Querelen um Leitstelle Saarland eskalieren

    • Querelen um Leitstelle Saarland eskalieren

      Und weil es so schön war, geht es im Saarland weiter... :S

      Acht Jahre lang arbeiteten die Stadt Saarbrücken und die Landkreise an einer gemeinsam betriebenen Integrierten Leitstelle für 112-Notrufe. Jetzt ist die Einrichtung in ihrer geplanten Form gescheitert, das Klima zwischen Stadt und Kreisen vergiftet. Wie konnte das passieren?
      Seit 2006 arbeiten die Stadt Saarbrücken und die Landkreise an einer gemeinsamen Integrierten Leitstelle (ILS) für den Notruf 112, also für Feuerwehr und Rettungsdienst. 2009 sollte sie eigentlich starten. Doch nach einem jahrelangen Kleinkrieg von Stadt und Kreisen ist das geplante Modell gescheitert.

      Der volle Artikel der Saarbrücker Zeitung hier.

      Berichterstattung des S+K-Verlag hier.
    • Mal ganz grundsätzlich gefragt:

      a) Warum kommt man auf die Schnapsidee die ILS auf zwei Standorte aufteilen zu wollen? Nur damit am Ende jede Seite für sich behaupten kann, dass sie an der Leitstelle beteiligt ist? Nach einer solchen - rein politischen - Lösung klingt das Ganze nämlich.
      b) Warum wird in der heutigen Zeit immer noch eine Leitstelle von Disponenten besetzt, die nicht gleichzeitig eine ausführliche rettungsdienstliche UND feuerwehrtechnische Ausbildung haben?
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
    • Ich finde es persönlich auch totalen Schwachsinn, aber wirklich Schwachsinn, eine ILS auf zwei Standorte zu verteilen. Wie S3 ( :D ) schon schriebe ist es ein politscher Krieg zweier Fronten der nischts mit Wirtschaftlichkeit, Effizienz und Sicherheit zu tun hat.
      Bei uns, schlimmes Wort, haben wir nur eine ILS und die gleichen Gegebenheit wie in SL. Eine Stadt und mehrere Landkreise. Nur bei uns klappt es seit 14 einwandfrei. Die vorher gab es 7 Leitstellen und noch eine große ILS. Man war damals anscheindend der Ansicht, eine ILS ist bei einem Unternehmen (Berufsfeuerwehr) besser aufgehoben, das Personal mit Feuerwehr- und Rettungsdienstausbildung stellen kann und auch selbst ausbildet. Zudem war es damals auch ein zentraler Verwaltungsort.
      Nun aber wieder zurück zu den Saarländern. Zu deiner Frage b S3: normaler Weise brauchst du beide Ausbildungen nur in einer ILS. Da jedoch die die Leistelle Winterberg eine RLS ist, wird nur Rettungsdienstpersonal benötigt. Problem nur wenn die 112 aufgeschaltet ist und dann auch Leute anrufen die die Feuerwehr brauchen. Zum Vergleich die ILS Trier, direkter Nachbar zu Winterberg: Die Feuerwehrdisposition übernehmen zwei Disponenten der Feuerwehr, beim Rettungsdienst sind es 2 - 4. Jedoch haben alle die gleiche Mindestqualifikation. So kann jeder jeden Anrufbearbeiten.
    • Wobei ich mich immer wieder frage, wofür man - einen vernünftigen Stichwortkatalog und ne vernünftige AAO vorraus gesetzt - für die Alarmierung der Feuerwehr und Dokumentation ihrer Einsätze (sprich: Sprechwunschannahme und Rückmeldung eintippen) überhaupt ne FW-Ausbildung (geschweige denn den B3) überhaupt braucht.
    • TheOssi schrieb:

      Wobei ich mich immer wieder frage, wofür man - einen vernünftigen Stichwortkatalog und ne vernünftige AAO vorraus gesetzt - für die Alarmierung der Feuerwehr und Dokumentation ihrer Einsätze (sprich: Sprechwunschannahme und Rückmeldung eintippen) überhaupt ne FW-Ausbildung (geschweige denn den B3) überhaupt braucht.
      Um das richtige Stichwort zu wählen, musst du aber erstmal die Lage die dir geschildert wird beurteilen können. Dazu braucht man bei nichtmedizinischen Notrufen eine Fw-Ausbildung. Ist bei medizinischen Notrufen ja auch so. Zudem sollte ein Disponent über soviel Wissen und Erfahrung verfügen, dass er notfalls auch mal selber (mit-)denken kann.

      Ansonsten könnte man ja auch gleich 450 € Kräfte nehmen und das ganze nicht mehr Leitstelle, sondern Callcenter nennen. ;)
    • Ja, aber ist wirklich gleich ein B3-Lehrgang erforderlich, oder würde da nicht auch eine niedrigere Ausbildung reichen? Möglicherweise auch auf Ebene der FFs, muss es denn gleich ne volle 2jährige sein? Klappt in anderen Ländern ja auch, dass die FW z.B. vom DRK alarmiert wird.
    • TheOssi schrieb:

      Ja, aber ist wirklich gleich ein B3-Lehrgang erforderlich, oder würde da nicht auch eine niedrigere Ausbildung reichen? Möglicherweise auch auf Ebene der FFs, muss es denn gleich ne volle 2jährige sein? Klappt in anderen Ländern ja auch, dass die FW z.B. vom DRK alarmiert wird.

      Gibt es doch... Hier bei uns reicht als Mindestqualifikation der Gruppenführer nach FwDV 2 oder eben die Grundausbildung nach ZAPO-Fw.
    • Also in RLP brauchst du nur den GF der Feuerwehr, RA und den Dispo-Lehrgang. Mehr nicht. Es sagt ja auch keiner Ossi das jeder Dispo eine 2-jährige Ausbildung braucht. Viele die im DRK sind, sind auch in der FF und da machmach sogar schon ZF.

      Kurz noch OT: Was soll eigentlich immer dieses B3/B2/...? Ich komm damit nicht klar :D
    • Martin1294 schrieb:

      Kurz noch OT: Was soll eigentlich immer dieses B3/B2/...? Ich komm damit nicht klar :D

      Beim Ausbildungsabschnitt B1 handelt es sich um den Grundlagenlehrgang. Hier werden in 40 Tagen Ausbildungsdauer naturwissenschaftliche Grundlagen, Deutsch, Staatsbürgerkunde wieder aufgefrischt und das "Fundament" für die weitere berufliche Ausbildung gelegt. Es werden keine feuerwehrtechnischen Inhalte gelehrt.

      Der Ausbildungsabschnitt B2 (kein Lehrgang an der Landesfeuerwehrschule) findet bei den Berufsfeuerwehren statt. Es handelt sich um eine kpl. Grundausbildung über ca. ein halbes Jahr. Hier werden alle feuerwehrtechnischen Ausbildungen, vom Schlauchauswerfen bis zum GABC-Einsatz, vermittelt.

      Der B3 Abschluss-Lehrgang, Fahrzeugführer einer Berufsfeuerwehr, beinhaltet Rechtsgrundlagen, naturwissenschaftliche Grundlagen, Baukunde und Vorbeugender Brandschutz, Fahrzeug- und Gerätekunde, Fernmeldewesen, Einsatzlehre, praktische Ausbildung, Menschenführung, Unterrichten und Lehren sowie Sport und befähigt den Absolventen zum Einsatzleiter einer taktischen Einheit bis einschließlich einer Gruppe.

      Die B-Lehrgänge betreffen ausschließlich die Ausbildung von Hauptamtlichen und Berufskräften.