Feuerwehr will nicht mehr faxen!

    • Feuerwehr fordert bessere Technik

      Erfurt:
      Der Thüringer Feuerwehr-Verband hat eine bessere Austattung des Katastrophenschutzes gefordert.

      Verbandschef Oschmann sagte, die vorhandene Technik sei mittelalterlich. Alles werde per Hand geschrieben und gerechnet. Dann würden die Daten per Fax weitergeleitet. In Zeiten von Internet und Smartphone sei das nicht mehr akzeptabel.

      Oschmann verwies auf die Hochwasserkatastrophe im vergangenen Jahr. Die Bevölkerung müsse schneller informiert werden. Zugleich sprach er sich für den Wiederaufbau des flächendeckenden Sirenensystems aus.

      Quelle: mdr
    • ;(

      Rettungssani Meiningen schrieb:

      Wiederaufbau des flächendeckenden Sirenensystems

      War das Hochwasser so hoch das die Sirenen kaputt gegangen sind? :whistling: :D

      Also Datenübertragung via SMS oder App wie es mancherorts ist, sollte heutzutage schon Standart sein.
      Alles andere als SMS find ich echt irgenedwie "Hinterwälterisch". Ein gutes System sollte echt zum Standart werden. Nicht 10 Minuten auf der Wache aufs FAX mit der Einsatzadresse warten...

      Und Daten aufs Navi schicken, find ich auch irgendwie wichtig...aber leider ist das nicht überall so
    • christophorus15fan schrieb:

      War das Hochwasser so hoch das die Sirenen kaputt gegangen sind? :whistling: :D

      Nein, die Sirenen wurden in den letzten Jahrzehnten abgebaut.

      christophorus15fan schrieb:

      Also Datenübertragung via SMS oder App wie es mancherorts ist, sollte heutzutage schon Standart sein.
      Alles andere als SMS find ich echt irgenedwie "Hinterwälterisch". Ein gutes System sollte echt zum Standart werden. Nicht 10 Minuten auf der Wache aufs FAX mit der Einsatzadresse warten...

      Bei SMS hat man wieder das Problem, dass das Netz auch überlastet sein kann und die SMS somit nicht ankommt. Daran kranken ja auch die Ideen, im Katastrophenfall die Bevölkerung auf diesem Wege zu warnen. Da ist die gute alte Sirene immer noch im Vorteil.
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    • Ich glaube, die Sache mit den Sirenen hatten wir hier schonmal.
      Ich bin da skeptisch. Mal davon abgesehen, daß heute kaum noch jemand die Signalfolgen kennt: Selbst wenn man die Bevölkerung diesbezüglich wieder etwas sensibilisieren würde, weiß dann immernoch keiner wovor eigentlich gewarnt wird. Kommt ein Unwetter? Brennt die Müllbeseitigungsanlage? Oder ist gar ein AKW in die Luft geflogen?
      Nee, nee. Damit macht man höchstens die Alten und Kranken unnütz panisch. Irgendeiner hat doch immer ein Radio an, und wenn dort wirklich mal wichtige Informationen gesendet werden spricht sich das auch schnell rum, ganz ohne Sirenengeheul..
      Und Daten aufs Navi schicken, find ich auch irgendwie wichtig...aber leider ist das nicht überall so
      Wo ist das denn so? Hier gibt es sowas immerhin schon für RTHs, in Form von RescueTrack.
    • marcee schrieb:

      Ich glaube, die Sache mit den Sirenen hatten wir hier schonmal.

      Jup, das Thema gab es schonmal. Hier sind wir wieder beim Thema Föderalismusreform und Zuständigkeit der Länder im Katastrophenschutz. Sirenensysteme gibt es heute verbreitet nur noch in festgelegten Warnradien um Betriebe, die unter die Störfallverordnung fallen. Zudem gibt es in Baden-Württemberg noch ein Hochwasser-Warnsystem an der Donau.

