Innenministerium BaWü erwägt Einsatz von RettSan auf dem NEF

    • @ffhamburg192: Wie schon an verschiedenen anderen Stellen gesagt, bitte keine unnötig langen Zitate, das stört massiv die Übersichtlichkeit der Threads. Ich werde so langsam anfangen, solche Posts in den Threads wo ich es bemerke dementsprechend zu bearbeiten.
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    • Manu Schwarzenberger schrieb:

      ffhamburg192 schrieb:

      Entweder habe ich den passenden Schulabschluss, etwas auf dem Kasten und Interesse an der Medizin - dann hätte ich den RA-Aufbaukurs gemacht und wäre vermutlich mittlerweile NotSan - oder eben nicht.
      Ich glaub ich lese ned richtig. Du unterstellst ernsthaft, dass jemand der "nur" RS ist oder wird, dass er nix auf dem Kasten hat? Geht's noch?

      ffhamburg192 schrieb:

      Wer sich mit Anfang 20 mit einem Job abfindet, der für immer nur Assistenztätigkeiten beinhaltet und weder fachlich noch finanziell irgendwelche Aufstiegsmöglichkeiten bietet, der hat keine Ambitionen.
      Fallen da auch die drunter, die sich keine höherwertige Ausbildung leisten können oder mangels passender Stelle eine höhere Qualifikation ausschließen?
      Sorry, aber da hat doch jemand den Schuss ned gehört.
      Ich frage mich, wieso jemand hauptamtlich über Jahre nur RS im öffentlichen RD bleibt. Keine Eigenverantwortung, keinerlei Aufstiegsmöglichkeiten, keine Berufsalternativen und ein mickriges Gehalt ohne jegliches Entwicklungspotential.
      Wer sich damit abfindet, dem unterstelle ich mangelnde Ambitionen oder Perspektive.
      Oder eben unzureichende Fähigkeiten für die Weiterbildung zum Rettungassistenten.

      Da du dich ja offensichtlich angegriffen fühlst, magst du mir erklären, warum der Schritt zum Rettungsassistent für dich nie möglich war?

      Der Aufbaukurs zum RA kostete je nach Schule zwischen 2000 und 4000€, Geld das man sicherlich mit einer mehrjährigen Tätigkeit im RD ansparen kann. Die Warnschüsse, dass es mit dem NotSan-Gesetz keine Perspektive mehr gibt, gab es über mehrere Jahre.Und bis Mitte 2014 konnte man den Kurs machen.

      Stellen sind natürlich ein Problem, aber deswegen jegliche Karriere nach einem Dreimonatskurs an den Nagel hängen? Da sind wir wieder bei Ambitionen und Perspektive. Der Kollege, mit dem ich heute gefahren bin, hat 2013 als Quereinsteiger seinen RS gemacht, 2014 den letzten RA-Kurs besucht und 2017 das Staatsexamen zum NotSan abgelegt.
      Das ist genau die 5-Jahre, die viele hier als Mindesterfahrung für einen geeigneten NotSan voraussetzen.

      Ausreden und Begründungen gibt es sicher eine Menge, und trotzdem bleibt dieser Beruf eine Einbahnstraße auf direktem Wege zur Altersarmut.
      Das ist natürlich nicht die Schuld des Einzelnen, sondern des Systems Rettungsdienst. blaulichtfaktor, Spaß und entspanntes Arbeiten mit flachen Hierarchien kaschieren anscheinend einfach viel.


      Manu Schwarzenberger schrieb:

      Sargnagel schrieb:

      Bitte verschont mich mit dem "Bayern-Argument".
      Es betrifft ja nicht nur Bayern. Aber davon ab: Mir geht's hier um das ständige RS-Bashing.
      Vergiss unser Gespräch nicht, Joe. Wir wissen beide, was Personal leisten kann.
      Ich "bashe" das komplette Konstrukt des Rettungssanitäters. Es gibt für mich nur 2 Gründe diesen Job zu machen: zur Überbrückung (FSJ, Studienplatz warten, Nebenjob im Studium, Warten/Probearbeiten für eine NotSan-Ausbildung), oder eben kein Zugang zu einem richtigen Arbeitsplatz.
      Und dazu kommt die völlig unzureichende Ausbildung, die Kluft zum -NotSan ist gigantisch und wird aktuell höchstens langsam über jahrelange Berufserfahrung kleiner, nicht durch angepasste Aus- und Fortbildung.

