ILST Region Hannover (ID: 287)

    • Moin zusammen,

      eine Frage zu der OPTA: ich dachte dass die OPTA auf den BSI-Sicherheitskarten gespeichert ist. Kann jede Besatzung die OPTA ihres Fahrzeugs einfach so ändern,
      wenn von RTW auf NKTW oder andersrum gewechselt wird ?

      Was bedeutet es in der Praxis, mit einem NKTW unterwegs zu sein ?
      Die dürften normalerweise nicht zu allen Notfällen geschickt werden, was dann wiederum die wenigen verbleibenden 'echten' RTW belastet und weiter reduziert.

      Die NKTW-Besatzungen dürfen weniger Maßnahmen durchführen und müssten häufiger ein NEF nachbestellen - was auch dort zu Lasten der Verfügbarkeit geht.

      Werden die RTW -> NKTW besonders gekennzeichnet ?
      Woran erkennen weitere am Einsatz beteiligte Kräfte (das NEF bei häuslichem Einsatz) oder andere Kräfte bei einem Großeinsatz,
      welcher Koffer nun als RTW und welcher als NKTW fährt ? Die OPTA in der Scheibe dürfte ja wohl unverändert bleiben.

      Vielleicht fehlen mir da einige Infos, aber ich denke, da müsste sich am System mehr ändern als einfach nur ein Fahrzeug umzubennen.
    • warumimmerich schrieb:

      eine Frage zu der OPTA: ich dachte dass die OPTA auf den BSI-Sicherheitskarten gespeichert ist. Kann jede Besatzung die OPTA ihres Fahrzeugs einfach so ändern,
      wenn von RTW auf NKTW oder andersrum gewechselt wird ?
      Ja, da die Karten per Modul im RTW austauschbar sind (muss man sich wie einen etwas besseren USB-Stick vorstellen).

      warumimmerich schrieb:

      Was bedeutet es in der Praxis, mit einem NKTW unterwegs zu sein ?
      Die dürften normalerweise nicht zu allen Notfällen geschickt werden, was dann wiederum die wenigen verbleibenden 'echten' RTW belastet und weiter reduziert.
      Doch, dürfen sie. Wenn die Abfrage eben feststellt, dass zwar ein "Notfall" vorliegt, jedoch keine Eile / Lebensgefahr erkennbar ist. Beispielsweise ein gezogener Blasendauerkatheter mit leichter Blutung, der in die nächste Urologie muss. Oder Bauchschmerzen seit 3 Wochen. Eben alles, was als "Bagatelle" rein kommt, dafür andere Strukturen nicht vorhanden sind / nichts tun können / nichts tun wollen und das eben am Rettungsdienst "kleben" bleibt.

      Es gibt auch NKTW, die zusätzlich zum RTW laufen und im Rahmen eines Forschungsprojektes gemäß § 18a des NRettDG (bezogen auf Niedersachsen) entstanden sind (die sog. Experimentierklausel); wie anderenorts der Gemeindenotfallsanitäter beispielsweise. Eine gewisse Entlastung ist somit schon vorhanden. Oder auch der §7 des Notfallsanitätergesetzes, die die akademische Qualifizierung der Notfallsanitäter auf Bachelorniveau an Universitäten/Fachhochschulen ermöglichen soll (das beruht auf Vorgaben/Aussagen der EU und des deutschen Wissenschaftsrates, dass ca. 20 % der nicht-ärztlichen Gesundheitsberufe akademisch qualifiziert sein sollen; in der Pflege gibt es auch beides, die Hebammen grundsätzlich nur noch per Studium möglich).

      Werden jedoch RTWs zu NKTW, so belasten die "richtigen" Notfälle natürlich die restlichen RTW. Aber Notfallsanitäter wachsen nicht auf dem Baum. Dafür haben die Arbeitgeber und die Politik die Arbeitsbedingungen der Gesundheitsberufe (Rettungsdienst, Pflege, usw.) eben zu lange zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Der demografische Wandel tut sein übriges dazu (immer mehr alte = mehr kranke Menschen und immer weniger Personalressourcen). Das das so kommen wird, wussten wir schon seit Jahrzehnten. Organisationsverschulden der Arbeitgeber und der Politik.

      warumimmerich schrieb:

      Die NKTW-Besatzungen dürfen weniger Maßnahmen durchführen und müssten häufiger ein NEF nachbestellen - was auch dort zu Lasten der Verfügbarkeit geht.
      Jein. Die NKTW fordern wenig nach, weil diese eben regelhaft nur die Bagtellnotfälle abarbeiten sollen. Richtig ist natürlich, dass die bei Komplikationen oder Situationen, die sich anders darstellen, schnell und häufiger nachfordern müssen, weil ihnen als Rettungssanitäter / Rettungssanitäter "plus" eben bestimmte fachliche Fähigkeiten fehlen und daher die Kompetenzen auch geringer sind. Eine einfache Armfraktur wäre daher mit NKTW durchaus möglich, eine Analgesie jedoch nicht. Dafür bräuchten sie dann einen Notarzt oder einen Notfallsanitäter (der eben auch ohne Notarzt eine suffiziente Schmerzbekämpfung machen kann und darf).

      warumimmerich schrieb:

      Werden die RTW -> NKTW besonders gekennzeichnet ?
      Woran erkennen weitere am Einsatz beteiligte Kräfte (das NEF bei häuslichem Einsatz) oder andere Kräfte bei einem Großeinsatz,
      welcher Koffer nun als RTW und welcher als NKTW fährt ? Die OPTA in der Scheibe dürfte ja wohl unverändert bleiben.
      Auch hier jein. Die Kennzeichnung des Funkrufnames ist unterschiedlich je nach beauftragter Hilfsorganisation. Manche kleben ihre Funkrufnamen dick und fett in die Frontscheibe, andere nutzen austauschbare Plastikschilder (was sinnvoller ist).

