Notarztindikation bei Fehlercode LVAD?

    • Zu A) Wenn der Patient nicht kritisch ist, dann brauch ich auch nicht auf nen Notarzt warten, weil ich den allgemein hier nicht brauche und er sich lieber um kritische Patienten kümmern soll.

      Zu B) Wenn der Patient kritisch ist, sprich aktuell Vital bedroht, spricht nichts gegen eine NA Nachforderung. Für die Realität, würde es sicherlich hier jeder so handhaben, das wenn der Patient transportfähig ist, ihn schon mal ins Auto zu bringen und gegebenfalls sogar schon loszufahren.

      @Florian Dortmund 13RTW02 der Umgangston in diesem Forum war schon immer Rau, das bekommen wir hier auch nicht raus und ich glaub das will man auch garnicht. Rettungsdienstler haben ne dicke Haut, da kann man sich in einem Thread mit den Messer zwischen den Zähnen bekämpfen und im Anderen ganz einer Meinung sein. Danke das du deinen Erfahrungsbericht aus erster Hand geschildert hast
    • Ja, bei dem kritisch oder nicht, sind wir uns ja nicht einig.
      Ich sag's jetzt aus meiner Sicht: Ich muss diesen Patienten über 100 km weit ins Herzzentrum nach Bad Oeynhausen fahren. Er hat ein lebenserhaltendes Gerät, mit dem ich nicht tiefer vertraut bin, das einen Fehler anzeigt, der aufgrund der Grunderkrankung des Patienten diesen von jetzt auf gleich potenziell töten kann. Akute Lebensgefahr nicht auszuschließen, NACA IV, derzeit aber stabil.
      Den gurke ich doch nicht anderthalb Stunden alleine durch die Gegend, durch vier Landkreise hindurch.
      Da lass ich mir nen Doc für kommen. Von mir aus auch entgegen, damit hier nicht wieder von zwanzig Minuten aktiv zuwarten die Rede ist.
      Wie ich's auch drehe und wende, ich finde einfach keine Begründung, mich in die von Manu angesprochene Grauzone zu bewegen, da der Patient absolut nichts davon hat.
      Ob der Arzt den Patienten retten kann, wenns hart auf hart kommt, steht auf nem anderen Blatt, aber ich behaupte auch weiterhin, dass ihm ganz andere fachliche, als auch rechtliche Möglichkeiten offenstehen, als mir als Nicht-Arzt. Vor allem muss ich dann, wenns unterwegs zur Rea kommt, nicht noch den Kollegen abstellen, um der Leitstelle sonstwo zu erklären, wo wir stehen, damit deren NA uns dann findet.
      Wer es anders sieht, bitte, aber zu unterstellen, dass wer hier auf Nummer sicher gehen will, nen falschen Beruf gewählt hat, ist eine an arrogant grenzende Dreistigkeit.
      Ressource Notarzt für "richtige" Patienten sparen? Wenn ich vor Ort meine, dass ich nen NA brauche, dann bestell ich den. Ob die Leitstelle dann ins Rotieren kommt, interessiert mich nicht. Wenn nicht genug NÄ da sind, um auch für diesen Patienten da zu sein, muss sich der Träger darum Gedanken machen, nicht ich in freier Wildbahn.

      Aber eigentlich bezog sich mein Fall A nur darauf, dass durchs Warten auf den NA der Patient nicht geschädigt wird, wenn er unheimlich, aber stabil ist.
    • TheOssi schrieb:

      Rettungskräfte eines Paramedic-Systems, damit für hier nicht zielführend.
      Du hast natürlich Recht, die werden alle ganz anders krank.
      Dir ist schon klar, dass es auch in Paramedic-Systemen unterschiedliche Qualifikationsstufen gibt, genauso wie die "Warten oder Fahren" Diskussion?
      Abgesehen sehe ich nirgendswo eine auf Paramedic Systeme bezogene Anweisung auf der ganzen Seite.

      Gruß,
      Ein Paramedic

      PS: (@Manu: Hatte ich übrigens auch schon gepostet :P )

      Da ich es nicht in ein separates Zitat gebacken bekommen hab: Zum unteren Fall: Dem LAVD Patienten schadet das zuwarten mit hoher Wahrscheinlichkeit aber eben schon. Weil er ist bei versagender Energieversorgung halt noch ne Weile stabil. Und dann schlagartig nicht mehr.