      Ich sehe da große Probleme in der Zukunft, denn viele, die menschlich und fachlich sehr gut sind wollen eben mehr und wechseln den Arbeitgeber oder den Beruf.
      Was bleibt, sind nicht so gute Mitarbeit und sicher auf der ein oder andere, der den Absprung verpasst hat.
      Wir haben auch Kollegen, die damals im Studium so viele Dienste gemacht haben, dass sie durch Prüfungen gefallen sind und nun seit 22 Jahren Vollzeit-RTW fahren. Aber das ist die Ausnahme, zumindest hier.
      Ich kann mir kaum vorstellen, dass in Bayern die Welt so anders ist, dass zig verkappte Professoren voller Leidenschaft für 1350€ netto RTW fahren und ihrer Freizeit Pharmakologiebücher verschlingen.
    • Sargnagel schrieb:

      Es ist doch schizophren einerseits den NotSan als Berufsbild im RD zu etablieren und gleichzeitig Argumente dafür zu suchen warum auf dem "ranghöchsten" Rettungsmittel ein RS ausreicht? Wenn der RS auf dem NEF die geeignete Person wird sind wir nicht mehr weit davon entfernt, daß FSJ & Bufdi diese Stellen besetzten.
      "Ranghöchstes" RM ist ja noch richtig aber du tust ja gerade so, als wäre der Fahrer an der Wertigkeit des Fahrzeugs wesentlich beteiligt. Meines Wissens heißt es NOTARZT-Einsatz-Fahrzeug, der Fahrer muss das Auto fahren und medizinisch assistieren können - Dinge, die man jedem beibringen kann - "notfalls" auch BFD'ler. Ein RS kann das! Die medizinischen Maßnahmen zu hinterfragen, kann nicht der Anspruch sein, dafür gibt es allenfalls einen veranwortlichen NFS auf dem RTW. Dass ein natürliches Gefälle in den Kenntnissen von NFS auf RS besteht, ist klar. Ein NFS kann ein besserer NEF-Fahrer sein - auch klar. Ich frage mich trotzdem die ganze Zeit: Wo genau seht ihr bei einem arztbesetzten Rettungsmittel wesentliche Qualitätseinbußen, wenn der Fahrer geringer qualifiziert ist, den genannten Grundanforderungen aber dennoch gerecht wird?
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    • Es geht doch eigentlich darum, dass man mit Einführung des NotSan den Rettungsdienst ein Stück weiter professionalisieren wollte. In wie weit das bislang gelungen ist, sei einmal dahin gestellt.
      Man kann aber nicht auf der einen Seite mit gestiegenen Anforderungen und Herausforderungen argumentieren und auf der anderen die bisher geforderten Qualifikationen nach unten schrauben.

      Wenn es Probleme im Rettungsdienst gibt, wie derzeit Fachkräfte Mangel, dann muss natürlich von politischer Ebene nachgesteuert werden. Die einfache Lösung ist dann natürlich, die nötigen Voraussetzungen zu reduzieren. Damit lässt sich dann auch noch super Geld sparen. Angebracht wäre es allerdings zu versuchen, zumindest den Status quo aufrecht zu erhalten, sprich: wenn ich nicht genug NotSan für meine NEF habe, dann ja vllt noch RettAss. Denn um diejenigen, die die EP nicht (erfolgreich) ablegen, müssen sich auch einmal Gedanken gemacht werden. Was wird aus diesen nach Ablauf der Übergangszeit? Wie verhindern wir bei denen Motivationsverlust oder gar Kündigung? Perspektivlosigkeit ist nicht (mehr) nur ein Problem der RS.
    • asdf schrieb:

