Navigationssysteme in Einsatzfahrzeugen

    • Navigationssysteme in Einsatzfahrzeugen

      Hallolo :) ,

      mich würde mal interessieren, ob euer Dienstherr euch Navigationsgeräte/Navigationssysteme zur Verfügung stellt und wenn ja, welche und wie eure Erfahrungen damit sind.
      Falls euer Dienstherr euch keine zur Verfügung stellt, wäre es auch interessant zu wissen wieso er das nicht tut.

      Ich mache mal den Anfang:
      Wir benutzen in Essen das MTI VCC7000 TETRA in Verbindung mit Sepura SRG3900. An sich sind die Dinger eine tolle Sache da man den Einsatz zusätzlich zum DME aufs Display bekommt, sehen kann wer gerade Funkt, sich das Navi selbstständig programmiert und wenn man rückwärts fährt auch über das Display sehen kann was hinter dem Fahrzeug ist. Allerdings hängt sich das System gerne mal auf und das ist es nutzlos. Selber zurücksetzen kann man das nicht. Das kann nur die K-Staffel*/Nachrichtentechnik. Das heißt also, dass man erst zum Mutterschiff der Feuerwehr Essen fahren muss.

      *K-Staffel schimpft sich hier die Behördeneigene KFZ-&NFZ-Werkstatt

      So, ich bin gespannt was ihr so habt. Schießt los. ^^
    • Da ich in 3 Leitstellenbereichen unterwegs bin hier also 3 Aufstellungen:
      • Berlin: Hier ist flächendeckend eine sogenannte Carls-Lösung verbaut (el-carls.de/produkte/PIN/855_M011_03.pdf) Ein Bildschirm, Bedienung für Analog und Digitalfunk, Rückfahrkamera, Einsatztexte + Routing, Rückmeldung über gewünschtes Krankenhaus oder Nicht-Mitnahme des Patienten möglich. An sich: Mega genial, funktioniert fast immer und reduziert den Funkaufwand auf quasi 0. Gerade bei Großlagen, bspw. Silvester eine enorme Effektivitätssteigerung. Funktioniert auch bei ausgefallenem Digitalfunk über GSM, wurde auch schon vor der Digitalfunkeinführung mit 4m benutzt.
      • München: Steinzeit. Kein Navi auf dem Auto, 4m Analogfunk.
      • Aachen: Fast Steinzeit. TomTom Navi auf dem Auto, größtenteils Digitalfunk vorgerüstet, aber Regelbetrieb über 4m.
    • Wir benutzen in unseren neuen Fahrzeugen ein IPad Mini der Firma Apple :grin: :grin:
      Das ganze in Kombination mit einer eigens entwickelten App der Leitstelle (ESApp - Fahrzeug) Derzeit ist das ganze noch ein bisschen in Entwicklung, über das App läuft aber schon fast alles notwendige.
      Patientendaten, Zielort-Eingabe, Stornogrund-Eingabe, demnächst auch Statusgabe, nachalarmierung von Fahrzeugen, uvm. - siehe Link oben



      In den alten Fahrzeugen gibt es ein Garmin nüvü in Kombination mit dem Tetrafunk - sprich Koordinaten kommen direkt ins Navi
    • Ich arbeite nicht selbst beim RD, kann somit nichts zur genauen Funktionaliät/Zuverlässigkeit sagen, weiss aber was hier im Kanton benutzt wird.

      Je nach Rettungsdienst 1 oder 2 iPads als Navi und zur Kommunikation (Einsatzmeldung, Rückmeldung usw.).
      Beim Rettungsdienst Fricktal werden zwei iPad mini verwendet, dabei dient eines primär als Navi, während das andere zur Kommunikation mit der Leitstelle genutzt wird.
      Als System wird ELS 3 verwendet: els3.de/de/index.html
      Zur eigentlichen App gibts leider nix detailiertes.
      Avatar: GZF 45 - Rettungsdienst Fricktal

    • Auch hier wird in den Neufahrzeugen Connvexis mit Rescuetrack genutzt.
      Damit werden hier:
      - der Alarmtext empfangen (als Redundanz SMS aufs Handy)
      - die Einsatzzeiten erfasst
      - das Navi automatisch vorprogrammiert
      - das Fahrzeug der Leitstelle in Echtzeit dargestellt
      - ggf. Navigation direkt aus dem Einsatztext heraus gestartet
      - die Navigation zu den relevanten Kliniken vorhinterlegt.

      Der ASB nutzt es auch zur Abrechnung.

