Patient fälschlicherweise für Tod erklärt

    • Ich glaube, dass das Problem eher in der Ausbildung liegt (in Österreich). Der ehrenamtliche NotSan und Fachkrankenpfleger A+I wird auch nicht wirklich rein ehrenamtlich tätig sein, da er hauptberuflich in einem anderen hochkomplexen Medizinbereich tätig ist. Wäre er jedoch Maschinenschlosser würde das ein bissel anders sein. Und da passt er Vergleich zu Zivildienern mit minimalster RD Ausbildung, wie der österreichische NotSan, ganz gut. Wenig Ausbildung, wenig Erfahrung und Routine = fachliche Überforderung in der Notfallrettung.
    • trotzdem zerstören EA-Kräfte hauptamtliche Stellen. Egal wie kompetent sie sind.

      Und meine Erfahrungen sind drastisch gegenläufig, ehrenamtliche Möchtegern-Superhelden oder Bürostuhl-RA mit Kenntnissen a la 1990.

      Schade, dass man EA-Kräfte nun doch zu den Ergänzungsprüfangen zum NotSan zulässt.

      Aber Fehler passieren unabhängig von der Kompetenz, an den meisten Fällen dieser Art sind Ärzte beteiligt.
    • ffhamburg192 schrieb:

      trotzdem zerstören EA-Kräfte hauptamtliche Stellen. Egal wie kompetent sie sind.

      Und meine Erfahrungen sind drastisch gegenläufig, ehrenamtliche Möchtegern-Superhelden oder Bürostuhl-RA mit Kenntnissen a la 1990.

      Schade, dass man EA-Kräfte nun doch zu den Ergänzungsprüfangen zum NotSan zulässt.

      Aber Fehler passieren unabhängig von der Kompetenz, an den meisten Fällen dieser Art sind Ärzte beteiligt.
      Und die sind mir lieber als solch stänkernde Kolegen ala Rettungsrambo :thumbup:
    • Solange es nicht genug Fachkräfte für den RD gibt, wird man eben auf EA-Kräfte zurückgreifen müssen. Man könnte das alles super regeln, in dem man entsprechende Praxisnachweise für den Einsatz im RD fordert.

      Durch einige wenige Fehler einiger EA-Kräfte per se das ganze EA schlecht zu machen, halte ich für maßlos überzogen.

      Wenn man nur HA-Personal will, muss man entsprechende Vorgaben seitens des Gesetzgebers etablieren. Dann ist das Thema vom Tisch.
    • Wenn man seinen ehrenamtlichen Kollegen mit solch einer Auffassung gegenüber tritt, wird es auch nicht besser. Davor abgesehen, pauschalisierst du hier im hohen Maße und das ist sehr sehr unverschämt, eigentlich schon beschämend! Ohne ehrenamtliche würde hier in Bayern das System Rettungsdienst teilweise zusammenbrechen. Warum ibt es denn davon "so viele"? richtig! Weil es eben nicht genug hauptamtliches Personal gibt! Mir ist kein NotSan oder Rettungsassisten bekannt, der keine Stelle findet. Deine Aussagen waren viel zu naiv.
    • Leitessen schrieb:

      Genau, alle Ehrenamtlichen sind schlecht, böse und stroh doof :D Ach wie ich das Liebe :D Da kann ich nur noch lachen :D
      Ich hoffe doch, dass meine letzten Beiträge nicht auch Dich zu dem Beitrag verleitet haben. Ich sehe das schon etwas differenzierter, denke ich. Ich würde zu mindestens nicht so pauschalisieren wie das nach meinen letzten Beitrag passiert ist.
    • Manu Schwarzenberger schrieb:

