Mehr als 6000 Einsätze mit Schwangeren pro Jahr

    • Mehr als 6000 Einsätze mit Schwangeren pro Jahr

      Hamburg (idw) – „Obwohl Geburten außerhalb der Klinik nicht oft vorkommen, gibt es in einer Stadt wie Hamburg etwa 40 bis 50 davon
      pro Jahr, also fast jede Woche einmal“, sagt Prof. Dr. Heinzpeter Moecke, Leiter des Hamburger Instituts für Notfallmedizin (IfN).
      Das IfN schätzt, dass in Deutschland pro Jahr mehr als 6.000 Schwangere den Rettungsdienst rufen müssen.
      In den meisten Fällen ...
      ... Fehlende Sicherheit bei Einsatzkräften ...

      Mehr dazu bei rettungsdienst.de
      LG aus der Mitte Niederösterreichs

      Alfred
    • Zwei Dinge gibt es dazu zu sagen:

      1. Was ist ein Notfall?
      Der regelhafte RD-Einsatz mit dem Meldebild "Geburt" ist eine Taxifahrt zum Kreißsaal. Nur die allerwenigsten Einsätze sind bezüglich Vorsorge beim Kind, aufgrund der Vorerkrankungen/Begleiterkrankungen der Mutter oder mit plötzlich eintretenden Geburtskomplikationen und benötigen somit ein beherztes Eingreifen des Rettungsdienstes. Regelhaft stehen die werdenden Mütter mit gepackter Tasche an der Straße oder laufen in der Wohnung herum um genau diese, die Tasche, zu packen. Hier wird der Rettungsdienst, gefühlt würde ich sagen mit 99% aller Einsätze, als Taxiunternehmen missbraucht. Wer hat schon gerne Fruchtwasser auf dem Beifahrersitz seines neuen BMW? Bei tatsächlichen Problemen, "wir schaffen es nicht mehr ins Krankenhaus"-Geburt zu Hause (ich sage nun bewusst nicht Hausgeburt, wobei diese nicht grundsätzlich falsch ist), hat sicher kein RD´ler etwas gegen seinen Einsatz einzuwenden.

      2. Vorbereitung des Rettungsfachpersonal und der Notärzte
      Das ist ein organisatorisches Problem! Die jährliche Fortbildung könnte entsprechend einer inhaltlichen Vorgabe durch die ärztlichen Leiter gefüllt werden, z.B. mit einem immer wiederkehrenden Kreislauf an theoretischen und praktischen Themen (Reanimation Kind, Reanimation Säugling, Airway-Management, IO-Zugang, Medikamente, usw.). Auch die regelhafte Einführung von zertifizierten Kurssystemen wie EPLS (Kindernotfallkurs der ERC), PALS (Kindernotfallkurs der AHA), NLS (Neugeborenenversorgung der ERC), usw., könnte Wissens- und Trainingsdefizite bei RFP und Notärzten ausgleichen. Für Erwachsene gibt es diese Kurse ja auch, sie werden durch den RD auch öfters genutzt wie die Kindernotfallkurse (z.B. PHTLS, ILTS, ACLS, AMLS, usw.). Problem: Diese Kurse kosten pro Teilnehmer viele hunderte von Euros! Nur sehr wenige Arbeitgeber sind bereit diese zu finanzieren! Mögliche Problemlösung: Gesetzliche Vorgaben zur Aus- und Fortbildung, bei Ausschreibungen des Rettungsdienstträgers diese bei den Leistungserbringern einfordern, usw.!

      Auch könnte die Vorhaltung von "Spezialisten", z.B. von Kindernotärzten, auch eine organisatorische Lösung des Problems sein. Wenn auch nur eine zusätzliche, denn eine flächendeckende Versorgung ist teuer und somit wird "normales" Rettungsfachpersonal und Notärzte immer vor einem Spezialisten vor Ort sein.

      Gruß


      Edit: Noch etwas hinzugefügt

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Harris NRÜ ()

    • Kindernotfallkurse EPLS/PALS sind in Rettungsassistentenausbildung integrierbar

      Der Beitrag spricht mir aus dem Herzen. Es ist moeglich die Kindernotfallkurse in die interne Rettungsdienstausbildung zu integrieren. Allerdings kenne ich nur einen erfolgreichen Fall: provinz.bz.it/se/west/mup-paed…/Paedsim_ipssw2011mix.pdf . Vielfach werden die ERC- und AHA-Kurse als Aushaengeschild von Rettungsschulen und Kliniken benutzt und die wirkliche Implementation in der Einrichtung ist gering, wobei die Ueberlebensformel lautet: Ueberleben = Wissenschaft x medizinische Ausbildung x LOKALER Implementierung. Fuer einen erfolgreichen lokal implementierten EPLS/PALS-Kurs braucht man Rettungsdienstler aller Berufsgruppen und pädiatisches Personal. Mehr auf provinz.bz.it/se/paednotmed