      Ich komme eigentlich ganz gut damit zurecht, leider hängt es sich öfter auf

      Ansonsten haben wir Blaupunkt, die erste Generation der Navis mit integriertem Textempfänger bei uns.
      Auch hier wird das Navi fernprogrammiert, die Bedienung erfolgt aber über Fernbedienung, was ein gewaltiger Nachteil ist.
      Textübermittlung erfolgt via 4-Meter-Funk.
      Liebe User, Antworten auf nahezu alle Fragen zur Sim liefert euch unser Wiki. Dort ist detailliert erklärt, was ihr bei LstSim alles machen könnt und es gibt Lösungen für viele Probleme! Wir empfehlen allen Leitstellenerbauern ausdrücklich sich dort zu informieren!
      Auch interessant: FAQ
    • Also wir nutzen (noch) in den RTW's R@ven BlueLight. Darüber soll man das Funkgerät bedienen können das Navi läuft darüber man kann das Telefon damit koppeln und Nachrichten darüber verschicken. Zum Navi sei noch gesagt dass dieses händisch programmiert werden muss obwohl es programmtechnisch auch möglich wäre eine Nachricht ans Fahrzeug zu schicken mit den entsprechenden Koordinaten (wird hier aber nicht genutzt). Da dass ganze System aber ziemlich häufig abstürzt soll wohl irgendwann ein neues System eingebaut werden. Bei den KTW's ist das ganze abhängig vom Betreiber unser KTW hat ein Garmin Navi mit dem ich echt zufrieden bin und der KV eigene RTW hat ein TomTom Navi welches ich ziemlich bescheiden finde da das gerne mal die Verbindung verliert (natürlich immer dann wenn man komplett ortsfremd ist).
      Leitstelle Ennepe, kommen Sie!


      Avatar Leitessen, Chr2, Grisu118 und Westfale
    • Wir nutzen Navigationsgeräte von Garmin die mittels Flottenmanagement ("Telematik") mit der Leitstelle verbunden sind. Wir bekommen also sämtliche Informationen zum Einsatz sowie den Einsatz- und falls bekannt den Zielort aufs Navi geschickt und müssen nur noch auf "los" drücken damit sich die Route automatisch berechnet.
      Erfahrungen hab ich damit bisher fast nur gute gemacht. Schöne Darstellung, einfache Bedienung und auch wenn die Telematik mal nicht funktioniert ist es wegen der Übersichtlichkeit schnell zu bedienen. Außerdem sind bspw. Kliniken zusätzlich entweder per Favoriten eingespeichert oder können sogar automatisch in der Nähe gefunden werden (POI: Krankenhäuser in der Nähe).
      Probleme hab ich bisher nur kleinere damit gehabt. So z.B. das die vorgeschlagene Route manchmal nicht ganz der Idealstrecke entspricht; das liegt aber natürlich an den Einstellungen zur Routenwahl, die vom Nutzer optimiert werden müssten. Ansonsten hin und wieder mal das Problem, dass einzelne Einsatzaufträge nicht empfangen werden, weil das System keine Verbindung aufbauen kann. Das sind aber tatsächlich Einzelfälle.

      Über dieses System kann die Leitstelle die Fahrzeuge übrigens auch orten, teilweise läuft das bei Alarmierungsvorschlägen sogar schon in Echtzeit.
      ILS Region INGOLSTADT - ID 1426
      Stadt Ingolstadt - Lkr. Eichstätt - Lkr. Neuburg-Schrobenhausen - Lkr. Pfaffenhofen a.d. Ilm
    • Also Schleichwege sind fast alle im System, werden aber nur vorgeschlagen wenn das Navi entsprechend eingestellt ist (kürzeste Strecke). Ich bin mir nicht ganz sicher, aber ich meine sogar, dass gerade wegen Schleichwegen usw. auch das zulässige Gesamtgewicht, Höhe, Breite des Fahrzeugs usw. eingetragen werden kann, damit man nicht unter ner Brücke hängen bleibt oder plötzlich ein Stockwerk tiefer fährt.

      Und zum Thema Ortskenntnis sind wir uns glaub ich alle einig :thumbup: Wobei ich ohne Ortskenntnis meist eher die Finger von Schleichwegen lassen würde, wenn es irgendwie anders geht...
      ILS Region INGOLSTADT - ID 1426
      Stadt Ingolstadt - Lkr. Eichstätt - Lkr. Neuburg-Schrobenhausen - Lkr. Pfaffenhofen a.d. Ilm
    • Bei uns in Landkreis Freiburg Breisgau-Hochschwarzwald, haben fast alle Rettungsdienstfahrzeuge das Convexis Rescuetrack System.

      Auf den Rettungswagen und Notarzteinsatzfahrzeugen ist das große System verbaut (siehe Grafik im Beitrag von Eurofighter).
      Auf den Krankentransportwagen ist das kleine System verbaut (z.B. mit einem Garmin Navigationssystem).