      "Ranghöchstes" RM ist ja noch richtig aber du tust ja gerade so, als wäre der Fahrer an der Wertigkeit des Fahrzeugs wesentlich beteiligt. Meines Wissens heißt es NOTARZT-Einsatz-Fahrzeug, der Fahrer muss das Auto fahren und medizinisch assistieren können - Dinge, die man jedem beibringen kann -.....
      Du willst nicht ernsthaft von der Namensgebung des Fahrzeugs auf die notwendige Qualifikation der Besatzung schließen? Wer besetzt dann den Rettungswagen?

      Meine Idealvorstellung eines NEF ist eine (eingespielte) Besetzung aus Notarzt & NotSan/RettAss. Eindeutiger Vorteil wäre, daß der Notarzt bei Bedarf weitaus umfangreicher Maßnahmen delegieren kann wie das beim RS im Regelfall möglich wäre. Es geht nicht darum ob man einem RS nach dem Lehrgang einzelne Maßnahmen beibringen kann oder nicht. RS-Lehrgänge sind (derzeit) regelmäßig nicht darauf ausgerichtet, daß der RS auf Delegation oder eigenverantwortlich ärztliche Maßnahmen ergreift. Ob ärztliche Maßnahmen durch den Fahrer des NEF nur in X % der Fälle notwendig werden darf keine Rolle spielen, der einsatztaktische Wert muß gegeben sein.
    • Das Ganze mal auf das heruntergebrochen, was der Eingangspost hergibt:
      Es geht um einzelne Schichten bei kurzfristigen ungeplanten Ausfällen während dem Dienst oder krankheitshalber.
      Alternativen wären
      - als NAW kompakt fahren, was def. teurer ist, da sicher der NA jeden Einsatz abrechnet und vor allem extrem unflexibel ist.
      - das NEF stilllegen und auf das NEF ganz verzichten, was der Vorhaltung definitiv nicht gerecht wird.
      - den NA selbst fahren lassen und damit jedes Mal umständlich das NEF zurückholen zu müssen, oder der NA muss hinten alleine sitzen. Womit bei der in BW gültigen Rechtsauffassung, dass ein NEF nicht mit Signal mitfahren darf, definitiv bei Zustandsverschlechterung zu wenig Personal da ist.

      Es bringt meines Erachtens nach nichts, bei kurzfristigen Problemen, kurzfristige (Not-)Lösungen abzulehnen, weil langfristige Defizite im System bestehen.
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    • äh doch Herr @Sargnagel ich schließe tatsächlich bei der Fahrzeugbezeichnung darauf, dass die Besatzung aus mindestens einem Notarzt (quasi: dem Protagonisten) bestehen muss :joy:
      Bei einem Zubringer-Fahrzeug ist der Fahrer nun mal Nebensache und darf sich ruhig ein bisschen bescheidener einstellen, als invasive Maßnahmen für sich zu beanspruchen (die ich als NotSan auch nicht beherrsche).

      Dass dies deiner Idealvorstellung entspricht ist verständlich, ist auch meine, wird langfristig mit Sicherheit jedoch nicht leichter, sie zu realisieren.

      Sollte es dann noch an der taktischen Ausbildung scheitern, kann man immer noch nicht rechtfertigen, eine Kraft zu fordern, die monatlich mehrere hundert Euro mehr kostet, dafür, dass sie de facto maximal einige Tage einsatztaktische Ausbildung erhalten hat. Das kann man einem RS+ oder wie man es nennen mag auch in einer gesonderten Fortbildung vermitteln.
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    • F. Köhler schrieb:

      Alternativen wären
      - als NAW kompakt fahren, was def. teurer ist, da sicher der NA jeden Einsatz abrechnet und vor allem extrem unflexibel ist.
      - das NEF stilllegen und auf das NEF ganz verzichten, was der Vorhaltung definitiv nicht gerecht wird.
      - den NA selbst fahren lassen und damit jedes Mal umständlich das NEF zurückholen zu müssen, oder der NA muss hinten alleine sitzen.
      Die wichtigste Alternative, lt. dem Schreiben des IM vom 07.09.2018 ist sicherlich daß der Betreiber, auch beim kurzfristigen Ausfall des NEF-Fahrers, bei allen anderen Leistungsträgern und den privaten Anbietern nach geeignetem Ersatz suchen muß.

