Sind Feuerwehren für Reanimationen zuständig?

    • TheOssi schrieb:

      Das ist wahr, aber wenn ein bis zwei Einsätze im Jahr, wirklich so belastend und - vor allem - unbezahlbar sind, sollte man nach Kompromissen suchen.
      Unbezahlbar glaube ich nicht. Der Haushalt einer Gemeinde dürfte deutlich höher sein als die paar Kröten im Jahre, die vielleicht, wenn sie denn tatsächlich eingefordert werden, das Stadtsäckel belasten. Ich denke, dass wir hier von Peanuts sprechen.

      Belastung? Okay, das ist eine Führungsaufgabe. Auswahl des entsprechenden Personals und Ausbildung ist da angesagt.
    • RFSW schrieb:

      Nein, tut es nicht. Es fehlt an einer entsprechenden Weitsicht von Verwaltung und Politik. Ölspuren können auch vom Bauhof oder durch Spezialfirmen abgearbeitet werden. Hochbelastete FF gehören durch HAW/BF entlastet.
      In den meisten Teilen des Landes ist es auch Aufgabe des Bauhofs. Das Problem ist immer die Frage der öffentlichen Sicherheit. Hat es zwei Stunden Zeit die Ölspur zu entfernen oder muss sie JETZT entfernt werden und wenn die Entscheidung auf jetzt fällt, gehört es ins Spektrum der Feuerwehr.
    • Lumidor schrieb:

      wenn die Entscheidung auf jetzt fällt, gehört es ins Spektrum der Feuerwehr.
      Oder in das der Polizei, in Sachen Absperrung des Verkehrs. Wenns darum geht, dass es ins Wasser fließt, wenns nicht zeitnahst gebunden wird, dann klar, Feuerwehr. Aber für ne Ölspur auf der Straße, die sich durch drei Gemeinden zieht und die ohnehin über Stunden abgestreut wird, dann kann das wirklich der BBH machen. Aber bei denen kommt dann wieder "Heeey, das ist ne Kreisstraße, da ist doch gar nicht der städtische Bauhof zuständig, da muss doch der Kreis kommen. Und das ist ne Land-/Bundesstraße, da muss doch Straßen.NRW sich kümmern..." Die - ebenfalls städtische - Feuerwehr, stellt solche Fragen nicht.


      RFSW schrieb:

      Unbezahlbar glaube ich nicht. Der Haushalt einer Gemeinde dürfte deutlich höher sein als die paar Kröten im Jahre, die vielleicht, wenn sie denn tatsächlich eingefordert werden, das Stadtsäckel belasten.
      Ist mir klar, aber der zitierte Bürgermeister stellte ja die Frage der Fragen: Sollen wir das etwa bezahlen? Das kriegen wir ja gar nicht erstattet!
    • Lumidor schrieb:

      RFSW schrieb:

      Nein, tut es nicht. Es fehlt an einer entsprechenden Weitsicht von Verwaltung und Politik. Ölspuren können auch vom Bauhof oder durch Spezialfirmen abgearbeitet werden. Hochbelastete FF gehören durch HAW/BF entlastet.
      In den meisten Teilen des Landes ist es auch Aufgabe des Bauhofs. Das Problem ist immer die Frage der öffentlichen Sicherheit. Hat es zwei Stunden Zeit die Ölspur zu entfernen oder muss sie JETZT entfernt werden und wenn die Entscheidung auf jetzt fällt, gehört es ins Spektrum der Feuerwehr.
      Ossi hat es ja schon ganz richtig erkannt. Wenn eine Gefahr im Verkehrsraum besteht, kann die Polizei diesen solange sichern. Da muss nichts JETZT entfernt werden, wenn das Öl auf der Strasse liegt und auch nicht abhauen will. Beim VU, wenn die Betriebsstoffe auslaufen. Okay. Könnte in gewissen Maßen auch der Abschlepper machen (was sie hier auch tun).
    • Da kommts auf die Verhältnismäßigkeit an. Im Hauptaugenmerk liegt eben der rollende Verkehr. Da kann man bei einer Durchgangsstraße nicht einfach mal zwei Stunden zusätzlich sperren.
      Zudem gibt's jede Menge Bauhöfe, die nachts, am Wochenende und an Feiertagen keine Rufbereitschaften haben. Ist bei uns auch so. Tagsüber zur Betriebszeit fahren wir nicht. Sonst schon.

