Durchschnittliche Notarztdichte

    • Durchschnittliche Notarztdichte

      Hallo Freunde,

      Ich habe mir nuin den ganzen Nachmittag den A.... im Netz abgesucht, und zwar,

      Ich habe heute in der Mittagspause eine Reportage aus dem Pfälzerwald gesehen, (YouTube Link unten )
      Dort hat sich das Problem zwar gelöst, zumindest wen mann den Komentaren glauben schenkt.

      youtube.com/watch?v=7_KGLZoL0iw

      Was mich aber nun Interessiert,

      Wie viele NA kommen so im Durchschnitt auf 100.000 Einwohner?
      Gibt es da fakten?

      Wie ist es bei euch im Kreis oder der Stadt und wie sieht es im Ausland aus??

      Ich möchte hier keine Studie betreiben, aber mich würde es mal brennend Interessieren.


      mach auch gleich nen Anfang

      NRW Hagen 185.996 - 2 NEF
      Profilbild -

      Lentner HLF 20
      2-HLF20-1
      BF Hagen

      Von Westfale und Chr2 !!!

      Lst Hagen
    • Ich glaub das kann man so nicht rechnen

      wir haben auf ca 90000 Einwohner 3NEF, 5NAW und einen NAH (und einen zweiten direkt an der Leitstellengrenze)

      wir haben sehr dünn besiedeltes Gebiet - das sehr weitläufig ist.
      Die Notärzte haben halt wenig zu tun - aber ein jeder der NA Stützpunkte ist berechtigt!

      Du musst hier neben den Einwohnern auch auf die Größe des Bundeslandes, bzw. die Bevölkerungsdichte schaun! Das ist sehr wichtig!



      In einer Stadt mit 100 000 Einwohnern werde ich vlt 2 NA's haben
      In einem großem Bundesland ohne Großstadt benötige ich halt mal mehr
    • Du solltest es ja wissen, aber für die Allgemeinheit:

      Der Kreis Lippe zählt laut Wikipedia 345.374 Einwohner, was bei einer Fläche von 1.246,21 km² eine Bevölkerungsdichte von 277 Einwohner/km² entspricht. Insgesamt werden fünf NEFs betrieben. Zwei in Detmold, zwei in Lemgo und eines in Bad Salzuflen. Das zweite NEF in Lemgo ist jedoch nur im Tagesdienst besetzt und der NA besetzt zudem parallel den ITW bei Notfallverlegungen (dies aber ganztägig). Außerdem muss das zweite NEF Detmold nachts und am Wochenende den Arzt nicht vom Krankenhaus, sondern aus dem Stadtgebiet abholen.
      Wie es ja vielerorts üblich ist, helfen in den Randgebieten auch häufig die NEFs der Nachbarkreise & -städte aus. Planmäßig auch als primäres Einsatzgebiet. So z.B. ein NEF aus Höxter und Hameln.
      ILS Lippe - ID: 358
      Zum Diskussionsthread, Zur Wikiseite
      Avatar von christophorus15fan. Vielen Dank!
    • In Stadt und LK Göttingen haben wir insgesamt 3 NEFs, einen RTH, wobei wenn dieser nicht fliegen kann (Wetter & Nacht) das Personal auf ein 4. NEF umsteigt, sodass immer vier Notärzte zur Verfügung stehen.

      Diese Fahrzeuge verteilen sich auf 1.234 km² mit etwa 365.000 Einwohnern. Dies entspricht einer Bevölkerungsdichte von 295,8 Einwohner/km². Wobei hier ein starker Unterschied zwischen der Stadt mit 998 Einwohner/km² (1 NEF, 1RTH/NEF & bei Bedarf 3. NA auf RTW/NAW) und dem Landkreis (2 NEF) mit 222 Einwohner/km² besteht.
    • Kreis Recklinghausen: 760,4 km², 614.000 Einwohner (807 Ew/km²), 10 NEF
      Stadt Gelsenkirchen: 104,9 km², 258.000 Einwohner (2457 Ew/km²), 2 NEF

      Insbesondere im Kreis RE sagen diese Werte aber nicht sehr viel aus. Der Kreis ist recht heterogen strukturiert, die Bevölkerungsdichte steigt, grob gesagt, von Nord nach Süd an. Daher muss das Halterner NEF zwar nur halb so viele Menschen versorgen wie sein Pendant aus Castrop-Rauxel, allerdings auf der dreifachen Fläche.

