Langstreckentransporte

    • Florian Dortmund 13RTW02 schrieb:

      a.a-world schrieb:

      ab dann musst du persönlich bei den Hilfsdiensten vorsprechen
      ?( Wie darf ich mir das vorstellen ? Der Patient / Arzt wird sich wohl kaum persönlich die Zeit nehmen um bei den Hilfsdiensten zu erfragen ob Sie den Patienten in eine 400 km entfernte Klinik fahren.
      Solche Transporte sind schlicht weg nicht "mal eben" aus dem Ärmel zu schütteln. Daher erfordern sie vorher viel Kommunikation Sozialdienste/Pflege/Ärzten, Kostenträger und Leistungserbringer.
      Da geht es auch um Sachen wie Kostenüberrnahme, Transporttrauma, etc.
      V.a. ersteres ist ein oft unterschätztes Thema, ein Transport in eine 500km entfernte Heimatklinik ist schnell im vierstelligen Bereich und wird auch nur in den wenigsten Fällen im Rahmen eines Krankentransportes im Sine des SGB abrechenbar/übernahmefähig. Daher müssen hier entweder Regelungen über individuelle Anträge, die Spezialversicherer oder über persönliche Kostenübernahmen gefunden werden.
      Die angesprochenen Spezialversicherer haben hier oft auch Verträge mit eigenen Dienstleistern. Schlussendlich kommt es hier auch auf den Preis an - da die entsprechenden Transporte in fast allen Fällen außerhalb des RDG stehen und damit privatrechtlich erbracht werden ist hier oft auch ein wenig Verhandlungsspielraum.

      Genau deswegen schaltet man hier im Regelfall die öffentlich-rechtlichen Leitstellen aus, da entsprechende Transporte schlichtweg die Kompetenzen eines Leitstellendisponenten überschreiten - er kann weder Übernachtungen buchen noch den Dienstplan ändern/dienstfreie Kräfte für sowas aufbieten und schon gar nicht Preise verhandeln, ggf. ja für einen Leistungserbringer zu dem er ja gar nicht gehört.
      @a.a.-world: Die 350km sind in MUC nicht ganz korrekt, es sind afaik 350km ODER innerhalb Bayerns - Aschaffenburg liegt da ja sonst drüber ;)

      Florian Dortmund 13RTW02 schrieb:

      Ich kann mich an einem Fall hier aus Dortmund erinnern, der Angemeldet wurde als ganz normale KTW Heimfahrt.
      In der Klinik eingetroffen hörte man schon am Dialekt, der ist nicht von hier.
      Es stellte sich raus dass die Heimfahrt von Dortmund nach Berlin ging. Ca. 500 km / 4 1/2 Stunden Fahrt pro Strecke..... Der KTW wäre aber nur noch 6 Stunden im Dienst gewesen.... Was will man da machen, kannst den Patient ja schlecht da sitzen lassen und sagen "nö, so weit fahre ich nicht".

      Aber wir schweifen viel zu sehr vom eigentlichen Thema ab, ist aber interessant zu erfahren wie andere Leit(d)stellen das so handhaben.
      Diese Fahrt ist -mal davon ausgehend, dass eure Schichten nicht nur 7h dauern- so einfach nicht in einer Tour machbar ohne gegen geltende Gesetze zu verstoßen. (Stichwort Arbeitszeitgrenze, 4,5h pro Strecke + Übergabezeiten= Mehr als 10h).
      Hier muss eine entsprechende Tourplanung vorausgehen die eine Übernachtung beinhaltet.

      Gruß,
      Krumel
      Ex-RDL, Fernfahrtplaner und Leitstellendisponent