      Der Trend geht allerdings langsam aber stetig zum Wiederaufbau des Warnsystems, weil es keine sinnvolle Alternative gibt. Alles, was heute auf dem Markt ist (z.B. die App KatWarn) kann man nur als Ergänzung ansehen.

      marcee schrieb:

      Ich bin da skeptisch. Mal davon abgesehen, daß heute kaum noch jemand die Signalfolgen kennt.

      Das klassische Problem der Propaganda. In Österreich oder der Schweiz wird dafür geworben und es funktioniert.

      marcee schrieb:

      Selbst wenn man die Bevölkerung diesbezüglich wieder etwas sensibilisieren würde, weiß dann immer noch keiner wovor eigentlich gewarnt wird.

      Klassische Frage - klassische Antwort: Bei allen Lagen, bei denen schnell viele Leute erreicht werden müssen. Vergiss nicht: Das Signal ist dafür gedacht, dass sich die Bevölkerung in die Häuser begibt, Fenster schließt und das Radio einschaltet. Hier gibt es dann weitere Informationen.

      christophorus15fan schrieb:

      Und Daten aufs Navi schicken, find ich auch irgendwie wichtig...aber leider ist das nicht überall so.

      Ist bei uns im RD schon längere Zeit Gang und Gebe. Funktioniert einwandfrei. Früher als DFÜ per Funk, heute über Satellit.

      Im Allgemeinen verstehe ich nicht, warum man unbedingt Fax sowie Papier und Bleistift weg will. Was machen wir denn, wenn die modernen Kommunikationsmittel komplett ausfallen und keiner mehr weiß, wie man alternativ schnell und sicher arbeiten kann?? Nicht umsonst wird auch in Leitstellen regelmäßig Systemausfälle geübt... Sicher ist eine Modernisierung erforderlich und richtig, aber Alternativen muss und soll es geben.
    • christophorus15fan schrieb:

      Und Daten aufs Navi schicken, find ich auch irgendwie wichtig...aber leider ist das nicht überall so
      Ich kenne Kreise, da ist man von vorprogrammierten Navis wieder weggekommen.
      Eben deswegen:

      Manu Schwarzenberger schrieb:

      wenn die modernen Kommunikationsmittel komplett ausfallen und keiner mehr weiß, wie man alternativ schnell und sicher arbeiten kann??
      Das Personal hat sich blind darauf verlassen und war ohne völlig aufgeschmissen.
      Liebe User, Antworten auf nahezu alle Fragen zur Sim liefert euch unser Wiki. Dort ist detailliert erklärt, was ihr bei LstSim alles machen könnt und es gibt Lösungen für viele Probleme! Wir empfehlen allen Leitstellenerbauern ausdrücklich sich dort zu informieren!
      Auch interessant: FAQ
    • Manu Schwarzenberger schrieb:

      Vergiss nicht: Das Signal ist dafür gedacht, dass sich die Bevölkerung in die Häuser begibt, Fenster schließt und das Radio einschaltet. Hier gibt es dann weitere Informationen.
      Und das halte ich heute nicht mehr für sinnvoll praktikabel.
      Man stelle sich nur mal eine Fußgängerzone vor: Stürmen dann alle den Elektromarkt? Die werden sich bedanken..
      Und, was machen wir im Außendienst? Besetzen das nächste Haus (wenn man uns denn rein läßt) und rufen den Chef an: Wird später, hier hat die Sirene geheult? Für meinen wäre das glaub ich ein Kündigungsgrund :S
    • marcee schrieb:

      Manu Schwarzenberger schrieb:

      Vergiss nicht: Das Signal ist dafür gedacht, dass sich die Bevölkerung in die Häuser begibt, Fenster schließt und das Radio einschaltet. Hier gibt es dann weitere Informationen.
      Und das halte ich heute nicht mehr für sinnvoll praktikabel.
      Man stelle sich nur mal eine Fußgängerzone vor: Stürmen dann alle den Elektromarkt? Die werden sich bedanken..
      Und, was machen wir im Außendienst? Besetzen das nächste Haus (wenn man uns denn rein läßt) und rufen den Chef an: Wird später, hier hat die Sirene geheult? Für meinen wäre das glaub ich ein Kündigungsgrund :S
      Du kannst Dir keine drei Sirenenzeichen merken? In Zeiten wo ein Großteil der Bevölkerung Handys, bzw. Smarphones mit der Möglichkeit zum Radioempfang besitzt ist es wahrlich kein Problem im Falle einer Katastrophe das Radio einzuschalten.