      Der RS als Fahrer kommt hier nur in Betracht, wenn das Fahrzeug als NEF abgemeldet und mit der Wertigkeit eines selbstfahrenden NA disponiert wird.

      Ich hoffe, daß die Ausfälle der NEF allein schon deshalb rückläufig sein können, weil nicht jeder Betreiber seine Fahrzeuge von einem anderen Leistungsträger oder privaten Anbieter besetzen lassen möchte.
    • Auch wenn ich tatsächlich zu 90% nur Schreiberling, Fahrer und Telefonist auf dem NEF bin möchte ich mich trotzdem dagegen wehren, "nur" der Fahrer zu sein.
      Klar kann das, was oben steht auch ein RS machen, eher noch sogar ein dressierter Affe mit Rotkreuzbinde am Arm (was übrigens auch auf ca. mind 50% der Einsätze auf dem RTW zutrifft). Dennoch bin ich hier im Kreis (im Normalfall) an der Einsatzstelle die Rückfallebene, ich muss das Hintergrundwissen über die Einsatzvorgänge haben, über die Medikamente, die Kliniken, die örtlichen Gegebenheiten, die Materialien, usw.. Und ich weiss für meinen Teil (steinigt mich, ich rede mal wieder nur von meinem Kreis), dass ich hier so gut wie keinen RS (aus meinem Verein) nur einen Tag hinter dem Steuer des NEF sehen kann und möchte, weil es eben so gut wie an jedem obigen Punkt Defizite gibt.
      Ich möchte hier auf keinen Fall gegen die RS allgemein schiessen, ich weiss es gibt genug gute, schließlich habe ich vor knapp 4 Jahren unter solchen RS gelernt. Darüber bin ich auch gottfroh, die haben mir öfter den Hals aus der Schlinge gezogen als mir lieb ist und unter denen habe ich nochmal "richtig" Notfallmedizin gelernt. Jetzt sind die halt (größtenteils) alle Weg, Studium oder andere Berufswege, das spielt keine Rolle. Wie bereits gesagt wurde, der Markt ist leer. Ist der tendenziell mit RS zwar nicht, aber es gibt eben kaum noch gute. Scherzhaft sagen wir schon, wir sind stellenweise das Auffangbecken für alle gescheiterten Existenzen (jemand der in 3 Jahren, 4,5,6 Arbeitgeber durchmacht, hat sonst z.B. wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt). Das Ergebnis ist, viele junge und damit wenig erfahrene RS, die alle erstmal Erfahrung sammeln müssen, aber dann doch nach spätestens 2 Jahren wieder weg sind (Studium, Dank Betriebszugehörigkeit nun doch ein Ausbildungsplatz, oder weiter zum nächsten Anbieter), diese verkrachten Existenzen gibts (und ich finde die Bezeichnung leider manchmal schon passend) immer weniger, aber die wollen eh kaum noch was mit der Notfallrettung zu tun haben. Zumindest das ist die Entwicklung der letzten Jahre hier. Wo soll ich da Personal fürs NEF her nehmen?
      Hier in Stuttgart hing bis vor ca. 1-1,5 Jahren am NEF z.B. noch die Leitstellenerfahrung mit dran, man musste schon mindestens 20% graue Haare haben, oder 20% der Haare verloren und am besten noch Dienstgruppenleiter oder sowas der gleichen sein, bevor man überhaupt mal fragen durfte, ob man das Auto mal anfassen darf, das wurde jetzt eben etwas weichgespült. Selbst da gabs schon Scherereien, was z.B. ein junger Seicher wie ich mit 28 auf dem NEF soll, Gott bewahre den Aufstand, den es gäbe wenn plötzlich ein RS fahren sollte, das war auf dem ITW schon fast wie Sodom und Gomorrha für den einen oder anderen :D

