Angriff auf Kollegen

    • Ey warum haben die echt nichts besseres zu tun als nen Rettungswagen zu sabotieren. X(
      Man kann doch echt nicht so viel Langeweile haben, oder? :cursing:
      Wenn die nichts zu tun haben dann sollen die was anderes machen, z.B. zu Freunden gehen/fahren oder Lst-Sim spielen, dann sehen die mal was das für Folgen für Patienten haben kann, wenn man nicht ins KH kommt.
      :?:
      Wann wird endlich der Führerschein für das Forum eingeführt
      :?:
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      Ich bin Pepsiholiker. Na, und ich bin stolz drauf. ^^
    • Naja, besoffener Auto- (bzw. hier halt Kleinbus-)Fahrer. Der sieht seinen FS hoffentlich so bald nicht wieder.

      PS - und den Vollidioten aus Deinem vorigen Posting würde ich fast wünschen, dass mal jemand den RTW so bearbeitet, wenn sie einen brauchen - wenn das nicht hieße, dass es noch mehr von der Sorte gäbe. Dann lieber keinen solchen mehr.
    • Hallo an alle,

      ich kann beide Seiten von euch gut verstehen. Ich möchte nur zwei Aspekte aufgreifen, denn ich kenne beide Seiten der Rettung. Zum einen die der Polizei, da ich Polizist bin und zum anderen die der Sanis, da ich ehrenamtlich im RD fahre.

      Punkt 1:
      Es ist schön, wer Deeskalationstaktiken an zu wenden versucht. Ich bin auch eine Labertasche in solchen Dingen. Ich verkaufe den Aggressoren, wenn es sein muss, sogar den RTW für ne Million. Dass kann alles funktionieren. Es wurden auch schon absolute Schlägertypen runter gequatscht. Nur immer funktioniert das nicht. Und dann hängt der oder die plötzlich an deinem Hals oder an dem von deinem Kollegen. Dann kann ich nicht mehr deeskalieren. Würgen und schläge auf den Kopf sind eklatante Angriffe, unter Umständen sogar ein Angriff auf dein/euer Leben. Dabei ist klipp und klar, wer hier das Risiko einer Gegenwehr zu tragen hat. Laut Rechtssprechung in verschiedensten Fällen, trägt der Angreifende das Risiko, selbst bei diesem Verletzt zu werden. Besonders durch die Gegenwehr des Opfers. Opfer seit in diesem Falle ihr. Bitte das ist aber nie ein Freifahrtschein für alle Arten von Schutzbewaffnung.
      Zwei kurze Beispiel:
      Oma Baumann ruft den RD, weil sie wieder ein mal ihrer Herzprobleme hat. Weil der 35 Kg Rottweiler von Oma Baumann in der Tür steht, die Zähne fletscht und ihn nicht rein lässt, setzt der Sani Hilfreich sein sog. Tierabwehrspray ein. Das ist doch legitim oder nicht? Würde von euch doch sicher auch gemacht werden, wenn ihr dieses Hilfsmittel habt?!?
      Brutus der 2,20 m große und 195 kg schwere, besoffene Preisboxer aus der ortsbekannten Disco, randaliert im RTW und geht dem Kollegen Arglos an die Gurgel. Du hast dein Pfeffer bei dir, aber nein du darfst es nicht einsetzen, da steht Tierabwehrspray drauf. (Einen Rückschluss auf Grund von Brutus körperlichen Merkmalen, ihn als Tier einzustufen, obliegt hier rein subjetiven Empfindungen des Lesers! ;) ) Wo bleibt da die Verhältnismäßigkeit? Bei beiden Fällen geht es um eine Menschenleben. Im ersten Beispiel um das von Oma Baumann und im zweiten Beispiel um das von Sani Arglos. Die mögliche allergische Reaktion auf das Pfeffer ist doch das eigene Risiko von Brutus oder nicht?
      Bedenkt bitte, das sind nur Denkanstöße, keine Handlungsempfehlungen.

      Punkt 2:
      Es gibt ländliche Gegenden in Deutschland, da ist eine Streife mal ganz schnell - auch mit Blaustich - 20 Minuten unterwegs zu so einem Hilferuf aus dem RTW. Ihr wisst alle wie lang 20 Minuten sind. Trotz meiner Erfahrungen hatte ich schon selbst so ein Erlebnis. Ich hab auch ein Emblem auf der Schulter und fahre aus Leidenschaft am Helfen Rettungsdienst. Nur wenn mich einer Angreift und mir nach meiner Gesundheit will, obwohl ich gerufen wurde ihm zu helfen, hört der Spaß auf und beginnt mein Kampf um meine Gesundheit und die meines Kollegen. Wir haben beide das Recht auf körperliche Unversehrtheit. Brutus hat dieses Recht doch angegriffen. Wer wartet die 20 Minuten bis die Streife da ist mit der Verteidigung? Wie lang dauert es bei einem guten Würgegriff bis ein Mann mit einigermaßen gut entwickeltem Körperbau bewusstlos ist? Ich will da nicht mit wetten ob er die 20 Min. durchhält.


      Ich gehe mit jeder Deeskalationstaktik absolut confrom, solang es vertretbar ist. Nur irgendwann ist auch der Zeitpunkt erreicht, wo kein reden und diskutieren mehr hilft. Da geht es dann um meine Haut und die ist mir wichtiger. Flucht solange sie geht und die komplette Besatzung sie antretten kann ist ein sehr gutes Mittel. Aber bitte als RTW-Besatzung immer zusammen bleiben und auch an den Doktor denken der noch am Pat. hängt. Flucht wie Verteidigung immer im TEAM. Nur so kann man auch solche Einsätze stemmen. Ihr sollt immer heil in die Wache zurück kommen.

      Für die Interessierten: § 32/I und II StGB sind für die Notwehr absolut Maßgeblich. Da steht im Abs. II: Notwehr ist die VERTEIDIGUNG, die ERFORDERLICH ist, um einen GEGENWÄRTIGEN RECHTSWIDRIGEN ANGRIFF von SICH oder einem ANDEREN abzuwenden.

      Ich bitte noch mals eindriglich, dass sind keine Handlungsempfehlungen oder Urweisheiten sonder nur Denkanstöße unterlegt mit ein bisschen rechtlicher Aufarbeitung. Bitte informiert euch doch im Rahmen eines Dienstunterrichtes durch einen Justiziar eures Verbandes oder Vertretern der Staatsanwaltschaft oder der Polizei über die rechtlichen Standpunkte.

      Und so neben bei, ein bisschen körperliches Training und Fitness schadet nie. Jeder Rettungsschwimmer lernt mindestens eine Befreiungstechnik. Warum nicht der Sani an Land auch?

      Lg Isoket

      Ps. Stichwesten sind sinnvoll und auch nützlich. Natürlich darf sich nie eine Arglosigkeit einstellen. Sie ist ein Teilschutz für unsere wichtigsten Organe. Wir sollten über jeden Schutz den wir vom Arbeitgeber bekommen froh sein. Nicht immer sofort als nutzlos sehen, auch wenn es seltenst vorkommt, dass man mit einem Messer attackiert wird. Aber genau in dieser Situation ist sie dann nicht mal mit Gold aufwiegbar.