      Dein Chef würde Dich kündigen, wenn Du Dich bei einer akuten Gefahr für Leib und Leben in Sicherheit begibst? Es hat ja niemand verlangt, daß Du Dich bei Feueralarm im Bunker verkriechst.

      Hier gibt`s eine gute Möglichkeit die Warnsignale zu lernen.
    • Sargnagel schrieb:

      Es hat ja niemand verlangt, daß Du Dich bei Feueralarm im Bunker verkriechst.
      Feueralarm ist hier mal außen vor, den kannte man hier noch. Die Reaktionen der Bevölkerung darauf: Anrufe bei der Stadt, ob es zu Zeiten von Meldeempfängern noch nötig sei, die ganze Stadt aus dem Schlaf zu reißen.
      Dürfte schwierig werden, den Menschen zu verklickern, daß Sirenen nun doch wieder zur allgemeinen Warnung dienen sollen.
      Die größte Rolle, da habt Ihr natürlich Recht, spielen die Medien. So wurde damals vor Kyrill gewarnt, und wen hat es interessiert? Vielleicht den Bauunternehmer, der seine Kräne in Gefahr sah. Sonst niemand. "Wird schon nicht so schlimm kommen".
      Der Mensch ist heute einfach nicht mehr in der Lage, seinen Alltag für eine Katastrophe zu unterbrechen, solange er nicht unmittelbar davon betroffen ist.
      Daran dürfte auch bedrohliches Sirengeheul nichts ändern..
    • marcee schrieb:

      Sargnagel schrieb:

      Es hat ja niemand verlangt, daß Du Dich bei Feueralarm im Bunker verkriechst.
      Feueralarm ist hier mal außen vor, den kannte man hier noch. Die Reaktionen der Bevölkerung darauf: Anrufe bei der Stadt, ob es zu Zeiten von Meldeempfängern noch nötig sei, die ganze Stadt aus dem Schlaf zu reißen.
      Dürfte schwierig werden, den Menschen zu verklickern, daß Sirenen nun doch wieder zur allgemeinen Warnung dienen sollen.
      Die größte Rolle, da habt Ihr natürlich Recht, spielen die Medien. So wurde damals vor Kyrill gewarnt, und wen hat es interessiert? Vielleicht den Bauunternehmer, der seine Kräne in Gefahr sah. Sonst niemand. "Wird schon nicht so schlimm kommen".
      Der Mensch ist heute einfach nicht mehr in der Lage, seinen Alltag für eine Katastrophe zu unterbrechen, solange er nicht unmittelbar davon betroffen ist.
      Daran dürfte auch bedrohliches Sirengeheul nichts ändern..
      Du meinst das tatsächlich ernst?

      Feuerwehralarm über Sirene muß wirklich nicht sein..es sei denn die bewährten Alarmierungswege sind durch eine Störung lahmgelegt. Die Warnung vor einer (lokalen) Katastrophe ist ja nix, das einen wöchentlich hochschreckt.

      Warum sollte ich meinen Alltag unterbrechen (müssen) wenn ich nicht betroffen bin? Aber wie soll man ohne Sirene bei entsprechenden Notlagen große Teile der Bevölkerung informieren? Ich hab hier im eingenen und in Nachbarlandkreisen einiges an chem. Industrie und Atomkranftwerken. Sollte dort etwas passieren, das uns hier bedroht, wüsste ich das schon gerne zeitnah! Ich habe z.B., außer beim Autofahren oder wenn ich koche im Regelfall kein Radio an. Wie sollte ich von einer Gefahr erfahren, wenn nicht durch die bewährte Sirene? Auch nachts sind Sirenen m.E. das einzig zuverlässige Warnsignal um möglichst schnell möglichst viele Menschen zu erreichen.

