Kompetenz der RA´s in Ludwigsburgs

    • Kompetenz der RA´s in Ludwigsburgs

      Moin alle zusammen

      Ich hab mal eine Frage wie das mit den Kompetenzen der Rettungsassistent in Ludwigsburg aussieht?
      Also konkret ob erweiterte Kompetenz durch Ärztlichen Leiter frei gegeben sind wie z.B. Ketamin Gabe oder Medazolam Gabe etc......

      Vielen Dank schon mal im voraus für die Antworten.

      LG
      Wer viele Fragen stellt bekommt auch viele Antworten........
    • Lumidor schrieb:

      Also für Hamburg kann ich nur vom Kreuz und BF sprechen.
      Da haben wir auf den RTWs NUR die Notkompetenz Medikamente + Atropin und Diazepam i.V.

      Aber wir husten auch nur einmal Notarzt und der steht hinter einem
      des is aber scho ne ganze Menge...

      bei uns ist es so das man zwar die "übliche" Notkompetenz darf, aber fast keiner diese anwendet... obwohl man hier auf dem Land auch mal 20min aufn NA warten muss
    • Moin,

      der LK Dithmarschen ist ein Flächenlandkreis mit geringer Besiedlungsdichte. Bei der RKiSH fahren ausschließlich RA auf den RTW und die machen im Zweifelsfalle die komplette Intensivversorgung. Für den LK stehen tagsüber drei und nachts zwei NA zur Verfügung, da heißt es dann eben auch schonmal: "Mit einem Notarzt dürft ihr die nächste halbe Stunde nicht rechnen." Dafür werden die RA dann aber auch sehr intensiv geschult.

      Gruß Nils
      Lassen Sie mich, Arzt! Ich bin durch...
    • Lumidor schrieb:

      echt?
      Also Nitro, Glucose und Diazepam i.V. schaffen wir meist noch vor dem Notarzt, obwohl wir die Basics gemacht haben.
      Also Medikamentengabe von einem RA bevor der NA da ist, wird bei uns eigentlich nur vereinzelt durchgeführt.
      Wie überall gibt es in jedem Bereich gute und schlechte RAs. Ich persönlich bin mit den Maßnahmen die zum Teil gemacht werden bzw. nicht gemacht nicht immer einverstanden.

      In Bereichen wo ein Notarzt meistens in 5min nach dem RTW da ist, kommen die Assistenten nicht zu irgendwelchen Notkompetenz Maßnahmen, dadurch verlernen bzw. es fehlt die nötige! Routine.


      Es gibt aber auch Wachen da ist stellenweise kein Notarztdienst besetzt bzw. der nächste Standort 10-20min entfernt (zum Teil sogar der RTH als schnellster NA im Leitstellensystem) und hier sind die Maßnahmen einfach unumgänglich.
      Ich weiß nicht woran es liegt, ob Angst, rechtliche Grauzone, etc. aber es gibt immer wieder Situationen wo sich der RA nicht traut eine Maßnahme durchzuführen.
      Ich persönlich als RS bin hierbei dem RA keine große Hilfe, da weder Zugang legen, noch Intubation geschweige denn Medikamentengabe/Dosierung in meine bisher Ausbildung gefallen ist.
      Momentan mach ich den RA und versuche nach hoffentlich erfolgreichem Abschluss dies besser zu machen.


      edit: ich hab den Beitrag mal editiert, Dramatik entfernt

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von preisel ()

    • @ preisel: Ich weiß nicht was du für eine Stellung hast in deinem Kreis, aber ich wäre dennoch sehr vorsichtig mit solchen Aussagen sein,
      das kann große Auswirkungen haben wenn es an die falschen Personen gelangt, würde mir an deiner Stelle überlegen den Eintrag zu löschen oder zumindest zu editieren. Solche Aussagen können deinem Kreis ganz schön schaden bzw. im schlimmsten Fall auch rechtliche Konsequenzen haben.
    • Jolan schrieb:

      @ preisel: Ich weiß nicht was du für eine Stellung hast in deinem Kreis, aber ich wäre dennoch sehr vorsichtig mit solchen Aussagen sein,
      das kann große Auswirkungen haben wenn es an die falschen Personen gelangt, würde mir an deiner Stelle überlegen den Eintrag zu löschen oder zumindest zu editieren. Solche Aussagen können deinem Kreis ganz schön schaden bzw. im schlimmsten Fall auch rechtliche Konsequenzen haben.
      bisschen die Dramatik entfernt, ich denke ist jetzt besser formuliert oder?