      Solange es nicht genug Fachkräfte für den RD gibt, wird man eben auf EA-Kräfte zurückgreifen müssen.
      Nun, der Fachkräftemangel ist ja erst ein recht neues Problem, das sich erst in den letzten Jahren entwickelt hat. Vor 15-20 Jahren war es eher so, dass es eine Schwemme von Rettungsassistenten auf dem RD-Arbeitsmarkt gegeben hat. Damals ist jedoch niemand auf die Idee gekommen die EA aus dem öffentlichen Rettungsdienst zu vertreiben, obwohl dieses damals problemlos möglich gewesen wäre. Das festhalten am EA im Rettungsdienst hat eher zwei Gründe, die im betriebswirtschaftlichen Bereich und der Lobbyarbeit der HiOrg zu finden ist. Die Hauptbegründungen liegen im Bereich des Katastrophenschutz, in dem ehrenamtliche Kräfte fachlich ausgebildet werden sollen sowie "fit" gehalten werden soll. Andererseits wird auch eingefordert, dass der Rettungsdienst so billig wie möglich sein soll. Und das funktioniert u.a. auch über ehrenamtliche Schichten, (früher) Zivildienstleistende als 2. Mann, usw., wo wir dann bei den betriebswirtschaftlichen Gründen wären. Das (noch) Vorhandensein von EA im RD liegt nicht nur am (aktuell) vorliegenden Fachkräftemangel. Das liegt nämlich eher am jahrelangen Lohndumping und an den schlechten Arbeitsbedingungen - übrigens wie überall im Gesundheitswesen. Teilweise auch daran, dass einige Arbeitgeber die Notfallsanitäterausbildung "verschlafen" haben.
    • Ehrenamt in der Regelrettung geht mEn gar nicht (weil meine Welt egoistisch ist und ich nur an den RD denke, gilt durchaus aber auch für andere Bereiche). Nicht wegen Kompetenz, Erfahrung und Engagement (die letzteren beiden können sich in meinen Augen gegeneinander aufwiegen), sondern wegen der schon hier erwähnten Arbeitsplatzvernichtung.

      Jaa, wir haben einen Fachkräftemangel. Nein, Ehrenamtliche sind kein Teil der (langfristigen) Lösung, sondern ein Teil des Problems. Wie in der Pflege (zugegeben, dort noch um einiges extremer), sind Arbeitsbedingungen und Entlohnung zwei der Gründe, wieso Leute NICHT in den RD gehen, bzw. diesen verlassen. So lange es aber Leute gibt, die den Job umsonst machen, gibts für den Dienstherrn keinen Grund, Arbeitsbedingungen zu verändern, oder Gehalt zu erhöhen. Warum auch? "Chef, ich will mehr Asche!" - "Ach, hau ab, solche wie DIch krieg ich auch für lau!".

      Mit EA zu arbeiten, ist obendrein künstliche Kostendämpfung und damit Wettbewerbsverzerrung, wenn auch - zum Glück, siehe Wiesn - da auch nicht mehr jeder drauf reinfällt.
    • EA regulär fest einzuplanen im Personalstamm, das finde ich (selbst EA) nicht ok.
      Für die Haupturlaubszeit oder zur Spitzenabdeckung im KTP / NFR aber absolut ok, meines Erachtens.
      Man vernichtet keine Arbeitsplätze, wenn man bei hoher Einsatzbelastung kurzfristig Fahrzeug mit EA-Personal in Dienst nimmt.
      Und in den momentanen Zeiten des Personalmangels sollte man lieber EA einsetzen, als Fahrzeuge Schichtenweise stillzulegen, weil niemand da ist der fährt.
      Liebe User, Antworten auf nahezu alle Fragen zur Sim liefert euch unser Wiki. Dort ist detailliert erklärt, was ihr bei LstSim alles machen könnt und es gibt Lösungen für viele Probleme! Wir empfehlen allen Leitstellenerbauern ausdrücklich sich dort zu informieren!
      Auch interessant: FAQ
    • F. Köhler schrieb:

      Für die Haupturlaubszeit oder zur Spitzenabdeckung im KTP / NFR aber absolut ok, meines Erachtens.
      Gott bewahre, man würde Aushilfsverträge anbieten.
      Und Spitzenabdeckung KTP muss/kann nicht sein. Da werden auch die regulären Arbeitgeber nicht lange mitmachen. KTP können warten.

