NA fährt NEF selber

    • NA fährt NEF selber

      Bei uns hat sich das System bewährt, dass das NEF nur mit dem NA und nicht mit dem NEF-Fahrer besetzt ist, allerdings will ich euch mal fragen, wie es bei euch ist und was eure Meinung dazu ist.

      Bei uns ist es vorteilhaft, da unsere NAs von ihrer Praxis/zuhause aus fahren und sonst den NEF-Fahrer mit in die Praxis oder nach hause nehmen müssten, was auch nicht das gelbe vom Ei ist (wer nimmt schon nen RA/RS einfach so zu sich heim, den man vllt nicht wirklich kennt?). Außerdem müsste man den Fahrer die ganze Zeit in der Praxis/im Büro (einer unserer NA arbeitet im Gesundheitsamt) die ganze Zeit über beschäftigen, da sie sonst die ganze Zeit nur dumm rumsitzen.

      Aber ich würde nun gerne mal eure Meinung dazu hören.



      gruß, Tobi
    • Naja, das geht aber nur als First Responder,...
      ...wie soll dann der Arzt den Transport begleiten?
      hinten mit dem NEF nach und wenn was ist stehen bleiben und in den RTW einsteigen....... :wacko: Ne, das ist nichts.....
      Also definitiv eine schlechte Lösung....
      Als FR gut (selbes ist bei meinem Bruder, er ist auch Arzt und fährt als FR zu Rettungseinsätzen) aber als NEF schlecht ;)
    • ich bin eigentlich auch gegen des System (wenn es anders gewirkt hab, entschuldige ich mich) und wäre dafür, dass das NEF mit Klinikärzten besetzt wird oder ein extra Schlafraum auf der RW hergerichtet wird.

      Wir haben einen Notarzt, der Transportiert nur dann mit, wenn er auch während dem Transport benötigt wird, zählt aber als bester Arzt bei uns.
    • [Geschichte - wahre Begebenheit]
      Vor gefühlten 100 Jahren (schätze so zwischen 1987 und 1995) war ich im Rahmen eines RD-Kongresses in Nürnberg in die Leitstelle eingeladen, um das damalige System zu besichtigen.
      Im Rahmen verschiedener Gespräche gesellte sich zufällig der diensthabende Notarzt zu uns (ich glaube damals gabs nur 1 oder max. 2 für den Stadtbereich).

      Als der NA mittels Piepserl zu einem Einsatz gerufen wurde, hat er uns eingeladen ihn zu begleiten (wir hatten an diesem Tag unsere ÖRK-Uniformen an).
      Natürlich sind wir mit, allerdings kannte ich das damalige "Alleinfahrer-System" in Nürnberg noch nicht.
      Und das war zugegebenermassen allerdings erstaunlich - schockierend. ;(
      Der NA war mit einem gr. BMW-Kombi mit Automatikgetriebe unterwegs und raaaaaaste mit uns zum Einsatzort, und hat sich während dieser Fahrt
      glänzend mit uns unterhalten, und auch die Gründe für dieses tolle System erzählt.

      Übrigens bei diesem Einsatz ging es ohne RTW zu einer "Totenbeschau", da dieser Arzt die Berechtigung dazu hatte und auch im Rahmen
      seines RD-Dienstes sowas gleich miterledigen konnte (ich glaube heute gibts so was nicht mehr).

      Die Vorteile lt NA: 1) er kennt sich in der Stadt gut aus (Navi gabs damals noch nicht wirklich) - er braucht daher niemanden 2) er ist alleine schneller, da die verschiedenen
      Fahrer dier Hiorgs mit seinem Tempo nicht mitkönnten. 3) falls er im RTW am Weg ins KH tatsächlich unbedingt gebraucht wurde, fuhr er entweder hinterdrein, oder
      wechselte in den RTW und der RTW-Sani (ich glaube noch weit weg vom RA-Gesetz) fuhr das NEF zum KH.
      Angeblich gab es in diesem System kaum Unfälle, doch hinter vorgehaltener Hand war schon zu erfahren, das dieses System eingestellt werden sollte.

