Info-Ordner im Fahrzeug

    • Info-Ordner im Fahrzeug

      Hallo zusammen,

      in meinem LST-Bereich werden demnächst neu MTW für den Bevölkerungsschutz in Dienst gestellt. Vom Rettungsdienst weiß ich, dass dort (zumindest auf den KTWs) Ordner mit wichtigen Infos wie z.B. grobe Führungsstruktur- und Funkpläne für Großschadensfälle, Liste mit Infektionskrankheiten/Schutz und Desi-Maßnahmen etc. verlastet sind. Eine solche Sammlung wichtiger Infos auf Fahrzeugen des Bevölkerungsschutzes fehlt bei uns bisher. Daher spiele ich mit dem Gedanken einen solchen zu erstellen.

      Daher nun meine Frage an euch: Habt ihr in euren Bereichen solche Informationssammlungen für Fahrzeuge der SEG/Einsatzeinheiten? Und wenn ja welche Art von Infos habt ihr darin gesammelt?

      Gruß
      Einsatzretter

      P.S.: Was da mMn hinein gehört sind defintiv die verfügbaren/genutzten 4m und 2m Funkkanäle mit jeweiliger Zugehörigkeit der HiOrgs
    • Was wir unter anderem in solche Ordner packen wollen, sind so Dinge wie Funkkanäle samt Leitstellengebieten, sämtliche Handbücher zu den auf dem Fahrzeug verlasteten Gerätschaften, Listen vom darauf eingewiesenen Personal, Bestandslisten der Ausstattung, eine "Checkliste" für die jeweilige Führungskraft mit Dingen, die vor der Abfahrt erledigt werden müssen und und und... Außerdem natürlich unsere aktuellen Dienstanweisungen für die entsprechenden Einheiten inklusive wichtigen Rufnummern. Da kommt schon ein bisschen was zusammen. Eine Übersicht zum Infektschutz sollte natürlich auch greifbar sein, die Idee werd ich da mal mit aufnehmen :whistling: :saint:

      Gruß
      Jonny
      ILS Region INGOLSTADT - ID 1426
      Stadt Ingolstadt - Lkr. Eichstätt - Lkr. Neuburg-Schrobenhausen - Lkr. Pfaffenhofen a.d. Ilm
    • Zu beachten ist bei solchen Info-sammlungen immer, dass diese unbedingt gepflegt werden müssen! Also jegliche Änderungen in den Richtlinien, in Konzepten, Ansprechpartnerlisten, Telefonnummern, Funkkreisen,... ist da einzupflegen und zu kontrollieren. Sonst bringt einem die Liste im Einsatz wenig, weil ich mich nicht drauf verlassen kann.
    • Paar Vorschläge, alles ist sicher zuviel:
      • Bei uns kommt einmal im Jahr vom Landratsamt ein Faltplan "Alarmplan Katastrophenschutz" mit kurzen Infos und vielen Rufnummern und Zuständigkeiten, praktisch wenn mans mal braucht.
      • Gerätehandbücher von allen Geräten (ich hol die am liebsten auf der Herstellerseite damit sie auch wirklich aktuell sind)
      • KatS-Dv 100 Führung und Leitung im Einsatz
      • Kurze Übersicht Kennzeichnungswesten und Helme
      • Absicherung von Einsatzstellen
      • regionaler Sichtungsalgorithmus (mStart oder was man bei euch verwendet)
      • paar Landkarten
      • Übersicht Gefährliche Stoffe
      • Übersicht Warntafel
      • Desi- und Hygienepläne des Bundeslands
      Wenn möglich digital...schneller austauschbar, suchfunktion, lesbarkeit, vergilbt und reißt nicht. Wenn man kein Pad auf dem Auto hat, geht vllt auch ein einlaminiertes Blatt oder Aufkleber mit einer Internetadresse oder QR-Code. Jeder hat ein Smartphone dabei und das Mobilfunknetz wird selten zusammenbrechen. Dann auf dem HiOrg-Server, Intranet oder Verbandsseite ein Verzeichnis anlegen. Dann kann man das übersichtlich anlegen, links und Bilder hinzufügen, durchsuchen und es wird nicht unübersichtlich zuviel. Ist auch insgesamt weniger Arbeit als alles raussuchen, einscannen, runterladen, ausdrucken, laminieren, Ordner mit Verzeichnissen anlegen, das ganze pflegen, austauschen etc. etc.
    • nihlo schrieb:

      Jeder hat ein Smartphone dabei und das Mobilfunknetz wird selten zusammenbrechen.
      Darauf würde ich mich nicht verlassen. Ich denke nur an Lagen wie z.B. Silvester, wo die Netze schnell überlastet sind. Und sollte mal kritische Infrastruktur betroffen sein, sieht man auch ganz schnell alt aus...

