1 Toter und mehrere Verletzte nach Explosion in Ansbach

    • 1 Toter und mehrere Verletzte nach Explosion in Ansbach

      Der Focus berichtet von einer Explosion in der Innenstadt von Ansbach in Bayern. Anscheinend ist der Tote der Täter. Demnach war es wohl ein Sprengstoffattentat.
      Nimmt das denn nie ein Ende? :(

      focus.de/panorama/welt/in-der-…759057.html#aktualisieren
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      DRK OV Idstein
    • Als ich schrieb, dass dies ein sehr trauriger Monat wird, habe ich nicht gedacht, dass sich das so schnell bestätigen sollte. Glücklicherweise ging dieser Anschlag verhältnismäßig glimpflich aus.

      Bzgl. Manus Einwurf muss m.E. gesagt werden, dass er so zunächst schon recht hat. In einem anderen Thread habe ich ja bereits geschrieben, dass nicht die Frage ob, sondern wann es in Deutschland zu einem Anschlag kommt. Die Frage ist inwieweit die Axtattacke ein Vorbildcharakter bzw. Nachahmungseffekt hatte.
      Ganz wichtig ist aber, dass wir trotz nun gehäuften Attacken nicht in Panik und sinnlosen Aktionismus erscheinen. Wenn wir aufgrund dessen unsere erkämpften Bürgerrechte und Freiheiten einschränken haben die Terroristen gewonnen. Jeden muss klar sein, dass es 100 prozentige Sicherheit nicht geben kann und man dadurch solche Anschläge nicht verhindern kann. Das Problem muss grundsätzlich angegangen werden.

      Gute Besserung alle Verletzen.
      ILS Lippe - ID: 358
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      Avatar von christophorus15fan. Vielen Dank!
    • Ich bin immer wieder überrascht, wie schnell die Worte "Islamistischer Hintergrund" ins Spiel gebracht werden. Abgesehen davon, dass es sich beim Täter um einen Syrer handelt, sehe ich jetzt nicht unbedingt große Unterschiede zum Amokläufer aus München. Beide haben versucht, so viele Menschen wie möglich, zu töten oder zumindest zu verletzen, beide haben sich schließlich selbst gerichtet. Der eine später, als der andere.

      Auch denke ich nicht, dass Anschläge so speziell auf ein Bundesland begrenzt wären, auch wenn dessen Ministerpräsident König Horst mit einer AfD tauglichen Parole nach der anderen um sich wirft. Terroristen wollen sich nicht dafür rächen, dass ein Bundesland Leute abschieben will, die vor eben diesem Terror flüchten, davor gezwunden zu werden für den IS zu kämpfen.
      Für micht klingt das ganze eher wieder nach einem Amoklauf, bzw. erweiterten Selbstmord, besonders vor dem Hintergrund, dass der Täter ja nun schon den ein oder anderen Suizidversuch hinter sich hat.

      Moslem + Bombe = Islamistischer Terror (gibts eigentlich auch "Christentumistischen Terror"?) ist in meinen Augen ein gefährlicher Trugschluss, der - einfach in den Raum geworfen - wieder Ängste und Vorurteile anheizt, die wiederum zu Verzweiflung führen, was zu weiteren wie auch immer geartenen Selbstmord(versuch)en führen wird.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von TheOssi ()

    • Ja, es gibt christliche Terrorgruppen.

      - Army of God (AOG, hauptsächlicher Kampf in den USA gegen Abtreibungskliniken und Morde)
      - Balaka in Afrika (Kampf gegen Muslime)
      - im ehemaligen Birma (Myanmar), weiß nicht mehr wie die heißt

      In den USA werden einige noch da gezählt, die ich mehr in rassistische Organisationen sehe (Ku-Klix-Clan, Ayran Nations, usw.)

      Die spinnen halt alle irgendwie rum...
    • RFSW schrieb:

      Ja, es gibt christliche Terrorgruppen.
      Schon klar, Du hast mich falsch verstanden. Ich fragte nach "Christentumistischen Terrorgruppen". Für muslimische Terrorgruppen hat man ja ein neues Wort erfunden, nämlich "istlamistisch", also den Namen der Religionsgemeinschaft plus "istisch". Darum frag ich ja nach Christentum plus "Istisch".
    • Das Problem ist, dass sich das Volk weder mit der Aussage, dass es sich um (politisch oder christlich motivierten) Terror handelt oder eben um einen psychisch Kranken oder aber einen Amoklauf, zufrieden gibt. Wie man es auch dreht und wendet, man hat immer Menschen, die Gründe zur Hetze finden oder aber ihre eigene Phobie schüren.

      Für mich persönlich sieht München definitiv nach einer Amoktat aus. Dafür sprechen die lange Vorbereitungszeit, die Aussagen des 16-jährigen Freundes zu Freizeitgestaltung und Themen, mit denen er sich befasste, die Ausführung, die Vorerkrankungen, die offensichtlich Folge von Mobbing waren.

      Würzburg ist für mich zumindest möglicherweise eine Terrortat. Dafür spricht die nicht geklärte Herkunft und die Zeugenaussagen, wie er sich bei der Tat verhielt.

      Ansbach ist eine schwierigere Einstufung und aufgrund der Kürze der Zeitspanne zur Tat noch nicht einschätzbar (zumindest für mich nicht). Gegen eine Amoktat spricht für mich, dass er sich wohl (mit Ausnahme der Tatvorbereitung Bau Sprengsatz) nicht sauber vorbereitet hat. Wenn ich ein Konzert besuche, weiß ich, dass ich eine Karte brauche, dass ich Sicherheitskontrollen durchlaufen muss und meine Tasche kontrolliert wird. Dagegen spricht auch, dass ich eine solche Tat - bei Fehlen von Karten und dem Wissen um Kontrollen) in den Eingangsbereich beim Einlass des Konzertes oder beim Ende am Auslass tätige. Diese Gründe sprechen eigentlich auch gegen eine Terrortat.
      Wobei man bei meiner Aussage definitiv erst abwarten muss, ob man herausfinden kann, wie lange sich der Täter vorbereitet hat. Gegen eine Amoktat spricht für mich auch, dass der Täter selbst keine "Beachtung" am eigenen Leib erfahren kann. Es rummst und gut. Ein Amoktäter möchte sich - so zumindest die Erfahrungen von Winnenden, Columbine und Erfurt - an seinen Taten "ergötzen", bevor er sich richtet.
      Für eine Terrortat spricht die Herkunft, die Tatausführung mit Sprengstoff und das bisher bekannte (möglicherweise konstruierte) Motiv.
      Ein erweiterter Suizid scheidet für mich ebenfalls aus, da diese Art des Tötens und Selbsttötens in der Regel mehr in Beziehungstaten oder innerhalb von Familien stattfindet.
    • @Manu Schwarzenberger Amoktaten können jedoch auch aus dem Affekt geschehen, müssen nicht zwingend lange Vorbereitungszeiten haben. Terroranschläge werden i.d.R. jedoch auch vorbereitet. Das kann man schlecht als Vergleich hinzuziehen.

      Die Bürger sind jedoch beunruhigt, auch zuvor schon bei den Anschlägen im EU-Ausland. Das jetzt alle vier Täter (Würzburg, München, Reutlingen und Ansbach) eine arabische Herkunft haben macht es nicht einfacher. Bei den Tätern der versuchten WM-2006-Bomber und die Sauerlandgruppe war es auch so. Es geht somit also schon eine Gefahr von der Herkunft aus, auch wenn dieses natürlich nicht zu einer Verallgemeinerung aller Menschen dieser Herkunft führen darf. Aber fakt ist schon, dass es da ein Problem gibt. Auch führt dieses zur einer Bildung auf der rechten Seite, die zusätzlich zu einem Problem wird.

      Der Vorteil mit der RAF war, dass diese harte Ziele im Visier hatte. Der "normale" Bürger im Einkaufzentrum musste da nicht so viel Angst um sein Leben haben. Weiche Ziele lassen sich aber schlecht schützen, wenn wir die Freiheit nicht komplett aufgeben wollen. Ein Restrisiko mit dem wir leben müssen, sowie in Zukunft auch noch öfters Trauerbeflagung anordnen müssen.
    • RFSW schrieb:

      Amoktaten können jedoch auch aus dem Affekt geschehen, müssen nicht zwingend lange Vorbereitungszeiten haben.
      Bin ich bedingt bei Dir. Der Entschluss, eine Amoktat zu planen, kann im Affekt geschehen. Die Tat selbst hat aber so gut wie immer eine Vorbereitungszeit, weil man ja auf das Ereignis, was einem dazu bringt, eine "Antwort" geben möchte.

      Beim Rest stimme ich vollkommen mit Dir überein.
    • Nein, die Vorbereitungszeit kann durchaus relativ kurz sein, da die Radikalisierung erstaunlich schnell gehen kann. Ein Fernsehmagazin hat dazu mal einen Test gemacht und wurde innerhalb zwei Wochen nach Syrien zum heiligen Krieg geladen (könnte Zapp gewesen sein). Der Axt-Angreifer in Würzburg soll sich ja innerhalb von zwei Tagen radikalisiert haben. Sicherlich muss da schon eine gewisse Grundlage vorhanden sein, aber eine große Planungstiefe muss nicht vorhanden sein. Das ist zum einem positiv, da dadurch große Fehler gemacht werden können (siehe eben jetziges Bsp.), aber auch negativ (abgesehen davon, dass ein Anschlag stets höchst verwerflich ist), da die Sicherheitsbehörden so kaum eine Chance haben das Attentat zu verhindern.
      ILS Lippe - ID: 358
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