    • In dieser Debatte lässt sich auch sehr gut auf den Kindergarten verweisen, der sich aufgetan hat, als vor ca einem Jahr das Bayerische Rote Kreuz den Sanitätsdienst auf dem weltberühmten Münchner Oktoberfest nach über 100 Jahren an die private Aicher Ambulanz Union abgeben musste. Hierzu gibt es auch einen Thread. Da wurde teils offiziell von Seiten des BRK Stimmung gegen private Anbieter im Allgemeinen gemacht und etwa schlechtere Behandlung unterstellt, da solche Unternehmen ja "privatwirtschaftlich und damit gewinnorientiert" handeln würden, was natürlich dem selbstlosen Geist der Menschenrettung (barmherziger Samariter etc.) entgegensteht. Dabei wurde natürlich fröhlich unterschlagen, dass auch das Rettungsdienstgeschäft der meisten Hilfsorganisationen in weiten Teilen privatwirtschaftlich und gewinnorientiert organisiert ist.
      Insofern möchte ich gerne die Gründe hören, die gegen eine vollständige Öffnung des RD für private Anbieter spricht (btw: diese Debatte stammt aus der Mitte der 80er Jahre). Voraussetzung sind natürlich detaillierte Ausschreibungen, die quasi keine relevanten Unterschiede zwischen den Durchführenden erlauben.
    • Alex GX schrieb:

      da solche Unternehmen ja "privatwirtschaftlich und damit gewinnorientiert" handeln würden, was natürlich dem selbstlosen Geist der Menschenrettung (barmherziger Samariter etc.) entgegensteht.
      Ja, rein vom Gesetzlichen stehen diese HiOrgs auch diesem nicht gewinnorientierten Sinne gegenüber. Aber es kann mir keiner Erzählen das eine gGmbH des DRK o.ä. nicht gewinne Einfährt. Wie sollten die sonst Anschaffungen tätigen, die keine KK abdeckt. Ähnlich verhält es sich in anderen Bereichen wie der Altenpflege. Von daher finde ich die Gleichheit nicht schlecht und würde mich sehr freuen wenn Private Anbieter auch mehr im Vordergrund stünden.
    • MartinHorn schrieb:

      Gerne, dann aber bitte auch regelmäßige Ausschreibungen
      Regelmäßig ja, aber nicht in zu kurzen Abständen. Man braucht ja auch etwas Planungssicherheit :)
      Natürlich müssen auch Kriterien definiert werden, wann außerplanmäßig neu ausgeschrieben werden muss.
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    • Ausschreibungen des Rettungsdienstes? Und dann am besten europaweit wegen des Umfangs des Auftrags.
      Und wer schreibt aus? Die öffentliche Hand? Man muss sich nur mal umschauen in anderen Bereichen, um zu sehen, wie gut Ausschreibungen funktionieren und wieweit anderes als der Preis zum Zuge kommt.
      Und was passiert dann mit den Mitarbeitern? Die müssen vielleicht alle 5 Jahre den AG wechseln und beim neuen womöglich zu schlechteren Bedingungen arbeiten. Gehaltserhöhungen und tarifliche Erhöhungen bleiben auf der Strecke.

      Und womöglich alle paar Jahre irgendwelche Firmen abwickeln, weil die gewonnenen Ausschreibungen nicht reichen.
      Man beachte im Bereich Stuttgart nur mal die hohe Fluktuation im Bereich KTP und wie die meisten dieser Unternehmen an den Start gingen.

      Qualitätsverbesserungen im RD ja, sehr gerne! Aber nicht unter marktwirtschaftlichen Kampfbedingungen.
      Das kann nicht im Sinne der Mitarbeiter und Patienten sein.

      MartinHorn schrieb:

      Aber es kann mir keiner Erzählen das eine gGmbH des DRK o.ä. nicht gewinne Einfährt. Wie sollten die sonst Anschaffungen tätigen, die keine KK abdeckt.
      Ich verstehe nicht viel von Wirtschaft, aber eine gGmbH darf ihre Gewinne (der RD in BW darf keine Gewinne machen, nur der KTP) für gemeinnützige Zwecke nutzen, also zur Finanzierung von Ausstattung. Das kleine g gibt andere Grenzen vor.
      Und eine GmbH, die wäre dann wohl eindeutig gewinnorientiert. Soweit ich kurz sehen konnte und bei einigen KTP-Unternehmen der Umgebung gesucht, sind die Privaten alle GmbH.
      Promedic in KA ist gGmbH, inwiefern also meine Argumentation auf den RD übertragbar ist, keine Ahnung.
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    • Ich verstehe zwar die Bedenken, frage mich aber gerade, wie bei Euch die Rettungswachen vergeben werden. Bei einem Preisskatturnier?
      Solange der RD nicht in staatlicher Hand liegt, halte ich Ausschreibungen für schlicht unumgänglich und kenne es auch nicht anders. Entscheidend ist halt, wie man diese formuliert ,wie man mit Sonderfällen umgeht und wie man beispielsweise auch Arbeitnehmerbelange berücksichtigt. Wie schon geschrieben wurde: Aus dem Fehler, nur nach dem Preis zu schauen, hat man mittlerweile ganz gut gelernt ;)
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    • MartinHorn schrieb:

      gGmbH des DRK o.ä. nicht gewinne Einfährt
      ah okay. Der ehemalige DRK Kreisverband, der in meiner Region den Rettungsdienst betrieben hatte wäre fast daran pleite gegangen. Seit Jahren wirklich tiefrote Zahlen.

      Nach einer gescheiterten Fusion mit dem Nachbarkreisverband in Sachen RD wurde er dem kurzerhand übertragen. Wie die den RD wieder rentabel machen wollen, weiß niemand. Es wurde nur gesagt, dass die Fahrzeuge durch eine größere Abnahmemenge günstiger werden.