      So schlimm wie ich es geschrieben hab ist es dann doch nicht... nur weil in anderen Bereichen sofort Zugänge gelegt, Medikamente gegeben usw. muss dies nicht gleich die optimal Lösung sein.
      Es kommt immer mal wieder vor das der NA länger braucht und falls da ein RA die Situation nicht unter Kontrolle gehabt hat oder Maßnahmen nicht ergriffen hat die er hätte beherrschen müssen oder sollen wird das sicher ein Richter klären sofern ein Kläger vorhanden ist.
    • preisel schrieb:

      Ich persönlich als RS bin hierbei dem RA keine große Hilfe, da weder Zugang legen, noch Intubation geschweige denn Medikamentengabe/Dosierung in meine bisher Ausbildung gefallen ist.
      Momentan mach ich den RA und versuche nach hoffentlich erfolgreichem Abschluss dies besser zu machen.
      Du bist RS und hast weder das Legen eines Zugangs noch Intubation gelernt?
    • Ich habe mittlerweile den leisen Verdacht, dass man leider nicht soviel auf die Aussagen von Preisel geben kann, denn die Ausbildung zum RS ist durch entsprechende Gesetze halbwegs einhaltlich geregelt in Deutschland. Wenn du nun sagst, dass du RS bist UND momentan deinen RA machst, dann gehe ich davon aus, dass du auch die Prüfung zum RS bestanden hast. Ich frage mich nun, wie hast du diese bestanden ohne Zugänge zu legen und zu intubieren?! Das Wort Reanimation hast du aber schon mal gehört oder? Ich glaub du solltest hier einiges richtig stellen wenn man nicht komplett an deiner Glaubhaftigkeit zweifeln soll.

      Das man sagt, dass man die Intubation gelernt hat aber sie nicht beherrscht ist eine ganz andere Sache, denn nach Gesetz spricht man von "beherrschen" wenn man die Maßnahme öfter als 20mal im Jahr erfolgreich durchführt. Daher ist die Aussage "ich beherrsche die Intubation nicht" völlig vertretbar und es würde dir niemand negativ ankreiden.

      Nun noch einmal an Alle: Dieses Thema ist höchst sensibel zu behandeln, da schon kleinste Missverständnisse riesige Konsequenzen mit sich führen könnten :!:
    • Die RA-Ausbildung ist ja bundesweit einigermaßen einheitlich geregelt, bei der RS-Ausbildung wird es wohl länderspezifische Unterschiede geben. Bei uns ist zum Beispiel Zugang/Intubation kein Inhalt der RS-Ausbildung (Vorbereitung und Assistenz natürlich schon). Zwar gehört zum RS auch bei uns ein Praktikum im Krankenhaus, dabei kommt man aber nicht zwangsweise zu dem Vergnügen diese Maßnahmen durchführen zu dürfen bzw. werden sie im Ausbildungsplan für das KH-Praktikum auch nicht gefordert. Die Reanimation ist auch bei uns Bestandteil der RS-Prüfung, allerdings werden nur die BLS-Maßnahmen geprüft.

      In Hessen ist es also durchaus möglich ohne auch nur einen Zugang gelegt bzw. eine Intubation durchgeführt zu haben, RS zu werden.
    • Pider schrieb:

      Die RA-Ausbildung ist ja bundesweit einigermaßen einheitlich geregelt, bei der RS-Ausbildung wird es wohl länderspezifische Unterschiede geben. Bei uns ist zum Beispiel Zugang/Intubation kein Inhalt der RS-Ausbildung (Vorbereitung und Assistenz natürlich schon). Zwar gehört zum RS auch bei uns ein Praktikum im Krankenhaus, dabei kommt man aber nicht zwangsweise zu dem Vergnügen diese Maßnahmen durchführen zu dürfen bzw. werden sie im Ausbildungsplan für das KH-Praktikum auch nicht gefordert. Die Reanimation ist auch bei uns Bestandteil der RS-Prüfung, allerdings werden nur die BLS-Maßnahmen geprüft.

      In Hessen ist es also durchaus möglich ohne auch nur einen Zugang gelegt bzw. eine Intubation durchgeführt zu haben, RS zu werden.
      Vollkommen richtig, die RS Ausbildung ist nicht nur Länderspezifisch sondern soweit ich weiß sogar Organisationsintern unterschiedlich geregelt und ausgelegt.
      Bei uns ist nur die Assistenz! Bestandteil der RS Prüfung gewesen. (BRK Bayern).
      Beim Leitfaden was ein RS-Lehrling im Klinikpraktikum lernen soll ist auch nur die Assistenz von Intubation/Zugang aufgeführt, deshalb wird dies auch nur im Praktikum gelehrt weil die Krankenhäuser sonst ggf. ein Versicherungsproblem bekommen.
      Die Prüfung wurde Mitte diesen Jahres geändert und es wurde die Intubation mit Larynxtubus mit in die Prüfung aufgenommen, war bei mir noch nicht der Fall (Prüfung bestanden mit 1 komma nochwas schnitt)
      Zu meiner Person: ich bin bis letztes Jahr Sept. ein Jahr Hauptamtlich im Rahmen eines FSJs im Rettungsdienst gefahren, da ich den großen Führerschein besitze wurde ich da größtenteils auf dem RTW eingesetzt. Momentan fahre ich 1-2 Schichten(12h) RTW bzw. NEF pro Woche, von daher kann man denke ich von einer Routine reden.
      Somit kann deine Frage beantwortet werden ob ich schonmal was von Reanimation etc. gehört habe, sowie die glaubhaftig.
    • Ich zitiere gern noch einmal Lumidor:

      Lumidor schrieb:

      Öhm und wofür werden die dann bezahlt?
      Ich glaub ich möchte in eurem Kreis, keinen RTW benötigen
      Genau so sehe ich das auch! Assistenten die sich nicht trauen ihrem Job nachzugehen und Sanitäter die den Tubus anal einführen werden.
      Und dann noch Sanitäter die NEF fahren dürfen? Ist bei uns denn wirklich alles so viel besser? Oder ist da unten einfach nur alles schlechter?
      Bei uns dürfen die NEFs erst von RAs mit mind. 2 jähriger Berufserfahrung gefahren werden, was ich persönlich auch sehr sinnvoll finde.
      Also wenn das alles soweit stimmt was du sagst, dann bin ich froh, dass ihr mittlerweile lernt wofür diese bunten Nadeln da sind!
    • Kurze Zusammenfassung aus dem Gesetz in Bayern:

      Hier gibt es das NEF zwar schon länger, aber ein Fahrer hierfür wird erst seit diesem Jahr bezahlt.
      Da der NEF-Fahrer nur als Fahrer dient und als Assistent des Notarzt (Anreichen Intubation/Zugang, Medikamente aufziehen etc.) ist hier "nur" ein RS vorgesehen. Was ich eigentlich auch vollkommen ausreichend finde, wozu da ein RA einsetzen? dafür das er dem NA ne Nadel anreicht?

      Auf dem RTW muss ein Fahrer mit geeigneter Qualifikation sein und als Beifahrer bzw. beim Patient ein Rettungsassistent. (Im schlechtesten Fall sitzt also ein SanAB + RA auf einem RTW)
      Ist aber vollkommen legitim, ist von den Krankenkassen und dem Land Bayern scheinbar nicht anders gewollt, also wird das so auch umgesetzt.


      Warum ein RA mit 2 jähriger Berufserfahrung? ich vermute mal das bei euch die NEF Fahrer als Einsatzleiter fungieren -> ist zumindest in manchen Bundesländern ja so.

      Dies ist anders geregelt: der RA vom Ersteintreffenden! RTW übernimmt solang die Einsatzleitung bis der Einsatzleiter Rettungsdienst mit seinem Dienstfahrzeug eintrifft.


      Zum Thema Assistenten sich nicht trauen und Sanitäter den Tubus anal einführen:

      Das Problem ist wo die sich sagen: was ist wenn der RA einen Zugang versticht und daraufhin verklagt wird (warum auch immer, Nerv getroffen z.B.). Es wird immer daraufhin hinaus laufen das ein Notarzt schnell genug da gewesen wäre und er die 5min bis Eintreffen noch hätte warten können.
      Noch dazu gibt es Notärzte die die RA zusammenfalten am Einsatzort, wenn dieser schon einen Zugang gelegt hat, geschweige denn intubiert etc.
      Da hättet ihr als RA dann irgendwann auch keine Lust mehr euch jedes mal einen Text geben zu lassen.
      ergo ihr lasst es irgendwann...

      Ich finde das Problem ist nicht der RA... sondern eher die komplette Struktur und wie der RA bei den Ärzten gesehen wird.
      Ich denke der RA ist noch nicht als Beruf so richtig anerkannt. Eine Krankenschwester gibt es schon Jahrzehnte, ein RA nicht.

      In einer Großstadt wo ein Chefarzt hinter dem Rettungsdienst steht und diesen auch jeden Tag miterlebt und verbessert bzw. Probleme zeitnah behoben werden können und! die Assistenten ihrem Chefarzt vertrauen können in jeglicher Hinsicht falls doch mal was schiefgegangen ist wird es solche Probleme nie geben!

      Das ist ausserdem nicht nur in unserem Kreis so, sondern in weiten Teilen Bayerns.