      Zur Kostenfrage bei der Rea der FF: Das ist einfach ein vorgeschobenen Argument. HvO und Responder werden auch nicht bezahlt und finanzieren sich aus Spenden. Da stört es auch keinen.
    • Das Zauberwort heißt Verkehrssicherungspflicht. Und die liegt nicht bei der Feuerwehr, sondern beim Straßenbaulastträger. Größere Ölspuren sind i.d.R. auch nicht in einer halben Stunde (zu Fuß; Stiefelballet) abzuarbeiten. Es gibt einige Spezialfirmen, die in Rufbereitschaft Spezialreinigungsfahrzeuge vorhalten, einmal drüber fahren - fertig (die hier viele Gemeinden nutzen; wenn das wirtschaftlich nicht interessanter wäre, würde sicher weiter die Feuerwehr fahren). Bis dahin muss halt nur der Verkehr gesichert werden. Und das ist nun mal, neben der zuständigen Strassenmeisterei, Aufgabe der Polizei.
    • Das mag für euch zutreffen, stellt aber nicht die bundesweite Rechtslage dar. Aus einem Urteil des VG München:

      "Soweit der weitere Verkehr unmittelbar gefährdet sei, müssten die Freiwilligen Feuerwehren nicht nur die Verkehrsgefährdung verhindern, sondern auch für die Beseitigung von aufgefangenem Kraftstoff und kontaminiertem Ölbindemittel sorgen.

      Die Feuerwehr habe im Rahmen des Art. 4 BayFwG eine Pflichtaufgabe in Form einer technischen Hilfeleistung zur Beseitigung eines Notstandes erfüllt. Der Betriebsmittelaustritt am Einsatzort habe eine Gefahr dargestellt, die die Allgemeinheit betroffen habe. Der Umfang des möglichen Schadens sei nicht eindeutig auf einen beschränkten Personenkreis eingrenzbar gewesen, vielmehr habe sich neben einer Gefährdung des Grundwassers auch ein Schmierfilm auf der Fahrbahnoberfläche bilden können, der weitere Unfälle hätte verursachen können."
    • Ich weigere mich auszurücken, wenn Ölspur beseitigen auf dem Melder steht. Das ist nicht meine Aufgabe. Wenn die Gemeinde diese Aufgabe der Feuerwehr zuordnet, dann kann sie das gerne machen. Gegen eine entsprechende Bezahlung wäre ich dann auch bereit, dieser Aufgabe nachzukommen.

      Das ist eine geplante Delegation einer Aufgabe und keine Notfallhilfe für den Mitbürger, für diese Aufgabe gibt es eigentlich und in weiten Teilen Deutschlands entsprechende Rufbereitschaften beim Straßenbaulastträger oder Spezialfirmen. Ich mache doch nicht unbezahlt die Arbeit anderer Leute.

      Aber der Vergleich zur Reanimation ist für mich nicht sinnvoll, da geht es um akute Hilfe im lebensbedrohlichen Notfall und die entsprechend Zuständigen sind ja beteiligt und auf dem Weg. Diese Einsätze dürften selten länger als eine Stunde dauern, erfordern nicht mehr als 2-3 Mann und man hat wirklich die Chance, ein Leben zu retten.
      Auch hier sehe ich wieder primär das Problem, wie das den Feuerwehren verkauft wurde, und wie sie darauf vorbereitet wurden.

      Man muss sich keine falschen Vorstellungen von vielen freiwilligen Wehren in ländlichen Regionen machen, das Ausbildungsniveau ist entsprechend des Einsatzspektrums und der Austattung sehr marginal. Dass es da zu einem schockierten Block-Reflex kommt, wenn man nun regelmäßig zu lebensbedrohlichen medizinischen Notfällen fahren soll ist fast vorstellbar.
    • Okay dann fährst du auch nicht zu Baum auf Straße, Wasser im Keller oder auf der Straße, zu Türverschlossen auch nicht. Hab ich noch ne TH Lage vergessen wo es nicht ne Fachfirma gäbe?
      Soll ich hier jetzt nochmal das Motto von TheOssi zitieren? Feuerwehr ganz oder garnicht und dazu gehören auch unbeliebte Ölspuren und die zehnte BMA im Altenheim.