      Das Problem sehe ich, wie andere auch schon gesagt haben, ein wenig in der Ausbildung. Mittlerweile lernen die nur noch "Reiche an und tu nur das, was dir dein NFS sagt", das man z.B. auch selbst mal ein Pulsoxy ranhängen kann, oder eigenständig alles für einen Zugang herrichtet, braucht bei sehr vielen mittlerweile erst eine mehrstündige Fortbildung :P
      Vielleicht habe ich hier auch einfach nur "Pech", dass die Qualität nach unten geht, aber das muss man mir als Ortsfremder einfach mal glauben, sie geht nach unten (übrigens auch, was hauptamtliche RA / NFS angeht). Gefühlt steigen die "Schrott"einsätze übrigens mit der Zahl der NFS hier im Kreis, aber das ist wieder eine andere Geschichte :whistling:


      (Falls mancher Satz / Absatz wenig Sinn ergibt, ich bin müde und schreib das hier im Halbschlaf^^)

      Edit:

      Sargnagel schrieb:

      Die wichtigste Alternative, lt. dem Schreiben des IM vom 07.09.2018 ist sicherlich daß der Betreiber, auch beim kurzfristigen Ausfall des NEF-Fahrers, bei allen anderen Leistungsträgern und den privaten Anbietern nach geeignetem Ersatz suchen muß.
      Meinst du irgendein Verein (besonders einer) gibt sich die Blöse und tut das? Das war mal kurz hier in Stuttgart der Fall, jetzt tut das seit Jahren keiner mehr.
    • ffhamburg192 schrieb:

      Da du dich ja offensichtlich angegriffen fühlst, magst du mir erklären, warum der Schritt zum Rettungsassistent für dich nie möglich war?
      Ich fühle mich angegriffen, weil ich nicht einsehe, warum man den RS pauschal schlechtzumachen versucht.

      Für mich war der RA nie eine Option, da ich ausschließlich Bereitschaftsmitglied bin und gelegentlich RTW fahre, um praktisch fit zu bleiben. Den RS habe ich mir selbst bezahlt und bin auch stolz drauf, mich dadurch gesellschaftlich neben meinem "zivilen" Hauptberuf einbringen zu können.

      Abgesehen davon besetzt ausnahmslos jedes Bundesland einen KTW mit einem RS als Transportführer. Mag unspektakulär sein, ist aber auch Verantwortung. Sollte der RS so untauglich sein, warum klatscht man da nicht ebenfalls ausschließlich NotSan drauf? Der RS ist doch perspektivlos und hat nix auf dem Kasten.

      Warum setzen Bereitschaften, KatS und San-Dienste in den allermeisten Fällen auf RS als Verantwortliche in den San-Trupps? Der "dumme" RS kann doch nix und hat am Patienten am besten nix zu suchen.

      Warum fahre ich nebenbei RD und HvO, wenn ich ja nur RS bin und mich - nach deiner Auffassung - nicht für meinen "Job" interessiere?!

      Merkst du endlich, wie abwertend Du gegen vielleicht stolze Menschen, die sich einbringen, wirkst?

      Ich kann für mich nur hoffen, dass Du bei einer sanitätsdienstlich betreuten Veranstaltung in meiner Gegend (falls Du Dich überhaupt in das notfallmedizinisch völlig unqualifizierte Bundesland Bayern traust, im Schadensfall ein Kärtchen um den Hals trägst, auf dem "bitte nicht durch RS versorgen" steht. Damit Dir auch nur die allerbeste und qualitativ höchstwertigste Hilfe zu Teil wird. Dauert halt dann etwas.

      Ich für mich finde Deine Aussagen einfach unverschämt gegenüber allen, die sich als engagierte RS der Bevölkerung zur Verfügung stellen. Schade, dass es solche Menschen gibt.

