First-Responder Dasing

    • First-Responder Dasing

      Ich bin im Internet gerade einmal wieder über einen doch recht interesseanten, wenn auch schon älteren und mitlerweile geklärten Fall gestoßen.

      Kurz zusammengefasst:

      In Dasing (Lkr. Aichach-Friedberg) wurde durch einen Förderverein mit den Maltesern als Träger ein First-Responder installiert und über mehr als 10 Jahre betrieben.
      2013 , kurz nachdem ein nagelneues Einsatzfahrzeug beschafft wurde, kündigten die Malteser ohne große Vorwarnung die Trägerschaft aufgrund von "verschiedenen Auseinandersetzungen" mit dem Dasinger First-Responder-Förderverein hinsichtlich rechtlicher Vorgaben und Verbandsbestimmungen für Ersthelfer.

      Der Förderverin hatte laut eigenen Angaben aber ausreichend qualifizierte Kräfte und modernes Gerät in den eigenen Reihen.
      Unter anderem wurde auch eine "automatische Reanimationshilfe" mitgeführt. (ob es sich dabei jetzt um einen Laien-Defi oder um einen "Lucas" handelte, weiß ich nicht)

      Genau diese sei aber unter anderem das Problem gewesen.

      Zitat des zuständigen MHD-Diözesangeschäftsführers Alexander Pereira:
      „Reanimation ist Aufgabe des Rettungsdienstes. Die wollen immer professioneller werden, aber wenn die First Responder im Einsatz einen Fehler machen, haftet dafür der MHD." -Zitat Ende

      Dieser Satz ist mir dann doch sehr sehr übel aufgestoßen. Seit wann ist es einer First-Responder-Gruppe nicht mehr gestattet, jemanden zu reanimieren?
      Das ist doch DER Fuc*ing SINN einer HVO-Gruppe, gerade bei lebensbedrohlichen Erkrankungen (und dazu zähle ich einen Herz-Kreislauf-Stillstand) den Patienten vor Folgeschäden bzw. vor dem VERSTERBEN durch lange Eintreffzeiten von NEF/RTW zu bewahren.

      Jeder Mensch ist grundsätzlich befugt, zu reanimieren. Und jeder, der einen EH-Kurs (z.B für den Führerschein) gemacht hat, sollte für das Standard 30:2 auch ausreichend qualifiziert sein.

      Das Einzige, was ich mir vorstellen könnte, wäre, dass die mit Larynx-Tubus und ähnlichen "Semi-Professionellen" Hilfsmitteln gearbeitet haben.
      Aber selbst ein Sanitätshelfer lernt doch den Einsatz dieses Gerätes. Und ich bin mir sicher, dass diese Qualifikation auf jeden Falll gegeben war. Sonst hätten man die Trägerschaft garnicht begonnen bzw. so lange aufrechterhalten.

      Zitat Zeitungsartikel: "Die First Responder Dasing waren die einzige Ersthelfergruppe in Schwaben, die unter der Trägerschaft der Malteser standen." -Zitat Ende

      Bei diesem intransparenten Verhalten samt um den Brei gerede wundert MICH das nicht....

      Damit will ich keineswegs die gesamten Malteser als HiOrg schlechtreden. Ein Großteil der Führungskräfte und Mitarbeiter (Rettungswache/Ehrenamtlich) dort leisten eine tolle Arbeit. Aber hier scheint doch ,wie es natürlich auch beim DRK und anderen passieren kann, etwas gewaltig schief zu laufen.

      Mich würde eure konstruktive Meinung zu diesem Thema interessieren.

      PS: @Sargnagel Ich hoffe, ich werde von dir nicht gleich in der Luft zerrissen.
      ;)

      Funkstille, Alarmierung!

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von Christoph 51 ()

    • Christoph 51 schrieb:

      Dieser Satz ist mir dann doch sehr sehr übel aufgestoßen. Seit wann ist es einer First-Responder-Gruppe nicht mehr gestattet, jemanden zu reanimieren?
      Das ist doch DER Fuc*ing SINN einer HVO-Gruppe, gerade bei lebensbedrohlichen Erkrankungen (und dazu zähle ich einen Herz-Kreislauf-Stillstand) den Patienten vor Folgeschäden bzw. vor dem VERSTERBEN durch lange Eintreffzeiten von NEF/RTW zu bewahren.

      Jeder Mensch ist grundsätzlich befugt, zu reanimieren. Und jeder, der einen EH-Kurs (z.B für den Führerschein) gemacht hat, sollte für das Standard 30:2 auch ausreichend qualifiziert sein.

      Das Einzige, was ich mir vorstellen könnte, wäre, dass die mit Larynx-Tubus und ähnlichen "Semi-Professionellen" Hilfsmitteln gearbeitet haben.
      Aber selbst ein Sanitätshelfer lernt doch den Einsatz dieses Gerätes. Und ich bin mir sicher, dass diese Qualifikation auf jeden Falll gegeben war. Sonst hätten man die Trägerschaft garnicht begonnen bzw. so lange aufrechterhalten.