      Im örtlichen Umfeld kennt man sich in der Regel. Bei größeren Einsatzstellen ist es eben Aufgabe der (Abschnitts-) Einsatzleitung, dass diese ihren Raum und ihre Kräfte ordnen. Alles eine Frage der Fachkenntnis (Ausbildung) und der Fortbildung. Sollte für einen OrgL oder einem anderen (Unter-) Abschnittsleiter (Bereitstellungsraum, Rettungsmittelhalteplatz, usw.) im Regelfall kein Problem sein.

      Da in Deutschland Rettungsmittel grundsätzlich nicht einheitlich erkennbar sind, kann dieses auch bei einem RTW generell passieren. Im Landkreis A düsen große leuchtrote Fahrtec Koffer herum, im Nachbarlandkreis B jedoch mit kleinen Kastenwagen mit individuellen Beklebungen je nach HiOrg. Ich sehe daher nicht so ein generelles Problem bei der Unterscheidung RTW und NKTW. Die Probleme die dahinter stecken sind deutlich gravierender!
    • DennisB schrieb:

      Mir sind in der Reg. Hannover keine neuen Vorhaltungen bekannt. Alle NKTW sind nach meinem Wissensstand lediglich dem Personalmangel geschuldet und lediglich umgelabelte Regel-RTW.
      Ebenso wären mir neue KTW unbekannt.
      Teilweise gebe ich dir Recht.
      jetzt 26-93-1 ehemals 26-83-2
      jetzt 16-93-1 ehemals 16-83-4

      die beiden KTW sind aber tatsächlich zusätzliche Autos. Wobei das Auto in Burgdorf auf lange Sicht ein 3. RTW dort werden soll
    • In der Stadt habe ich aktuell gerade nichts gehört. In der Region tut sich jedoch gerade wieder was. Oder sollte sich jedenfalls. Aufgrund des dauerhaften Personalmangels ist das alles nicht zuverlässig, da oft Einzellösungen oder Abweichungen vom Plan.

      Die wichtigsten Änderungen:

      1) RW Gehrden:
      16-83-4 soll wieder ein RTW werden (fährt aktuell als NKTW)
      16-92-2 ein neuer, zusätzlicher KTW. Soll aber in Seelze stationiert werden. (Mo-Fr 7:00-15:00 Uhr)

      2) RW Wunstorf
      12-92-2 ein neuer, zusätzlicher KTW (Mo-Fr 7:00-17:00 Uhr) - schon bekannt, glaube ich

      3) RW Seelze
      15-82-2 fährt schon einige Zeit 7:00 - 23:00 Uhr (Mo-So) - schon bekannt? (ich schaue nicht ins Spiel bzw. spiele nicht)

      4) RW Garbsen
      10-83-3 7:00-17:00 Uhr (Mo-Fr) und 7:00-19:00 Uhr (Sa-So bzw. Feiertag)
      10-83-4 9:00-19:00 Uhr (Mo-Fr)

      5) RW Langenhagen (falls noch nicht bekannt)
      NEF sowie RTW 1 und 2 unverändert
      32-83-3 7:00-23:00 Uhr (Mo-Do), 7:00-7:00 Uhr (Fr-So) - ich bin mir nicht sicher, früher haben die JUH mal um 8:00 Uhr abgelöst
      32-83-4 7:00-19:00 Uhr (Mo-So)
      32-93-1 NKTW 7:00-19:00 Uhr (Mo-Fr)
    • Moin & Danke :)

      dazu hab ich spontan zwei Fragen:
      - wenn die BF ac hoc einen zusätzlichen RTW besetzt dann ist das eine Springerbesatzung vom LZ - die dort fehlt ? Das kann ja kein Dauerzustand sein
      - die Einsatzgebiete von 40-83-4 und dem 50-83-3 (bzw. 60-83-3 im Oktober) unterscheiden sich deutlich... fährt im RWB 4 denn kein HiOrg-RTW mehr ?
    • warumimmerich schrieb:

      - wenn die BF ac hoc einen zusätzlichen RTW besetzt dann ist das eine Springerbesatzung vom LZ - die dort fehlt ? Das kann ja kein Dauerzustand sein
      Ja, der Löschzug wird dann geschwächt, oder, wenn vorhanden, werden Mitarbeiter aus dem Verfügungsdienst zum Dienst gerufen, um die fehlenden Stellen aufzufüllen. Geschwächte Wachabteilungen bzw. Löschzüge sind aber auch keine Seltenheit. Da müssen nicht mal HiOrg-RTW für ausfallen. Das ist allerdings kein Alleinstellungsmerkmal dieser Feuerwehr, sondern in ganz BOS-Deutschland mal mehr oder weniger ausgeprägt "normal". Auch im Landkreis fallen täglich Rettungsmittel aus oder können nicht gemäß gesetzlicher Vorgabe besetzt werden. Die zugrunde liegenden Gründe dafür füllen mittlerweile dutzende Studien und Bachelor-/Masterarbeiten. Fehlende Funktionen im Zug werden durch andere Wachen aufgefüllt (zusätzliches HLF beispielsweise), damit Funktionen gemäß Standardeinsatzregeln (und auch die Sicherheit) gewährleistet wird. Aufgrund der Anfahrt dauert dieses ggf. eben etwas länger.