      Ich bin hier raus. Zumindest in der Diskussion mit Dir.
    • FaRa schrieb:

      Das Problem sehe ich, wie andere auch schon gesagt haben, ein wenig in der Ausbildung. Mittlerweile lernen die nur noch "Reiche an und tu nur das, was dir dein NFS sagt", das man z.B. auch selbst mal ein Pulsoxy ranhängen kann, oder eigenständig alles für einen Zugang herrichtet, braucht bei sehr vielen mittlerweile erst eine mehrstündige Fortbildung
      Zu dieser Generation RS gehören vielleicht die, die seit ein paar Jahren aus den Schulen kommen. Die, die aber vor 12, 13 Jahren aus den Schulen kamen (wie ich) und Ältere, können das tatsächlich noch.

      Und gerade die werden von unserem "Freund" @ffhamburg192 pauschal schlecht gemacht.
    • Manu Schwarzenberger schrieb:

      Ich fühle mich angegriffen, weil ich nicht einsehe, warum man den RS pauschal schlechtzumachen versucht.
      Weil der RS eine 5-wöchige theoretische Ausbildung hat, garniert mit 8 Wochen Praktika, deren Inhalt weit gestreut zwischen völliger Missachtung durch das Personal im Krankenhaus/Rettungswache und intensiver Anleitung mit Erwerb vieler praktischer Fähigkeiten liegt. Meist trifft leider eher ersteres zu.
      Der RS stammt von 1977, aus den ersten Anfängen der Professionalisierung. Er ist überholt.

      Manu Schwarzenberger schrieb:

      Für mich war der RA nie eine Option, da ich ausschließlich Bereitschaftsmitglied bin und gelegentlich RTW fahre, um praktisch fit zu bleiben. Den RS habe ich mir selbst bezahlt und bin auch stolz drauf, mich dadurch gesellschaftlich neben meinem "zivilen" Hauptberuf einbringen zu können.
      Ehrenamt ist eine komplett andere Sache. Mir geht es hier in erster Linie um Berufspolitik. Ich will, dass der Rettungsdienst besser wird, mehr für und am Patienten tut und auf dem aktuellsten Stand der Medizin performt. Das schließt Kurzlehrgänge aus.

      Dazu kommt, dass dieses "Berufsbild", wie geschrieben, eine absolute Sackgasse ist. Das kannst du aber nicht nachvollziehen, weil du damit nicht deinen Lebensunterhalt und vor allem deine Altersvorsorge bezahlen musst.
      Mit einem normalen, angemessen bezahlten Beruf ist Rettungsdienst sicher eine tolle Mischung aus Engagement und Hobby. Als Beruf ist es furchtbar.
      Und diese furchtbaren Arbeitsbedingungen locken nicht gerade die Menschen an, die ich mir in diesem Beruf vorstelle.

      Nochmal: Es ist nicht dein Beruf, du bist davon eigentlich nicht betroffen. Für die formale Qualifikation kannst du ja nichts, es wirkt auf mich auch so, als hättest du erkannt, dass man mit der RS-Ausbildung nicht das lernt, worauf es wirklich ankommt. Also hast du dein Wissen eigenständig ergänzt.

      Manu Schwarzenberger schrieb:

      Abgesehen davon besetzt ausnahmslos jedes Bundesland einen KTW mit einem RS als Transportführer. Mag unspektakulär sein, ist aber auch Verantwortung. Sollte der RS so untauglich sein, warum klatscht man da nicht ebenfalls ausschließlich NotSan drauf? Der RS ist doch perspektivlos und hat nix auf dem Kasten.
      Die Verantwortung auf dem KTW halte ich für absolut marginal, zumal ja teilweise KTW-Transporte von heimbeatmeten Patienten an ITW abgegeben werden oder schon die reine Monitorüberwachung eine RTW-Indikation darstellt.
      Übrigens sehe ich die RS-Ausbildung auch nicht wirklich KTW-geeignet, es fehlen Lagerungstechniken, Transfertechniken und rückenschonendes Arbeiten komplett. Das hat man hier in NDS zwar immerhin erkannt und widmet 1/4 Wochen der klinischen Ausbildung der (geriatrischen) Normalstation. Das ist aber einfach zu wenig Zeit, die zudem in der notfallmedizinischen Ausbildung (Notaufnahme, Anästhesie, Intensiv) fehlt.
      Ganz zu schweigen von einer vernünftigen Einführung in Themen wie Demenz und Pflegebedürftigkeit.

