Gefahrguthelfer

    • Gefahrguthelfer

      Halli Hallo,


      Ich denke mir das einige von Euch ja in der Feuerwehr sind und auch im Umgang mit Gefahrgut ausgebildet sind. Immer wieder treten Probleme mit dem Details zu den Stoffen auf. Es gibt Viele Fachbücher und Helfer für Einsatzleiter. Disponenten habe eine Software und können bei BASF in der Suchmaschine suche oder Firmen und Betreiber anrufen.

      Meist kommt es in der Situation zu einem Datenverlust von wichtigen Information. Viele Taschenhelfer sind veraltet und Kosten in der Neuanschaffung viel Geld.

      Habt ihr eine gute Idee wie man dieses Problem einfach für alle Feuerwehren lösen kann? Ich habe gedacht mal sämtliche Sachen zusammenzufassen und so anhzupassen das nur noch das wichtigste zu finden ist und alles unnötige nicht! Da ja nicht jeder ein Appfähiges Handy hat und sich kleine Helfer runterzuladen oder einen PC an der Einsatzstelle hat.
    • Bei uns ist seit Jahren auf dem ELW ein "Hommel" verlastet, den es auch als CD-Version für den PC gibt. Dieser liegt auch in der EZ im Gerätehaus vor, wo parallel recherchiert werden kann. Das liegt auch daran, dass es eine Menge chemische Industrie am Ort gibt.

      Des Weiteren besteht die Möglichkeit auf "TUIS" zuzugreifen und über diese einen entsprechenden Fachberater hinzuziehen zu können. Sei es telefonisch oder eben direkt vor Ort.

      Im Großraum München gibt es dann noch den "ABC-Zug München-Land", deren Einsatzleiter vom Dienst ebenfalls als Fachberater herangezogen werden können.

      Apps in diesem Bereich gibt es einige. Angefangen von der UN-Nummern-Information bis hin zu Sofortmaßnahmen bei entsprechenden Stoffen. Diese empfehle ich hingegen nicht, da die dort verfügbaren Informationen nicht immer gesicherte Urheber haben.

      Im Übrigen kann man bei Gefahrgut eigentlich nie von "unnötigen Informationen" ausgehen. Je mehr ich über den Stoff weiß, desto besser kann das sein und ich mich und meine Leute sicher im Gefahrenbereich bewegen.
    • Aber genau das meine ich ja. Wenn ich das Hommel sehe wird mir bei dem Preis schon wieder ganz schlecht. Aber Qualität hat einen Preis. schlecht ist es auf jedenfall nicht.
      Sicherlich ist man immer besser vorbereitet wenn man genügend Informationen über einen Stoff erhält. Aber was in einen Fachwerken so niedergeschrieben ist bringt einem dann auch nicht weiter.
    • Es gibt in jedem Landkreis entsprechend spezialisierte Feuerwehr-Einheiten, wo die gefährdete Industrie ist stellt auch die Spezialisten.
      Die knapp über 2000 Euro für das Gesamtwerk des Hommel muss sicher nicht jede Feuerwehr berappen. Wo ein entsprechender Fachzug stationiert ist, wird sich auch die entsprechende Ausrüstung finden. Ansonsten hat jede Feuerwehr an der Einsatzstelle - ganz ohne Smartphone und Computer - das wichtigste Gerät eh dabei: Das Funkgerät, um mit der Leitstelle Rücksprache zu halten.
      Die Leitstellen haben dann genug gute Recherchemöglichkeiten. Das bisschen mehr an Zeit muss dann eben drin sein.
    • Der Vorteil von "neuen Medien" ist ja gerade, dass nicht mehr jeder irgendein Buch mit sich herumschleppen muss, was sich eh nicht aktuell halten lässt. Dafür gibt es Leitstellen und Datenverbindungen. Natürlich muss auch bei den tatsächlich eingesetzten Kräften Material verfügbar sein. Richtig ausführlich (und teuer) muss es meines Erachtens aber nur in der Leitstelle und den entsprechenden Gefahrgutzügen werden. Dafür hat ein ELW dann eben Fax und E-Mail.

      @CrashMontague: Sehe ich genau so.
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
    • Aber genau die Leitstelle ist in der Anfangsphase eines solchen Einsatzes nicht die beste Anlaufstelle. Wir haben nur zwei Disponenten, die sich um KT, RD, FW kümmern müssen. Im Großschadensfall wird zwar ein dritter Alarmiert, aber der brauch erstmal bis er da ist.
      Das bedeutet du müsstest einen von den zwei Binden, das er irgend was raussucht, während der Andere die ganzen FW informieren muss, die sich jetzt melden und fragen wo der Unfallort ist, dann den RD und mit Pech ruft auch noch jemand auf der 112 an.
    • Lumidor sagt es. Kommt es zu so einem Fall wird auch unsere Leitstelle erstmal überfordert sein. Ist ja nicht schlimm. Aber es wird passieren. Wenn ich das alles so lese dann sehe ich einen schönen Fortschritt bei euch. E-mail Fax etc. Aber in unserem Gefahrgutzug Nord(es gibt nähmlich zwei bei uns im Landkreis) stellt die Feuerwehr in der ich bin den ELW I für den Gefahrgutzug. Und da ist bis auf den Laptop (Ohne Internetverbindung) so ziemlich jedes Fachbuch veraltet. Verstehe ich voll und ganz. Denn man kann nicht jedes Jahr neue Büche und diverse andere Materialien kaufen unm immer zu einhundert prozent auf dem neusten Stand zu sein.