      Man kann kaum Richtwerte für die Anzahl der NEF (bzw. Rettungsmittel allgemein) pro Einwohnerzahl oder Fläche aufstellen. Entscheidend für die Standorte ist vielmehr die Hilfsfrist. Daher erscheinen ländliche Bereiche, gemessen an der Einwohnerzahl, recht großzügig ausgestattet. Dies liegt daran, dass zur Wahrung der Hilfsfrist recht viele Rettungswachen erforderlich sind. In der Stadt dagegen kann ich mit einem Fahrzeug sehr viele Menschen erreichen. Also brauche ich dort weniger Fahrzeuge, diese sind jedoch stärker frequentiert.
      ILS Kreis Recklinghausen
      spielen - Wiki - Forum

      ILS Gelsenkirchen
      spielen - Forum

      Meine Fahrzeuggrafiken
    • christophorus15fan schrieb:

      Ich glaub das kann man so nicht rechnen

      wir haben auf ca 90000 Einwohner 3NEF, 5NAW und einen NAH (und einen zweiten direkt an der Leitstellengrenze)

      wir haben sehr dünn besiedeltes Gebiet - das sehr weitläufig ist.
      Die Notärzte haben halt wenig zu tun - aber ein jeder der NA Stützpunkte ist berechtigt!

      Bei Euch wird halt dann mehr auf die Hilfsfrist geschaut. Und da ist es dann schon schwer, ein gesundes Mittel zwischen Kosten und Nutzen zu ziehen. Ist bei uns ähnlich.

      Bei mir im ZRF Oberland sieht es wie folgt aus:

      Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen:

      - 120.670 Einwohner auf 1.110.,67 km² (109 EW/km²)
      - 3 NEF (zzgl. 4 Hintergrund-NA, davon 1 nur nachts und 1 nur zu Praxiszeiten verfügbar)

      Landkreis Weilheim-Schongau:

      - 129.560 Einwohner auf 966,41 km² (134 EW/km²)
      - 4 NEF (zzgl. 2 Hintergrund-NA, davon 1 tagsüber und 1 nachts verfügbar)

      Landkreis Garmisch Partenkirchen:

      - 84.710 Einwohner auf 1.012,28 km² (84 EW/km²)
      - 3 NEF (zzgl. 3 Hintergrund-NA - teilweise wechselnde Standorte)

      Weiterhin steht uns noch tagsüber der Dual-Use RTH/ITH in Murnau zur Verfügung.

      Somit kommen auf knapp 350.000 Einwohner 11 Notärzte der Regelvorhaltung, die bei uns alle gut beschäftigt sind.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Manu Schwarzenberger ()

    • Überarbeitete Version der Notarztdichte Süd-West Thüringen

      So da ich jetzt gesehen habe das ihr das anderster macht habe ich nochmal alles überabreitet.

      Jetzt:

      LK Schmalkalden-Meiningen:

      - 125.574 EW auf 1.210,14 km² (104 EW/km²)
      - 3 NEF

      Stadt Suhl:

      - 35.665 EW auf 102,7 km² (347 EW/km²)
      - 1 NEF sowie 1 RTH (wobei der RTH alle hier aufgelisteten Landkreise auch mitversorgt)

      LK Hildburghausen:

      - 65.032 EW auf 937,38 km² (69 EW/km²)
      - 3 NEF

      LK Sonneberg:

      - 57.252 EW auf 433,36 km² (132 EW/km²)
      - 3 NEF auf 57.252 EW sowie
      433,36 km²

      LK Wartburgkreis:

      - 126.283 EW auf 1.304,84 km² (97 EW/km²)
      - 1 NEF

      Stadt Eisenach:

      - 41.567 EW auf 103,84 km² (400 EW/km²)
      - 2 NEF
    • Wundert mich, hier auf so viele Einwohner stellenweise nur so wenige NEF zu sehen und im Vergleich dazu so "viele" hier bei uns, was aber sich auch an den ländlichen Verhältnissen und der Einwohnerdichte liegen mag:

      Landkreis Schwäbisch Hall:


      1.484,06 km²

      186.928 Einwohner (2012)
      126 Einwohner je km²
      4 NEF

      Main-Tauber-Kreis:


      1.304,42 km²
      129.842 Einwohner (2012)
      100 Einwohner je km²
      4 NEF
    • Es gibt eben erhebliche Unterschiede zwischen Großstädten und ländlichen Regionen. Wo in ländlichen Regionen auch für wenige Einwohner die Notarztversorgung sichergestellt werden muss und allein aus Gründen der Abdeckung des Gebiets mehr NEF stehen, kann sich in einer Stadt allein an der Einwohnerzahl orientiert werden. Zudem gibt es je nach Bundesland unterschiedliche Vorgaben für die notärztliche Versorgung. In Hessen sollten die Standorte so gewählt sein, dass jeder Punkt innerhalb von 15 Minuten erreicht werden kann.

      Als Beispiel: Im Rettungsdienstbereich Gießen leben auf einer Fläche von 854,64 Quadratkilometern ca. 250.000 Menschen (knapp 300 Einwohner je km²). Für diese gibt es 3 NEF. Hinzu kommt ein ITW, der auch mal weg sein kann und ein ITH/RTH.
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
    • Rettungssani Meiningen schrieb:

      Ja Status3 da hast du recht. Das hat auch sehr viel mit der Hilfsfrist zu tun. Die Notarztversorgung in Thüringen würde sich auch ändern wenn wir eine Hilfsfrist von 8-10 Minuten hätten, was ehrlich gesagt echt nicht schlecht wäre.
      Obacht. Hilfsfrist heißt nicht gleich "Eintreffzeit Notarzt". Die Hilfsfrist ist regelmäßig gewahrt, wenn das erste geeignete Rettungsmittel eintrifft, das in den meisten Fällen ein RTW/MZF sein dürfte. Klar gibt es in manchen Ländern auch Hilfsfristen für Notärzte, die liegen aber nicht bei 8-10 Minuten (außer vielleicht in einem Stadtstaat).
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
    • CrashMontague schrieb:

      Interessehalber: In welchen Bundesländern gibt es für den Notarzt eine eigene Hilfsfrist? Das höre ich nämlich gerade zum ersten Mal.
      In Ba.-Wü. ist die Hilfsfrist sowohl von RD, als auch von Notärzten einzuhalten. Es erfüllt also nicht das jew. ersteintreffende Rettungsmittel eine gemeinsame Hilfsfrist. Die Hilfsfrist (soll 10 Min, max 15 Min in 95% der Fälle) ist lediglich Planungsgrundlage, d.h. kein Rechtsanspruch im Einzelfall.

      RTH/ITH sowie Sekundärtransporte von ITW o.ä. sind nicht hilfsfristgebuden.

      Siehe hierzu:
      RDG Ba.-Wü.
      Rettungsdienstplan Ba.-Wü. 2014
    • CrashMontague schrieb:

      Interessehalber: In welchen Bundesländern gibt es für den Notarzt eine eigene Hilfsfrist? Das höre ich nämlich gerade zum ersten Mal.

      Nur in Sachsen-Anhalt gibt es eine gesetzliche Vorgabe, dass der Notarzt "unter gewöhnlichen Bedingungen" bis zu 20 Min. brauchen darf. Ansonsten gibt es - soweit ich gesehen habe - keine besonderen Hilfsfristen für Notärzte.

      Aber das ist alles hier wunderbar im Überblick zusammengefasst.

      Sargnagel schrieb:

      In Ba.-Wü. ist die Hilfsfrist sowohl von RD, als auch von Notärzten einzuhalten. Es erfüllt also nicht das jew. ersteintreffende Rettungsmittel eine gemeinsame Hilfsfrist. Die Hilfsfrist (soll 10 Min, max 15 Min in 95% der Fälle) ist lediglich Planungsgrundlage, d.h. kein Rechtsanspruch im Einzelfall.

      Das ist in Ba.-Wü. ja Dauerthema. Viele Landkreise schneiden in der Jahresbilanz regelmäßig schlecht ab, wobei es sich in einigen Regionen nach und nach bessert... Aber man kann eben nix von jetzt auf gleich ändern.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Manu Schwarzenberger ()