MANV - Zugkollision - Bad Aibling bei Rosenheim

    • Leider ein tragisches Unglück, welches anscheinend mindestens 10 Menschen das Leben gekostet hat.

      Was ich neben der Abtransportzeit noch wesentlich bewundernswerter finde ist, dass die Versorgung trotz der schwierigen Platzverhältnisse geklappt hat. Das erinnerte ja mehr an ein Übungsszenario: ManV an einer unzugänglichen Stelle. Eine Seite Wald, anderer Seite Fluss, sodass die Pat. erst rausgeflogen oder per Boot auf die andere Uferseite übersetzt werden müssen. Da sagt man doch eigentlich, so etwas passiert nie in der Realität. Für diese Arbeit und Zusammenarbeit aller HiOrgs gehört ein riesiges Lob an alle Beteiligten. Jetzt lässt sich nur wünschen, dass alle Helfer den Einsatz gut verarbeiten und wenn nötig die benötigte Hilfe erhalten und auch in Anspruch nehmen (wofür sich niemand schämen muss!). Selbstverständlich ist auch zu wünschen, dass die Todeszahl nicht weiter steigt und alle Verletzten bald vollkommen genesen die Kliniken verlassen können. Mein Beileid gehört den Opfern und deren Angehörigen. :(
      ILS Lippe - ID: 358
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    • Leitessen schrieb:

      Also in der Haut der Disponenten hätte ich nicht stecken wollen...dauerhaft am telefonieren, nur am Funken überall Unterstützung anfordern und dabei noch den regulären Betrieb weiter laufen lassen. Gut gemeistert!

      Es wurden extra zwei Sonderkanäle freigeschalten daher konnte der diensthabende Disponent in der ILS Rosenheim nach Freischaltung fast "normal" weiter arbeiten. Aber natürlich hatte er zu Beginn schon ein ziemliches Pensum zum absolvieren
    • Er? Der war ja zu dem Zeitpunkt hoffentlich nicht alleine.

      Das mit der guten Zusammenarbeit der Organisationen hat mich auch positiv überrascht.
      Auf so eine "unkonventionelle Idee", da die Wasserrettung einzubinden musst erstmal kommen.

      Wäre interessant, ob da bereits die Leitstelle oder später die Einsatzführung vor Ort drauf kam.
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    • Laut der HAZ war menschliches Versagen Unglücksursache.

      HAZ schrieb:

      Die verhängnisvolle Fehlentscheidung eines Fahrdienstleiters im Stellwerk von Bad Aibling ist offenbar der Grund für das Zugunglück mit mindestens zehn Toten. Das erfuhr das RedaktionsNetzwerk Deutschland, zu dem die HAZ gehört, aus Ermittlerkreisen.
      Demnach hat ein Bahnbediensteter das automatische Signalsystem ausnahmsweise außer Kraft gesetzt, um einen verspäteten Triebwagen noch „quasi von Hand durchzuwinken“. Der Triebwagen hätte, um dem entgegenkommenden Zug auszuweichen, rechtzeitig einen sogenannten Begegnungspunkt erreichen müssen: Dort ist die ansonsten eingleisige Strecke zweigleisig ausgebaut.
      Doch der Triebwagen schaffte es nicht rechtzeitig bis zu diesem Punkt. Dennoch bekam der entgegenkommende Zug grünes Licht. „Der fuhr auf Ersatzsignal“, formulierte es ein Ermittler. Das bedeute: Auf Weisung aus dem Stellwerk habe der Lokführer weiter fahren dürfen, obwohl das reguläre Signalsystem auf Rot stand. Nichtsahnend sei der Lokführer dann aus dem zwei- wieder in den eingleisigen Streckenabschnitt gefahren – und geradewegs in die Katastrophe gesteuert.
      Eigentlich verbietet es sich ja an einem so frühen Zeitpunkt über die Unglücksursache zu spekulieren, aber das ist ja (leider) mittlerweile schon normal. Zu beachten ist, dass dies noch nicht offiziell bestätigt ist, aber für mich persönlich muss menschliches Versagen Teil (nicht ausschließlich) der Ursache sein, da bei einem techn. Defekt dies dem Personal hätte auffallen müssen. Das heißt aber nicht, dass der Fahrdienstleister, wie hier dargestellt, die Schuld tragen muss.
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    • Wie die Arbeit am Einsatzort selbst war kann ich nicht beurteilen, ich denke nur man würde sich mit einem einheitlichen Digitalfunk, einiges erleichtern. Wo es eine Funkgruppe gibt auf die alle, vor allem auch die "ausländischen" Einheiten zugreifen können.