      F. Köhler schrieb:

      Und in den momentanen Zeiten des Personalmangels sollte man lieber EA einsetzen, als Fahrzeuge Schichtenweise stillzulegen, weil niemand da ist der fährt.
      Sehe ich anders. In anderen Branchen gibt es Streik, wenn man auf Probleme aufmerksam machen will. Im RD dürfen wir das nicht. Also sind es die Probleme selbst, die auf Probleme aufmerksam machen müssen.
    • TheOssi schrieb:

      Also sind es die Probleme selbst, die auf Probleme aufmerksam machen müssen.
      Joa, nur egal wo die Ursache liegt, muss der RD-Betreiber (in BW) hohe Strafen zahlen, wenn Fahrzeuge stehen. Abgesehen vom Image-Schaden kann sich das kein Betreiber leisten.

      TheOssi schrieb:

      Und Spitzenabdeckung KTP muss/kann nicht sein. Da werden auch die regulären Arbeitgeber nicht lange mitmachen. KTP können warten.
      Naja, und ruckzuck steigen einem die Dialyse-Praxen, Arztpraxen u.v.m. aufs Dach, wenn um 23 Uhr immer noch Patienten nicht abgeholt wurden, weil es nicht geht. Und dann fährt man die am nächsten Tag, produziert dort wieder Rückstau usw.
      Natürlich kann man dafür nicht von der regulären Arbeit weg, es gibt ja aber auch flexible EA.
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    • Es gibt in einigen Bereichen, allem voran Bayern, einen massiven Personalmangel; weil man über 30 Jahre etwa 20% unter dem Bedarf ausgebildet hat. Warum? Wegen der Ehrenamtsquote. Noch dazu hat man die Einführung des Notfallsanitäters komplett verschlafen.

      EA hat in meinem Beruf nichts zu suchen, ich empfinde es ein Stück weit beleidigend, wenn man meint, man könne professionelle Notfallrettung als Hobby im Umfang von 40 Stunden pro Monat betreiben.
      EA sind gerne als 3. auf dem RTW willkommen, denn nichts ersetzt praktische Erfahrung.

      Aber nicht als vollwertige Kraft. Und ganz widerlich empfinde ich die Praxis den RD an Wochenenden und Feiertagen quasi komplett ehrenamtlich zu stellen um die teuren Zuschläge zu sparen.

      Und wer eine Spitzenabdeckung regelmäßig ziehen muss hat zu wenig Fahrzeuge in der Vorhaltung.

      Und wieso man freiwillig unbezahlt in seiner Freizeit auf einen KTW steigt ist mir völlig rätselhaft
    • Leitessen schrieb:

      Genau, alle Ehrenamtlichen sind schlecht, böse und stroh doof :D Ach wie ich das Liebe :D Da kann ich nur noch lachen :D
      Nein, natürlich sind alle höchstqualifiziert und mindestens so gut, wie jemand der das jeden Tag als Beruf macht...
      Außerdem wollte ich nur zeigen, dass die Qualität stark variiert. Hier ist wohl eher das untere Ende der Skala vertreten, Bilder mit Blaulichtautos auf Facebook stehen gefühlt an 1. Stelle der Prioritätenliste. Ausbildung eher weiter hinten.

      Ich habe meine Wurzeln selbst im Ehrenamt, seit mittlerweile 9 Jahren und mache weiterhin relativ regelmäßig Sandienste auf schönen Veranstaltungen mit tollen Leuten. Die Blindgängerquote im EA ist trotzdem hoch.

      Manu Schwarzenberger schrieb:

      Solange es nicht genug Fachkräfte für den RD gibt, wird man eben auf EA-Kräfte zurückgreifen müssen. Man könnte das alles super regeln, in dem man entsprechende Praxisnachweise für den Einsatz im RD fordert.

      Durch einige wenige Fehler einiger EA-Kräfte per se das ganze EA schlecht zu machen, halte ich für maßlos überzogen.

      Wenn man nur HA-Personal will, muss man entsprechende Vorgaben seitens des Gesetzgebers etablieren. Dann ist das Thema vom Tisch.
      Das hat man in jedem Bundesland außer Bayern gemacht. Wir haben auch genug Personal, da wir nicht seit 20 Jahren mit -20% durch EA planen. Nur die Vorhalteerhöhungen schaffen wir nicht mehr.

