Einbindung von MTF-Einheiten in das regionale MANV-Konzept

    • Wenn ich aus zwei Teileinheiten, die aufgrund fehlendem Personals nicht einsatzbereit sind, eine ständig verfügbare Einheit machen kann, ja.

      Mir bringt eine ganze SEG / Bereitschaft nix, wenn ich 10 Funktionen besetzen muss, um den Betrieb zu garantieren, aber nur 3-4 motivierte Personen ständig verfügbar habe. Und wenn das in der Nachbarstadt mit einer gleichen Teileinheit ebenso ist, muss man über eine Zusammenlegung nachdenken.

      Klar reduziere ich damit meine Behandlungs- / Betreuungskapazität, aber ich erreiche mehr mit einer Einsatzfähigen, als mit zwei nicht einsatzbereiten Einheiten.
    • F. Köhler schrieb:

      Und das macht den KatS / SEGen verzichtbarer?
      Nichts. Aber soll ich dir was verraten? Bei den Feuerwehren macht man es genau so. Im Grunde ist die Alarmierung von mehreren Wehren zur Sicherstellung der Tagesalarmstärke auch nichts anderes. Mit dem Unterschied, dass es in praktisch jedem Kaff eine Feuerwehr gibt und jede Gemeinde eine aufstellen muss. Da kann man also eher was zusammenfassen und gegenseitig ergänzen. Bei einer SEG eben nicht.
      Es bringt keinem was, wenn eine SEG nicht mit dem erforderlichen Personal anrücken kann.
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
    • Status3 schrieb:

      Aber soll ich dir was verraten? Bei den Feuerwehren macht man es genau so.
      Das ist mir durchaus bekannt. Aber Reduzieren oder einfach zusammen Alarmieren sind m.E. noch einmal zwei ganz verschiedene paar Stiefel.
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    • Ein rein einsatztaktisches Denken greift hier definitiv zu kurz, wie ich weiter vorne schon aufgelistet habe.
      Löst man eine Einheit (gleich welche) auf, demotiviert man die Helfer und versetzt die Bevölkerung in Aufruhr.
      Alarmiert man Verstärkung (Tagesausrücker, Verstärkereinheit o.ä.) dazu, hat man den Effekt nicht oder deutlich gemildert.
      Man erhält auch die Chance, dass die Einheiten sich wieder erholen. Zu einer schwachen Einheit gesellen sich leichter neue Leute dazu, also dass sich welche finden, die die komplett neu aufbauen.
      Den nochmal: Nicht Zusammenlegen ist zielführend, sondern Methoden zur Personalgewinnung.

      Gleichzeitig steht beim Wegfallen auch Material weniger zur Verfügung.
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    • F. Köhler schrieb:

      Status3 schrieb:

      Aber soll ich dir was verraten? Bei den Feuerwehren macht man es genau so.
      Das ist mir durchaus bekannt. Aber Reduzieren oder einfach zusammen Alarmieren sind m.E. noch einmal zwei ganz verschiedene paar Stiefel.
      Sind es nicht. Wenn du einen weitern Ortsteil zur Sicherstellung der Tagesalarmstärke bei einem eigentlich geringeren Stichwort mitalarmierst kannst du diesen auch nicht mehr für etwas anderes einsetzen.

      Zu deinem Einwand der Helferdemotivierung: Klar wäre es dämlich, wenn man bei der Auflösung/Zusammenlegung von SEG den Helfern sagt: ihr könnt heim gehen. Selbstverständlich wird das Ziel sein diese in bestehende Einheiten zu überführen um diese zu stärken und ggf. später auch wieder ausreichend Kräfte dort zu sammeln um eine zusätzliche Einheit neu aufzustellen. Wenn in einer Einheit nur noch wenig läuft sammelt diese erfahrungsgemäß nämlich eben keine neue Helfer, da diese direkt wieder verschwinden und sich eine aktive Einheit suchen.

      Davon abgesehen: Eine SEG San, die mit deutlich verringerter Stärke in den Einsatz geht erreicht ihren Einsatzwert nicht. Fertig. Und auch zwei SEG San mit zu geringer Stärke werden keine zwei SEG San an der Einsatzstelle. Die Helfer dann vor Ort zu einer Einheit zusammen zu fassen kann funktionieren, muss es aber nicht. Dann lieber, wenn es tatsächlich so ist dass die Stärke nicht sichergestellt werden kann, das im Vorhinein machen und den Einsatz sinnvoll abarbeiten zu können.
      Ein "Wir behalten unsere Einheit mit einem Dutzend Karteleichen, damit keiner merkt wie es hier aussieht" führt im Einsatzfall zu erheblichen Problemen und bei der entsprechenden Einheitsführung (berechtigterweise) zu sehr kritischen Nachfragen von Träger/Land/Ermittlungsbehörden.
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
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    • Ihr habt Probleme...... MTF ??? Gibt´s bei uns nur auf dem Papier..... wie, wo, was, wieviele - das weiß nur der liebe Herrgott ( und der Planer vom IM, der sich ganz dolle EA - Zahlen ausgedacht hat, die NIEMALS erreicht werden bzw worden sind)

