Hubschrauber - Einsatzkriterien

  • Hubschrauber - Einsatzkriterien

    Hi,

    mich würde mal interessieren, was denn in der Realität für Kriterien bestehen, daß ein Hubschrauber (RTH oder ITH) angefordert wird. Ich ordere eigentlich immer bei MANV in Coburg gleich einen Hubschrauber mit, und wenns der Christoph München ist. Der kommt dann zwar relativ spät, aber oft bekommt man bei einem MANV Abdeckungsprobleme in der Provinz, da ist man richtig froh, einen Hubi einsatzbereit da zu haben. In Coburg gibt's zwar relativ viele NEFs, die Transportkapazitäten sind nachts ohne KTWs überraschend eng.

    Nun ... ich gehe mal fast davon aus, daß man als Disponent einen gewaltig auf den Deckel bekommt, wenn man mal eben auf Verdacht den Hubi von München antanzen läßt. Oder wie?

    Und allgemeiner, was gibt es denn so an Kriterien, wann man welche Art von Hubi schicken darf?
  • Und warum willst du auf Verdacht einen Christoph aus München holen? Primär wird der kaum eine Rolle spielen, solange es keinen ManV gibt. Und falls doch, dann gab es zu diesem Zeitpunkt bereits eine Rückmeldung eines eingetroffenen Fahrzeuges und es ist nicht mehr auf bloßen Verdacht hin.

    Einsatzkriterien für den Heli sind in der Realität der Geschwindigkeitsvorteil gegenüber einem bodengebundenen NA (also als Notarztzubringer) sowie der schonende und/oder schnelle Transport des Patienten über zum Teil auch größere Strecken. Örtlich gibt es auch Alarm- und Ausrückeordnungen, die speziell einen Heli vorsehen. So zum Beispiel bei manchen Autobahnbaustellen, bei denen bei NA-Indikation immer ein Heli kommt.
    Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
    Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
  • Ja das ist richtig. Allerdings weiß der Dispo in diesem Moment ja, dass mehrere Patienten zu erwarten sind und auch schwerere Verletzte dabei sein werden. Ein Notarzt ist bei einer ManV-Rückmeldung ja keine Frage, der ist selbstverständlich dabei. Wenn dann eben ein NEF daneben steht, dann fährt das, wenn nicht dann kommt ein Heli.

    Allein aufgrund der Tatsache, dass bei einem ManV schnell einige NA benötigt werden können kläre ich bei einer solchen Rückmeldung sofort ab, ob der nächste Heli einsatzbereit ist.
    Leitfunkstelle Gießen - lstsim.de/leitstellen/305/
    Wiki-Seite - wiki.lstsim.de/LFSt_Gie%C3%9Fen
  • Mahlzeit zusammen,

    es beruhigt mich zu lesen, dass nicht nur ich die Hubschrauber aus München und Nürnberg bei MANV-Lagen zuziehe - und notfalls auch auf halber Strecke wieder abdrehen lasse.
    Da ich in der Regel die Nachtschichten spiele und somit eh meistens ein Problem mit fehlenden Notärzten habe, beruhigt mich das doch schon, zwei zusätzliche davon "in der Hinterhand" zu haben. Und wenn es dann eng wird, werden die auch schon mal in andere Einsätze reingeschickt...so sich das nicht durch eigene oder günstiger stehende Kräfte bewerkstelligen lässt.

    Gruß vom Nobelix
  • Im Spiel ist es durchaus realistisch und sinnvoll, aber in der Realität wird kaum jemand nen RTH/ITH zur Primärrettung anfordern der 150km bzw 30min Anflugszeit hat :D Bei MANV lagen vielleicht doch schon eher, ehe die Sichtung abgeschlossen ist, Patienten transportfähig sind usw, is der Heli auch da.Denn da hast du gerade aufm Land noch das Problem der Aufnahmekapazitäten von Kliniken. Unsere "Landkrankenhäuser" können meist nur 1 Polytrauma aufnehmen, sodass ein Transport in weiterentfernte ( >50km) Kliniken ansteht. Und dafür ist es schon sinnvoll beim MANV 3-4-5 R/ITH`s stehen zu haben.
  • Moin,

    es ist durchaus üblich einen RTH als reinen Notarztzubringer anfliegen zu lassen. Ein Hubi ist numal mit lockeren 200 km/h über Grund und Luftlinie schneller am Ziel als jedes NEF. Besonders bei zeitkritischen Patienten, oder in entlegenen Einsatzgebieten kann der Vorteil des Hubi wirklich enorm sein!

    Im Spiel reichen dafür m.M.n. aber der Chr. 41 und der Chr. 51 locker flockig aus. Die ITH hole ich nur dann dazu, wenn es wirklich darum geht eine Intensivverlegung zu fliegen. Selbst MANV arbeite ich mit den vorhandenen Rettungsmitteln aus Lub. und Umgebung ab.
    Lassen Sie mich, Arzt! Ich bin durch...
  • Du holst nachts einen ITH aus Nürnberg oder München als Notarztzubringer??? 8| Im richtigen Leben machst Du das genau ein einziges Mal! Danach kannst Du Dir nämlich einen neuen Job suchen!

    Ich glaube Du solltest mal über Deine Dispositionstaktik nachdenken... :S
    Lassen Sie mich, Arzt! Ich bin durch...
  • Primärlandungen dürfen bei Nacht nur die wenigsten ITH... Nachtflugtaugliche Maschinen landen maximal auf befestigten, genormten Landeplätzen mit ordentlicher Befeuerung... zum Beispiel am Krankenhaus. Eine Primärlandung z.b. auf einem Sportplatz ist da eher die große Ausnahme, da die wenigsten Maschinen über Nachtsicht verfügen sondern einen reinen Instrumentenflug durchführen. Und dabei sind bei Nacht im Anflug einfach evtl Hindernisse wie Bäume oder Freileitungen schwer zu erkennen. Eine Primärlandung auf nem durch die Feuerwehr ausgeleuchteten Sportplatz ist zwar möglich, liegt aber im ermessen der Piloten. Je nach entfernung erscheint hier eine Landung am Krankenhaus und das zubringen der Besatzung mittels 2.RTW z.b. als wahrscheinlicher!
  • In Real gibts auch bei versch. Dingen laut Plan einen RTH zu alamieren. So z.B. bei uns im Falles eines StraB / S-Bahn-Unfall (vermutlich auch bei nem "normalen" Bahnunfall mit Zügen der DB Regio)

    Aber nen NA aus über 100km per ITH schicken? Nene...
    Avatar: PeTa2

  • 1. Leute mit schweren Verletzungen z. B. am Rücken zu transportieren, da der Flug sehr schonend ist.
    2. Schnell transportieren, z. B. über weite Strecken. Bei mir in Frankfurt wird der Heli oft eingesetzt, da hier die Straßen oft verstopft ist und ein anderen Fahrzeug viel zu lange brauchen würde.
    3. Wie schon gesagt z. B. in abgelegene Dörfer
    es gibt noch viel mehr Gründe, aber das sind so gut wie die wichtigsten

    Grüße aus Hessen