      Wenn die Bevölkerung in anderen Staaten begreifen kann wozu Sirenen dienen, dann sollte das doch auch hierzulande zu vermitteln sein. Das Zauberwort heisst Information.
    • Schauen wir doch mal, was unsere Schweizer Nachbarn zu diesem Thema vor nicht all zu langer Zeit gesagt haben...

      Ich bin ein Link

      Leider haben die deutschen Entscheidungsträger - mal wieder - eine andere Meinung. Wie gesagt, hier wird mit "Fortschritt" viel bewährtes zerstört...

      Edit: Hier noch ein Thesenpapier der AGBF Bund aus dem Jahre 2008 (!!) zu diesem Thema: AGBF Bund - Thesenpapier zur Bevölkerungswarnung
    • Was mich am SMS-System auch noch stört:
      Nicht jeder hat ein Handy, vor allem die älteren Mitbürger nicht bzw. nicht unbedingt das Wissen, wie man so eine SMS öffnet. Was macht man mit diesen Menschen? Handypflicht und SMS-Lehrgang verpflichtend einführen?
      Was ist mit Funklöchern? Mein Handy hat mal eine drei Tage alte SMS empfangen, weil es vorher permanent im Funkloch abgelegt war.
      Nicht jeder hat sein Handy auf laut, außerdem sind bei SMS meist nur kurze Tonfolgen als Klingelton eingestellt, die werden besonders nachts gerne überhört, mein "klonk-kling" hat mich jedenfalls noch nie geweckt.
      Selbst wenn man das Handy hört, heißt das ja noch lange nicht, dass man die SMS auch gleich liest. Wenn ich gerade keine Lust habe, ignoriere ich das Teil auch gerne mal, da kann es dann noch so oft klonk-kling machen.

      Ein Anruf hätte da schon was dringlicheres, wobei ich besonders nachts den Anruf einfach wegklicke oder gar nicht erst schnalle, dass der Lärm ein Anruf ist. Auch tagsüber ignoriert man einen Anruf mal, wenn man gerade keine Lust hat, dieses Mittel ist also auch nicht geeignet.
      Radio oder Fernsehen, auch ganz nett, aber auch nur informativ, wenn eingeschaltet. Und man kann mich ja schlecht zwingen bei laufendem Radio zu schlafen.
      Was ich damit sagen will: Wirklich sinnvoll für eine Alarmierung ist meines Erachtens nur eine Anlage, die nicht für andere Zwecke im Alltag genutzt wird.
      Wer andern eine Bratwurst brät, der hat ein Bratwurst-Bratgerät.
    • Sargnagel schrieb:

      Du meinst das tatsächlich ernst?
      In der Regel schon, wobei ein Wenig Restironie bei mir nie ausgeschlossen ist.
      Feuerwehralarm über Sirene muß wirklich nicht sein.
      Hat sich hier bis heute in die Alarmpläne eingenistet. Ich behaupte mal frech, 90% der Bevölkerung wissen daher nicht, daß eine Sirene noch was anderes kann. Außer die Kriegsgeneration, die kennen das sicher noch als Bunkeralarm. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie die durch die Wohnung rotieren, wenn das plötzlich wieder hochkommt.
      Warum sollte ich meinen Alltag unterbrechen (müssen) wenn ich nicht betroffen bin?
      Genaugenommen, indem man bei entsprechendem Alarm ein geschlossenes Gebäude aufsuchen müsste. Und das auch, wenn man nicht wie ich schrieb "unmittelbar betroffen" ist. Oder zählt das Auto auch? Dann wäre der betreffende Text mal zu ändern...
      Ich hab hier im eingenen und in Nachbarlandkreisen einiges an chem. Industrie und Atomkranftwerken. Sollte dort etwas passieren, das uns hier bedroht, wüsste ich das schon gerne zeitnah!
      Verständlich. Aber, hört man so eine Sirene wirklich überall: Im Keller? Im Parkhaus? Und, was nutzt das überhaupt alles wenn es dann nach Stunden von offizieller Seite wie üblich heißt "Messungen haben keinerlei Gefahr für die Bevölkerung ergeben"? :D (Nein, nicht witzig. Hier wirklich ein Ironiesmiley)
    • marcee schrieb:

      Aber, hört man so eine Sirene wirklich überall: Im Keller? Im Parkhaus? Und, was nutzt das überhaupt alles wenn es dann nach Stunden von offizieller Seite wie üblich heißt "Messungen haben keinerlei Gefahr für die Bevölkerung ergeben"?