      Und im weißen Sektor? Sanitätsdienst ja, aber zu C2 gehe ich nicht? HvO zum Meyer fahr ich nicht der Psych tut doch immer nur so als hätte er nen HI, da war ich schon dreimal?
    • Manu Schwarzenberger schrieb:

      Das mag für euch zutreffen, stellt aber nicht die bundesweite Rechtslage dar. Aus einem Urteil des VG München:

      "Soweit der weitere Verkehr unmittelbar gefährdet sei, müssten die Freiwilligen Feuerwehren nicht nur die Verkehrsgefährdung verhindern, sondern auch für die Beseitigung von aufgefangenem Kraftstoff und kontaminiertem Ölbindemittel sorgen.

      Die Feuerwehr habe im Rahmen des Art. 4 BayFwG eine Pflichtaufgabe in Form einer technischen Hilfeleistung zur Beseitigung eines Notstandes erfüllt. Der Betriebsmittelaustritt am Einsatzort habe eine Gefahr dargestellt, die die Allgemeinheit betroffen habe. Der Umfang des möglichen Schadens sei nicht eindeutig auf einen beschränkten Personenkreis eingrenzbar gewesen, vielmehr habe sich neben einer Gefährdung des Grundwassers auch ein Schmierfilm auf der Fahrbahnoberfläche bilden können, der weitere Unfälle hätte verursachen können."
      Danke für Dein Beispiel. Es überrascht mich in der Tat etwas. Aber nun gut, das ist Förderalismus. Dann muss ich sagen, dass "wir hier" das etwas anders beurteilen, auch erfolgreich. Wenn Polizei und / oder Straßenbaulastträger sofort / umgehend zur "Schadensstelle" ausrücken, um dort ihrer Verkehrssicherungspflicht nachzukommen, dann bleibt Zeit den Schaden danach zu beheben. Verkehrssicherungspflicht bedeutet zunächst einmal, dass der Eigentümer von irgendwas dafür haftbar gemacht werden kann, wenn dieser sein Eigentum nicht so sichert, dass andere Personen nicht zu Schaden kommen dabei.

      Was bedeutet für die Praxis? Ein Hausbesitzer in der Großstadt, dessen Hauswand direkt am Gehweg steht, das im Winter über Eiszapfen an der Dachrinne verfügt, ist verpflichtet diese Eiszapfen (Gefahr für Fussgänger) zu beseitigen oder den Verkehrsweg zu sichern, bis er diese Gefahr beseitigen kann. Und die beseitigung dieser Eiszapfen ist nicht Aufgabe der Feuerwehr, wie viele Bürger (und Hausbesitzer) immer denken. Das kann auch eine Privatfirma machen. Wenn die Feuerwehr hier zum Einsatz kommt, dann handelt es sich um einen kostenpflichtigen Einsatz.

      Zurück zum Fall der Ölspur: Polizei und der zuständige Straßenbaulastträger (Gemeinde mit Bauhof, Kreisstraßenmeisterei, Landesstraßenmeisterei) sichern den Verkehrsraum ab (z. B. mit Beschilderung "Achtung Ölspur"). Er muss ja nicht zwangsläufig gesperrt werden. Straßenbaulastträger entfernt die Ölspur selbst oder nutzt dazu Spezialgerät (was die kleine Gemeindefeuerwehr in der Regel nicht hat; geht als meist deutlich schneller und ist weniger Personalintensiv). Das haben "hier" viele Gemeinden erkannt und setzen dieses um, weil es vor allem auch günstiger ist und man sich so hochbelastete Freiwillige Feuerwehren am laufen hält, ohne Motivation zu zerstören und vor allem auch Arbeitgeber nicht so sehr zu verärgern. Denn die haben meist für eine tatsächliche (zu deutsch: "krassere") Gefahr mehr Verständnis wie für irgendeinen Murks, den auch andere "Bereitschaftsdienste" erledigen können.

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    • Das sind in der Regel Unwetterschäden, das ist eindeutig höhere Gewalt.
      Aber ja, auch da gibt es Fachfirmen, zumindest hier werden wir daher auch nur im Rahmen der Gefahrenabwehr tätig. Wir fällen als gefährliche Bäume, räumen Verkehrswege, aber danach muss immer ne Fachfirma ran, die den Baum beseitigt. Auch hier muss man tatsächlich sehr oft in Frage stellen, ob es wirklich ein Einsatz für die Feuerwehr ist. Unter 10cm Wasser im Keller wird beispielsweise auch nichts gepumpt.
      Die Frage ist auch immer, wie zeitkritisch ist der Einsatz und wie schnell kann eine Fachfirma kommen.

