Leitstelle Rhein-Neckar überfordert?

    • M.Thiel schrieb:

      Doch ich denke nicht, dass dies innerhalb von 17 Tagen umgesetzt wird.

      Da denkst du genau richtig! Aber besser ist das RTW/KTW system so oder so finde ich. Denn du weißt für was du die Fahrzeug einsetzen kannst. Was die neuen Rettungswachen angeht, da kann ich nur sagen das ganze zu beschließen und die Verhandlung haben bei uns im Landkreis mehr als 3 Monate gedauert bis der Rettungswagen-Standort Wasungen beschlossen war und die Krankenkassen endlich ja gesagt haben. Von dem her kann das noch dauern!
    • Ja, Bereichsplanungen sind derart langwierig, dass diese mit den aktuellen Berichten nichts zu tun haben können. Allenfalls wird die Umsetzung beschleunigt.

      @M.Thiel: Eine Umstellung auf KTW/RTW anstatt MZF halte ich schon für eine ganz erhebliche Veränderung. Was neue Standorte anbelangt: Man muss schon schauen, ob die Hilfsfristüberschreitungen an der Fahrzeuganzahl oder deren Stationierung hängt.
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
    • Rettungssani Meiningen schrieb:

      Da denkst du genau richtig! Aber besser ist das RTW/KTW system so oder so finde ich. Denn du weißt für was du die Fahrzeug einsetzen kannst. Was die neuen Rettungswachen angeht, da kann ich nur sagen das ganze zu beschließen und die Verhandlung haben bei uns im Landkreis mehr als 3 Monate gedauert bis der Rettungswagen-Standort Wasungen beschlossen war und die Krankenkassen endlich ja gesagt haben. Von dem her kann das noch dauern!

      Das ist absolut kein Argument! MZF sind universell einsatzbar. Sowohl für Notfälle als auch für Krankentransporte. Ein KTW kann Notfälle hingegen mehr schlecht als recht abarbeiten. Auch für das Personal auf dem Fahrzeug blöd, wenn es denn zu einem echten Notfall geht. Zudem sind MZF nicht vor ein Problem gestellt, wenn sich die Lage vor Ort dann doch als Notfall darstellt. In jedem Fall sind MZF leichter zu disponieren.
      Und drei Monate sind für derartige Planungen extrem kurz.Da wird vorher vermutlich noch mehr gelaufen sein. ;)
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
    • Ich denke, was in dem Artikel und vielen hier geschriebenen Kommentaren vermischt wird, ist der Unterschied zwischen Verantwortlichkeiten im Bereich der Leitstelle (sog. Organisationsverschulden) und der persönlichen Eignung/Motivation/Fähigkeit der Disponenten.

      In jedem Leitstellenbereich gibt es - da können die technische Ausrüstung und das "Vorschriftenhandbuch" noch so perfekt sein - Einsätze, die maßgeblich durch das persönliche Empfinden des Disponenten beeinflusst werden. Die Entscheidung bei einer Hypertonie einen NA mit zu alarmieren oder den RTW gar ohne Sonderrechte loszuschicken kommt immer auf die persönliche Einstellung und - vor Allem - auch das Meldebild an. Nicht selten endet eine Alarmierung "schlechter AZ" als laufende Rea - von Außen ist es UNMÖGLICH - erst recht nicht in einem Spieleforum aufgrund eines Zeitungsartikels - zu beurteilen, wen hier welche Schuld trifft.

      Dass es innerhalb Deutschlands in den einzelnen Rettungsdienstbereichen massive Unterschiede gibt (nach dem Motto "da möchte ich nicht tot überm Zaun hängen"), ist unbestritten. Das ist vielleicht sogar ganz richtig so, da die Anforderungen in jedem Rettungsdienstbereich völlig unterschiedlich sind. Es gibt Gegenden, in denen niemand als NA fahren darf, wenn er nicht Anästhesist ist und 100 verschiedenen Zertifikate hat. In anderen Bereichen fahren Hausärzte mit ihrem privaten PKW als Notarzt raus.
      Und jeder, auch in der allerallerallerbesten Leitstelle von ganzes Welt, kann da mit Sicherheit Beispiele oder Kollegen nennen, wo es heißt "wenn der am Telefon sitzt, kommt eh nur Mist dabei raus."

      Daraus gleich eine generelle "Überforderung" eines pauschal "Leitstelle" genannten Systems herleiten zu wollen, halte ich für einigermaßen überzogen. Und: gibt es hier auch nur Einen, der persönlich irgendwas mit dieser Leitstelle zu tun hat und WIRKLICH mitreden könnte?
      Ich beende Sätze gerne mit drei Punkten... 8o
    • Status3 schrieb:

      Das ist absolut kein Argument! MZF sind universell einsatzbar.
      Ja und auch Doppeldisponierbar. Dadurch kann es dann dazu kommen das der Disponent das Fahrzeug bei einem KTW einsatz zu einem Notfalleinsatz disponiert und meint das der gleich losfährt und versteift sich darauf und bis sich das Fahrzeug gemeldet hat, ist wertvolle Zeit vergangen. So kann man gleich den KTW disponieren und den RTW in Ruhe lassen! Daher finde ich das RTW/KTW system viel besser!
    • Rettungssani Meiningen schrieb:

      Status3 schrieb:

      Das ist absolut kein Argument! MZF sind universell einsatzbar.
      Ja und auch Doppeldisponierbar. Dadurch kann es dann dazu kommen das der Disponent das Fahrzeug bei einem KTW einsatz zu einem Notfalleinsatz disponiert und meint das der gleich losfährt und versteift sich darauf und bis sich das Fahrzeug gemeldet hat, ist wertvolle Zeit vergangen. So kann man gleich den KTW disponieren und den RTW in Ruhe lassen! Daher finde ich das RTW/KTW system viel besser!
      Ich hab leider keine Ahnung was du meinst. Magst du's mir erklären? Was du beschreibst ist einfach schlechte Disposition, die auch bei einer KTW/RTW-Aufteilung vorkommen kann.
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
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    • Rettungssani Meiningen schrieb:

      Status3 schrieb:

      Das ist absolut kein Argument! MZF sind universell einsatzbar.
      Ja und auch Doppeldisponierbar. Dadurch kann es dann dazu kommen das der Disponent das Fahrzeug bei einem KTW einsatz zu einem Notfalleinsatz disponiert und meint das der gleich losfährt und versteift sich darauf und bis sich das Fahrzeug gemeldet hat, ist wertvolle Zeit vergangen. So kann man gleich den KTW disponieren und den RTW in Ruhe lassen! Daher finde ich das RTW/KTW system viel besser!
      Ich hab leider keine Ahnung was du meinst. Magst du's mir erklären? Was du beschreibst ist einfach schlechte Disposition, die auch bei einer KTW/RTW-Aufteilung vorkommen kann.

      Danke! Ich blicks auch nicht ...
      Viele Grüße

      TOM



      - Betreuer offizielle bayerische Leitstellen
      - Besitzer BAMBERG (ID 7190) & ERDING (ID 112)
      - Team NÜRNBERG (ID 73 / 86 / 88 / 89)
      - Team MÜNCHEN (ID 1159)
    • Er wil damit wahrscheinlich sagen,dass es zu einer zeitlichen Verzögerung kommen kann,wenn ein MZF zu einem Notfalleinsatz alarmiert wird und einen eventuell an Bord befindlichen KTW-Patienten erst "rausschmeissen" muss. ;)

      Ich glaube aber nicht,dass das überhaupt praktiziert wird.

      Das Fahrzeug ist nach Aufnahme des KTW Patienten (Status 7) einfach "verbrannt".
      Ich könnte mir höchstens noch eine Alarmierung MIT Patient an Bord als First-Responder zu einem anderen Einsatz vorstellen,wenn der Patient damit einverstanden ist.
      Aber nicht als Transportmittel!

      Trotzdem bin ich persönlich auch für das KTW-System.

      Funkstille, Alarmierung!
    • Christoph 51 schrieb:

      Er wil damit wahrscheinlich sagen,dass es zu einer zeitlichen Verzögerung kommen kann,wenn ein MZF zu einem Notfalleinsatz alarmiert wird und einen eventuell an Bord befindlichen KTW-Patienten erst "rausschmeissen" muss. ;)
      Das kann einem aber auch beim "RTW-KTW-System" passieren, da auch hier die RTW durchaus einen Teil des Krankentransportes abarbeiten sollen, v.a. nachts und an Wochenenden.
      Dieses Problem setzt einfach eine umsichtige Disponierung und Alarmierung voraus - wie sich das am besten umsetzen lässt (bspw. durch Gebietsabsicherungen oder organisierte Erste Hilfe, die natürlich nicht das zu späte Eintreffen eines RTW rechtfertigen aber durchaus die Zeitverzögerung überbrücken kann), sei jedem selbst überlassen.
      ILS Region INGOLSTADT - ID 1426
      Stadt Ingolstadt - Lkr. Eichstätt - Lkr. Neuburg-Schrobenhausen - Lkr. Pfaffenhofen a.d. Ilm
    • Christoph 51 schrieb:

      Ich könnte mir höchstens noch eine Alarmierung MIT Patient an Bord als First-Responder zu einem anderen Einsatz vorstellen,wenn der Patient damit einverstanden ist.
      Aber nicht als Transportmittel!
      Richtig, das wird hier durchaus auch praktiziert. Allerdings wird hier auf das Mitdenken der Besatzung gesetzt, die sich selbst dafür anbietet. Habe ich durchaus auch schon von leitstellenfremden KTW mitbekommen. Aber eine aktive S7-Disposition als HvO habe ich noch nicht erlebt.

      SJonny schrieb:

      Das kann einem aber auch beim "RTW-KTW-System" passieren, da auch hier die RTW durchaus einen Teil des Krankentransportes abarbeiten sollen, v.a. nachts und an Wochenenden.
      Da kann ich ein Lied von singen. Passiert hier sogar öfter, wenn wir Disponenten am Funk sitzen haben, die es versäumen, rechtzeitig Gebietsabsicherungen zu stellen... Dann kommst ab und an aus der Dauerfahrerei nicht mehr raus.
    • Status3 schrieb:

      Ja, Bereichsplanungen sind derart langwierig, dass diese mit den aktuellen Berichten nichts zu tun haben können. Allenfalls wird die Umsetzung beschleunigt.

      @M.Thiel: Eine Umstellung auf KTW/RTW anstatt MZF halte ich schon für eine ganz erhebliche Veränderung. Was neue Standorte anbelangt: Man muss schon schauen, ob die Hilfsfristüberschreitungen an der Fahrzeuganzahl oder deren Stationierung hängt.
      Hier geht es nur darum, dass man endlich den RDBMA und RDBHD als eine Einheit sieht. Im Moment ist es ja überwiegend so, dass in Mannheim ein MZF-System mit einer handvoll KTWs gefahren wird und in Heidelberg ein reines RTW/KTW System.

      Das macht es für die Leitstelle natürlich auch extrem schwer, da der eine Disponent nicht einfach mal in Heidelberg reinfuschen kann oder andersherum.

      Bildmuxer schrieb:

      Daraus gleich eine generelle "Überforderung" eines pauschal "Leitstelle" genannten Systems herleiten zu wollen, halte ich für einigermaßen überzogen. Und: gibt es hier auch nur Einen, der persönlich irgendwas mit dieser Leitstelle zu tun hat und WIRKLICH mitreden könnte?
      Ich habe dort 2 Jahre lang gearbeitet und kenne auch viele Probleme dieser Leitstelle bzw. des Rettungsdienstbereiches. Ich komme nur noch selten in den Genuss dort zu arbeiten aber ab und an sitze ich auch dort noch auf einem Rettungsmittel und bekomme viel mit. Gerade durch meine hauptberufliche Tätigkeit in einem Rettungsdienstbereich in dem es nicht an Fahrzeugen mangelt sehe ich extreme Mängel in der Notfallversorgung. Hierbei ist es egal ob es von Seiten der Leitstelle fragliche Disponierungen gibt oder ob es einfach an Rettungsmitteln fehlt, da die Krankenkassen keine Geldmittel zu Verfügung stellen.

      Die Probleme in Mannheim kann ich nicht genau beurteilen, jedoch die Probleme im Bereich Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis sind teils der Krankenkassen geschuldet.
      Es fehlt einfach an Rettungsmitteln im Bereich Notfallrettung, da die Wache in Heidelberg tagsüber gerade mal 4 Rettungswagen hat, welche meines wissens nach dauerhaft durchrollen.

      Es ist keine Seltenheit, dass Fahrzeuge in Status 8 gehen und noch nicht mal in der Ambulanz sind und wieder zu einem Notfalleinsatz alarmiert werden.

      In diesem Bereich gibt es die sogenannte Notfall- und Krankentransportverstärkung (NKV) die zu Spitzenzeiten durch die Ortsvereine gestellt wird. Hierbei muss man sagen, dass die Ortsvereine welche einen Rettungswagen haben nicht ihren Notfallpatienten transportieren müssen. Dies bedeutet das Rettungsmittel wird zu einem Notfall disponiert und bekommt dann irgendwann einen Rettungswagen aus dem Hauptamtlichen Bereich nachgeschickt.

      Das genau bedeutet, dass ehrenamtliche Auto verballert sein Material und übergibt einen bestens versorgten Patienten an ein weiteres Rettungsmittel welches dann transportiert. Die Ehrenamtlichen Fahrzeuge dürfen nur im Bereich Krankentransport transportieren.

      Natürlich ist ein ehrenamtliches Auto keine dauerhafte Lösung für einen Engpass in der Notfallrettung, nur steht hier erstmal der Patient als Mensch im Vordergrund welcher Hilfe benötigt. Daher finde ich dieses Handeln sehr fragwürdig aber es scheint ja irgendwie zu funktionieren.

      Des Weiteren sind auf den Wachen außerhalb der Stadt Heidelberg einfach zu wenig Autos und zu große Lücken zwischen den einzellnen Standorten. Die schnelle Versorgung von Notfallpatienten ist teilweise nur durch den Einsatz einer HvO-Gruppe gewährleistet.

      Ich hoffe, dass sich langsam etwas in diesem Rettungsdienst/Leitstellenbereich ändern wird. Vor 3 Jahren hat es schon angefangen abzubauen und müsste nun endlich dank neuer Kreisgeschäftsführerin wieder bergauf gehen.

      Wichtig: Das alles ist meine private Wahrnehmung und Meinung und nicht die einer Hilfsorganisation oder sonst einer Person.