Wiener Berufsrettung will weniger Personal

    • Wiener Berufsrettung will weniger Personal

      Bravo, warum soll es in Wien nicht auch wie in anderen Regionen funktionieren... :thumbup:

      Bei der Wiener Berufsrettung sollen in Zukunft nur mehr zwei statt drei Sanitäter pro Rettungsfahrzeug eingesetzt werden. Das sorgt laut „Österreichischem Rundfunk“ für heftige Diskussionen. So warnten Personalvertreter der Berufsrettung vor einer „Verschlechterung der Qualität des Rettungsdienstes“. Gefordert hatte die Personalreduzierung das Wiener Kontrollamt aus wirtschaftlichen Gründen, da die generelle Abschaffung des 24-stündigen Wechseldienstes des medizinischen Personals dies möglich mache. Umgesetzt werden soll die neue Regelung bis 2016. Kritik kam von Personalvertretern der Fraktion Sozialdemokratischer Gewerkschafter (FSG). Das Nachrichtenmagazin „Profil“ berichtet von einem E-Mail-Newsletter von FSG-Funktionären, in dem die Umstellung als „nicht praxistauglich“ bezeichnet wird, zudem würde sie „die Qualität verschlechtern“. Auch „die Umsetzung nur in den Außenbezirken“ von Wien sei „nicht nachvollziehbar“.

      Der FSG-Vorsitzende Christian Meidlinger zeigte sich über diese Kritik aus den eigenen Reihen allerdings überrascht. Immerhin hätten die Personalvertreter diese Pläne mitgetragen, sagte er gegenüber „Radio Wien“. Qualitätseinbußen fürchte er nicht, die Reduktion auf zwei Sanitäter entspreche europäischen Standards. Bisherige Aufgabe des dritten Sanitäters war es, das Rettungsfahrzeug zu lenken und gleichzeitig Verkehrsbehinderungen durch den Einsatz zu vermeiden. „Um auch in Zukunft zu gewährleisten, dass der Verkehr durch Rettungseinsätze möglichst wenig behindert wird, bleibt die Drei-Mann-Besatzung im dicht bebauten innerstädtischen Bereich weiterhin bestehen“, ließ die Wiener Berufsrettung aber erkennen, dass keine pauschale Einführung der neuen Regelung um jeden Preis erfolgen werde. Auch bei hochpriorisierten Notfällen würden weiterhin drei Sanitäter zum Einsatz kommen. Ihren Ursprung hat die Umstellung in der kommenden Abschaffung der 24-Stunden-Dienste des medizinischen Personals bis spätestens 2016. Dann werden die Mitarbeiter nur noch in 12,5-Stunden-Diensten tätig sein. Das bedeutet auch einen höheren Personalbedarf. Aus diesem Grund sei die Aufnahme „von rund 180 zusätzlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für den Rettungsdienst“ vorgesehen, hieß es.

      Quelle: SK Verlag
    • Wenn ich da etwas von "nicht praxistauglich" lese muss ich laut lachen. Wie läuft denn der zum großen Teil qualitativ durchaus sehr hochwerte Rettungsdienst im Rest von Europa? Was mich aber richtig wundert ist die Tatsache, dass man dort einen "Umparker" auf dem RTW hat. Da muss man ja Geld gehabt haben... Könnte man hierzulande ja auch einführen: Ein dritter Mann für's Umparken, ein vierter, der Umstehenden erzählt was passiert ist und um Verzeihung bittet, dass man überhaupt hier herumsteht. Ein fünfter könnte vor dem Fahrzeug her laufen, so könnte man sich das nervig-laute Einsatzhorn sparen. :rolleyes: :pinch:
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
    • Status3 schrieb:

      Wenn ich da etwas von "nicht praxistauglich" lese muss ich laut lachen. Wie läuft denn der zum großen Teil qualitativ durchaus sehr hochwerte Rettungsdienst im Rest von Europa? Was mich aber richtig wundert ist die Tatsache, dass man dort einen "Umparker" auf dem RTW hat. Da muss man ja Geld gehabt haben... Könnte man hierzulande ja auch einführen: Ein dritter Mann für's Umparken, ein vierter, der Umstehenden erzählt was passiert ist und um Verzeihung bittet, dass man überhaupt hier herumsteht. Ein fünfter könnte vor dem Fahrzeug her laufen, so könnte man sich das nervig-laute Einsatzhorn sparen. :rolleyes: :pinch:

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    • heißt dass der dritte Mann fährt die ganze Zeit um Block um dann genau rechtzeitig wieder am EO zu sein um den Pat aufzunehmen? Die Spinnen die Österreicher, tut mir Leid ganz eindeutig. Zwei Mann sind vollkommen ausreichend. Klar gibt es Einsätze da hätte man gerne ein paar Hände mehr, aber selbst da kommt man zu recht.
    • Ich finde ja, man könnte ganz generell Rettungsmittel mit 3 Einsatzkräften besetzen. Oft wird das ja auch in Deutschland schon längst so gehandlet. Aber einen Dritten, der quasi nur da ist um rumzufahren und Passanten zu beglücken, braucht wirklich niemand. Lieber einen, der mit anpackt, anreicht, assistiert, betreut und co.
    • CrashMontague schrieb:

      Ich finde ja, man könnte ganz generell Rettungsmittel mit 3 Einsatzkräften besetzen. Oft wird das ja auch in Deutschland schon längst so gehandlet. Aber einen Dritten, der quasi nur da ist um rumzufahren und Passanten zu beglücken, braucht wirklich niemand. Lieber einen, der mit anpackt, anreicht, assistiert, betreut und co.

      Also das einzige Rettungsmittel, welches bodengebunden mit drei Mann besetzt ist, ist der NAW. Und dieser macht auch nur noch in einer Großstadt Sinn, wobei sich auch hier vermehrt das Rendezvous-System Einzug hält (wegen der schnelleren Verfügbarkeit des NA).
      Ansonsten findest Du das nur, wenn Du Praktikanten auf dem Fahrzeug hast. Ansonsten wüsste ich nicht, in welchem RZV in Deutschland drei vollwertige RS/RA auf ´nem RTW sitzen...
    • Thor schrieb:

      Wo fahren in Deutschland im Regelrettungsdienst 3 Leute standardmäßig auf den RTWs und wer bezahlt die? Und mal ganz im Ernst. Wozu brauche ich im Rendezvous-System 3 Leute auf dem RTW? Das Geld könnte ich auch sinnvoller einsetzen.


      In Bayern ist das beispielsweise keine Seltenheit, in NRW und BaWü auch nicht. Seine 6,50 (BRK) kriegt der Dritte, wenn er will, vom KV. Aber da verzichten viele auch gern drauf.
      Auf meiner ersten RW war ein nur mit 2 Personen besetzter RTW eher ne Seltenheit. Und was das mit'm Rendezvous-System zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht. In vielen Fällen ist schließlich nur ein Fz vor Ort.
    • CrashMontague schrieb:

      In Bayern ist das beispielsweise keine Seltenheit, in NRW und BaWü auch nicht. Seine 6,50 (BRK) kriegt der Dritte, wenn er will, vom KV. Aber da verzichten viele auch gern drauf.
      Auf meiner ersten RW war ein nur mit 2 Personen besetzter RTW eher ne Seltenheit.
      Diese Aufwandsentschädigung ist ein reines Zugeständnis von deinem Kreisverband und durchaus auch nicht überall im BRK üblich. Das ist aber auch nur eine Entschädigung um sich zumindest die Spritkosten oder die Mittagsverpflegung zu sparen.
      Außerdem macht es einen Unterschied ob jemand (egal ob Ehrenamtlicher, Praktikant oder BuFDi/FSJ'ler) freiwillig zur Ausbildung als Dritter mitfährt, oder ob extra ein Hauptberuflicher dafür bezahlt wird, den Rettungswagen zu fahren und ggf. umzuparken.


      Gruß
      Jonny
      ILS Region INGOLSTADT - ID 1426
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