      Hier kann man das Gegenargument bringen, dass Du an diesen Orten auch manchmal keinen Handy- und / oder Radioempfang hast.

      marcee schrieb:

      Feuerwehralarm hat sich hier bis heute in die Alarmpläne eingenistet. Ich behaupte mal frech, 90% der Bevölkerung wissen daher nicht, daß eine Sirene noch was anderes kann. Außer die Kriegsgeneration, die kennen das sicher noch als Bunkeralarm. Ich möchte mir nicht vorstellen, wie die durch die Wohnung rotieren, wenn das plötzlich wieder hochkommt.

      Warum schreibst Du "hat sich in die Alarmpläne eingenistet"? Auch bei uns läuft die Sirene sowohl als Feueralarm (bei Großlagen, bei denen jede Hand gebraucht wird), als auch zur Warnung der Bevölkerung. Hier sind alle Zeichen durch entsprechende Propaganda gut bekannt.

      Zudem sollte man mal bedenken, dass sich viele Kommunen mit kleinen Feuerwehren und sehr klammen Gemeindekassen keine Vollausstattung ihrer Einsatzkräfte mit FME / DME leisten können. Schlicht aus Geldmangel.

      Und ja, jetzt werde ich mal hart: Der Personenkreis, der die Signale als "Bunkersignal" kennt, ist mittlerweile geringer, als die Bevölkerungszahl, die es im Ernstfall zu schützen gilt.
      Da das Zivilschutz-Sirenennetz nun bis Anfang der 90-iger in Betrieb war, behaupte ich, dass weit mehr - nämlich mit Sicherheit 30 % der Erwachsenen mittleren Alters, die vor 1970 geboren sind, wissen, was die Signale bedeuten oder sich zumindest denken können, dass etwas nicht stimmt, wenn die Signale ertönen.

      Woran liegt es denn, dass Deiner Meinung nach 90 % der Bevölkerung nicht wissen, was die Zivilschutzsignale (so heißen die Dinger nämlich in fast allen deutschsprachigen Ländern; und es wird in jeder Bekanntmachung und Erklärung deutlich auf die Unterscheidung Friedens- und Verteidigungsfall hingewiesen) zu bedeuten haben?

      Ich behaupte, dass das bestehende Sirenen-Alarmsystem, welches vor Ende des Kalten Krieges und dem Fall der Mauer vom Bundesverwaltungsamt bzw. dem Innenministerium betrieben und gewartet wurde, schlicht und einfach aus Geldgründen aufgegeben wurde. Wer sich ein wenig mit der Historie befasst, sieht nämlich sehr schnell, dass der Bund sich nach und nach seiner Verantwortung - dem Schutz seiner Bevölkerung - entledigt und diese ohne oder mit mangelhafter finanzieller Unterstützung auf die Länder abwälzt.

      Dies führt im gesamten Katastrophenschutz dazu, dass jedes Bundesland seine eigenen Vorgehensweisen entwickelt und am Ende 16 verschiedene Abarbeitungsmodelle entstehen können, die nicht ineinander greifen.

      Verstärkt wird dieser Effekt auch durch immer weniger Vollübungen, die auch bundeslandübergreifend stattfinden. Die meisten dieser Übungen sind Stabsrahmenübungen in schnöder Theorie, die die tatsächlichen Schwachstellen des Systems - wenn überhaupt - nur minimal bis gar nicht aufdecken können.

      Dezentralisierung ist - gerade beim Zivil-, Bevölkerungs- und Katastrophenschutz - der falsche Weg. Es gehören einheitliche Modelle her, auf deren Basis alle aufbauen können. Nicht nur Richtlinien mit meilenweiten Grauzonen.