      Und die niedrige Qualität einiger EA ist nicht als Argument dagegen gedacht, nur als subjektives Gefühl.
      Objektiv ist die Vernichtung von sozialversicherungspflichtigen Stellen und die niedrige Routine.

      Hintensitzer schrieb:

      Wenn man seinen ehrenamtlichen Kollegen mit solch einer Auffassung gegenüber tritt, wird es auch nicht besser. Davor abgesehen, pauschalisierst du hier im hohen Maße und das ist sehr sehr unverschämt, eigentlich schon beschämend! Ohne ehrenamtliche würde hier in Bayern das System Rettungsdienst teilweise zusammenbrechen. Warum ibt es denn davon "so viele"? richtig! Weil es eben nicht genug hauptamtliches Personal gibt! Mir ist kein NotSan oder Rettungsassisten bekannt, der keine Stelle findet. Deine Aussagen waren viel zu naiv.
      naiv ist die Bayerische Sicht auf die Dinge. Euer System wird gerade wegen der EA zusammenbrechen, da mit dem NotSan endlich eine Qualifikation geschaffen wurde, die ich nicht mit Wochenendschichten erreichen kann. Nur die KV-Struktur mit ehrenamtlichen Vorständen hat die Zeichen der Zeit noch nicht erkannt.

      Man muss sich auch nicht jeden Schuh anziehen, es gibt viele gute Leute im EA.
      Aber hier sind die, die bei jeder Bereitstellung und jedem KTW-Alarm zur Kernarbeitszeit dabei sind eben nicht gerade die Krone der Schöpfung.
    • Gestattet mir bei all dieser Debatte Hobby-Retter gegen Profis, Billiglöhner gegen tariflich bezahlte Fachkraft, EA gegen HA, Pflästerchenkleber gegen erfahrene Lebensretter ein kleiner Blick über den Tellerrand:

      Ihr verunfallt im ländlichen Raum mit eurem PKW schwer und seit eingeklemmt. Wie viele Profis nach eurer Definition kommen da um euch zu helfen und herauszuschneiden? Wahrscheinlich keiner.
      Da kommt ein ganzer Rüstzug Menschen, der den Berufsstand der Feuerwehrmänner beleidigt (@'ffhamburg192', deine Formulierung), weil sie als Hobby-Retter nur ein paar Einsätze im Monat, womöglich Jahr, fahren.
      Zugespitzt: Weil es immernoch so viele Freiwillige gibt, die FW machen, und fest mit denen geplant wird, gibt es in der Politik keinen Handlungsbedarf, das Feuerwehrwesen zu Professionalisieren und hauptamtliche Stellen zu schaffen.

      Euer Haus droht nach einem Unwetter einzustürzen. Wem vertraut ihr euch an? Hobby-Rettern in blauen Autos mit zum Teil noch weniger Einsätzen, die mit kompliziertem und gefährlichem Gerät freitzeitmäßig agieren.

      Ihr hängt erschöpft in einem Klettersteig oder euer Boot ist gekenntert. Wer kommt? Gelernte Bankkaufleute, Juristen, Maurer u.a. die im Rahmen von 40 Stunden im Monat retten.

      Und jetzt kommt ihr und wettert hier gegen die Unprofessionalität im EA, gegen mangelnde Erfahrung im Umgang mit schwerst kranken und fühlt euch von den Hobby-Rettern in eurer Berufsehre gekränkt und um eure Jobs gebracht? Wer seit ihr, euch diese Arroganz anzumaßen?

      EA = unprofessionelle Hobby-Retter und HA = professionelle Lebensretter? Humbug! Professionelles und gut ausgebildetes Personal = professionelle Arbeit, völlig egal bei wem oder als was er seine Brötchen verdient.

      Sorry, das musste jetzt raus!
      Liebe User, Antworten auf nahezu alle Fragen zur Sim liefert euch unser Wiki. Dort ist detailliert erklärt, was ihr bei LstSim alles machen könnt und es gibt Lösungen für viele Probleme! Wir empfehlen allen Leitstellenerbauern ausdrücklich sich dort zu informieren!
      Auch interessant: FAQ