      Deshalb war meine Idee selber eine Gefahrgutdatenbank zu erstellen. Was ja erstmal nicht so schwierig sein sollte wenn man weis was man an der Einsatzstelle braucht. Und ich bin ich sachen Gefahrgut bestens ausgebildet und beschäftige mich mit dem Thema viel und eigentlich (so denke ich zumindest) weis ich wobei es dabei ankommt
    • Dann stimmt der Personalschlüssel in der Leitstelle ggf. nicht, wenn ein kombinierter RD und FW Einsatz den Ablauf in der Leitstelle bereits überfordert! Es ist nun mal auch eine Aufgabe der Leitstelle, erste Stoffinformationen, sofern bekannt, Wetterdaten, Anfahrtwege, vorläufige Bereitstellungsräume zu geben und festzulegen.

      Gruß
    • Laut meiner Informationen gibt es zig Millionen Stoffe und Stoffverbindungen (organische und anorganische)! Da wirst Du viel zu tun haben, wenn Du eine Datenbank erstellen willst und regelmäßig aktualisieren musst. Ich sehe hier die Kommune bzw. den Landkreis in der Pflicht, damit die Feuerwehr ihrer gesetzlichen Aufgabe nachkommen kann.

      Gruß
    • martinfirefighter112 schrieb:

      Es würde erstmal reichen ein Dokument zu erstellen wo vorläufig nur die aktuellsten UN Nummern zu finden sind. Sicher ein heiden arbeit die sich aber Lohnen könnte!!!
      Dafür gibt's schon lange Apps oder Homepages. Selbst eine solche Datenbank zu erstellen bringt meines Erachtens rein gar nichts! Du wirst es nicht schaffen diese aktuell zu halten. No way. Mal ganz abgesehen davon, dass ich als Einsatzleiter nicht auf eine von irgendeiner Privatperson (nichts gegen dich persönlich) erstellte Liste vertrauen würde. Dafür hängt da zuviel von ab, namentlich das Wohl meiner Einsatzkräfte, einer ggf. erheblichen Zahl von Zivilpersonen und von Sachwerten. Wenn es einen Gefahrgutzug gibt, dann hat dieser eben auch adäquat ausgerüstet zu sein. Ob jetzt über aktuelles Papierwerk, zuverlässigen Zugriff auf eine Onlinedatenbank oder über die Leitstelle.
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
    • martinfirefighter112 schrieb:

      Und da ist bis auf den Laptop (Ohne Internetverbindung) so ziemlich jedes Fachbuch veraltet. Verstehe ich voll und ganz.
      Naja, ich glaube, da haben wir doch einen ganz wesentlichen Knackpunkt: Einrichten einer Internetleitung und gut ist.
      Ich gehe nahezu jede Wette ein, dort findest du rasend schnell zu jedem Stoff alles was nötig ist.
      Und UN-Stoffnummern recherchieren ist ja wohl gar kein Problem. Und bis das passiert ist, gibt dir die Kemler-Zahl auch eine gewisse Info.

      Es gibt genug Datenbänke der Chemie. Das wäre einmal Aufgabe eines Interessierten oder Fachkundigen innerhalb der FW, da eine geeignete rauszusuchen und gut.
      Liebe User, Antworten auf nahezu alle Fragen zur Sim liefert euch unser Wiki. Dort ist detailliert erklärt, was ihr bei LstSim alles machen könnt und es gibt Lösungen für viele Probleme! Wir empfehlen allen Leitstellenerbauern ausdrücklich sich dort zu informieren!
      Auch interessant: FAQ
    • Japp diese Seite kenne ich davon hat man aber auch noch nicht viel gewonnen. Denn aus meiner sicht brauche ich dann noch die Grundlegenden Einsatzmaßnahmen, Mittel zur Dekontamination etc. Jetzt müsste ich wieder irgendwas anderes suchen um erstmal die Einsatzmaßnahmen zu finden. Und Reinigungsmittel hört man dann oft Peressigsäure in verdünnte Menge. Die dann aber z.B. nicht gegen Sporen und Pilze hilft und das steht kaum irgendwo geschrieben!!!
    • Und hier sind wir wieder bei dem Punkt, an dem Feuerwehren mit Gefahrgutgruppen ins Spiel kommen. Diese haben die entsprechenden Informationsmaterialien und Einsatzmittel parat und wissen mit den Stoffen umzugehen. Beim Stichwort "Unfall in chemischem Betrieb" oder auch bei "VU mit Gefahrguttransporter" werden entsprechend der AAO sowieso die Spezialisten direkt mit alarmiert.

