TheOssi schrieb:
Das ist halt auch eine Frage dessen, was man seinem Fahrvolk zutrauen möchte.
Ich möchte nicht, dass mich ein "Kollege" ohne Notarzt oder Tele-Support versorgt, der seit 10 Monaten nur Drehleiter und Feuerwehrauto gefahren ist und nun mangels Personal mal Rettung fahren muss.
Wir kommen hier in der Diskussion an einen Punkt wo das System "BF- Rettungsdienst" zum Tragen kommt.
Wir können Äpfel nicht mit Birnen vergleichen und ich weiß, dass die BF (zumindest hier in Aachen) einige ziemlich fitte Kollegen Kollegen hat und "unsere Jungs" locker in die Tasche stecken würden.
Aber andersrum hat die BF einen Haufen an Kollegen deren größter Wunsch ein großes Feuer ist. Und um zum Feuer zu kommen, muss man halt leider auch Rettungsdienst fahren.
Und ich wage zu behaupten, dass das ziemlich repräsentativ für die großen Städte in NRW ist. Hier wird kein Novalgin ohne NA gespritzt, kein Zugang gelegt ohne NA Nachforderung, keine Blutdrucksenkung oder geschweige das CPAP ausgepackt.
Ich will nicht verallgemeinern, mache es aber dennoch mal plakativ: "Die Kollegen der BF" wollen das alles auch garnicht! Die bringen den Patienten ins nächste Krankenhaus, betreuen ihn währenddessen angemessen und dann schnell zurück zur gemütlichen Feuerwache wo der Kinosaal neu gebaut wurde, der Kollege wartet, grade die Einweisung in die neue Hubarbeitsbühne läuft, usw. #nooffense!
In der Region um Aachen, die schöne Städteregion Aachen, ist selbst ein simpler Schlaganfall noch eine klare Notarztindikation, für die auch der voll ausgelastete Chr. Europa 1 noch alarmiert wird.
Das ist der Rettungsdienst in dem wir hier arbeiten.
Zum Thema Kompetenzen hat der ÄLRD mal gesagt:
"Ich muss immer mit dem schwächsten Glied in der Kette arbeiten (...)"
den Rest erspare ich euch, denn das hatte was mit "Berufsfeuerwehrmann" zu tun.
Und solange das noch der Fall ist, ist ein Telenotarzt eine gute Alternative zum physischen.
Ich glaube, dass war einigen hier nicht so klar