      Ich weiß, dass so etwas derzeit in Österreich umgesetzt wird. Ich kann mittlerweile auf unseren Digitalfunkgeräten mind 2 Funkgruppen aus jedem Bundesland einstellen. Wenn das ganze dann noch grenzübergreifend ginge wäre dass ein enormer Vorteil. Dafür ist der BOS-Funk ja auch gedacht. Mal sehen ob man hier auch ansetzen wird.

      Laut @Manu Schwarzenberger dürfte kurzfristig ja sogar das Analoge Funknetz ausgefallen sein.
    • F. Köhler schrieb:

      Er? Der war ja zu dem Zeitpunkt hoffentlich nicht alleine.

      Das mit der guten Zusammenarbeit der Organisationen hat mich auch positiv überrascht.
      Auf so eine "unkonventionelle Idee", da die Wasserrettung einzubinden musst erstmal kommen.

      Wäre interessant, ob da bereits die Leitstelle oder später die Einsatzführung vor Ort drauf kam.
      Ich vermute, dass die WaWa der Einsatzleitung vor Ort "entsprungen" ist. Ebenso wie die Bergrettung. In der Anfangsphase wurden ja "Christoph 1 und "Christoph Murnau" vor allem zum Ausfliegen der nicht gehfähigen Patienten genutzt.

      Zum Ereigniszeitpunkt dürften sich drei Disponenten in der ILS befunden haben. Rosenheim disponiert nur zwei Landkreise und meines Wissens teilt sich die Arbeit in jeweils einer KTP, RD und FW. Allerdings greift in so einem Fall das UG-ILS-System. Alles, was in der Nähe ist, wird sofort in die ILS beordert (dienstfreies Personal usw.) Mit Glück war auch die Nachtschicht noch da, die dann sofort einspringen kann.

      Laut Aussagen des BW-Einsatzleiters musste die Einsatzleitung vor Ort erst Kommunikationswege etablieren, da der Funkverkehr in der Anfangsphase des Einsatzes trotz Sonderkanal fast komplett zusammengebrochen ist. Dazu sei erwähnt, dass sich der RD im ILS-Bereich im erweiterten Probebetrieb des Digitalfunks befindet. Der Rest wird noch analog abgewickelt.
    • Weißt du, ob der Einsatz dann im Digitalfunkkanal oder analog abgewickelt worden ist? Wären ja sonst interessante Daten zur Leistungsfähigkeit/Belastungsgrenze des Digitalfunks aus dem RL (etwas positives muss man ja aus den Unglücken gewinnen) mit dehnen die Hersteller/Leitstellen arbeiten könnten.
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    • Malte schrieb:

      Weißt du, ob der Einsatz dann im Digitalfunkkanal oder analog abgewickelt worden ist? Wären ja sonst interessante Daten zur Leistungsfähigkeit/Belastungsgrenze des Digitalfunks aus dem RL (etwas positives muss man ja aus den Unglücken gewinnen) mit dehnen die Hersteller/Leitstellen arbeiten könnten.
      Da kann ich nur spekulieren. Aber aufgrund der Tatsache, dass auswärtige Kräfte auch aus München am Ort waren, wird das Schadenereignis wohl analog abgewickelt worden sein. Der reguläre RD könnte sich weiter auf dem Digitalkanal befunden haben, um das Ganze zu entzerren. Zumindest hätte ich das so veranlasst.


      @jetset, @F. Köhler: Zumindest diese Frage kann ich beantworten:

      ILS Rosenheim schrieb:

      In der ILS Rosenheim wurde frühzeitig Personal aufgestockt, sodass fast den ganzen Tag über bis zu 10 Disponentinnen und Disponenten damit beschäftigt waren, die über 500 Einsatzkräfte und fast 20 Hubschrauber zu koordinieren, sowie freie Betten für die Verletzten zu suchen.

      Edit: Und auch die zweite Frage lässt sich nun beantworten:

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Manu Schwarzenberger ()

    • Malte schrieb:

      Laut der HAZ war menschliches Versagen Unglücksursache.
      Leider denkbar. So konnte möglicherweise auch die PZB-Zwangsbremsung außer Kraft gesetzt wurden sein. Und somit liegt die Entscheidungsgewalt wieder beim Menschen, was den Sinn der ganzen Sicherheitstechnik in Frage stellt..