      Auch hier ließe sich in einem Jahr Ausbildung viel mehr erreichen.
      Wir haben oft Praktikanten aus der Krankenpflegeausbildung, es ist beeindruckend, wie viel besser diese mit den Patienten umgehen und auf sie eingehen. Der normale Retter ist meistens genervt, wenn er mal wieder "Knallis" fahren muss.

      Manu Schwarzenberger schrieb:

      Warum setzen Bereitschaften, KatS und San-Dienste in den allermeisten Fällen auf RS als Verantwortliche in den San-Trupps? Der "dumme" RS kann doch nix und hat am Patienten am besten nix zu suchen.
      Auch hier: Ehrenamt hat in der Berufspolitik keine Rolle. EAler haben einen richtigen Job mit entsprechenden Chancen oder Problemen. Für die Tätigkeit auf solchen Diensten halte ich den RS für völlig ausreichend, viel mehr Ausbildungszeit ist auch nicht realistisch für Ehrenamtliche.
      Übrigens: ich habe als RS im Ehrenamt angefangen und bin bis heute nebenbei in meiner heimischen Bereitschaft aktiv. Aber das hat (außer mit dem medizinischen Inhalt) nichts mit meinem Beruf im Rettungsdienst zu tun.
      Auch hier ist die Verantwortung überschaubar und wird in ernsten Fällen an den NotSan vom RTW oder den NA weitergereicht. Ohne die tolle und wichtige Arbeit in der SEG zu schmälern.

      Manu Schwarzenberger schrieb:

      Warum fahre ich nebenbei RD und HvO, wenn ich ja nur RS bin und mich - nach deiner Auffassung - nicht für meinen "Job" interessiere?!
      Es ist nicht dein Job. Es ist dein Ehrenamt, gesellschaftlichen Engagement und Hobby.

      Manu Schwarzenberger schrieb:

      Merkst du endlich, wie abwertend Du gegen vielleicht stolze Menschen, die sich einbringen, wirkst?
      Nein, du fühlst dich persönlich angegriffen. Ich bin abwertend gegen die vom Gesetzgeber geschaffene Qualifikation und gegen die von den Arbeitgebern/Gesetzgebern geschaffenen Arbeitsbedingungen.
      Das ist und war auch nicht meine Absicht, und es tut mir Leid, wenn das bei dir so ankommt. Ich habe jetzt nochmal viel Zeit in diesen Beitrag gesteckt, um die unterschiedlichen Punkte genauer zu erläutern und dir zu zeigen, dass es um das Hauptamt geht. Und um Verbesserung.

      Für das Hauptamt:
      Und ich kann nicht verstehen, wieso sich kluge und motivierte Menschen in diese Sackgasse begeben.
      Und das kommt hier auch quasi nicht vor, die Vollberuf-RS, die wir aktuell haben, sind nicht unbedingt die Menschen, die ich mir in diesem Job wünsche, mit sehr hoher Fluktuation.

      Manu Schwarzenberger schrieb:

      Ich für mich finde Deine Aussagen einfach unverschämt gegenüber allen, die sich als engagierte RS der Bevölkerung zur Verfügung stellen. Schade, dass es solche Menschen gibt.
      Schade, dass du dein persönliches Engagement nicht von der Berufspolitik Rettungsdienst trennen kannst. Ich will sicher keine Bereitschaften und HVO auflösen und durch NotSan-RTW ersetzen.
      Ganz im Gegenteil, ich finde es traurig, dass wir hier so wenig Ehrenamt haben, das kaum eingebunden ist und wir auf HvO komplett verzichten müssen.