      Da eben nicht jede Feuerwehr einen Gefahrguteinsatz abarbeiten kann, reichen die Informationen durch die Kemmlerzahlen bzw. UN-Nummern erstmal vollkommen aus, um das Verhalten der ersteintreffenden Kräfte zu beeinflussen.

      Halbwissen oder theoretisches Fachwissen ohne Ausbildung und Fachgerät halte ich für äußerst gefährlich. Also Finger weg und auf die Spezialisten warten.

      Es ist doch wohl kein Rechercheaufwand, TUIS zu kontaktieren und um Verhaltensmaßnahmen zu bitten? Dafür sind die Jungs schließlich da.

      BASF AG, Ludwigshafen (National Response Center)
      - (0621) 604 33 33

      BASF Schwarzheide GmbH, Schwarzheid
      - (035752) 62 11 2

      Bayer AG, Leverkusen (für alle Werke der Bayer AG)
      - (0214) 309 93 00

      Henkel KGaA, Düsseldorf
      - (0211) 797 33 50

      Infracor GmbH Chemiepark, Marl
      - (2365) 49 22 32

      Infra Leuna, Infrastruktur u. Service GmbH, Leuna
      - (03461) 434 333

      InfraServ GmbH & Co. KG, Frankfurt am Main
      - (069) 305 64 18

      Merck KGaA, Darmstadt
      - (06151) 722 440

      Schering AG, Berlin
      - (030) 468 14 208

      Wacker-Chemie GmbH, Burghausen
      - (08677) 832 222

      EDIT: Zudem gibt es eine nette, webgestützte Geschichte Namens CEFIC-ERI-Card-Datenbank und auch als ähnliche APP erhältlich. Probiert es mal aus...

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von Manu Schwarzenberger ()

    • Ich weiß gar nicht, wo hier das Problem liegt? Melden macht frei und belastet den Vorgesetzten. Das heißt: Liebe Gemeinde, lieber Landkreis, leider sind unsere fachlichen Unterlagen und Kommunikationsmittel veraltet, wir benötigen eine Aufwertung/Update/etc. auf unseren Führungsfahrzeugen (ELW, Messleitfahrzeug, usw.), damit wir unsere Arbeit zukünftig weiterhin gut und sicher leisten können.

      Bist Du selbst eine Führungskraft in der ABC-Einheit? Wenn nein, hast Du schon mal eine Führungskraft angesprochen auf das Problem? Brennst Du momentan ziemlich dolle für den Laden?

      Und noch etwas: Neben den feuerwehr-technischen Informationen gehören auch medizinische Informationen in eine solche Datenbank!

      Gruß
    • Auf unserem ELW ist auch seit Jahren ein "Hommel" verlastet, diesen gibt es ja auch noch als CD-Version für den Laptop oder PC. Dieser liegt bei uns im Gerätehaus nochmal vor, im Feuerwehrhaus kann dann parallel recherchiert werden. Dies liegt bei uns daran, dass meine Feuerwehr für einen Drittel meines Landkreises im Falle eines ABC-Einsatzes zuständig ist.

      Außerdem besteht die Möglichkeit auf einen Fachberater der "TUIS" zuzugreifen. Dies geschieht bei uns entweder über einer der 4 Berufsfeuerwehren oder der BF Hamburg. Entweder telefonisch oder halt vor Ort...

      Dann wird bei einem Gefahrguteinsatz immer der "ABC-Zug Kreis Segeberg" mitgeschickt. Der ABC-Zug arbeitet immer mit den umliegenden Feuerwehren zusammen.
      Reichen deren gemeinsame Kräfte nicht aus, wird ein ABC-Zug nachalarmiert (entweder Pinneberg oder Stormarn).

      Als APP kann ich euch den Gefahrguthelfer von Knorre empfehlen.
    • Florian68 schrieb:


      Außerdem besteht die Möglichkeit auf einen Fachberater der "TUIS" zuzugreifen. Dies geschieht bei uns entweder über einer der 4 Berufsfeuerwehren oder der BF Hamburg. Entweder telefonisch oder halt vor Ort...


      Das ist nicht ganz richtig. TUIS hat nichts mit den BFs zu tun, sondern ist eine Einrichtung der Chemieunternehmen. Für den Schleswig-Holsteinischen Raum wäre zum Beispiel Bayer Brunsbüttel eine Anlaufstelle.

      Florian68 schrieb:


      Dann wird bei einem Gefahrguteinsatz immer der "ABC-Zug Kreis Segeberg" mitgeschickt. Der ABC-Zug arbeitet immer mit den umliegenden Feuerwehren zusammen.
      Reichen deren gemeinsame Kräfte nicht aus, wird ein ABC-Zug nachalarmiert (entweder Pinneberg oder Stormarn).


      Aus das ist nur Halbwissen. Gefahrguterkundungseinsätze machen die Erkundungseinheiten auf Amtsebene ohne den ABC-Zug.
      Einige größere Wehren machen auch ausgewachsene Gefahrguteinsätze komplett ohne den Gefahrgutzug vom Kreis, weil sie selber vergleichbares vorhalten (zB Norderstedt, Kaltenkirchen, H-U).