      Manu Schwarzenberger schrieb:

      Aber aufgrund der Tatsache, dass auswärtige Kräfte auch aus München am Ort waren, wird das Schadenereignis wohl analog abgewickelt worden sein. Der reguläre RD könnte sich weiter auf dem Digitalkanal befunden haben, um das Ganze zu entzerren. Zumindest hätte ich das so veranlasst.
      Ich auch, Es zeigt, wie wichtig unabhängige Funksysteme sind und wie sie sich sinnvoll ergänzen können. Jedes netzgestützte System, ob analog oder digital, stösst bei sowas an seine Grenzen. Jedenfalls im ländlichen Raum, wo die Infrastruktur nicht für Großereignisse ausgelegt ist..
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    • marcee schrieb:

      Malte schrieb:

      Laut der HAZ war menschliches Versagen Unglücksursache.
      Leider denkbar. So konnte möglicherweise auch die PZB-Zwangsbremsung außer Kraft gesetzt wurden sein. Und somit liegt die Entscheidungsgewalt wieder beim Menschen, was den Sinn der ganzen Sicherheitstechnik in Frage stellt..
      Auf dieser Strecke scheint es noch eine Freigabe durch örtliche Fahrdienstleiter zu geben. Unbestätigten Infos zufolge (Angehörige eines Zugführers, eine guten Kollegin von mir bekannt) sollen sich auf einem der beiden Züge Triebwagenführer in Ausbildung mit an Bord befunden haben. Möglicherweise wurde hier ein Überbrücken der PZB gezeigt und praktiziert. Aber alles weitere wäre nur Spekulation, bis die Black Boxes ausgewertet sind.
    • An sich lässt sich jedes Sicherheitssystem überbrücken allein schon aus dem Grund, da auch das Sicherheitssystem einen technischen Defekt haben und somit fälschlicherweise auslösen kann. Auch will man bewusst den Menschen die letzte Entscheidungsgewalt geben, da Menschen auch auf unbekannte/unvorhersehbare Probleme reagieren können, wozu technische Anlagen und Systeme nicht in der Lage sind.
      So lässt sich, wie im Artikel der HZ auch beschrieben, jedes rote Haltsignal z.B. durch ein Ersatzsignal Zs 1 (drei weiße Lämpchen unter dem Signal leuchten auf) oder auf fernmündlichen bzw. schriftlichen Befehl außer Kraft setzen. Dies wird in der Regel für Rangierfahrten oder bei Signalstörungen eingesetzt.
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    • Manu Schwarzenberger schrieb:

      Möglicherweise wurde hier ein Überbrücken der PZB gezeigt und praktiziert.
      Das erscheint mir doch arg weit hergeholt. Ein Ersatzsignal zündet man nicht "einfach so" zu Schulungszwecken, zumal die Bedienung nachgewiesen und begründet werden muss.

      marcee schrieb:

      Und somit liegt die Entscheidungsgewalt wieder beim Menschen, was den Sinn der ganzen Sicherheitstechnik in Frage stellt..
      Irgendwo muss es eine Überbrückungsmöglichkeit geben, ansonsten steht bei der kleinsten Störung (eine kaputte Grünlampe am Signal reicht schon) alles still.
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    • Malte schrieb:

      An sich lässt sich jedes Sicherheitssystem überbrücken allein schon aus dem Grund, da auch das Sicherheitssystem einen technischen Defekt haben und somit fälschlicherweise auslösen kann.
      Naja, lieber ein fälschlicherweise als ein nicht auslösendes System. Der Mensch ist ein Wahrscheinlichkeitsrechner. Die Wahrscheinlichkeit, daß etwas passiert ist deutlich geringer als die Wahrscheinlichkeit, das es Ärger wegen verspäteter Züge gibt. Technik ist da unbestechlich. Aber, ich schweife ab :whistling:
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    • Das ZDF hat gerade in der aktuellen "heute-Sendung" (nicht Die Heute-Show) darauf hingewiesen, dass sich die Hinweise auf ein Fehlverhalten des Fahrdienstleiters in Pressekreisen verdichten würden.

      Weiter möchte man nicht spekulieren, dieses interne Rumoren wolle man den Zuschauern aber auch nicht vorenthalten.

      Funkstille, Alarmierung!
    • Heil'ger Herr da oben, wenn die Zahl von 1,5 Stunden von Meldung bis Status 8 wirklich stimmt, dann haben die da unten eine ziemlich bombige Leistung abgeliefert. Einen riesigen Respekt dafür! Letztlich ist das eine Lage, wie sie keinem Übungsplaner besser einfallen könnte (mit Ausnahme von Gefahrgut), auch wenn's schon etwas absurd ist.

      Letztlich haben da unten auch richtig Glück gehabt. Man stelle sich das ganze vor bei:
      • Dunkelheit und Nebel => kein flugfähiges Wetter
      • vereister oder nicht tragfähiger Wasserfläche der Mangfall
      • keine Schulferienzeit
      • mit ersteintreffend AB-Rüst statt RW2.
      Ich bin jedenfalls schon sehr gespannt auf entsprechende Veröffentlichungen in BRANDSCHUTZ etc., was den Einsatzablauf und die -führung betrifft.
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