      TheOssi schrieb:

      Ja, bei dem kritisch oder nicht, sind wir uns ja nicht einig.
      Ich sag's jetzt aus meiner Sicht: Ich muss diesen Patienten über 100 km weit ins Herzzentrum nach Bad Oeynhausen fahren. Er hat ein lebenserhaltendes Gerät, mit dem ich nicht tiefer vertraut bin, das einen Fehler anzeigt, der aufgrund der Grunderkrankung des Patienten diesen von jetzt auf gleich potenziell töten kann. Akute Lebensgefahr nicht auszuschließen, NACA IV, derzeit aber stabil.
      Den gurke ich doch nicht anderthalb Stunden alleine durch die Gegend, durch vier Landkreise hindurch.
      Da lass ich mir nen Doc für kommen. Von mir aus auch entgegen, damit hier nicht wieder von zwanzig Minuten aktiv zuwarten die Rede ist.
      Wie ich's auch drehe und wende, ich finde einfach keine Begründung, mich in die von Manu angesprochene Grauzone zu bewegen, da der Patient absolut nichts davon hat.
      Ob der Arzt den Patienten retten kann, wenns hart auf hart kommt, steht auf nem anderen Blatt, aber ich behaupte auch weiterhin, dass ihm ganz andere fachliche, als auch rechtliche Möglichkeiten offenstehen, als mir als Nicht-Arzt. Vor allem muss ich dann, wenns unterwegs zur Rea kommt, nicht noch den Kollegen abstellen, um der Leitstelle sonstwo zu erklären, wo wir stehen, damit deren NA uns dann findet.
      Wer es anders sieht, bitte, aber zu unterstellen, dass wer hier auf Nummer sicher gehen will, nen falschen Beruf gewählt hat, ist eine an arrogant grenzende Dreistigkeit.
      Ressource Notarzt für "richtige" Patienten sparen? Wenn ich vor Ort meine, dass ich nen NA brauche, dann bestell ich den. Ob die Leitstelle dann ins Rotieren kommt, interessiert mich nicht. Wenn nicht genug NÄ da sind, um auch für diesen Patienten da zu sein, muss sich der Träger darum Gedanken machen, nicht ich in freier Wildbahn.

      Aber eigentlich bezog sich mein Fall A nur darauf, dass durchs Warten auf den NA der Patient nicht geschädigt wird, wenn er unheimlich, aber stabil ist.
      Der Teil ist jetzt mal für alle gedacht, nicht nur für dich:
      Ich bin immer wieder erstaunt, wie hier diskutiert wird. Jeder geht von seinen regionalen Gegebenheiten aus. Der eine hat einmal durch sein ganzes Bundesland (oder noch weiter) zu fahren, der andere nur 5 Häuserblocks.
      Wie wäre es, wenn man mal den eigenen Horizont soweit erweitert, dass man die Sichtweise des anderen auch akzeptieren kann? KEINER hier verkauft die absolute und dogmatische Lehre bzw. hat fachlich so argumentiert das er nur im Ansatz eine Evidenz die über "hat man mir so beigebracht" liefern konnte.
      Die lokalen Ressourcen und Gegebenheiten unterscheiden sich in Deutschland nun mal massiv - tlw. ja selbst innerhalb einzelner Landkreise.
      Vielleicht können sich alle jetzt wieder ein wenig vertragen? :S
    • TheOssi schrieb:

      Wer es anders sieht, bitte, aber zu unterstellen, dass wer hier auf Nummer sicher gehen will, nen falschen Beruf gewählt hat, ist eine an arrogant grenzende Dreistigkeit.
      Bitte nicht aus dem Zusammenhang reißen.

      Ich habe diese Äußerung bewusst nicht auf diese Situation hier gestellt, sondern allgemein gehalten.

      Was meint ihr, wie oft ich erlebt habe, dass ein RA einen NA für nix nachgeholt hat. Ich habe sogar NA erlebt, die sich bewusst eine Schraube bestellen, nur, um nicht begleiten zu müssen.

      Ich meinte damit ganz allgemein: Wer nicht in der Lage ist, eine Entscheidung pro oder contra medizinischer Notwendigkeit ohne NA zu treffen, wenn initial keiner alarmiert war, der hat seinen Beruf verfehlt. Und diese "Arroganz" nehme ich mir gerne raus.
    • krumel schrieb:

      Die lokalen Ressourcen und Gegebenheiten unterscheiden sich in Deutschland nun mal massiv - tlw. ja selbst innerhalb einzelner Landkreise.
      Vielleicht können sich alle jetzt wieder ein wenig vertragen?
      Bin ich voll bei dir. Sehen wir die Debatte doch als das was sie ist: Ein Austausch unterschiedlicher Meinungen und Erfahrungen.
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      Auch interessant: FAQ
    • TheOssi schrieb:

