Auf die Gefahr hin, dass du es einfach nicht verstehen willst, erkläre ich es dir nochmals: NIEMAND außer den Gemeinden hat die Verpflichtung, den Rettungsdienst in Österreich zu betreiben. Wenn es sich nicht rechnet, muss man sich aus diesem Tätigkeitsspektrum zurückziehen. Es sollen ja sogar in Österreich schon Rettungsstellen geschlossen worden sein und soziale Betriebe pleite gegangen sein, auch wenn sie 100-mal am und mit Menschen gearbeitet haben. So gesehen gibt es eben keinen Unterschied zwischen einer Bäckerei und einem Altersheim, einer Tagesbetreuungseinrichtung oder eben einem Rettungsdienst - ohne Geld ka Musi!

Wenn nun keine HiOrg mehr den RD betreibt, wird es eben irgendwer anderer machen, so wichtig sind wir alle nicht, dass ohne uns das System zusammenbricht. Und wie du sicher weißt, ist das Rote Kreuz außer im deutschsprachigen Raum kaum im Rettungswesen vertreten und existiert trotzdem als weltweite Organisation.

Und du hast dich beklagt, dass das RK zu wenig Geld hat und sinngemäß behauptet der ASB ein "Rosinenpicker" sei, was eine sehr blauäugige Sicht der Dinge ist, ich verstehe nicht, was dir der ASB getan hat, dass du derartiges behaupten kannst (abgesehen davon, dass es "den" ASBÖ ja nur sehr bedingt gibt). In meinem Bereich gibt es eine sehr kollegiale Zusammenarbeit zwischen dem RK und dem ASB, daher kann ich (und sehr viele Kollegen vom RK auch) derartige Vorwürfe nicht nachvollziehen.
Und zur kleinen Geschichtslehrstunde möchte ich nur noch anmerken, dass du diese Fakten scheinbar nicht kanntest, weil du es von mir wissen wolltest. Wenn du historische Fakten als skurril bezeichnen willst, dann erkläre mir doch bitte, wie die Entwicklung des österreichischen Rettungsdiensts deiner Meinung nach abgelaufen ist!
Die von mir genannten Tatsachen werden ja eh von niemandem (auch vom RK nicht) bestritten. Ich möchte natürlich klarstellen, falls du mich falsch verstanden haben solltest, dass ich natürlich das ÖRK nicht in die Nähe des Nationalsozialismus gesetzt habe, was ja auch völlig absurd wäre - dafür schätze ich auch das RK zu sehr, aber deshalb muss man nicht immer alles kritiklos gutheißen.

also mal ein kurzer Einschub: Ihr macht in Österreich mit dem Rettungsdienst Geld ?

also bei uns ist es so, dass der reine Rettungsdienst auf 0 rausläuft, eher sogar mehr kostet als er einbringt ! Die richtigen Einnahmen mit denen dann auch der Rettungsdienst am laufen gehalten wird ist der Krankentransport.

Die Notfallrettung stellt ein Verlustgeschäft da, während es bei den Krankentransporten ein großes Gedränge gibt. s.h. auch Das Rote Kreuz: Die ÖBB mit Blaulicht
Die Non-Profit-Organisationen (RK, ASB, JUH, MHD) sind zwar auf Kostendeckung aus, aber es gibt etliche private Gesellschaften, die durchaus einen Gewinn erzielen wollen (Grünes Kreuz + die ganzen reinen Fahrtendienste).

Also bei uns im Raum St. Pölten haben wir ein NAW-System, und es fahren u.A. beim ASBÖ einige Sprinter


MB Sprinter (ASB, RTW St. Georgen)


Reanault Master (ASB, RTW Sprazern)



MB Sprinter (ASB, RTW St. Pölten)




VW Crafter (RK, RTW St. Pölten)



Auch nicht überweltklasse, aber so viel ich weiß ganz gute Fahrzeuge :))

Irgendwie findet man in dem Thread viele Dinge die wahr sind, aber auch einige wo ich mich beim lesen nur fragend winde. Grundlegend gehört der RD in Österreich schlichtweg reformiert, nur weiß ich nicht ob ich das noch erlebe. egal..

Was ich in den Raum stellen wollte, weil ihr über NFS etc diskutiert:
Also ich rede jetzt grundlegend mal von OÖ.. Was ich hier schon immer sehr strange fand ist, das wenn mal n NFS am Auto ist, dieser der Fahrer ist und der Zivi der Transportführer (geh jetzt nur vom Tagdienst aus weil in da Nach ohnehin kaum NFS unterwegs sind). Aber ich bin ja noch froh das ich in der Stadt wohne, wenn ich bedenke das es vorkommen kann, das auf 'Landdienststellen' zwei frischgebackene Zivis zu mir ausrücken. Ich glaub ihr wisst was ich mein und ich will auch keinen Zivi oder wen auch immer schlecht machen, aber wie die Autos hier besetzt werden ist teilweise schon etwas.. naja mir fehlen die worte

Mit den Zivis haben wir in Wien (im Krankentransportwesen) ein bisschen eine paradoxe Situation. Denn während einerseits ein KTW typischerweise aus einem Hauptamtlichen als Fahrer und ein oder zwei Zivis als Sanis besteht (sprich einer der Letzteren ist als San1 Transportführer), sind dennoch die Zivis rechtlich den Hauptamtlichen unterstellt. Demzufolge wäre zwar ein Zivi als San1 der Hauptverantwortliche am Auto, ist aber dennoch dem hauptamtlichen Fahrer unterstellt. Macht zwar eigentlich keinen Sinn, ist aber so.
In der Praxis schaut das dann so aus, dass meistens die Zivis die Krankentransporte managen (wobei trotzdem der Hauptamtliche die Verantwortung trägt - wenn z.B. ein Transportschein fehlt, muss diesen der Hauptamtliche nachbringen, nicht der Zivi), während die Hauptamtlichen bei Erste-Hilfe-Einsätzen die Führung übernehmen (Anamneseerhebung, Protokollieren, Bettenabbuchung, Spitalsübergabe).
Im Bereich des Rettungsdienstes werden bei allen Organisationen Zivis höchstens als San2 am RTW eingesetzt, San1 ist immer mindestens NFS.

Eine Reform wäre im Hinblick auf die KTW-Besatzung dringen nötig, aber diesbezüglich verweise ich nur auf die heurige Volksbefragung - 8 von 9 Bundesländern wollen halt von Zivis gerettet werden...