      Von daher - Aussage des ÄLRD (Zitat)- "Bis 50 Patienten schafft der Regelrettungsdienst es ohne SEG oder sonstiges ohne Probleme"
      So ist es uns mittlerweile wirklich Wurstbrot, wer da was Zusammenschustert. Die HiOrgs machen hier Ihr Ding und Feuerwehrens machen Ihr Ding. Geht auch - bis einer stirbt aber dann haben wir ja für unser kleines Bundesland überproportional viele Bestattungsinstitute - diese wollen ja auch Leben ;)
    • Status3 schrieb:


      Ein "Wir behalten unsere Einheit mit einem Dutzend Karteleichen, damit keiner merkt wie es hier aussieht" führt im Einsatzfall zu erheblichen Problemen und bei der entsprechenden Einheitsführung (berechtigterweise) zu sehr kritischen Nachfragen von Träger/Land/Ermittlungsbehörden.
      Das Problem gibt es hier schon seit 20 Jahren. Jedoch gibt es keine kritischen Nachfragen durch Behörden. Die bekommen das Drama im Regelfall ja gar nicht mit. Weil es tote Einheiten sind...
    • F. Köhler schrieb:

      Gleichzeitig steht beim Wegfallen auch Material weniger zur Verfügung.
      Zum Thema Zusammenlegungen von Einheiten. Ja, bei Zusammenlegungen von Feuerwehreinheiten geht das Dorf (also örtlich) schnell auf Gefechtsposition. Oft jedoch unberechtigt. Viele Zusammenlegungen machen durchaus Sinn, zu mindestens die, die ich bisher mit bekommen habe. Bei SEG-Einheiten glaube ich nicht an einen Aufstand in der Bevölkerung, da diese nicht zwingend örtlich, sondern mehr auf Gemeinde- bzw. Stadt-Ebene, ggf. sogar auf mehrere Gemeinden oder Städte aufgeteilt sind. Da wird sich sicher nicht so viel bewegen lassen, auch ist die Feuerwehr tiefer im Dorfleben verankert. Nur kurz noch dazu, bevor ich zu dem komme was ich zitiert habe: Die (freiwillige) Feuerwehr ist zuallererst eine behördliche Einrichtung zur Gefahrenabwehr, zu der die Gemeinde oder die Stadt gemäß Feuerwehrgesetz verpflichtet ist. Sie dient nicht zur persönlichen Bespaßung von bestimmten Personenkreisen. Punkt!

      Nun zum Zitat: Ein Wegfall muss nicht zwingend bedeuten, dass diese Einheit (oder Einheiten) dann weniger schlagkräftig sind. Eine Einheit wird aus der Mannschaft und dem Gerät bestimmt. Bei der Fusionierung von Einheiten kann durchaus der taktische Einsatzwert von zwei annährend nicht mehr einsatzbereiten Einheiten mit zwei uralten LF-8 und MTW und einem uralten TLF 8 durch die Schaffung einer gemeinsamen Einheit und moderen Fahrzeugen, z.B. ein HLF-10, einem TLF 4000, einen GW-L und einem MTW, der Einsatzwert gesteigert werden. Ich kenne sehr viele Feuerwehren, dessen Ortsteile zusammen gewachsen sind und sich die Gerätehäuser oft nur wenige hundert Meter von einander entfernt befinden. Überall stehen jedoch uralte Fahrzeug rum. Durch eine Reduzierung der Fahrzeuge und dessen Modernisierung sowie der Schaffung von sinnvollen Logistikkonzepten ist es durchaus möglich, die Schlagkraft, also den taktischen Einsatzwert, zu erhöhen. Ich habe werktags einige Male erleben müssen, wenn ich mich vorne rechts im Löschlaster nach hinten umgedreht habe, dass auf meinem Gruppenfahrzeug mit mir zusammen nur 4 oder 5 Kameraden vom Feuerwehr-Volkssturm gesessen haben. Und so sammeln sich dann mal eben 10 Löschlaster an einer Einsatzstelle, nur um eine eingeklemmte Person aus einem PKW zu pulen. Da hätten auch drei bis vier gereicht...
    • ...und am Ende läuft es wieder auf die "mein Feuer - dein Feuer"-Geschichte heraus. Jedes Dörfchen will seine eigene Feuerweher, eine Zusammenlegung, die nach meinem Dafürhalten durch höhere Einsatzzahlen Helfer mit mehr Erfahrung und auch mehr Helfermotivation hervorbrächte wird aus Prestigegründen (und möglicherweise auch aus Uneinigkeit über den Kostenschlüssel) nicht durchgeführt.