      Nicht erinnerlich ist mir die Antwort auf die Frage was er macht wenn er VOR einem RTW am BO eintraf z.B. schwerer VU. Polytrauma, Reanimation usw.
      [/Geschichte - wahre Begebenheit]

      Wie gesagt, alles vor langer Zeit, aber mir fallen keine wirklich guten Gründe ein, einen Notarzt auf der Anfahrt zu einem wirklichen "Notarzt-Einsatz" (so ab Naca 5, 6...) mit seinem
      KFZ alleine zum BO fahren zu lassen:
      Man denke nur mal an die Belastung für uns nichtärztliche Rettungsprofis auf dem Weg zum BO bei den Einsatzstichworten: Lebloses Kind, Ertrunken, Sturz aus gr. Höhe, Polytrauma
      Mal davon abgesehen, das man im Team sicher bessere Arbeit abliefert als ein alleiniger NA mit vielleicht ein paar Passanten/Polizisten als Helfern...

      Ich selbst weiss wie Kindernotfälle als Berufunggrund auf mich einwirkten, wenn man selber Kinder z.H. hat. Da war ich sicher noch schneller am Einsatzort, und das
      Folgetonhorn wurde erst kurz vor der Hauseinfahrt abgeschaltet. Und oft waren wir alle erleichtert als dann die Situation vielleicht doch nicht so extrem war.
      LG aus der Mitte Niederösterreichs

      Alfred
    • bei uns hat sich des System auch schon als nachteilig erwiesen: wir hatten einen NA, der is mit dem NEF einem RTW hinterhergefahren und unterwegs an einem amerikanischen Truppenübungsplatz vorbeigekommen. Dort kam gerade ein Amerikaner mit seiner Familie raus. Er kannte das deutsche Martinshorn nicht, weshalb er sich bei dem Klang auch nix gedacht hat. Resultat: 5 Verletzte, mehrere davon schwer (darunter der Notarzt, der allerdings noch die anderen verletzten versorgt hat), ein Kind ex. Hätten wir einen NEF-Fahrer gehabt, wäre es vllt nicht passiert, da das NEF dann nicht mit SoSi hinter dem RTW hergefahren wäre.
    • Ich empfinde es als regional bedingt manchmal sinnvoll, den NA selbst fahren zu lassen (Wenn die Einsatzfrequenz niedrig ist und der RA selten begleitet oder die RTW mit 3 Kräften fahren, so dass einer von denen das NEF zurückfahren kann), da es gelegentlich einfach wirtschaftlich sinnvoller ist. Generell aber sollte der NA sich rein auf die Behandlung des Patienten konzentrieren können und sich schon auf Anfahrt ordentlich vorbereiten können. EIn NEF-Fahrer, der nur fährt, macht aber in meinen Augen wenig Sinn: Der ist sinnvoll einzubinden, so kann er beispielsweise die Anmeldung im KH erledigen, beim Einräumen der Ausrüstung helfen oder den Kontakt zur Leitstelle aufrecht erhalten.
    • Ich bezweifle stark, dass sich dieses Vorgehen überhaupt bewähren kann. Wie denn auch? Der NA fährt mit dem RTW mit und was macht das NEF? Entweder an der Einsatzstelle verbleiben und damit für weitere Einsätze ausfallen oder vom RA gefahren werden, was dazu führt dass der NA alleine arbeiten muss. Absoluter Missstand! Außerdem kann dieses NEF dann die Funktion OLRD bzw. OrgL gar nicht erfüllen. Ein in jeder Hinsicht überholtes System.

      Darüber hinaus finde ich es eine Unsitte das Fahrzeug woanders zu stationieren als den Arzt. Wir leben nicht mehr in der Zeit, als der Arzt ein Gott war und dessen Bequemlichkeit Rechnung getragen werden musste. Ein NEF ist in erster Linie ein Einsatzmittel, das direkt einsatzbereit zu sein hat. Fertig. X(
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
    • Status3 schrieb:

      Ich bezweifle stark, dass sich dieses Vorgehen überhaupt bewähren kann. Wie denn auch? Der NA fährt mit dem RTW mit und was macht das NEF? Entweder an der Einsatzstelle verbleiben und damit für weitere Einsätze ausfallen oder vom RA gefahren werden, was dazu führt dass der NA alleine arbeiten muss. Absoluter Missstand! Außerdem kann dieses NEF dann die Funktion OLRD bzw. OrgL gar nicht erfüllen. Ein in jeder Hinsicht überholtes System.
      Völliger Unfug! Völliger und absoluter Unfug! Wo RTW mit 3 Personen besetzt sind, kann dann eine Person den RTW zum KH fahren, eine Person das NEF fahren und eine Person mit dem NA den Patienten behandeln. Ist der NA abkömmlich, fährt der einfach selbst das NEF zurück. Und auch ansonsten reicht oft eine Person im Patientenraum zur Behandlung des Patienten aus. Ich selbst habe mit einem System Erfahrungen gemacht, wo tagsüber ein NEF-Fahrer dabei war, nachts aber nicht. Das klappte auch hervorragend.
    • Das klingt irgendwie nach Glücksspiel. Annahmen wie "wenn ein dritter Ehrenamtlicher auf dem RTW mitfährt" oder "oftmals reicht eine Person zur Betreuung des Patienten aus" gehören meiner Meinung nach nicht in den professionellen Rettungsdienst.

      Denn was ist die oben genannten Aussagen nicht gegeben sind? Reanimation, Polytrauma, Kreuzbluttransport?

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Thor ()

    • CrashMontague schrieb:

      Status3 schrieb:

      Ich bezweifle stark, dass sich dieses Vorgehen überhaupt bewähren kann. Wie denn auch? Der NA fährt mit dem RTW mit und was macht das NEF? Entweder an der Einsatzstelle verbleiben und damit für weitere Einsätze ausfallen oder vom RA gefahren werden, was dazu führt dass der NA alleine arbeiten muss. Absoluter Missstand! Außerdem kann dieses NEF dann die Funktion OLRD bzw. OrgL gar nicht erfüllen. Ein in jeder Hinsicht überholtes System.
      Völliger Unfug! Völliger und absoluter Unfug! Wo RTW mit 3 Personen besetzt sind, kann dann eine Person den RTW zum KH fahren, eine Person das NEF fahren und eine Person mit dem NA den Patienten behandeln. Ist der NA abkömmlich, fährt der einfach selbst das NEF zurück. Und auch ansonsten reicht oft eine Person im Patientenraum zur Behandlung des Patienten aus. Ich selbst habe mit einem System Erfahrungen gemacht, wo tagsüber ein NEF-Fahrer dabei war, nachts aber nicht. Das klappte auch hervorragend.
      Aha. Und wo fahren immer drei Mann auf dem RTW? Was du hier beschreibst ist ein Glücksfall, nämlich dass da mal ein 3. dabei ist. Und wenn nicht hat man sofort das Problem und kann ggf. keine adäquate Patientenversorgung leisten. Das ist kein Unfug, sondern eine Tatsache und entspricht folglich nicht dem Stand, nach dem heute qualitativ gut gerettet wird. Mit anderen Worten: Es wird eine Person auf Kosten der Patienten eingespart. :thumbdown: Und die Kollegen scheinen das ja sogar noch verteidigen zu wollen. :pinch:
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
    • CrashMontague schrieb:

      Wo RTW mit 3 Personen besetzt sind, kann dann eine Person den RTW zum KH fahren, eine Person das NEF fahren und eine Person mit dem NA den Patienten behandeln.
      Abgesehen davon ist der 3. in der Regel zu Ausbildungszwecken dabei. Und dann hat der
      a) noch nicht das Know-How mit dem Doc alleine zu versorgen.
      b) bestimmt kein Bock bei jedem Einsatz mit NA das dämliche NEF hinterher zu gurken, statt im RTW was zu lernen.

      Davon abgesehen:
      - Kreuzblut
      - Reanimation
      - Polytrauma
      -...
      Sind m.E. auch deutliche Gründe gegen so ein System.
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