      Dies sieht man doch an der Ausbildung der Feuerwehrleute in den einzelnen Bundesländern. Die einzige Organisation, die standardisiert überall gleich ausgebildet wird, sind die Helfer des THW. Und hier haben wir gleich wieder ein Problem des Föderalismusprinzips: THW = Bundeseinrichtung = unterstützende Einheit der ÖGA. Es hat keine eigene Eingreifberechtigung (außer im Küstenschutz) und wird nur auf Anforderung des örtlichen Einsatzleiters tätig.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Manu Schwarzenberger ()

    • An dem Bestand von Sirenen führt meines Erachtens kein Weg vorbei. Nichts anderes kann eine große Zahl an Menschen zuverlässig und schnell warnen. Einziges Manko: Sirenensignale werden nicht ordentlich kommuniziert sprich bekannt gemacht. In der Folge kennt sicherlich nur ein minimaler Teil der Bevölkerung die Signale. In bestimmten ländlichen Regionen ggf. sogar noch abgestumpft durch Feueralarm über Sirene.


      SMS sind zur Warnung der Bevölkerung leider völlig ungeeignet. a) Das Netz ist nicht in der Lage eine derart große Zahl an gleichzeitigen Nutzungen ordentlich zu verarbeiten. b) Ist nicht sichergestellt, dass die Warnung auch gleich ankommt und c) erreichen SMS beispielsweise nachts wohl die wenigsten Bürger.

      Fazit: Sirenensignale müssen der Bevölkerung wieder bekannt gemacht werden.
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
    • marcee schrieb:

      Aber, hört man so eine Sirene wirklich überall: Im Keller? Im Parkhaus?
      Eine Alarmierungsmöglichkeit, die zur FW-Alarmierung geeignet ist wird wohl auch zur Warnung der Bevölkerung ausreichend sein und gerade in Ortschaften, in denen die FW-Alarmierung regulär nicht via Sirene erfolgt verursacht das ungewohnte Signal schon recht viel Aufmerksamkeit.


      Ich gehöre, obwohl nach 1970 geboren, noch zur Generation, die Sirenen-Probealarme aus der Kindheit kennt, zudem habe ich einige Jahre im Raum Freiburg gelebt wo die Stadt das Sirenennetz erhalten und regelmäßig getestet hat. Vor ein paar Wochen bin ich nachts aus dem Schlaf hochgeschreckt (ich schlafe eigentlich richtig fest und reagiere nicht auf jeden Wecker) als hier die Sirene losging. Nachdem im Radio und auf der Seite des Sonderinformationsdienstes der Landesregierung Baden-Württemberg keine Infos verfügbar waren fand ich auf der Seite der Zeitung Infos zu einem Brand im Nachbarort. Es handelte sich also um einen FW-Alarm von dem ich wach wurde. (warum über Sirene alarmiert wurde weiß ich nicht). Demnach ist davon auszugehen, daß auch die Zivilschutzsignale hinreichend wahrgenommen werden.
    • Sargnagel schrieb:

      warum über Sirene alarmiert wurde weiß ich nicht


      Häufig geht es dabei darum, dass eine Kommune kostengünstig flächendeckend alarmieren will. Auch für die Zeit, in der man schlicht keinen Melder hat (Neu eingetreten, Melder in Reparatur etc pp) ist eine Sirenenalarmierung eine sinnvolle Ergänzung eines FME-Alarmierungskonzeptes.
      Aber um auf andere Fragen hier einzugehen: In Garagen und im Keller sind Sirenen in der Regel gut zu hören (Hier wird die Feuerwehr zusätzlich zum Melder auch mit einer elektrischen Sirene alarmiert, aber auch die "alten" Sirenen aus der Nachbarstadt höre ich bei guten Windverhältnissen noch klar und deutlich). Problematischer sind da eigentlich oft die eigenen Wohnungen, dank moderner Fenster ist es hier oft sehr schwer, Sirenen zu hören (oder von Motorrädern zu unterscheiden *grml* ;) )