      Fahrstühle öffnen wir daher beispielsweise auch nur bei Leben in Gefahr, oder wenn die zuständige Firma deutlich über eine Stunde benötigt.
      Türöffnungen nur bei Menschenleben in Gefahr, für Kontrollen (länger nicht gesehen, es riecht etc.) holt die Polizei einen Schlüsseldienst.

      Bei Ölspuren besteht aber in der Regel keine Gefahr, die nicht durch absperren beseitigbar ist. Die Ölspur ist keine Feuerwehraufgabe und gehört damit auch nicht zu den Pflichten. Wenn der zuständige Bürgermeister diese Aufgabe der Feuerwehr zuweist, dann eben mit Bezahlung. Ich bin doch nicht der Depp und putze da Sonntags 3 Stunden in der Sonne, nur weil mal die Rufbereitschaft des Bauhofs eingespart hat.

      BMA sind sowieso ein diskussionswürdiges Thema und ein zweischneidiges Schwert. Seitdem Fehleinsätze hier in Rechnung gestellt werden ist es definitv besser geworden, vorher konnte man natürlich auch bemerken, wie beim 4. Alarm in 20 Stunden nur noch 6 statt 20 Kameraden kamen. Das ist irgendwo verständlich.

      Sanitätsdienste und HvO mache ich nicht, aber auch da kann man sich solche Fragen sicher stellen. Früher in Hamburg sind die First Responder-Wehren zu allen Einsätzen mitgeschickt worden. Irgendwann hat man sich da tatsächlich mal geweigert, beispielsweise zu Schwangeren zu fahren (und auf den RTW für den KTP in die Gyn zu warten), zu psychischen Einsätzen und ähnlichen auszurücken, wo keine Notfallhilfe erforderlich ist und der Einsatz sinnlos.
      Ich persönlich kann es auch nicht verstehen, wieso sich immernoch zahlreiche Ehrenamtliche finden, die auf einem Stadtfest am Wochenende besoffene für Cola und Bratwurst versorgen. Je unattraktiver die Aufgabe, desto Geld.

      Die Entwicklung der letzten Jahre, die FFen als Lückenfüller für nahezu sämtliche Firmen und Behörden einzusetzen finde ich gefährlich und nicht nachvollziehbar. Wir fahren mittlerweile etwa 30% unserer Einsätze für den Rettungsdienst, von Drehleiterrettung über Tragehilfe bis hin zu Blockfahrzeug auf der Autobahn. Dazu kommen weitere 30% an Blödsinnseinsätzen wie Waschbär in Küche, Ast (3cm dick) auf Auto oder piepender Rauchmelder seit 4 Stunden. Das demotiviert und führt zu immer größeren Problemen mit dem Arbeitgeber. Da ich ja regulär 45 Wochenstunde im Schichtdienst arbeite und nicht einfach wegbleiben bin ich sehr selektiv, wann ich zum Alarm komme.

      Das Motto von theOssi finde ich falsch und blödsinnig, die Konsequenz für so eine Philosophie in meiner Wehr wäre: Austreten.
      Man muss auch mal Nein sagen können und sich darauf berufen, wofür die Feuerwehr da ist.
    • ffhamburg192 schrieb:

      FFen als Lückenfüller
      Ich würde das FFen durch EA ersetzen, aber sonst...

      ffhamburg192 schrieb:

      Das Motto von theOssi finde ich falsch und blödsinnig
      Ich weiß ja nicht, auf welches Motto Du Dich beziehst, aber das einzige, was ich hier gepostet habe war "Retten, löschen, bergen*, schützen**". Und das durchgestrichene Retten bezog sich nur auf die Weigerung, Leben retten zu wollen, unter Vorschub fahdenscheiniger Argumente, wie "Man könnte den ja kennen." Denn das ist bei jedem Einsatz der FF ein potenzielles Problem.

      ___
      *) wenns sein muss
      **) häh?
    • Lumidor schrieb:

      Okay dann fährst du auch nicht zu Baum auf Straße, Wasser im Keller oder auf der Straße, zu Türverschlossen auch nicht. Hab ich noch ne TH Lage vergessen wo es nicht ne Fachfirma gäbe?
      Soll ich hier jetzt nochmal das Motto von TheOssi zitieren? Feuerwehr ganz oder garnicht und dazu gehören auch unbeliebte Ölspuren und die zehnte BMA im Altenheim.

      Und im weißen Sektor? Sanitätsdienst ja, aber zu C2 gehe ich nicht? HvO zum Meyer fahr ich nicht der Psych tut doch immer nur so als hätte er nen HI, da war ich schon dreimal?
      Ich finde, dass Du nun die Dinge etwas ins lächerliche führst (von der Formulierung her). Ja, den Baum auf der Straße kann auch der Straßenbaulastträger entfernen, was dieser im Alltag auch macht. Wo Du sicher nun hinauswillst ist, dass die mediengängigen Bilder von Unwettern häufig mit Feuerwehr verbunden werden. Hier kommt aber der Unterschied rein, dass verschiedene Situationen mit tatsächlicher Gefahrenabwehr verbunden sind. Bäume, die keine Gefahr darstellen oder nicht die öffentliche Infrastruktur (Stichwort: Daseinsvorsorge) so gefährden, werden auch (hier) von der Feuerwehr liegen gelassen. Beispielhaft auf dem Privatgrundstück, auf dem Feldweg, usw. Drohen sie zu fallen, beispielhaft in den öffentlichen Verkehrsraum, dann droht die Gefahr ja noch. Die Ölspur auf der Straße stellt keine Gefahr mehr da, wenn die Polizei den Verkehrsraum sichert und sogar Beschilderungen angebracht worden sind. Und das geht schnell. Jeder KFZ-Fahrer weiß dann, dass er hier vorsichtiger fahren sollte, weil es rutschig werden könnte. Das ist der Unterschied. Im übrigen kann die Feuerwehr hier, beim Unwetter, im Rahmen der Amtshilfe eingesetzt werden, wenn andere Behördenteile überfordert sind. Das ist beim Unwetter u.a. normal. Der Bauhof kann nicht überall gleichzeitig sein und die Feuerwehr hat mehr Personal und das geeignete Gerät um auch Aufgaben zu übernehmen, die mit der eigentlichen Aufgabe der Gefahrenabwehr vielleicht nichts mehr zu tun haben. Verschlossene Türen: Wenn niemand drin ist fährt die Feuerwehr auch nicht hin. Besteht der Verdacht das eine Person sich hinter der verschlossenen Türe sich in einer hilflosen Lage befindet, dann sind die Bedingungen (eine Gefahr, abstrakt oder konkret) vorhanden und die Feuerwehr kann, aufgrund Qualifikation und Ausrüstung, zum Einsatz kommen. Da diese regelhaft schneller als ein Schlüsseldienst ist und da eine Gefahr besteht, kommt diese auch zum Einsatz. Hast Du Dich einfach nur ausgeschlossen aus Deiner Bude, dann kommt die nicht.

      Ich nehme mich davon auch nicht aus, dass ich Ölspuren gerne mal ignoriert habe (damals, heute kommen sie fast gar nicht mehr vor). Vor allem Nachts und am Wochenende. Werktags tagsüber bin ich regelhaft auch bei "jedem Scheiss" dabei, weil ich wusste, dass die Tagesalarmstärke nicht so gut ist in meiner Ortswehr. Nachts und am Wochenende musste ich bemühen überhaupt noch das letzte Fahrzeug zu erwischen. Daher war (ist) meine Abwesenheit auch zu verschmerzen. Bei BMA reagiere ich empfindlicher, gerade wenn es sich um Objekte handelt, von denen eine größere Gefahr für hilflose Menschen ausgeht. Daher sollten BMA-Einsätze in Krankenhäusern, Pflegeheimen und Behinderteneinrichtungen grundsätzlich größer beschickt werden als die Lagerhalle, wie ich finde.
    • TheOssi schrieb:

      ffhamburg192 schrieb:

      FFen als Lückenfüller
      Ich würde das FFen durch EA ersetzen, aber sonst...

      ffhamburg192 schrieb:

      Das Motto von theOssi finde ich falsch und blödsinnig
      Ich weiß ja nicht, auf welches Motto Du Dich beziehst, aber das einzige, was ich hier gepostet habe war "Retten, löschen, bergen*, schützen**". Und das durchgestrichene Retten bezog sich nur auf die Weigerung, Leben retten zu wollen, unter Vorschub fahdenscheiniger Argumente, wie "Man könnte den ja kennen." Denn das ist bei jedem Einsatz der FF ein potenzielles Problem.
      ___
      *) wenns sein muss
      **) häh?
      Könnte sein, dass das aus einer anderen Diskussion seinen Ursprung hat, auf das sich @Lumidor sich da bezog. Irgendwie war mir da auch so. Aber weiß ich nicht mehr sicher.
    • Nein nein ich meinte schon dieses Zitat "Retten aber nur in bestimmten Situationen, löschen klar, bergen na nur wenn es sein muss, schützen? kann man nicht essen"
      Ich hab es bewusst ins lächerliche bzw ins überspitzte gezogen, einfach um nochmal zu verdeutlichen, das es auch im Ehrenamt egal ob Feuerwehr oder Rettungs/Sanitätsdienst unangenehme Aufgaben gibt und das man mit dieser Rosinenpickerei mehr kaputt macht, als wenn man die bittere Pille mal schluckt. Versteht das nicht falsch, ich sage damit nicht, dass die Feuerwehr alle Ölspuren zu jeder Zeit machen soll. Aber so wie es der Richter sieht, sehe ich es auch.
      Und wenn Reanimationen, um zum Thema zurück zu kommen, nicht im weiteren Sinne zum Aufgabenfeld einer Feuerwehr gehören. Warum fahren in vielen Städten die Berufsfeuerwehren die Notfallrettung? Ja sogar den Krankentransport? Die eine Wehr wird bezahlt, die Andere nicht, aber das Motto, der Grundsatz, das Aufgabengebiet bleibt das Selbe.
    • Hallo,

      ich stimme den Argumenten Lumidor´s zu bezüglich Rea durch FF, da dies eine unmittelbare Gefahr für leib und leben ist.

      Aber man sollte die kirche im Dorf lassen. Ich sehe das (als nicht FF-ler) in den meisten fällen genauso.
      Eine Ölspur ist keine unmittelbare gefahr wenn sie nicht in Grundwasser etc. fließt. Zumal wie schon oben Beschrieben es dafür Bau- und Kreishöfe gibt.
      Mit dem Argument, dass der Bauhof jetzt vielleicht nicht dazu kommt. Gut dann muss man dort auch Priorisieren und eben mal die Hecke ungerade lassen und erstmal das Öl beseitigen. Denn wenn es eine Gefahr für die öffentliche Sicherheit wäre, müssten die Feuerwehren auch im Winter Salz streuen.

      Man muss auch nachvollziehen können besonders bei Freiweiligen, dass diese nicht jeden zweiten tag alles stehen und liegen lassen können weil ne Ölspur zu beseitigen ist. Sie haben ihren Hauptsjob. Da kann man dann irgendwann Arbeitgeber verstehen, die keine FF´ler mehr unterstützen. Weil schick für die Firmenwerbung ist das schon lange nicht mehr.

      Und sind wir ehrlich. Es gibt auch beim Rettungs bzw. Sanitätsdienst genauso geliebte und ungeliebte Aufgaben. Sowie auch es die gibt die immer da sind und die die nur zu den Werbewirksamen veranstaltungen kommen. Ist in jedem Verein so.


      Gruß
    • Hier kommt ja noch hinzu, dass bayerische FF'en die Verkehrssicherung und Verkehrslenkung eigenständig durchführen.

      Wenn man also ohnehin schon raus ist, dann kann man das gleich mitmachen. Es kommt beispielsweise auch vor, dass die zuständigen Stellen nicht zeitnah am Unglücksort eintreffen können. Ergo macht man das eben mit. Klar, wir stellen das dem Verursacher in Rechnung. Ebenso wie Aufzug- und Türöffnungen sowie nachweislich falsch oder schlecht gewartete BMA.

      Im Grunde ist ja auch jeder Einsatz kostenpflichtig. Auch die Tragehilfe oder der Rettungskorb wird berechnet. Aber da wird halt mit Versicherungen abgerechnet.
    • Hi,

      ich denke das es hier um Einsätze geht die von vorneherein nur eine Ölspur sind. Zb. LKW der verliert etc pp.

      Das natürlich eine FF das mitmacht bei einem VU wo diese schon im Einsatz gebunden ist, steht glaub ich weniger zur Diskussion.

      Wobei dies auch nur im Rahmen deren möglichkeiten ist. In Wasser- und Naturschutzgebieten müssen soweit ich weiß spezial firmen kommen bzw. kann das Ausmaß um ein vielfaches mehr bedeuten.


      Gruß