      Bisher wurde hier ausserdem nur meine Meinung und die von euch zweien angehört! Ich finde es sollten sich mal noch mehr Leute zu Wort melden, weil ich bin davon überzeugt das ist nicht die Ausnahme sondern bunt gemischt in Deutschland.
      Ich möchte nur mal dran erinnern das bis vor ein paar Jahren in Niedersachsen zwei RS auf dem RTW ausreichend waren!
      Noch ein Gedankenanstoss: es fahren immernoch RTW in Deutschland Polytraumen, Wirbelsäulentraumen etc. auf Tragetischen ohne Federung, ohne Kapno, etc. rum.

      Also ich bin der Meinung es ist nirgends perfekt und solang das ganze noch Ländersache ist wird sich das nicht ändern.
      Wobei es in Bayern momentan zumindest in der Beladung und Beschaffung sehr steil bergauf geht.
      Die genannten Assistenten werden die nächsten Jahre auch verschwinden.
      Bis dorthin gibt es aber wieder ganz andere neue Probleme. Wo hier ausdiskutiert werden können.
    • Moin preisel,

      Du willst eine weitere Meinung?

      Bitteschön:

      Ich möchte NIEMALS einen Notfall in einer rettungsdienstlich derart unterentwickelten Region erleben müssen! Weder als Betroffener, noch als Helfer vor Ort!

      Niedersachen als Beispiel heranzuziehen ist nicht unbedingt sinnvoll. Ich habe mehrere Jahre in Nds. gelebt und weiß, dass es im Verhältnis zu meiner schleswig-holsteinischen Heimat insbesondere bei der Feuerwehr und im Katastrophenschutz geradezu erbärmlich aussieht. Dazu das Zitat eines mir bekannten Brandschutzing. bei der BF Hannover: "Niedersachsen ist Deutschlands Entwicklungsland in Sachen Feuerwehr." Auch der Rettungsdienst könnte in Nds. besser aufgestellt sein, aber bei Euch sieht es ja so richtig bitter aus!

      Bekanntermaßen sollte man sich immer am Besseren und nicht am Schlechteren orientieren!

      Ich halte es für ausgesprochen sinnvoll möglichst gut qualifiziertes Personal auf RTW und NEF zu fahren! Wie ich weiter oben beschrieben habe wird hier die komplette Intensivversorgung durch die RA gemacht, eben weil man öfter mal damit rechnen muss, dass der Patient bis zum Eintreffen des Schriftgelehrten anders nicht zu stabilisieren ist. Und wenn an einer Einsatzstelle mehrere Verletzte sind, können sich die Besatzungen aufteilen.

      Das was Du beschreibst erinnert mich stark an die "Fleischtransporte" der 70er Jahre und hat mit einem modernen gut aufgestellten Rettungsdienst nichts zu tun!

      Wie sind denn die Fzg. bei Euch ausgestattet? Hier sind die RTW voll bis unter's Dach! Ich befürchte fast, dass man bei Euch noch nichtmal weiß was ein KED-System ist und was in einer Babynotfalltasche drin ist....

      Ich weiß, dass Notfallrettung, Feuerwehren und KatS in Schleswig-Holstein sehr weit entwickelt sind und mit dem nötigen Ernst betrieben werden, aber dass es in anderen Bundesländer SO schlimm ist, hätte ich nicht gedacht. Zumal sich die Bayern ja immer für die Tollsten und die Größten halten...

      Das was ich da lesen muss und die Einstellung dahinter empfinde ich als wirklich traurig!

      Nile
      Lassen Sie mich, Arzt! Ich bin durch...
    • Was hier über Bayern geschrieben wird fand ich auch - sagen wir mal - eindrucksvoll...
      Um mal eine Aussage zu Hessen zu treffen: Hierzulande muss auf einem RTW mindestens ein RA und ein RH fahren. Auch das finde ich zu wenig, obwohl mir kein OV bekannt ist, der im Rettungsdienst einen RH einsetzt. Das ist eigentlich immer die Kombination RA/RS. Diese finde ich vollkommen ausreichend, auch wenn natürlich Luft nach oben (RA/RA) ist.
      In HE fährt auch nur ein RA auf dem NEF mit. Er übernimmt an der Einsatzstelle die Tätigkeit des OLRD, bis der eigentliche eintrifft.

      Über Notkompetenz zu diskutieren macht nur begrenzt Sinn, denn wir sprechen hier über völlig unterschiedliche Regelungen und unterschiedliche regionale Gegebenheiten, die ein anderes Herangehen an die Thematik erfordern. Dass man da zu unterschiedlichen Ansichten kommt ist vorprogrammiert.

      Um mir aber einen kleinen Beitrag zu Seeotters Aussage zu gestatten: Ich kenne mich in SH nicht aus und erlaube mir deswegen keine Aussagen zu dem dortigen System, aber wenn man häufiger auf einen NA warten muss, muss man sich die Frage stellen, ob die Abdeckung wirklich so klasse ist...
      Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
      Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen