Feuer unterm Dach! Feuerwehr gegen Stadtrat: Bad Aibling steht vor einem Eklat

    • Feuer unterm Dach! Feuerwehr gegen Stadtrat: Bad Aibling steht vor einem Eklat

      Aiblinger Stimme schrieb:

      Dicke Luft in der Stadt! Zwischen Feuerwehr und Rathaus kann es in dieser Woche zum großen Knall kommen. Auslöser ist ein Leserbrief, der in einem Online-Portal veröffentlicht wurde. Ein anonymer Schreiber warf den Mitgliedern des Stadtrats Bad Aibling vor, dass sich in den Tagen des Zugunglücks niemand von ihnen bei den Einsatzkräften in den Pausen oder am Abend hätte blicken lassen. Tenor: Wie immer fehle der Rückhalt seitens des Stadtrates für die Einsatzkräfte. Nun fordert der Stadtrat den federführenden Kommandanten der Aiblinger Feuerwehr, Wolfram Höfler, auf, sich dafür zu entschuldigen. Und Höfler kocht vor Wut.
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      Meine persönliche Meinung dazu:
      Leider ist Aibling nicht die einzige Gemeinde, in der das Verständnis und die Anerkennung seitens der kommunalen Organe fehlt. Nicht umsonst traten in den letzten Monaten reihenweise Führungsdienstkräfte von Feuerwehren zurück, weil man "unter den gegebenen Umständen nicht mehr zusammenarbeiten" kann. Schade, aber Ehrenamt ist mittlerweile viel zu oft selbstverständlich.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Manu Schwarzenberger ()

    • Wenigstens haben die Einsatzkräfte einen schlagfertigen Kommandanten, der sich schützend vor sie stellt.

      Wenn man nicht zu einer der meistgehassten Personen des Landes werden möchte, sollte man sich als Stadtrat überlegen, ob man es auf den Showdown mit Status 6 und den, und das ist nach dem Unglück gewiss, unbeschreiblichen Medienrummel ankommen lassen will.

      Die Bild hat ihre Schlagzeile sicher schon parat liegen, so viel ist klar. ;)

      Funkstille, Alarmierung!
    • Es scheint dort ja schon länger zu brodeln, wenn man sich den Verweis auf fehlende Fahrzeughallen und Fahrzeuge anschaut. Sicher ist es auch daneben dem Kommandanten eine Entschuldigung für einen anonymen Kommentar abzuverlangen, bei dem gar nicht geklärt ist, wer ihn verfasst hat.
      ABER: Permanente Erpressungsversuche a la "die gesamte Einsatzabteilung verweigert den Dienst" sind völlig daneben, auch wenn die mittlerweile Schule machen. Das ist Kindergartenniveau auf dem diskutiert und erpresst (!) wird. Oder anders formuliert: Eine Pflichtfeuerwehr gibt es sicherlich auch im bayerischen Feuerwehrgesetz...
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
    • Status3 schrieb:

      Eine Pflichtfeuerwehr gibt es sicherlich auch im bayerischen Feuerwehrgesetz...
      Sicherlich gibt es das und es ist auch klar, dass die derzeitig Aktiven dann zum Dienst herangezogen werden. Es geht allerdings eher darum, dass man Wertschätzung seitens der städtischen Organe bekommt. Nicht mehr und nicht weniger. Klar gibt es auch Defizite, aber die gibt es auch anderswo. Ich finde trotzdem, dass dieser "Paukenschlag" notwendig ist, um gewisse Personen im Stadtrat und der Stadtführung "wach zu rütteln". Da ist diese Aktion eindeutig besser als der Rücktritt der FW-Führung, die dann einfach ausgetauscht wird und sich dann nix tut. Das ist nämlich genau das, was dann in den meisten Fällen passiert. Und nicht selten gehen dann nach kurzer Zeit auch die, die sich neu für die Aufgabe der Führung bereiterklärt haben. So verschleißt man auch gute Leute.

      Fazit: Daseinsfürsorge und öffentliche Gefahrenabwehr sollten nicht als Politikum missbraucht werden und man sollte endlich von dem Trip abkommen, die ganzen Tätigkeiten als selbstverständlich anzusehen. Denn: Auch dieses Gehabe sorgt dafür, wenn es öffentlich wird, dass Nachwuchs ausbleibt. Und das kann nicht Sinn und Zweck der Sache sein.

      By the way: Die Jungs stehen schon vollzählig vor dem Aiblinger Rathaus: *klick*
    • Merkur Online schrieb:

      Einen Streik der Feuerwehr Bad Aibling wird es nicht geben. Die Auseinandersetzung hatte sich nach einem Leserbrief entzündet, in dem Stadträten mangelnde Unterstützung der Helfer vorgeworfen wird.

      Der drohende Streik der Feuerwehr Bad Aibling wegen mangelnder Anerkennung und eines Kompetenzgerangels ist abgewendet. Feuerwehrkommandant Wolfram Höfler und seine Helfer akzeptieren eine Resolution, die der Stadtrat am Donnerstagabend verabschiedete. Darin wird die „großartige ehrenamtliche Arbeit“ der Feuerwehr gewürdigt. „Die große physische und psychische Belastung der Einsatzkräfte verdient großes Lob und hohen Respekt“, heißt es weiter. Ein erster Entwurf von Bürgermeister Felix Schwaller (CSU) war zuvor von Höfler abgelehnt und daraufhin nachgebessert worden.

      Das Zerwürfnis zwischen Rathausspitze und Freiwilliger Feuerwehr war durch einen anonym verfassten Leserbrief im Internetportal „rosenheim24.de“ nur wenige Tage nach dem Zugunglück mit elf Toten vom 9. Februar ausgelöst worden. Darin wird Mitgliedern des Stadtrates vorgeworfen, es fehle an der nötigen Unterstützung der Feuerwehr. Höfler wurde daraufhin aufgefordert, sich zu entschuldigen.

      In der ohne Aussprache nun vom Ratsgremium verabschiedeten Resolution ist auch festgehalten, dass der Feuerwehrreferent im Stadtrat sein Mandat niederlegt. Ansprechpartner der Freiwilligen Feuerwehr sei vielmehr der Kommandant. Höfler hatte sich bei zurückliegenden Entscheidungen etwa über die Ausstattung der Wehr vom Stadtrat übergangen gefühlt. Er erklärte, dass die Feuerwehr die Resolution vorbehaltlich der Umsetzung der Maßnahmen akzeptieren werde. Die Wehr war mit fast 50 Mitgliedern in Dienstkleidung zur Stadtratssitzung erschienen und mit zwölf Fahrzeugen vorgefahren.
    • jens91596 schrieb:

      Laut Rosenheim24 legt die Feuerwehr Bad Aibling doch den Dienst vorrübergehend aufgrund von psychologischer Nachbereitung einige Tage nieder.

      rosenheim24.de
      DAS wiederum ist nachvollziehbar. Trotzdem sei gesagt, dass der Ursprungsgrund nicht mehr besteht.
    • Manu Schwarzenberger schrieb:

      Ich finde trotzdem, dass dieser "Paukenschlag" notwendig ist, um gewisse Personen im Stadtrat und der Stadtführung "wach zu rütteln".
      Ich persönlich kann dazu keine Einschätzung abgeben, da ich die Situation nicht gut genug kenne. Es spielen ja viele andere Begebenheiten mit rein, wie ja vielerorts angedeutet wird (Fahrzeugbeschaffung, Wachstandorte, vorherige Probleme mit dem Stadtrat....). Wäre diese Aktion nämlich nur aufgrund der fehlenden Anerkennung durch den Stadtrat nach dem Einsatz ausgelöst, wäre dies m.E. maßlos übertrieben und unbegründet.
      Zumindest ich persönlich habe nie das Bedürfnis verspürt für meine ehrenamtliche Tätigkeit bei einer HiOrg (ersetzte entsprechend: FFW/THW) persönliche Anerkennung erfahren zu müssen. Wer dies darin sucht, hat meinem Empfinden nach die falsche Motivation. Ich mache dies in erster Linie weil es mir Spaß macht, dann weil ich gerne Menschen helfe und ich, sollte ich in einer entsprechenden Situation sein, auch Hilfe von anderen Menschen erhalten möchte und wenn man z.B. so etwas erwartet auch sehen kann, was man selbst dazu beitragen kann. Urkunden wie z.B, nach der Loveparade oder dem letzten Jahrhunderthochwasser empfinde ich als unnötig. Ich merke aber bei vielen, dass sie soetwas erwarten. Aber muss das wirklich sein?
      Hat man wirklich etwas davon, wenn man anschließend mit dem Stadtrat, Bürgermeister, Ministerpräsident oder gar der Kanzlerin redet? Ich denke nach solch einem Einsatz sind andere Gesprächspersonen wesentlich hilfreicher und für ich sehe in diesen Treffen nicht das Interesse der Politiker für die Helfer im Vordergrund, sondern die Inszenierung der Politiker als kompetente Krisenmanager (bestes Beispiel Schröder, der durch die Flut die Wahl gewann, und als Gegenbeispiel Stoiber, der sie durch Ignorieren verlor). Wichtiger als Anerkennung in Gesprächen, Urkunden u.ä. wäre mehr eine Form der Anerkennung durch angemessene Ausstattung und Unterstützung der Politik (z.B. Werbemaßnahmen für Mitglieder, Akzeptanzförderung bei Arbeitgebern,...). Das wäre nämlich substantielle und keine aktionistische Anerkennung und dies scheint wohl auch das grundlegende Problem in Bad Aibling zu sein.
      ILS Lippe - ID: 358
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      Avatar von christophorus15fan. Vielen Dank!