      Ja, bei dem kritisch oder nicht, sind wir uns ja nicht einig.
      Ich sag's jetzt aus meiner Sicht: Ich muss diesen Patienten über 100 km weit ins Herzzentrum nach Bad Oeynhausen fahren. Er hat ein lebenserhaltendes Gerät, mit dem ich nicht tiefer vertraut bin, das einen Fehler anzeigt, der aufgrund der Grunderkrankung des Patienten diesen von jetzt auf gleich potenziell töten kann. Akute Lebensgefahr nicht auszuschließen, NACA IV, derzeit aber stabil.
      Den gurke ich doch nicht anderthalb Stunden alleine durch die Gegend, durch vier Landkreise hindurch.
      Da lass ich mir nen Doc für kommen. Von mir aus auch entgegen, damit hier nicht wieder von zwanzig Minuten aktiv zuwarten die Rede ist.
      Wie ich's auch drehe und wende, ich finde einfach keine Begründung, mich in die von Manu angesprochene Grauzone zu bewegen, da der Patient absolut nichts davon hat.
      Ob der Arzt den Patienten retten kann, wenns hart auf hart kommt, steht auf nem anderen Blatt, aber ich behaupte auch weiterhin, dass ihm ganz andere fachliche, als auch rechtliche Möglichkeiten offenstehen, als mir als Nicht-Arzt. Vor allem muss ich dann, wenns unterwegs zur Rea kommt, nicht noch den Kollegen abstellen, um der Leitstelle sonstwo zu erklären, wo wir stehen, damit deren NA uns dann findet.
      Wer es anders sieht, bitte, aber zu unterstellen, dass wer hier auf Nummer sicher gehen will, nen falschen Beruf gewählt hat, ist eine an arrogant grenzende Dreistigkeit.
      Ressource Notarzt für "richtige" Patienten sparen? Wenn ich vor Ort meine, dass ich nen NA brauche, dann bestell ich den. Ob die Leitstelle dann ins Rotieren kommt, interessiert mich nicht. Wenn nicht genug NÄ da sind, um auch für diesen Patienten da zu sein, muss sich der Träger darum Gedanken machen, nicht ich in freier Wildbahn.

      Aber eigentlich bezog sich mein Fall A nur darauf, dass durchs Warten auf den NA der Patient nicht geschädigt wird, wenn er unheimlich, aber stabil ist.

      Das war der beste Post in diesem Thread. Volle Zustimmung. Ich selbst bin als Notarzt tätig. Ich war jahrelang ehrenamtlich Sani im RD. Den Ausführungen von TheOssi kann ich uneingeschränkt zustimmen. Allein aus dem Blickwinkel einer etwaigen Haftungsfrage würde ich als RD Mitarbeiter nur mit einem NA fahren wollen. Auch wenn der NA kein Herzchirurg ist und mir durchaus bewusst ist, dass ein Patient mit einem LVAD und einem Reanimationspflichtigen Rhythmus extrem schlechte Chancen auf ein positives Outcome hat so ist dies ein NACA IV Patient. Dieser Patient ist potentiell lebensbedrohlich erkrankt. Also hat dieser Patient ein Anrecht auf einen NA.
      Wenn ich hier lese, wie manche über die Ressource Notarzt sprechen kann ich nur mit dem Kopf schütteln. Klar, es gibt im Notarztwesen Schwarze Schafe die null Komma nix drauf haben. Ich bitte aber nicht zu vergessen, dass es die auf Seite der Rettungsdienstmitarbeiter ebenfalls gibt. Die Entwicklung durch den Notfallsanitäter finde ich teilweise erschreckend und auch gefährlich. Versteht mich bitte nicht falsch. Das Berufsbild im Rettungsdienst gehörte dringend überarbeitet und ich finde die Entwicklung des Notfallsanitäters wichtig.
      ABER wenn ich lese oder höre wie manche sich geben nur, weil sie jetzt Notfallsanitäter sind bekomme ich persönlich als Arzt und Notarzt aus Überzeugung tatsächlich das blanke Kotzen. Man entschuldige mir diese drastische Wortwahl aber teilweise wird mir da wirklich Angst und Bange. Derjenige der potentiell der Leidtragende ist ist der Patient.
      Versteht mich bitte nicht falsch. Ich gehöre nicht zu der Fraktion, die der Meinung ist, dass bei allem und jedem ein Notarzt vor Ort sein muss. Aber wenn ich Sachen lese wie: "Ich bin Notsan, wofür brauche ich nen NA bei ner Rea?" oder "LVAD?! Kein Problem, fahr ich 100km durch die Walachei!" Puh, da stellen sich mir die Nackenhaare auf.
      Grüße, NEF-Fahrer

      ILS Schweinfurt (ID: 474) lstsim.de/leitstellen/474/