      Manu Schwarzenberger schrieb:

      Zu dieser Generation RS gehören vielleicht die, die seit ein paar Jahren aus den Schulen kommen. Die, die aber vor 12, 13 Jahren aus den Schulen kamen (wie ich) und Ältere, können das tatsächlich noch.
      Da stimme ich dir zu, es hat ein deutlicher Shift in Richtung unten stattgefunden. Das liegt aber auch daran, dass immer mehr Themen gelehrt werden müssen und die Schüler immer größere Probleme mit dem Pensum des Stoffes haben.
      Mehr Zeit für Ausbildung und höhere Einstellungsvoraussetzungen, dadurch mehr Geld und mehr Chancen könnten hier sicher helfen.
    • FaRa schrieb:

      Meinst du irgendein Verein (besonders einer) gibt sich die Blöse und tut das? Das war mal kurz hier in Stuttgart der Fall, jetzt tut das seit Jahren keiner mehr.
      Im Bereich RTW passiert das bereits. In Offenburg steht (zunächst) für September im Auftrag des DRK ein MHD-RTW. Andere Kooperationen wurden/werden nicht öffentlich bekannt gemacht, weswegen auch ich dazu schweige.
    • Manu Schwarzenberger schrieb:

      Abgesehen davon besetzt ausnahmslos jedes Bundesland einen KTW mit einem RS als Transportführer.
      Abgesehen von Sachsen-Anhalt (§ 18 RettDG LSA):

      RTW und KTW sind personell gleichgestellt: 1x NotSan + 1x min. RS

      Auch wenn das NEF hier auch explizit vom RS gefahren werden darf und auch teilweise planmäßig wird. Ich bin nicht begeistert davon, würde es auch selbst nicht machen, als Ehrenamtler komme ich einfach nicht zu genügend Praxis. Die einsatztaktische Perspektive kommt hier mit dem RTW, ich zitiere (aus dem Gedächtnis und damit vermutlich etwas frei) unseren Ärztlichen Leiter RD: "Wann immer zwei RTW zusammenkommen, soll mindestens 1 OrgL dabei sein."
    • PhEdlich schrieb:

      RTW und KTW sind personell gleichgestellt: 1x NotSan
      Das ist doch nicht zu glauben. Jene hochqualifizierte NotSan, die ja mal -gerade auf dem Lande- NEF-Nachforderungen und RTH-Zubringereinsätze vermeiden sollten, beschäftigen sich bei Euch also hauptberuflich mit Problemen wie: Oma Kowalski muss samt ihrer 120 kg in den 5. Stock ihrer Magdeburger Stadtwohnung?
      Oder seid ihr echt schon so fortschrittlich und habt den KT ausgegliedert, so daß die Blaulicht-KTW tatsächlich der Notfallrettung zur Verfügung stehen?
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      -> Zeitzeugen der 90er Jahre im Raum Saalfeld, Kronach, SOK und SHK gesucht
    • marcee schrieb:

      Das ist doch nicht zu glauben. Jene hochqualifizierte NotSan, die ja mal -gerade auf dem Lande- NEF-Nachforderungen und RTH-Zubringereinsätze vermeiden sollten, beschäftigen sich bei Euch also hauptberuflich mit Problemen wie: Oma Kowalski muss samt ihrer 120 kg in den 5. Stock ihrer Magdeburger Stadtwohnung?
      Oder seid ihr echt schon so fortschrittlich und habt den KT ausgegliedert, so daß die Blaulicht-KTW tatsächlich der Notfallrettung zur Verfügung stehen?
      Was regst Du dich auf? Der Tenor ists doch hier, dass der RS ohnehin nix taugt. Ergo läufts doch genau darauf raus.

      Warten wir es ab, bis die Perspektiven der jetzt ambitionierten NotSan die Augen geöffnet bekommen, weil sie mangels RS Liegendtaxi fahren dürfen. :D