      Es ist nie verkehrt, wichtige Dinge als "Hardware" auf dem Auto, in der Bereitschaft oder in den ELW /ILS zu haben und es a) aktuell zu halten und b) auch zu beüben. Das kann man übrigens auch wunderbar in den Thread mit der Fahrzeug-Kommunikationstechnik übertragen. :)
    • Man denke auch nur an die Loveparade... Zudem sind digitale Versionen sicherlich nett und praktisch, aber jegliches elektronische Gerät kann ausfallen, kaputt gehen oder der Akku kann sich einfach entladen und man hat gerade keine Lademöglichkeit. Daher würde ich als Rückfallebene immer auch eine "analoge" Möglichkeit schaffen.
      ILS Lippe - ID: 358
      Zum Diskussionsthread, Zur Wikiseite
      Avatar von christophorus15fan. Vielen Dank!
    • Ist ja auch beides möglich und die Entscheidung liegt ja wahrscheinlich nicht in der Hand des Personals, sondern des Rettungsdienstleiters o.ä.
      Letztlich sehe ich Netzschwankungen (einmal im Jahr...in Großstädten...nichtmal jedes Jahr...hatte dieses und letztes Jahr keine Probleme...nicht jeder Betreiber) auf keinen Fall als knock-out Argument. Notfalls gehe ich zum ELW, Orgl oder einem anderen Auto zum informieren. Die Vorteile überwiegen doch klar. Erfahrungsgemäß werden doch solche Ordner nur ins Auto gelegt, werden jahrelang nicht angefasst. Wenn man sie dann irgendwann mal braucht, fehlen Seiten, einige sind beschädigt, der Rest ist nicht aktuell und das was man braucht wird man nicht schnell finden.

      Ich finde ein großes Problem in diesem Land (und meinem Bundesland im speziellen) ist das man zu weit unter den modernen Möglichkeiten bleibt. Telemedizin, elektronische Patienakte, papierlose Verwaltung, Krankenhaus-Rettungsdienst-Vernetzung, richtige Bettenverwaltung etc. etc.
    • Ich habe nicht gesagt, dass die moderne Technik nicht Einzug halten soll. Im Gegenteil. Vieles geht schneller, ist handlicher und kann entlastend sein.

      Aber Du lieferst das Argument Vieler, gegen analoge Medien gleich mit: Nämlich die stiefmütterliche Behandlung eben derer. In den SEG'n obliegt die Entscheidung durchaus dem Bereitschaftsleiter, wie er auf die Unterlagen zugreifen möchte. Selbst, wenn ich moderne Technik nutze oder zur Nutzung bekomme, kann ich mich zusätzlich zu einer analogen Vorhaltung der Daten entschließen.
      Allerdings muss ich dann eben auch dafür sorgen, dass sie regelmäßig aktualisiert werden (in der Regel einmal im Jahr, im Idealfall mit den sowieso notwendigen Prüfungen der Ausrüstung auf dem Fahrzeug). In meinen Augen ist das alles nur Sache anständiger Organisation und Ausbildung.

      Und wie ich bereits schrieb, muss man auch mit seltenen Ereignissen rechnen. Nur weil ein Akku selten ausfällt oder das Mobilfunknetz "nur einmal alle Jubeljahre" nicht zur Verfügung steht, muss ich diese Dinge trotzdem berücksichtigen - gerade im KatS.

      Nicht umsonst halten IuK-Einheiten noch heute Krad-Melder, Lotsen und Feldtelefone vor, obwohl das alles "Oldschool" ist, oder?
    • Meine Güte, was man alles in ein normales (nicht Führungs-)Fahrzeug drauf packen kann...