      Inzwischen wird auch bei der Berufsfeuerwehr Freiburg, das Convexis System verwendet und findet auf dem neuen HLF und dem ELW bereits Verwendung.
      Integrierte Leitstelle Freiburg Breisgau / Hochschwarzwald
      Leitstellen-ID: 1178
    • Bei uns wird jetzt wohl ein Routingsystem etabliert, mit Übertragung der Einsatzstelle aufs Navi und Ortung bei Bedarf. Gut, für die fauleren ein Vorteil, aber jetzt mal ehrlich: Wenn ich oben so lese, mit wie vielen Bildschirmen, Pads und sonstigen Geräten gearbeitet wird, die zudem auch noch den "Funkaufwand fast auf 0 reduzieren", dann frage ich mich: Wo führt das noch alles hin? Was macht ihr, wenn das mal ausfällt? Rechts ranfahren, Motor aus und von der nächsten Telefonzelle die Leitstelle anrufen, dass doch wer anders fahren muss?

      In den letzten Jahren ist erkannt worden, dass der Schulungsbedarf im Rettungsdienst enorm ist. Regelmäßige Reanimationstrainings, Traumakurse für Erwachsene und Kinder, Simulations- und Teameffizienzkurse, Zusatzfortbildungen in Medizintechnik und nun eine 3-jährige Ausbildung haben doch im Endeffekt einen Grundtenor: Ich kann etwas nur dann beherrschen, wenn ich es regelmäßig durchführe. Und nun werden gerade die zwei Sachen, die es uns im Endeffekt erst überhaupt möglich machen, zu dem Patienten zu kommen, an dem wir dann das erlernte zeigen können, so stark reduziert, dass ich bezweifle, dass die gerade in den RD hereinwachsende Generation dazu fähig sein wird, Karten zu lesen und im (Groß-)Schadensfall oder auch nur der Suche nach dem richtigen Einsatzort vernünftig zu funken. Teilweise ist dies heute schon ein Problem und hat in diversen Situationen schon zu gefährlichen Verzögerungen geführt.

      Als Beispiel einfach mal die berühmte Frage der Leitstelle an den mit Bufdis besetzten KTW:
      "Rettung Gedöns KTW 1 von Leitstelle"
      "KTW"
      "Frage wo steht ihr?"
      "..."

      Da verliess es sie...
      Benutzt das Wiki: WIKI LstSim Es sollte DAS Nachschlagewerk zur Sim werden!!!

      Leitstelle Olpe [260]
      Leitstelle Sauerland [495]
      Leitstelle Mark [1260]
      FDNY*EMS [7095]
      LA County Fire Department [17036]
      Leitstelle Siegen-Wittgenstein [1068]

      EMS-Fire-Database
    • Rotkreuz Olpe schrieb:

      Wenn ich oben so lese, mit wie vielen Bildschirmen, Pads und sonstigen Geräten gearbeitet wird, die zudem auch noch den "Funkaufwand fast auf 0 reduzieren", dann frage ich mich: Wo führt das noch alles hin? Was macht ihr, wenn das mal ausfällt? Rechts ranfahren, Motor aus und von der nächsten Telefonzelle die Leitstelle anrufen, dass doch wer anders fahren muss?
      :thumbup:
      Dachte ich mir auch schon so, wollte mich aber eigentlich raushalten..

      Sinn macht sicherlich
      -Eine wie auch immer geartete Datenübertragung, um Übermittlungsfehler zu reduzieren
      -Eine elektronische Datenerfassung, wenn sie denn wirklich einfacher und schneller geht als handschriftlich.
      Aber, sonst..
      Avatar by MartinHorn, Chr2, Westfale & Grisu118


      -> Zeitzeugen der 90er Jahre im Raum Saalfeld, Kronach, SOK und SHK gesucht
    • Ein NIDA erleichtert die Doku ganz erheblich. Wenn das aber ausfallen sollte gibt es auch Divi-Protokolle auf dem Auto.
      Ein Navi ist absoluter Standard in einem Rettungsfahrzeug. Wo das nicht so ist ist man einfach rückständig. Als Rückfallebene gibt es dann eben Karten oder die Leitstelle als Navigator. Da aber eben auch mit Rescuetrack gearbeitet wird kann die Leitstelle nicht nur besser disponieren, sie kann ein Fahrzeug, das die Einsatzstelle nicht findet, auch super lotsen.

      Das Gegenteil ist der Fall: Es wird in der Fläche noch viel zu wenig mit modernen Kommunikationsmitteln gearbeitet. Solange beispielsweise eine GPS-Ortung und darauf beruhende Disposition von Rettungsmitteln noch nicht deutschlandweit Standard ist, muss man sagen: Der deutsche Rettungsdienst hängt sich zum Nachteil der Patienten von internationalen Entwicklungen ab.
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
    • Wir arbeiten mit teilweise veralteten TomTom Navi's. Dort werden bei Bedarf die Adressen manuell eingegeben.
      Alterntiv steht uns auch noch Kartenmaterial in Papierform zur Verfügung.
      Alarmiert wird über DME mit Textnachricht und mit der Leitstelle kommuniziert man per Digitalfunk. ;)
      Die DIVI Protokolle werden per Hand geschrieben.
      Ich hoffe, uns erreicht in nächster Zeit auch etwas mehr technische Innovation. :D

      Fazit: Ortskenntnis ist hier ziemlich unabdingbar, wenn es schnell gehen muss.