      Ich geb dir schonmal damit recht, dass die Reanimation zum größten Teil den Sinn und Zweck einer Ersthelfer-Gruppe ausmacht.
      Zu deinen "Semi-Professionellen Hilfsmitteln" kann ich nur sagen, dass supraglottische Atemwegshilfen auch im öffentlich-rechtlichen, professionellen Rettungsdienst recht oft zum Einsatz kommen und dass - völlig unabhängig davon - eine Ersthelfer-Gruppe auch nicht unbedingt in allen Lagen den Goldstandard anwenden können muss.

      Allgemein denke ich aber, dass diese Aussage von den Maltesern nicht bedeutete, dass man den HvOs das Reanimieren nicht zutrauen würde oder sogar eine wenig professionelle Reanimation "unterbinden" wollte. Ich deute das eher so, dass man (warum auch immer) nicht für eine vernünftige Ausbildung der Helfer sorgen konnte und daher nicht mehr die Verantwortung für deren Handeln übernehmen wollte. Woran es letztendlich lag, dass man die Trägerschaft für die HvO-Gruppe nicht mehr übernehmen wollte, kann ich natürlich nicht beurteilen. Jedoch sollte man neben der Verantwortung für die Ausbildung/Schulung/Rezertifizierung und der "Personalplanung" auch den finanziellen Aspekt nicht vergessen, so eine Gruppe ist ja nicht unbedingt billig. Letzteres kann man als HiOrg aber natürlich schlecht in der Öffentlichkeit als Grund angeben, allein daher wohl schon die Aussage über die mangelnde Bereitschaft seitens der Führung, weiter Verantwortung zu übernehmen.
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      Stadt Ingolstadt - Lkr. Eichstätt - Lkr. Neuburg-Schrobenhausen - Lkr. Pfaffenhofen a.d. Ilm
    • Christoph 51 schrieb:

      Damit will ich keineswegs die gesamten Malteser als HiOrg schlechtreden. Ein Großteil der Führungskräfte und Mitarbeiter (Rettungswache/Ehrenamtlich) dort leisten eine tolle Arbeit. Aber hier scheint doch ,wie es natürlich auch beim DRK und anderen passieren kann, etwas gewaltig schief zu laufen.
      Ist Dir langweilig oder warum wärmst Du einen Vorfall von 2013 wieder auf ohne neue Fakten zu nennen? Das ist in meinen Augen ein schlechter Stil.

      Ob sich Herr Pereira tatsächlich so wie oben dargestellt geäußert hat vermag ich nicht zu sagen. Ich jedenfalls kenne keinen der Beteiligten und kann demnach kein Licht ins Dunkel bringen.

      Wenn Du nicht den gesamten MHD schlechtreden willst, warum bringst Du das dann hier überhaupt an? Die Malteser als Gesamtverband waren nicht an dem von Dir zitierten Vorgang beteiligt. Wenn Du etwas am MHD auszusetzen hast dann mache das doch bitte mit echten Fakten und nicht mit unverschämt versteckter Kritik. Denn indem Du einem Großteil der Führungskräfte und Mitarbeiter eine tolle Arbeit bescheinigst kritisiertst Du einen Teil der Aktiven ohne dafür Fakten zu nennen.


      Christoph 51 schrieb:

      PS: @Sargnagel Ich hoffe, ich werde von dir nicht gleich in der Luft zerrissen.
      Wenn das jetzt in Deinen Augen ein Zerreißen war, dann hättest Du mich wohl besser nicht mit Deinem Artikel in Verbindung gebracht oder Du hättest ganz auf den Beitrag verzichtet, aber das ist nur meine Meinung.
    • Naja,gut, ich muss zugeben, dass es im Nachhinein vielleicht etwas ungeschickt war, einen so alten Vorfall aufzuwärmen/aufzugreifen.
      Und nein, Langeweile war nicht der ausschlaggebende Grund für mein Posting.

      Vielmehr wollte ich eigentlich mit der Forengemeinde über die seltsamen/antiquierten Ansichten/Das Kompetenzgerangel und die Richtigkeit solcher im Rettungsdienst vorherschenden Meinungen, von welchen man ja immer wieder einmal hört, diskutieren. Der Fall Dasing gab dazu nur den Anstoß und sollte eigentlich lediglich als Aufhänger dienen. Ich gebe zu, ich habe nicht ausreichend kenntlich gemacht, um was es mir eigentlich ging und das Beispiel eventuell etwas zu ausführlich dargestellt, so dass man den Anschein bekommen konnte, es ginge mir explizit um diesen Fall oder um Malteser-Bashing.

      Bei meiner ( "versteckten" (?) ) -ich hatte eigentlich offen kritisieren wollen ( ^^ ) - Kritik bleibe ich allerdings.
      Ich traue hier einfach mal einer örtlichen Tageszeitung zu, ihre Gesprächspartner richtig zu zitieren. Wir sind ja nicht bei der Bild.

      Und da hat Herr Pereira (Nicht der MHD als Gesamtorganisation) einfach Gülle geredet.

      Zum Thema "zerreissen": Ich hatte vermutet, dass du dich früher oder später selbst damit in Verbindung bringen würdest und habe daher einfach proaktiv gehandelt. :whistling:

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