      Also wir haben drin:
      - Beladeliste für das Fahrzeug
      - Wichtige Rufnummern von Krankenhäusern, Notfallpraxen, POL etc.
      - Kurzinfos zu den Einsatzplänen der örtlichen Großobjekte
      - Kartensatz Landkreis und angrenzend relevant
      - UTM-Karten der Umgebung + Planzeiger und Kompass
      - Spezielles Kartenmaterial (Bahntrassen o.ä.)
      - Telefonliste der eigenen Helfer
      - Übersicht über taktische Zeichen
      - Checkliste Einsatz und SanD zur Kontrolle bei Abfahrt

      Im Auto auf dem Armaturenbrett oder an der Sonnenblende dann noch die Alarmstichwörter, Funkkanäle und Statusmeldungen / Fernanweisungen.
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      Auch interessant: FAQ
    • Das ist ja schon eine ganze Menge :)
      Daher mal chronologisch:

      1.) Aktualität:
      Der Pflegebedarf für solche Sammlungen ist wichtig; das ist mir bewusst. Ich erhoffe mir (mehr ist bei uns leider nicht drin :/ ), dass das Pflegen dieser Liste in Zukunft der Bereitschafts-interne "Fahrzeugbeauftragte" übernimmt. Für 2016 werde ich das erst mal noch übernehmen, aber in einem Jahr werde ich mich am anderen Ende Deutschlands befinden ;) .
      Das das Aktuell-halten digital natürlich einfacher ist, ist mir klar. Die Ausschlusskriterien folgen im nächsten Punkt.

      2.) Digitale Sammlung:
      Dagegen spricht vor allem die Kategorie an Szenarien, welcher sich der moderne Katastrophenschutz stellen muss: Die Gefahr eines terroristischen Anschlags. Wer dann das Mobilfunknetz nicht abschaltet scheint nicht viel über Sprengstoffattentate zu wissen...
      An für sich bin ich der Meinung, dass gerade im KatSchutz möglichst Mittel mit wenig Defekt-Potential und guter Austauschbarkeit vorherrschen sollten (Man bedenke bei der digitalen Welt mal alleine die verschiedenen Dateitypen...). Und dann sollte noch der Aspekt der Rückfallebene bedacht werden.
      Das soll jetzt nicht heißen, dass ich gegen digitale Lösungen bin. Vielleicht kenne ich eine passende nur einfach nicht? ;)

      3.) Führungsmaterial
      Ihr habt hier unter anderem auch Führungsmaterial (DV 100) angesprochen. Daher möchte ich folgendes noch klar stellen:
      Es geht hier um einen Ordner, der Nicht-Führungskräften unterstützende Infos an die Hand geben soll. Führungsmaterial steht unseren Gruppenführern in einer gesonderten Mappe zur Verfügung und ist nicht spezifisch auf einem Fahrzeug verlastet.
      Ich denke dabei an Szenarien wie das Anfahren an einen VU auf der Rückfahrt von einem Lehrgang, aber auch an überörtliche Einsätze des KatS (Bsp. Konzept "AB-MANV 25+" BaWü)

      4.) Zielsetzung eines solchen Ordners soll sein, dass:
      a) Helfer bei Unsicherheiten schnell nachschlagen können (Welchen 2m Kanal kann ich auf dem San-Dienst nutzen?/ Unter welcher Nummer erreiche ich Führungskraft XY?)
      b) Kleine Probleme (Wie schalte ich den Funk um?) durch ungeübte Helfer autark (unabhängig von GF/Fachkräften) gelöst werden können.

      Und ja, bevor ihr mich jetzt deswegen steinigt ;) gebe ich es offen zu: Bei uns wird zu wenig geübt! (Aber das ist ein anderes Süppchen, das da gekocht wird...)

      Und bevor ich es vergesse: Das Thema dreht sich um Fahrzeuge des KatS/Bereitschaften ;)

      Zum Abschluss dieses Beitrags (der ist länger geworden als ich dachte ^^ ) möchte ich mich schon mal bei euch bedanken für die rege Diskussion und die Vorschläge!
      Ich hoffe natürlich auf mehr :D ;)

      Gruß
      Einsatzretter

      P.S.: @F. Köhler: Du bekommst gleich noch ne PN von mir ;)
    • Einsatzretter 645 schrieb:

      b) Kleine Probleme (Wie schalte ich den Funk um?) durch ungeübte Helfer autark (unabhängig von GF/Fachkräften) gelöst werden können.
      Dass man das verschriftlichen muss, lässt sich in der Tat am besten vermeiden in dem man

      Einsatzretter 645 schrieb:

      gebe ich es offen zu: Bei uns wird zu wenig geübt!
      das Problem beseitigt.

      Jeder der eine ordentliche Sprechfunkausbildung durchlaufen hat, sollte eigentlich zum Kanalwechsel im Stande sein.
      Aber ja, das ist wieder ein anderes Thema.
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