      Und hier hat die SEG (und die MTF um die es eigentlich geht ;) ) doch sehr viel mit der Dorffeuerwehr gemeinsam: Auch die meisten SEGn "leiden" unter niedrigen Einsatzzahlen (in meinem Landkreis ca. 1 Alarmierung/Jahr, MTF 0,0 Alarmierungen/Jahr) wodurch 1. die Kosten der Vorhaltung im Verhältnis zu den tatsächlichen Einsatzkosten sehr hoch sind, 2. die Routine bei Führungskräften und Helfern fehlt, sowohl SEG-seitig als auch bspw. auf Seiten der Leitstelle, die in der Vergangenheit schonmal den SEG-Knopf nicht fand, 3. die Motivation der Helfer geringer ist, da diese sich nicht gebracucht fühlen und 4. die Möglichkeit der politischen Einflussnahme "Wir brauchen ein neues LF / einen neuen RTW!" geringer ist, 5. ist eine Einheit die selten in Aktion ist auch potenziellen Ehrenamtlichen nicht so präsent, wer weiß denn schon, was eine SEG/MTF ist?!

      Die Feuerwehren retten sich mit Dorffesten, Jugendfeuerwehr und Osterfeuern vor dem Aussterben, die "weißen" Einheiten mit Sanitätsdiensten, HiOrg-Beteiligung am Rettungsdienst und Schulsanitätsdienst.
    • Gerade im Bereich des zeitkritischen Ehrenamtes ist eine Zusammenlegung sehr genau zu prüfen. Um bei der freiwilligen Feuerwehr zu bleiben bringt es nichts, die Feuerwehren aus A-Dorf und B-Dorf zusammen zu legen, wenn auf Grund der erhöhten Fahrstrecke der Kräfte aus B-Dorf zum Gerätehaus in A-Dorf diese keine hilfsfristrelevante Ausrückezeit mehr schaffen. Dann ist ein Erhalt beider Feuerwehren mit einer entsprechenden Zusammenarbeit deutlich zielführender. Die Mitgliedergewinnungsmöglichkeiten durch eine lokale Verankerung sind dabei noch nichtmal eingerechnet. Dies kann im Einzelfall bei wirklich extrem benachbarten Standorten oder einem möglichen und sinnvollen gemeinsamen "mittigen" Standort anders aussehen.

      Das gilt so auch für medizinsche Einheiten, sofern diese gewisse Fristen zur Herstellung der Einsatzbereitschaft haben. Auch wenn es diese nicht gibt ist es demotivierend für Helfer, alleine auf Grund der Entfernung keine/kaum Chancen auf einen Einsatz zu haben. Nicht desdo trotz ließe sich dann trotzdem eine Zusammenfassung aber Beibehaltung zweier Standorte ggf. realisieren. Dies führt aber je nach Struktur zu zusätzlicher Mittelvorhaltung wie MTWs um Material und Personal der jweiligen Standorte zusammen zu bringen.

      Zusätzlich möchte ich zu bedenken geben, dass nicht nur die "schlechtest mögliche Zeit", sondern auch die bestmögliche Zeit zur alarmierung Ehrenamtlicher zu betrachten ist. Gerade im medizinischen Bereich sind die Kapazitäten der Regelrettung in den Zeiten ausgedünnt, in denen die Ehrenamtlichen i.d.R. stark alarmierbar sind (Nachts, Wochenende). Dann können ggf. auch Einheiten, die unter der Woche schwer Helfer aufbieten können entsprechende Personalsträrken stellen.
    • Das trifft für UG-Einheiten zu und steht hihr nicht zur Debatte. Behandlungs- und Betreuungseinheiten unterliegen in der Regel nicht solchen Vorgaben, da sie rein von der Anforderung her auch nicht im ersten Abmarsch eingebunden sind und mindestens einen halbstündigen Vorlauf haben. Da lassen sich auch ein oder zwei zentrale Standorte im Kreis bequem erreichen und der Einsatz ist aufgrund von Personalstärken, die zu erfüllen sind, auch entsprechend garantiert.

      Und auch bei Feuerwehren funktioniert das bei Ausnahmelagen, um die es hier geht. Ich erinnere nur an die Regionen, die ihr Sondergerät in Feuerwehrtechnischen Zentralen vorhalten. Diese generieren ja auch keinen Mitgliederschwund.